Wirkt Trittschall nur nach unten?

Hallo,

ich bin ein lärmempfindlicher Mieter und hatte bisher zwei mal das Problem des Trittschalls von anderen Mietern: einmal auf derselben Etage wie ich, einmal von einer Wohnung zwei Etagen darüber.

Wie wäre es, wenn ich oben wohnte? Bekäme ich dann den Trittschall der unteren Etagen ab?

Ich stelle die Frage allgemein, da ich nicht weiss, in was für einem Haus ich nach einem Umzug wohnen würde. Die Frage ist also im Prinzip: Löse ich das Problem für lange Zeit (und nicht nur bis zum nächsten Mieterwechsel), wenn ich irgendwo unters Dach ziehe?

Könnte ich das noch verstärken, indem ich z.B. einen Teppich in die Wohnung unterm Dach legen würde?

Danke.

Hallo

Ich glaube, den Teppich müsstest du in der Wohnung verlegen, in der der dich störende Triittschall erzeugt wird.

Ansonsten kann deine Frage wohl nicht generell beantwortet werden, da es sehr stark von der Bauweise des jeweiligen Gebäudes abhängt, von wo nach wo sich Triittschall überträgt.

Bei den Neubauten, die ich kenne, überträgt sich überhaupt kein Triittschall. Ich kenne das nur als Problem von älteren Häusern. Bin aber kein Experte zu dem Thema.

hi,

das geht so nicht.
Häuser sind durchaus unterschiedlich gebaut.

Beispiel: Plattenbau in den östlichen Regionen.
Da gibts eine Betondecke und da drauf kommt unmittelbar der Fußboden. Die Betonwände sind ebenso mit der Decke verbunden.

Wenn du nun mit einem Hammer auf den Boden klopfst, geht der Körperschall in die Decke und von da auch in die Wand und verbreitet sich im ganzen Haus.
Direkt darunter wird es am lautesten, je weiter man weg ist, um so leiser wird es werden.
Es wird aber auch nach Links und Rechts übertragen.

Fazit: oben wird’s besser. Der Schall steckt aber im Haus selbst. auch Luftschall findet dabei den Weg über die Betondecke nach oben. Das Gebäude ist einfach hellhörig.

In einem neuem Haus gibt es bereits Schallschutz.
Dabei wird einfach oberhalb der Decke eine Dämmung eingebaut und darauf kommt dann der eigentliche Fußboden. Dieser ist penibel von der Wand getrennt (hier reicht ein Abstand von 10 mm).
Schlägst du nun mit dem Hammer auf den Boden, geht der Körperschall in den Fußboden, dieser schwingt und gibt diese an die Dämmung weiter.
Die 2 oder 3 cm Trittschallplatten sind aber relativ weich und absorbieren einen Großteil, der Rest reicht nun kaum mehr aus, um die massive Betondecke in Schwingungen zu versetzen.
Daher ist auch darunter nur wenig zu hören.

Achte daher nicht nur auf die Lage, sondern auf die Bauart.
Je neuer, je besser.
Ab etwa 2005 könnte man davon ausgehen, dass der Schallschutz eingehalten wird.
In den 90er Jahren war das generell zwar schon vorhanden, wurde aber nicht immer fachgerecht umgesetzt. Problem sind dabei kleine, wirklich winzige Details, die eine große Wirkung haben können. Generell ist der Schallschutz aber vorhanden.

Alles davor ist Glückssache - zwar Dämmung vorhanden, jedoch der Bodenaufbau regelmäßig nicht ausreichend von der Wand getrennt.

grüße
lipi

Auch nicht, wenn ein Kind über den Boden rennt, sich heftig abstoßend? Oder wenn ein Kind vom Stuhl / Trampolin auf den Boden springt?

Oh, das weiß ich nicht, ich glaube, bei meinen Bekannten wohnen keine Kinder mit Trampolin im Haus. Dazu frage lieber den anderen Antworter.

hi,

das ist kein Trittschall im eigentlichem Sinne.

Ein Neubau ist schon sehr gut geschützt.
Üblich werden Mehrfamilienhäuser auch mit erhöhtem Schallschutz gebaut, das ist eine nochmals etwas verschärfte Norm.

Es geht dabei aber nicht um springende Kinder, sondern um gewöhnlichen Lärm. Etwa dass man das begehen der Treppe nicht hört, normale Gespräche gedämmt werden, der übliche Trittschall nicht wahrnehmbar ist.

Man muss sich aber auch klar vor Augen halten, dass Mehrfamilienhäuser keine Blockhütten mitten im Wald sind.
Da leben Menschen. Da wohnt man mit Menschen.

Wenn dich jegliche Geräusche stören, ist das zum einen eine Einstellungssache und zum anderen bist zu in einem Neubau da deutlich sicherer unterwegs.

grüße
lipi

Eben. Insofern ist es halt doch gewöhnlicher Lärm. So was kommt vor.

Ist es nicht, wenn man eine Krankheit hat, die einen sehr lärmempfindlich macht. Weil das aber anscheinend jeder so sieht, dass man das auszuhalten hat (auch Richter und Gesetzgeber) und Reden auch nicht immer hilft (wenn man Pech hat, macht derjenige dann noch extra Lärm), ist man da ziemlich schuztlos ausgeliefert. Im Prinzip kann mich jeder laute, neu eingezogene Mieter vertreiben. Und im nächsten Haus kann es mir wieder genauso gehen. Es sei denn, es wohnt dort nur noch der (ruhige) Vermieter - aber wie findet man genau so was auf dem etwas angespannten Wohnungsmarkt.

Ok, dann werd ich mal Ausschau halten nach Neubau, wenig Parteien und möglichst oben im Haus.

Danke für die Auskunft.

1 Like