Wirtschaft ohne Wachstum

Hallo,
bei den Ueberlegungen, wie unsere Welt bei staendigem exponentiellem Wachstum leidet, Umwelt, Leute im Hamsterrad und dergleichen, stellt sich die Frage nach einer
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Wirtschaft ohne Wachstum,
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oder zumindest einer anderen als der jetzigen Wirtschaft, die auch mal ein paar Jahre ohne Wachstum auskommen kann.
Welche Theorien dazu kennt man, wie waere das denkbar?
Wer liefert Thesen, welcher Volkswirtschaftler oder selbsternannter Verein?
Ich moechte mehr dazu lesen.
Gruss Helmut

Hallo Helmut,

das Thema kommt alle paar Jahre mal mehr mal weniger intensiv wieder in die Debatte, aber jedesmal ähnlich schwachsinnig.
DAS WACHSTUM ist wertfrei weder gut noch schlecht, da ist jeder Ansatz der Wachstum als per se Übel ansieht relativ unsinnig.

Schon deine Grundthese ist ja nicht haltbar. Wachstum zerstört nicht zwangsläufig die Umwelt. Ökonomisch hatten die Ostblockstaaten bis 1990 ja relativ wenig Wachstum, aber einen extremen Resourcenverbrauch und eine sehr verschmutzte Landschaft.

Historisch gesehen ist ein wirtschaftliches Wachstum sogar für die Umwelt eher besser, da durch Wohlstand erst gesellschaftliche und umweltpolitische Fragen in den Mittelpunkt rücken. Man sieht es global relativ deutlich, dass die Menschen sich um die Umwelt wenig kümmern, wenn sie drohen zu verhungern.

Außerdem hat Wachstum auch eine technologische Sichtweise. Jedes neue Windrad, jede Solaranlage, jeder Fortschritt in der Schonung der Resourcen schlägt sich in Form von Wachstum nieder. Ich vertrete sogar die These, dass NUR WACHSTUM und langfristig retten kann.

Vorallem, wo soll das Wachstum stoppen? Hätten die Menschen das vor industriellen Revolution gesagt, hätten wir heute noch eine hohe Kindersterblichkeit und über 50% der Kinder würden das 14 Lebensjahr nicht erreichen. Wir hätten keine Impfstoffe, denn warum soll man forschen? Schließlich erhöht Forschung ja auch das Wirtschaftswachstum.

Zum Thema Literatur: Da gibt es edliche Bücher, einfach mal googlen

Hallo,
danke fuer die Antwort.
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Mir geht es nicht primaer darum, dass Wachstum an sich schaedlich sei.
Die Moeglichkeiten ohne Wachstum zu wirschaften suche ich.
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Wir hoeren
Schuldenkrise - wir brauchen Wachstum.
Jugendarbeitslosigkeit (in Spanien) - wir brauchen (dort) mehr Wachstum.
Superreiche - den Abstand verringern die Anderen bei Lohnerhoehungen (Gewerkschaft) und deshalb (Produktivitaets-)Wachstum
Konjunktur - alles bloss keine Deflation - Wachstum
oder wenigstens Inflation ohne Sinn und Zweck
Beamtenpensionen und Rentnerschwemme - finanzieren wir spaeter aus Wachstum
EZB reduziert Zinsen fuer Wachstum gegen Deflation
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Computer werden seit Jahrzehnten billiger = Deflation. Meint die Regierung, wenn das Essen billiger wuerde, warten die Leute mit dem Einkauf paar Monate, ob die Preise weiter fallen?
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Ist das nur ein Mantra, oder brauchen wir wirklich immer mehr „Wirtschaften“. Wenn ja, wie ginge es anders. Daher die Frage, was muesste man an der Wirtschaft aendern, um auch bei geringerer werdendem Bruttosozialprodukt zurecht zu kommen. Welche Volkswirtschaftler haben das mal konsequent durchdacht.
Gruss Helmut

Hallo Helmut,

in deinem Beitrag sieht man das generelle Problem, dass alles irgendwie zusammen geworfen wird, ohne dass Leute wissen was sie da tun.

Hallo,
danke fuer die Antwort.
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Mir geht es nicht primaer darum, dass Wachstum an sich
schaedlich sei.
Die Moeglichkeiten ohne Wachstum zu wirschaften suche ich.

Okay, dann haben wir das schonmal geklärt.

