Wirtschaftlicher Nutzen von Atomkraftwerken?

Hallo!

In der Nacht während ich meinen Sohn stillte und gleichzeitig Nachrichten sah, ging mir eine Berechnung durch den Kopf.

Ich habe heute gelesen das alleine durch den wirtschaftlichen Einbruch in Japan aufgrund der AKW Probleme, die Japanische Wirtschaft um 500 000 000 000 Euro weniger Wert geworden ist.
http://www.orf.at/stories/2047621/ Noch nicht miteinkalkuliert ist der Schaden der durch Meerwasserverseuchung und Strahlenschäden an Mensch und Umwelt entstand / entstehen wird.

Wenn man mal nur die 500 000 000 000 Euro her nimmt, um das Geld könnte man Photovoltaik Anlagen auf Häusern und Firmen montieren die 217 391 304 kWp Leistung haben. Das sind 217 391 MWp. Das AKW Emsland hat als Beispiel eine Leistung von zirka 1400 MWp.

Das hiese alleine durch den wirtschaftlichen Schaden der in Japan bis jetzt entstand, könnte man Photovoltaik Anlagen mit der Leistung von 155 AKWs bauen.

Investitionskosten (inkl. Montage)
2300 € / kWp laut http://www.energieagentur.nrw.de

Warum wird trotz dieser Berechnungen die Atomenergie so massiv gefördert? (Stichwort Euratom, AKW Betreiber müssen sich fast gar nicht versichern lassen, nicht bezüglich der Entsorgung ihres Mülls kümmern)

LG
M

Hallo,

Warum wird trotz dieser Berechnungen die Atomenergie so massiv
gefördert? (Stichwort Euratom, AKW Betreiber müssen sich fast
gar nicht versichern lassen, nicht bezüglich der Entsorgung
ihres Mülls kümmern)

weil, wie so oft, nach dem Motto „Gewinne streichen die Energiekonzerne ein, Grundlagenforschung, Risiken und Folgekosten über nimmt der Steuerzahler“, verfahren wird. In der Tat ein lukratives Geschäftsmodell.

Von wegen „billige und saubere Energie“. Das ist sie nur für die Energiekonzerne, denn Atomstrom wird extrem vom Steuerzahler subventioniert und um den Müll brauchen sich die Betreiber auch nicht zu kümmern.

http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerkl…

Gruß

S.J.

Hallo!

Für die Energieversorger ist Atomkraft extrem wirtschaftlich. Nur für Volkswirtschaften ist es ein riesen Verlustgeschäft. Die politische Entscheidung für die Atomkraft hat nichts mit volkswirtschaftlichen Überlegungen zu tun, sondern ist das Ergebnis von Prestige-Denken und Lobby-Arbeit.

Hätten wir nicht jahrzehntelang Waffen nach Afrika geliefert sondern stattdessen versucht, mit dem Geld der Atomkraft-Subventionen dort Wohlstand zu schaffen, hätten wir heute womöglich verlässliche Partner zur Versorgung von Europa mit Solarstrom.

VG

weil, wie so oft, nach dem Motto „Gewinne streichen die
Energiekonzerne ein, Grundlagenforschung, Risiken und
Folgekosten über nimmt der Steuerzahler“, verfahren wird. In
der Tat ein lukratives Geschäftsmodell.

Hallo,

zur Konkretisierung: ein Meiler bringt einen Reingewinn von rund 1 Mio Euro PRO TAG! Natürlich kämpft die Atomlobby mit Zähnen und Klauen und notfalls auch mit illegalen Mitteln um die einige zig Milliarden, die die Laufzeitverlängerung einbringt.

Bei einem Gau müssen die Betreiber so gut wie nichts bezahlen, für den Schaden steht die Bundesregierung gerade, schon seit Jahrzehnten.

Gruss Reinhard

Kleine Korrektur
Hallo,

ich erlaube mir eine kleine Korrektur vorzunehmen…

Bei einem Gau müssen die Betreiber so gut wie nichts bezahlen,
für den Schaden steht die Bundesregierung der Steuerzahler
gerade, schon seit Jahrzehnten.

