Wirkung von Gegengift(Nervengift)

Hallo!

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
Frage: wie wirkt das Gegengift zu z.B. Curare?

Curare wirkt soweit ich das verstanden habe, indem es die Na+ - Ionenkanäle blockiert und somit für den Transmitter unzugänglich macht. Also wird der Kanal nicht geöffnet und es kein excitatorisches postsynaptischen potential entstehen, also auch kein AP weitergegeben werden.
Ich hab überlegt, dass möglicherweise das Gegengift das Gift chemisch so verändert, dass es nicht mehr an die Rezeptoren „andocken“ kann.

Danke!
Steffi

Hallo Steffi,

der Mechanismus des Antidots läuft anders. Normalerweise wird Neostigmin, ein Acetylcholinesterase-Hemmer gegeben. Diese hemmen den Abbau von Acetylcholin als Transmitter des Parasympathikus. Es wirkt also nicht an Kanälen oder an Rezeptoren. Hilft Dir das oder brauchst Du mehr Infos?
Gruß
Michael

Hi!
Könntest du mir das genauer erklären?
Interessiert mich!
Die Lehrerin meinte die Rezeptoren würden blockiert, aber da dies nciht der Fall zu sein scheint, heißt es dann das auf Dauer keine Transmitter wieder zurück in die Zelle gelangen können? Oder wird es nur den derzeit sich im synaptischen Spalt an die Rezeptoren gebundenen Transmittern unmöglich gemacht sich wieder von den Rezeptoren zu lösen?
Danke!
Steffi

Hi Steffi,

Muskelrelaxantien vom Curare-Typ lassen die Skelettmuskulatur erschlaffen indem sie an die ACh (Acetylcholin)-Rezeptoren der motorischen Endplatte binden und diese blockieren. Es handelt sich um ein nicht-depolarisierendes Relaxans, das heißt die Bindung hat keine erregende Wirkung auf den Muskel. Es wird einfach nur verhindert, das ACh als natürlicher Transmitter bindet. Dadurch kann das Signal nicht mehr von Nerv auf den Muskel übertragen werden, weil der Botenstoff ACh nicht mehr andocken kann.
Was macht jetzt Neostigmin als ACh-Esterase-Hemmer? Es sorgt dafür, das mehr ACh vorhanden ist weil weniger abgebaut wird
(ACh-Esterase ist ja das Enzym welches ACh abbaut).

Jetzt kann die größere Anzahl von ACh-Molekülen das Curare (genauer: d-Tubocurarin) von der Bindung an den ACh-Rezeptor wieder verdrängen. Weil nun mehr ACh zur Verfügung steht, geht der „Wettbewerb“ um die Bindungsstelle eher zu Gunsten des ACh aus, der Wirkung von Curare läßt nach.
Daher heißt so ein Mechanismus auch „kompetitiv“, weil eben ein Wettbewerb stattfindet. Curare nennt man daher auch einen „kompetiven Antagonist“ am ACh-Rezeptor.

Ist es jetzt klarer?
Michael

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Hallo!

Danke! Für die Erklärung!

Steffi