Wir hoeren
Schuldenkrise - wir brauchen Wachstum.
Jugendarbeitslosigkeit (in Spanien) - wir brauchen (dort) mehr
Wachstum.
Superreiche - den Abstand verringern die Anderen bei
Lohnerhoehungen (Gewerkschaft) und deshalb
(Produktivitaets-)Wachstum
Konjunktur - alles bloss keine Deflation - Wachstum
oder wenigstens Inflation ohne Sinn und Zweck

Hier kommen wir schonmal an einem Punkt, wo wir einiges nicht durcheinander werfen dürfen. Konjunktur hat nichts mit Wirtschaftswachstum zu tun.
Konjunktur ist etwas vollkommen anderes. Auch die Debatte um Inflation und Deflation sind eigene Baustellen und machen die Grundfrage nach der Notwendigkeit des Wachstums nur unnötig kompliziert an diesem Punkt.

Beamtenpensionen und Rentnerschwemme - finanzieren wir spaeter
aus Wachstum
EZB reduziert Zinsen fuer Wachstum gegen Deflation
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Computer werden seit Jahrzehnten billiger = Deflation. Meint
die Regierung, wenn das Essen billiger wuerde, warten die
Leute mit dem Einkauf paar Monate, ob die Preise weiter
fallen?

Hier ist der nächste IRRTUM! Nur weil einzelne Preise sinken heißt es nicht, dass es Deflation ist! Leider werden oft Beispiele in Argumentationen genannt die irreführend sind. Lebensmittel und PC’s sind typische Beispiele von Leuten die entweder keine Ahnung haben und Ahnung haben aber Populismus schüren wollen. Ich will dir nichts unterstellen, aber das sind gaaanz schlechte Beispiele, weil bei den PC’s andere Effekte wirken und bei der Wirkung der Inflation andere Mechanismen wirken.

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Ist das nur ein Mantra, oder brauchen wir wirklich immer mehr
„Wirtschaften“. Wenn ja, wie ginge es anders. Daher die Frage,
was muesste man an der Wirtschaft aendern, um auch bei
geringerer werdendem Bruttosozialprodukt zurecht zu kommen.
Welche Volkswirtschaftler haben das mal konsequent durchdacht.
Gruss Helmut

Hier ist die Kernfrage deines Artikels, auf die konzentrieren wir uns mal:

Was muesste man an der Wirtschaft aendern, um auch bei
geringerer werdendem Bruttosozialprodukt zurecht zu kommen?

Die Antwort ist erstmal relativ klar und einfach:

Ja,wir könnten mit geringerem BIP zurecht kommen.
Allerdings müssten wir verzichten!

Hierfür müssen wir erstmal konkreter werden. Wir können ja Wachstum nicht abschalten, sondern durch Innovationen werden wir ständig produktiver und können mehr produzieren. Damit sich dieses Wachstum nicht monetär in einem größeren BIP niederschlägt müssten wir die gewonnene Produktivität konsequent in Freizeit umwandeln.

Beispiel:
Ein Schuster arbeitet 9h am Tag und schafft 2 Paar Schuhe herzustellen. Nun entwickelt er eine Technik, dass er es schafft, 3 Paar am Tag herzustellen. Folgt man deiner Überlegung, darf der Schuster dann am sofort statt 9h nun noch 6h arbeiten, damit kein Wirtschaftswachstum entsteht.

Was machst du aber wenn der Schuster Lust hat, trotzdem 9h zu arbeiten, und von dem zusätzlichen Geld für das 3. Paar Schuhe will er z.B. einen Urlaub machen.

Da stellt sich die erste Frage:
Willst du dem Schuster verbieten zu arbeiten, damit er kein Wachstum erzeugt?

Man kann dieses Beispiel sogar extremer bringen:

Ein Arzt entwickelt ein neues Verfahren, wodurch er mehr schwer kranke Menschen helfen kann. Willst du Ihm vorschreiben, dass er nur 10 statt 20 Patienten am Tag helfen darf, da er ja sonst du produktiv wäre?

Es klingt komisch, aber auch das ist Wirtschaftswachstum!!!

Und historisch sehr interessant:

Nach dem Krieg waren 10% der Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt, heute sind es weniger als 2 %. Wenn man bedenkt, dass heute viele Landwirte für die Energiewirtschaft arbeiten, hat sich die Produktivität mehr als ver5-facht. Deine Idee zuende gedacht heißt: Wir legen 80% der Landwirtschaft still, egal wie sich das auf die Lebensmittelpreise und Versorgung auswirkt! Schließlich kamen die Menschen 1949 auch mit weniger zurecht.