Gruß

S.J.

Hi,

Hätten wir nicht jahrzehntelang Waffen nach Afrika geliefert
sondern stattdessen versucht, mit dem Geld der
Atomkraft-Subventionen dort Wohlstand zu schaffen, …

Wie sollte das gehen? Soll man den Leuten Geld schenken? Was machen sie dann, wenn das Geld verbraucht ist?

Die Armut in Afrika wird nicht durch fehlendes Geld verursacht, sondern durch die gesellschaftliche Struktur. Solange man sich von der Einhaltung von Regeln freikaufen kann (= Korruption), wird sich daran auch nichts ändern.

Gruß S

Stunde der Spekulanten
Moin,

Ich habe heute gelesen das alleine durch den wirtschaftlichen
Einbruch in Japan aufgrund der AKW Probleme, die Japanische
Wirtschaft um 500 000 000 000 Euro weniger Wert geworden ist.

da haben die Spekulanten wohl wieder mal zugeschlagen.
Solche Zahlen sind aber eher fiktiv/theoretisch, können aber doch kurzfristig eine Wirtschaft stark beeinträchtigen.

Gandalf

Hätten wir nicht jahrzehntelang Waffen nach Afrika geliefert
sondern stattdessen versucht, mit dem Geld der
Atomkraft-Subventionen dort Wohlstand zu schaffen, hätten wir
heute womöglich verlässliche Partner zur Versorgung von Europa
mit Solarstrom.

*Prust*

Vielleicht hast das nicht verstanden. Wir haben den Afrikanern Waffen VERKAUFT. Ich habe meine Zweifel, dass du da unten auch nur einen Warlord findest der stattdessen lieber billige Photovoltaik-Anlagen gekauft hätte!

Davon mal ab: Die Situation Afrikas ist zu 99% Schuld der Afrikaner.

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Wenn man mal nur die 500 000 000 000 Euro her nimmt, um das
Geld könnte man Photovoltaik Anlagen auf Häusern und Firmen
montieren die 217 391 304 kWp Leistung haben. Das sind 217 391
MWp. Das AKW Emsland hat als Beispiel eine Leistung von zirka
1400 MWp.

Du haust da was durcheinander. Die 500Mrd € existierten nie als realer Wert.

Das hiese alleine durch den wirtschaftlichen Schaden der in
Japan bis jetzt entstand, könnte man Photovoltaik Anlagen mit
der Leistung von 155 AKWs bauen.

Milchmädchenrechnung.

  1. beträgt der Wirkungsgrad von solchen Anlagen in Deutschland selbst in guten Lagen kaum 20%.

  2. Sind Photovoltaikanlagen nicht Grundlastfähig

  3. Wäre der Platzbedarf gradezu grotesk

  4. Sind Photovoltaikanlagen von allen denkbaren regenerativen Energieformen mit Abstand die schlechtesten. Man erkennt an solchen Vorschlägen aber immer die mangelnde Bildung. Ich glaube niemand zieht großflächige Photovoltaik-Anlagen auch nur in Erwägung.

Warum wird trotz dieser Berechnungen die Atomenergie so massiv
gefördert? (Stichwort Euratom, AKW Betreiber müssen sich fast
gar nicht versichern lassen, nicht bezüglich der Entsorgung
ihres Mülls kümmern)

Weil wir derzeit einfach nix besseres haben.

Ich habe heute gelesen das alleine durch den wirtschaftlichen
Einbruch in Japan aufgrund der AKW Probleme, die Japanische
Wirtschaft um 500 000 000 000 Euro weniger Wert geworden ist.

da haben die Spekulanten wohl wieder mal zugeschlagen.
Solche Zahlen sind aber eher fiktiv/theoretisch, können aber
doch kurzfristig eine Wirtschaft stark beeinträchtigen.