Und hier kommen wir zu einem KERNPROBLEM all dieser Forderungen:

Kein Wachtum heißt ja, eine konstantes Niveau! WELCHES NIVEAU WOLLEN WIR?

Stell dir vor vor 150 Jahren hätten die Menschen dein Nullwachstum umgesetzt, dann würden wir heute noch bei Kerzenschein in der Kutsche rumfahren. Willst du das?!

grüße aus Berlin/Leipzig

Hallo,

Stell dir vor vor 150 Jahren hätten die Menschen dein
Nullwachstum umgesetzt, dann würden wir heute noch bei
Kerzenschein in der Kutsche rumfahren. Willst du das?!

Nun wirst du dir aber selbst untreu. Vorher hattest du doch noch angeführt, dass ein Nullwachstum auch durch eine „Umwandlung“ von Produktivitätssteigerung in z. B. Freizeit erreicht werden könnte. Ähnliches wäre ja auch durch einen Ersatz von umfangreichen primitiveren Dienstleistungen und Techniken, durch weniger aber höherwertige möglich.
Ein Nullwachstum seit 150 Jahren müsste danach ja nicht bedeuten, dass es keinen gesellschaftlichen und technischen Fortschritt geben würde.
Wenn also durch den Fortschritt eine elektrische Beleuchtung genauso wertvoll bzw. preiswert wäre, wie eine Kerze - und vor 150 Jahren waren Kerzen teuer - dann wäre auch bei Nullwachstum die Kerzenbeleuchtung ggf. überwunden.

Gruß
Werner

Hallo,

Schon deine Grundthese ist ja nicht haltbar. Wachstum zerstört
nicht zwangsläufig die Umwelt.

Theoretisch ist das wohl so, aber faktisch hat Wachstum bislang immer insgesamt zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch geführt und es ist keine grundsätzliche Änderung absehbar.

Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel. Wenn du z. B. die Windkraft nimmst, dann sparst du dadurch zwar fossile Brennstoffe, aber gleichzeitig steigt z. B. der Kupferbedarf für Leitungen und Wicklungen. Kaum bezifferbar ist dabei der Verbrauch an Landschaft.

Bei Solaranlagen sieht die Rechnung sogar noch katastrophaler aus, da für die Gewinnung der notwendigen seltenen Erden ganze Landstiche vernichtet werden. Und da der Energiebedarf ja ständig steigt, muss man auch nicht nur die gegenwärtigen Kraftwerke ersetzen, sondern dank Wachstum immer mehr und mehr.
Unterm Strich also trotzdem ein steigender Ressourcenverbrauch, nur eben an anderer Stelle.

Gruß
Werner

Hallo,

Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel. Wenn du z. B. die
Windkraft nimmst, dann sparst du dadurch zwar fossile
Brennstoffe, aber gleichzeitig steigt z. B. der Kupferbedarf
für Leitungen und Wicklungen. Kaum bezifferbar ist dabei der
Verbrauch an Landschaft.

und der elektrische Strom, der nun durch die Windräder produziert wird, kam vorher aus fliegenden unsichtbaren Kraftwerken, die aus recyclebaren Baustoffen hergestellt wurden? Mir scheint, die Sache ist nicht ganz zuende gedacht…

Gruß
C.

Hallo,

Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel. Wenn du z. B. die
Windkraft nimmst, dann sparst du dadurch zwar fossile
Brennstoffe, aber gleichzeitig steigt z. B. der Kupferbedarf
für Leitungen und Wicklungen. Kaum bezifferbar ist dabei der
Verbrauch an Landschaft.

c_Punkt bringt es ja schon schön auf den Punkt. Ich glaube dass dein Denkfehler in der fehlenden Dynamik liegt. Übrigens ein typischer Fehler im wirtschaftlichen Denken. Oft wird so argumentiert, als ob der heutige technische Stand selbstverständlich wäre und aus dem nichts entstand. ABER dieser Wohlstand ist Ergebnis von knallharter Wachstumspolitik!

gruß

Hallo Werner,

nein ich werd nicht untreu, das Beispiel war vielleicht nur etwas zu kurz und zugespitzt. Aber die Grundidee das Argument bleibt.

Vorher hattest du doch
noch angeführt, dass ein Nullwachstum auch durch eine
„Umwandlung“ von Produktivitätssteigerung in z. B. Freizeit
erreicht werden könnte.

Nicht könnte. MUSS!!! Anders geht es nicht. Das heißt Verzicht!!! Aber nicht freiwillig, sondern gezwungener Verzicht.

Wenn also durch den Fortschritt eine elektrische Beleuchtung
genauso wertvoll bzw. preiswert wäre, wie eine Kerze - und vor
150 Jahren waren Kerzen teuer - dann wäre auch bei
Nullwachstum die Kerzenbeleuchtung ggf. überwunden.

Das Problem liegt genau im Gegenteil! Was machst du aber, wenn elektrische Beleuchtung billiger als Kerzen wird, und mehr Menschen es sich leisten wollen/können?! Wenn die Nachfrageelastizität kleiner 1 ist, hast du ein Problem. Und die ist bei Inovationen oft vieeeeel kleiner als 1! Ökomisch machst du ja nichts anderes als den Einkommenseffekt zu verbieten, und lediglich den Substitutionseffekt zuzulassen. Willst du dann Glühbirnen rationieren?! Oder zuteilen?! Oder verbieten?!

Ein weiteres Problem hast du auf der Produktionsseite. WER DARF WAS PRODUZIEREN? Nehmen wir mal an deine Volkswirtschaft funktioniert und läuft ohne Wachstum. Nun sagt ein Bewohner: " Ich habe Lust auf Äpfel!" und pflanzt einen Apfelbaum mehr. Nun erntet er im nächten Jahr sagen wir 50kg Äpfel mehr. BIP steigt und du hast Wachstum! Soll er nun die Äpfel wegschmeißen? Oder verbietest du dafür jemand deren seine Äpfel zu pflücken?

Selbst wenn er vielleicht nur eine ertragreichere Sorte pflanzt, steigt das BIP ohne dass jemand mehr arbeiten muss. Wie gehst du damit um?

Du bringst ja auch das Resourcen-Argument.

ganz konkret: Nehmen wir an, wir verbieten alles, was Resourcen irreversibel verbraucht. Dann dürften wir ab morgen keine Straßen mehr reparieren, keinen asphalt und keinen Beton mehr verbrauchen. Steinbrüche machen wir auch alle zu, denn auch das sind nicht erneuerbare Resourcen.

Im Grunde ist das Problem dieser Debatte nicht das Wachstum sondern die ART des WACHSTUMS. Wie hoch ist der Preis des Wachstums? Hier leigt das Problem, dass wir öffentliche Güter und natürliche Ressourchen nicht den richtigen Preis geben. So gesehen, haben wir nicht zuviel, sondern zu wenig MARKT! ZIEL müsste es sein, jedem Gut, jeder Tätigkeit ein realistisches Preisschild dranzuhängen. Leider ist das oft gesellschaftlich garnicht gewollt, denn dann würden sich manche wundern, wie falsch ihr ideologisch orientiertes Leben doch in Wahrheit ist.

Klassiker: Leute kaufen regional Ihre Äpfel statt die aus Neuseeland, und fahren dann 50km mit ihrem Porsche Cayenne, zum Biobauern für 2 kg Äpfel. SUUUPER!

Gruß

Moin auch,

Bei Solaranlagen sieht die Rechnung sogar noch katastrophaler
aus, da für die Gewinnung der notwendigen seltenen Erden ganze
Landstiche vernichtet werden.

Bei der Herstellung von Photovoltaikzellen werden keine seltenen Erden benutzt, IIRC. Benötigt werden die meines Wissens bei WKAs, damit die ohne Getriebe gebaut werden können.

Ralph

Hallo Onegruß

mir scheint hier wurde nicht ganz mitgedacht.
Es geht in diesem Zweig um die Frage immerwährenden Wachstums mit der angeblichen Folge immer größerer Umweltzerstörung.
Was deine Einlassung dazu beiträgt ist mir zumindest in Teilen schleierhaft.