Davon abgesehen war die Finanzkriese noch teurer. Viele der Banken, die sie ausgelöst haben (und dafür reichlich mit Steuergeldern belohnt wurden), machen heute wieder Gewinne. Deshalb glaube ich auch nicht, dass wir gerade den Anfang vom Ende der Kernkraft erleben. Solange die Gewinne privat und die Kosten öffentlich bleiben, wird sich nichts Grundlegendes ändern.

Hallo,

  1. beträgt der Wirkungsgrad von solchen Anlagen in Deutschland
    selbst in guten Lagen kaum 20%.

Der Wirkungsgrad von Photovoltaik-Anlagen spielt aber keine Rolle, weil es nur darum geht, ob man den Strom zu einem konkurrenzfähigen Preis erzeugen kann. Ein Modul mit einem Wirkungsgrad von 10% ist daher wirtschaftlicher, als das mit einem Wirkungsgrad von 20%, das aber 5x teurer ist.

  1. Sind Photovoltaikanlagen nicht Grundlastfähig

Auch das ist ein eher schlechtes Argument, weil Grundlast in einem System mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien ohnehin anders bereits gestellt wird (Grid, intelligente Netze, Pumpspeicher, schnell regelbare Gaskraftwerke, Biomasse, etc).

  1. Wäre der Platzbedarf gradezu grotesk

Es gibt aber genug Platz z.B. auf Dächern und Fassaden usw der ohnehin nicht genutzt wird. Dieser ist sowieso „verbraucht“ und ist daher gerade zu optimal zur zusätzlichen Nutzung durch Photovoltaik oder Sonnenkollektoren. Niemand will doch Wald roden, um Photovoltaik-Module dort hin zu stellen. Ich halte ja schon den Bau von Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen in den meisten Fällen für Unsinn. Sowas macht nur Sinn auf Flächen die dann immer noch landwirtschaftlich genutzt werden z.B. durch extensive Viehhaltung.

  1. Sind Photovoltaikanlagen von allen denkbaren regenerativen
    Energieformen mit Abstand die schlechtesten. Man erkennt an
    solchen Vorschlägen aber immer die mangelnde Bildung. Ich
    glaube niemand zieht großflächige Photovoltaik-Anlagen auch
    nur in Erwägung.

Wieso sollte Photovoltaik die schlechteste Alternative sein. Der große Vorteil von Photovoltaik ist, dass sie in quasi unbegrenzter Weise zur Verfügung steht. Andere Alternativen wie z.B. Geothermie sind zwar auf den ersten Blick schöner, weil billiger und grundlastfähig, aber sie haben schlicht nicht das nötige Potential, um unseren großen Energiehunger nennenswert zu decken.

Am sinnvollsten ist IMO Windkraft, aber durch Windkraft werden wir uns in Deutschland nicht versorgen können. Außer du willst wirklich komplett Deutschland mit Windkraftwerken zupflastern. Da nehm ich dann aber lieber ein paar Solarzellen in Kauf und stelle Windräder dort auf, wo sie Sinn machen und am wenigsten stören.

Warum wird trotz dieser Berechnungen die Atomenergie so massiv
gefördert? (Stichwort Euratom, AKW Betreiber müssen sich fast
gar nicht versichern lassen, nicht bezüglich der Entsorgung
ihres Mülls kümmern)

Weil wir derzeit einfach nix besseres haben.

Das sehe ich auch nicht so. Es gibt viele Länder die kommen gut und gerne ohne Atomkraft aus. Und auch wir brauchen sie nicht. Es war eine rein politische Entscheidung, dass man Atomkraft so subventioniert und gefördert hat und immer noch tut. Wäre es sonst so super und wirtschaftlich, dann würden wir 100% unseres Stroms aus Atomkraft beziehen, und das in den meisten Ländern. Dagegen schaut die Realität so aus, dass die Atomkraft für die weltweite Stromversorgung und für unsere eigene Stromversorgung nur eine untergeordnete Rolle spielt (gerade mal etwa 20% des Stroms werden so erzeugt). Und dann spielt die Stromversorgung ja auch noch am Gesamtenergieverbrauch nur eine untergeordnete Rolle, die Erneuerbaren Energien müssen aber langfristig unsere gesamte Energie bereitstellen. Der Strom ist dabei das geringste Problem.

vg,
d.