Vielleicht liegt das daran, dass du hier auf ein Vermeintliches Argument reagierst, dass ich nie gebracht habe. Darum noch mal für dich zum Mitdenken:

Ich führte hier die Windkraftanlagen in o. g. Zusammenhang an, da diese ja offensichtlich eine Ressourcenersparnis bedeuten - nämlich im Bereich der fossilen Brennstoffe (oder meinethalben auch der Kernbrennstoffe). Angesichts des angenommenen ewigen Wachstums und damit auch Energiehungers muss nur auch darauf hingewiesen werden, dass Windkraftanlagen schon zur Deckung des gegenwärtigen Energiebedarfs in anderen Bereichen zu einem Mehr an Ressourcenverbrauch führen und bei weiterem Wachstum dies um so mehr.

Die Grundannahme, dass anhaltendes Wachstum auch zu mehr Ressourcenverbrauch führt, kann zumindest nach gegenwärtigem Kenntnisstand darum nicht mit dem Beispiel von Windkraftanagen widerlegt werden.

Ich hoffe nun ist Klar war mein Argument war.

Mit Gruß
Werner

Hallo,

c_Punkt bringt es ja schon schön auf den Punkt.

Kann ich nicht finden.

Ich glaube
dass dein Denkfehler in der fehlenden Dynamik liegt. Übrigens
ein typischer Fehler im wirtschaftlichen Denken. Oft wird so
argumentiert, als ob der heutige technische Stand
selbstverständlich wäre und aus dem nichts entstand. ABER
dieser Wohlstand ist Ergebnis von knallharter
Wachstumspolitik!

Da kann ich den Zusammenhang mit der hier diskutierten Frage nicht erkennen und auch keinen Denkfehler meineseits.
Mein Ausgangspunkt ist, dass alle Effizienzgewinne durch wissenschaftlichen und technischen Fortschritt in der Ressourcennutzung bislang mehr als aufgebraucht wurden durch das Wachstum.
KFZ-Motoren brauchen heute nur noch einen Bruchteil des Brennstoffes pro KW wie zu Benz Zeiten, nur haben sie heute auch so viel mehr KW und es gibt so unendlich viel mehr Fahrzeuge, dass die bessere Nutzung der Ressourcen verpufft. Moderne Leuchtmittel brauchen viel weniger Strom als Glühbirnen, nur wird insgesamt trotzdem viel mehr Strom verbraucht und selbst bei der Beleuchtung wird der Effekt dadurch koterkariert, dass nun mit dem billigeren (im Betrieb nicht in der Anschaffung) Leuchtmittel alles möglichte zusätzlich beleuchtet wird. Usw, usf. …
Wachstum hat insgesamt immer zu höherem Ressourcenverbraucht geführt.
Es ist nicht erkennbar wo und wodurch sich diese Konstante ändern sollte.

Eigentlich war ja nach einer Wirtschaft ohne Wachstum gefragt, aber ich fände auch es auch sehr interessant einen solchen Paradigmenwechsel dargestellt zu bekommen.

Gruß
Werner

Hallo,
danke für die Korrektur.
Da habe ich mich von Halbleitern in moderner Elektronik verleiten lassen, auf die umfangreichere Halbleiternutzung der Solarzellen zu extrapolieren - fälschlicherweise.

Gruß
Werner

hallo Helmut,
ich glaube erst einmal muss Wirtschaftswachstum definiert werden (BIP jetzt/BIP vorher) und ist per Gesetzt verordnet.

In das BIP ( Bruttoinhaltsprodukt) fliesen - wie ich meine absurde Wirtschaftsbereiche -
wie :
-Waffenindustrie d.h. je mehr Krieg desto mehr WW

  • Pharmaindustrie d.h. je kränker die Einwohner desto mehr WW usw.

hingegen fehlen wichtige Leitungen wie :

  • Erziehung der Kinder durch die Eltern usw.

Es ist mathematisch logisch dass es kein unbegrenztes WW geben kann ( oder haben die Politikdarsteller noch 25 Erden in Reserve )

Mehr Infos über eine andere Vorgehensweise ( ohne Rechthabereianspruch) findest du
bei " Wissensmanufaktur.net" oder YouTube " Andreas Popp"

Ich bin der Meinung, dass das genau ist was du suchst . Für eine Beschreibung würde hier der Platz nicht reichen.

gruss pit

Ich führte hier die Windkraftanlagen in o. g. Zusammenhang an,
da diese ja offensichtlich eine Ressourcenersparnis bedeuten -

Du schriebst:
Wenn du z. B. die Windkraft nimmst, dann sparst du dadurch zwar fossile Brennstoffe, aber gleichzeitig steigt z. B. der Kupferbedarf für Leitungen und Wicklungen. Kaum bezifferbar ist dabei der Verbrauch an Landschaft. … mehr auf http://w-w-w.ms/a5dmif

Dabei ignorierst Du, daß Strom auch bisher hergestellt werden mußte und zwar mit anderen Kraftwerken, die nicht aus Luft und Liebe, sondern ebenfalls aus Stahl, Beton, Kupfer usw. hergestellt wurden und zudem auch Landschaft verbrauchen - und zwar im Zweifel mehr als eine entsprechende Zahl an Windkraftanlagen.