Hallo,

Ich habe heute gelesen das alleine durch den wirtschaftlichen
Einbruch in Japan aufgrund der AKW Probleme, die Japanische
Wirtschaft um 500 000 000 000 Euro weniger Wert geworden ist.
http://www.orf.at/stories/2047621/

Das ist der *Börsenwert*. Das sind doch keine realen Schäden, sondern erstmal nur fiktive Werte. Heute ist der Nikkei z.B. wieder um 6% gestiegen. Damit wäre dann laut deiner Logik die japanische Wirtschaft allein an einem Tag um etwa 230 000 000 000 Euro im Wert gestiegen. Sollen wir das jetzt ernst nehmen?

Das hiese alleine durch den wirtschaftlichen Schaden der in
Japan bis jetzt entstand, könnte man Photovoltaik Anlagen mit
der Leistung von 155 AKWs bauen.

Nein, kannst du nicht, weil das keine realen Verluste sind und das Geld ja auch gar nicht weg ist. Wenn Aktien an Börsenwert verlieren, steigen dafür andere Dinge wie Anleihen oder Rentenpapiere, weil die Anleger ihr Geld dorthin umschichten. Damit kannst du gar nichts bauen und deine Rechnung macht schlicht keinen Sinn.

Warum wird trotz dieser Berechnungen die Atomenergie so massiv
gefördert? (Stichwort Euratom, AKW Betreiber müssen sich fast
gar nicht versichern lassen, nicht bezüglich der Entsorgung
ihres Mülls kümmern)

Weil deine Berechnung erstens nicht stimmt, zweitens weil es damals eine politische Entscheidung war, auf Atomenergie zu setzen und drittens weil die Atom-Lobby einen starken Einfluss in der Energiepolitik hat und ihre Interessen eben gut vertreten kann.

vg,
d.

Der Wirkungsgrad von Photovoltaik-Anlagen spielt aber keine
Rolle, weil es nur darum geht, ob man den Strom zu einem
konkurrenzfähigen Preis erzeugen kann. Ein Modul mit einem
Wirkungsgrad von 10% ist daher wirtschaftlicher, als das mit
einem Wirkungsgrad von 20%, das aber 5x teurer ist.

Das stimmt zwar, aber die Berechung des TE beruht auf den 2300 €/Kw§ und die gehen von einem Wirkungsgrad von 100% aus. Real müsste man also die fünfache Summe ausgeben um eine vergleichbare Leistung zu erzielen.

Auch das ist ein eher schlechtes Argument, weil Grundlast in
einem System mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien
ohnehin anders bereits gestellt wird (Grid, intelligente
Netze, Pumpspeicher, schnell regelbare Gaskraftwerke,
Biomasse, etc).

Das macht es nicht zu einem schlechten Argument. Worauf ich hinwollte ist, dass man mit Photovoltaik allein die Probleme nicht lösen kann. Man muss das Grundlastproblem in Griff bekommen und Photovoltaik ist kein guter Weg.

Es gibt aber genug Platz z.B. auf Dächern und Fassaden usw der
ohnehin nicht genutzt wird. Dieser ist sowieso „verbraucht“
und ist daher gerade zu optimal zur zusätzlichen Nutzung durch
Photovoltaik oder Sonnenkollektoren. Niemand will doch Wald
roden, um Photovoltaik-Module dort hin zu stellen. Ich halte
ja schon den Bau von Photovoltaik auf landwirtschaftlichen
Flächen in den meisten Fällen für Unsinn. Sowas macht nur Sinn
auf Flächen die dann immer noch landwirtschaftlich genutzt
werden z.B. durch extensive Viehhaltung.

Eben. Aber damit wirst du nie in der Lage sein nennenswert Strom zu erzeugen. Es ging wieder nur um die Rechnung des TE. Die Fläche die man mit Solarpaneelen pflastern müsste, um ein AKW zu ersetzen ist ziemlich extrem.

Wieso sollte Photovoltaik die schlechteste Alternative sein.
Der große Vorteil von Photovoltaik ist, dass sie in quasi
unbegrenzter Weise zur Verfügung steht. Andere Alternativen
wie z.B. Geothermie sind zwar auf den ersten Blick schöner,
weil billiger und grundlastfähig, aber sie haben schlicht
nicht das nötige Potential, um unseren großen Energiehunger
nennenswert zu decken.

Der Platzbedarf ist einfach unverhältnismäßig hoch, hinzu kommen Probleme mit der Wartung. Nicht ohne Grund beruhen die meisten großangelegten Projekte eher auf Solarthermie.

Am sinnvollsten ist IMO Windkraft, aber durch Windkraft werden
wir uns in Deutschland nicht versorgen können. Außer du willst
wirklich komplett Deutschland mit Windkraftwerken zupflastern.
Da nehm ich dann aber lieber ein paar Solarzellen in Kauf und
stelle Windräder dort auf, wo sie Sinn machen und am wenigsten
stören.

Ich denke eher wir sollten auf die Biochemische Schiene setzen. CO2 in Algenwachstum umsetzen und anschliessend die Algen verheizen. Windkraft eher auf dem Meer als direkt auf dem Land. Es gibt auch sehr elegante Anlagen, die direkt aus der Wellenenergie Strom gewinnen können. Mal schauen was die nähere Zukunft bringt.

Das sehe ich auch nicht so. Es gibt viele Länder die kommen
gut und gerne ohne Atomkraft aus. Und auch wir brauchen sie
nicht. Es war eine rein politische Entscheidung, dass man
Atomkraft so subventioniert und gefördert hat und immer noch
tut. Wäre es sonst so super und wirtschaftlich, dann würden
wir 100% unseres Stroms aus Atomkraft beziehen, und das in den
meisten Ländern. […]

Na ich weiss nicht. In den meisten Industrieländern, die heute ohne Atomkraft auskommen scheiterte die Atomkraft am Willen der Bürger, nicht an der Effektivität. Selbst im Vorzeige-Land Norwegen wollte man vor 3-4 Jahren noch Atomkraftwerke errichten. Wir kennen kaum eine bessere Methode zur Energieerzeugung, ABER:

  • es handelt sich um eine Hochtechnologie-Methode, ist also nicht allen zugängig
  • sie ist mit einem gewissen Risiko behaftet, welches je nach Region ganz erheblich sein kann
  • sie ist sehr umstritten und ruft teilweise heftigen Widerstand in der Bevölkerung hervor.

Meiner Meinung nach sollten wir auf moderne Atomkraftwerke unter stärkerer Regierungskontrolle, gemeinsam mit regenerativen CO2-neutralen Energiequellen setzen und anschliessend so nach und nach die AKW zurückfahren. AKWs der zweiten Generation aus den 70ern und den frühen 80ern sind, da stimme ich mit den Atomkraftgegnern überein, gefährlich. Zumal auch der Betreiber der Reaktoren von Fukushima schon vor einiger Zeit alle Reaktoren aufgrund von Sicherheitstechnischen Regelverstößen vom Netz nehmen musste.

Das stimmt zwar, aber die Berechung des TE beruht auf den 2300
€/Kw§ und die gehen von einem Wirkungsgrad von 100% aus.
Real müsste man also die fünfache Summe ausgeben um eine
vergleichbare Leistung zu erzielen.

So wie der TE das rechnet, rechnet man das ja auch überhaupt nicht, weil die angegebene Leistungszahl in Kilowatt-Peak ja nur eine Beschreibung der Leistungsfähigkeit der Module ist. Das Modul wird aber in Grönland nicht die gleiche Energie liefern wie in der Sahara. Also macht es ohnehin keinen Sinn, so zu rechnen.

Das macht es nicht zu einem schlechten Argument. Worauf ich
hinwollte ist, dass man mit Photovoltaik allein die Probleme
nicht lösen kann. Man muss das Grundlastproblem in Griff
bekommen und Photovoltaik ist kein guter Weg.