Versuch einer Konkretion
Hallo immer noch „Ohnegruß“,

Dabei ignorierst Du, daß Strom auch bisher hergestellt werden
mußte und zwar mit anderen Kraftwerken, die nicht aus Luft und
Liebe, sondern ebenfalls aus Stahl, Beton, Kupfer usw.
hergestellt wurden und zudem auch Landschaft verbrauchen - und
zwar im Zweifel mehr als eine entsprechende Zahl an
Windkraftanlagen.

Tut mir leid, dass du da soviel falsches in meine Aussage hineininterpretiert hast.

Ich habe das mir Unterstellte mit nichten ignoriert.
Ich schrieb, dass es durch Windkraftanlagen zu einer Ersparnis an fossilen Brennstoffen kommt. Wo sollte die wohl herkommen, wenn ich, wie du unterstellst, davon ausgehe, dass Strom bislang wunderbarerweise ohne Kraftwerke entstand?

Du wirst verzeihen, dass ich in einem Diskussionsbeitrag hier keine erschöpfende Analsyse allen Ressourcenverbrauches darstellen kann (und will).
Auch mir ist bekannt, dass in Kohle- oder Kernkraftwerken auch Beton, Kupfer und sonstiges verbraucht wird.
Ich habe mich in der Argumentation exemplarisch auf Kupfer beschränkt.
Um es auch dir konkret verdeutlichen zu können, habe ich nun mal ein paar Zahlen rausgesucht.
Ich hoffe die Angaben aus dem Netz stimmen, denn großartig gegen gecheckt habe ich sie nicht.

Das Kohlekkraftwerk Lippendorf hat eine Nennleistung von etwa 1800 MW. Die beiden Generatoren haben Statoren und Rotoren mit zusammen einem Gewicht von etwa 1060 t. Leider konnte ich nicht herausfinden wieviel davon Kupfer ist, also nehme ich mal zu ungunsten des Kraftwerks die gesamte Masse als Kupfer an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Lippendorf#Ge…
http://www.kappeln-eschmidt.de/seiten/abb-pdf/alstom…

Offshore WKAs mit 5 MW Nennleistung enthalten jeweils etwa 30 t Kupfer. Nun mag das auch Kupfer in Leitungen und Wicklungen von Elektromotoren sein, etwa zum Ausrichten der Rotoren. Ich denke ich darf diese „Nebenposten“ hier zuschlagen, da ich oben das Kupfergewicht der Generatoren auch großzügig angenommen habe.
http://www.metalleproklima.de/bestpractice/kupfer-in…

Ich hoffe meine Mathekenntnisse reichten aus, denn nach meiner Rechnung braucht man also etwa zehn mal so viel Kupfer, um die Leistung dieses Kohlekraftwerkes zu ersetzten.
(Dabei habe ich den Unterschied von Nennleistung und tatsächlich erbrachter Leistung (der bei Windkraftanlagen größer ist) nicht berücksichtigt)
Und selbst wenn ich den sonstigen Bedarf an Kupfer in dem Kohlekraftwerk unterschätzt habe, dann wird glaube ich doch deutlich, dass es hier um ein vielfaches an MEHR geht und keinesfalls um eine Ersparnis an Kupfer.

Dazu kommen außerdem noch Mehraufwendungen eines dezentralisierten Netzes, wie sie nun bei den Problemen des Netzum- und -ausbaus durch die Energiewende zu Tage treten.

Ob man beim Beton etwas sparen kann, wenn man über 360 WKA-Türme anstatt eines Kraftwerkes baut, magst du vielleicht selbst rausfinden.

Falls du mein Argument nun immer noch nicht nachvollziehen kannst, dann kann ich dir ehrlich gesagt auch nicht mehr helfen.

schöne Grüße
Werner