Ich behaupte ja auch nicht, dass Photovoltaik die alleinige Lösung ist. Es wird ein breiter Energiemix aus allen möglichen erneuerbaren Energien sein. Das Grundlastproblem muss außerdem so oder so gelöst werden - denn auch Wind- oder Wellenkraftwerke sind nicht grundlastfähig. Zudem ergänzen sich genau hierbei Windkraft und Photovoltaik sehr gut, weil die Windkraft im Winter stärker und im Sommer schwächer ist, und die Photovoltaik genau anders herum.
Und die grundlastfähigen Erneuerbaren reichen bei weitem nicht aus, um unseren Bedarf zu decken. Weder mit Wasserkraft, Biomasse noch Geothermie (die alle auch ihre Schwächen, und nicht nur Stärken, haben) noch mit allen zusammen könnten wir unseren Energiebedarf zu einem Großteil decken. Damit ließe sich nicht mal der Strombedarf decken. Somit muss der Großteil zwangsweise durch die regenerativen Energien erzeugt werden, die in ihrer Leistung schwanken.

Eben. Aber damit wirst du nie in der Lage sein nennenswert
Strom zu erzeugen. Es ging wieder nur um die Rechnung des TE.
Die Fläche die man mit Solarpaneelen pflastern müsste, um ein
AKW zu ersetzen ist ziemlich extrem.

Ähm… das Dachflächenpotential für PV-Anlagen in Deutschland beträgt über150 GWp. Mit einem KWp lassen sich in Deutschland im Schnitt etwa 900 KWh Strom im Jahr erzeugen. Das entspricht 135 TWh Strom und damit ungefähr dem, was alle Kernkraftwerke zusammen in Deutschland an Strom erzeugen. Du könntest als Mengenmäßig die gleiche Energie mit Solarstrom in Deutschland erzeugen wie mit den bisherigen AKWs. Und dafür musst du nur bereits existierende Dachflächen benutzen, also überhaupt keine Fläche in irgendeiner Weise verschwenden.

Der Platzbedarf ist einfach unverhältnismäßig hoch, hinzu
kommen Probleme mit der Wartung. Nicht ohne Grund beruhen die
meisten großangelegten Projekte eher auf Solarthermie.

PV-Anlagen sind extrem wartungsarm, denn es gibt keine beweglichen Teile. Was soll da ständig gewartet werden müssen?

Solarthermie ist außerdem in Deutschland gar keine Option, weil es bei uns viel zu bewölkt dazu ist und die Sonne oft viel zu flach steht. Und selbst wenn: Der Platzbedarf wäre hier ja viel höher als bei PV-Anlagen, weil du bei Solarthermie eben nicht ohnehin schon genutzte Flächen wie Dächer nutzen kannst, sondern du müsstest ja *neue* Flächen dafür erschließen. Das macht ja gerade im Sinne des Platzbedarfs gar keinen Sinn.

Na ich weiss nicht. In den meisten Industrieländern, die heute
ohne Atomkraft auskommen scheiterte die Atomkraft am Willen
der Bürger, nicht an der Effektivität.

Würdest die Atomwirtschaft die Kosten für Störfälle, Unfälle, Versicherungen und Endlagerung selbst bezahlen, dann wäre sie kaum mehr konkurrenzfähig. Diese ganzen Kosten werden einfach auf Jahrhunderte auf den Steuerzahler abgewälzt. Bezieht man all das mit ein, ist Atomstrom eben nicht mehr billiger als andere Formen der Energieerzeugung. Deshalb sind in Spanien - einem Land ohne

Selbst im Vorzeige-Land
Norwegen wollte man vor 3-4 Jahren noch Atomkraftwerke
errichten.

Davon weiß aber die IAEA nichts. Weder als aktuell in Planung noch als abgebrochene Planung wird dort irgendein kommerzielles Atomkraftwerk verzeichnet. Mehr als Wunschdenken eines Atomlobbyisten kann das ganze also irgendwie nicht sein…

vg,
d.