Wissen teilen - nicht in Deutschland?

Hallo,

ich habe hier eine eher grundsätzliche Frage.
Insbesondere im IT-Software-Bereich gibt es stets viel zu lernen.
Mein Eindruck (Beispiel):
Es gibt in Deutschland viele, die gerne Bücher über bestimmte Gebiete schreiben.
Diese Bücher sind aber so geschrieben, dass man den Autor besser als Berater bucht,
denn die wirklich entscheidenden Dinge stehen doch nicht drin. Dasselbe gilt für Videos.
Entweder gibt es sie gar nicht, oder sie „reichen“ im oben beschriebenen Sinne nicht.
Ganz anders im Ausland - insbesondere in Indien. Dort geht man wesentlich offener mit
Wissen um. Meine Konsequenz inzwischen: Mit den englischsprachigen Videos (vor allem) aus Indien und USA zurechtkommen und nicht mehr nach deutschen Informationen schauen.
Oder gilt: „Die Deutschen haben für so etwas keine Zeit“ und diejenigen, die sich hier Mühe geben, können ja wohl den lieben langen Tag „nichts gscheides zu Wege bringen“?
Oder gilt: Die Deutschen behalten „Herrschaftswissen“ für sich, „basta“?

Jedwede Kommentare zu dieser eher grundsätzlichen Frage willkommen.

Thommy

Das ist wirklich die Frage auf was Du es beziehst .
SAP möchte gerne Kurse verkaufen . Die ganzen Bildungseinrichtungen verteilen Scheine ohne Ende .
Da will die SAP gar nicht all umfassende Bücher .

Aber generell würde ich sagen , ja und nein . Es wird halt wenig für den Normalbürger geschrieben
weil es hier keinen Absatzmarkt gibt . Sind ja nur ein paar deutsch Sprechende und die meisten darunter
können Englisch . Also bringt es hier kein Umsatz wenn man ein Kompendium schreibt .
Es lohnt sich nicht etwas nur in Deutsch zu schreiben bei soviel Konkurrenz .

Die meisten Bücher die ich gelesen habe sind immer Übersetzungen und oft eine art Referenzwerke
die auch nur ein Teil beschreiben . Aber selbst da hat es die Buchhandlung schon schwer , bei dem Tempo
gibt es heut zu tage alles schon wieder aktuell im Internet . Also fehlt einfach die Masse .
Und wenn es zu speziel wird , dann wird erwartet das es Studiert wurde oder sonst wie in Kursen gelernt wird .

Die deutschen behalten also nicht ihr Herrschaftswissen , sondern sie verteilen es auf Institute die die Bildung übernehmen .

Und ein Prof hat in der Tat nicht mehr soviel Zeit und Freiheiten .

Und Handbücher wurden auch schon lange Outgesourced :slight_smile:

Hallo,

da du unter SAP gepostet hast, das ist nun einmal ein Fall für sich.

Anonsten hat das aber auch was mit dem Urheberrecht hier in D zu tun.

Viele Firmen gestatten es hier in D freien Autoren nicht, bestimmte Sachen zu schreiben.

Warum ist SAP ein Fall für sich?
Inwiefern muss ein Deutscher wg. Urheberrecht Bedenken haben, die z.B.
ein indischer „Autor“ nicht hat?

Hallo Thommy,

wie in vielen anderen Bereichen auch sind Bücher (oder Videos usw) nicht das Allheilmittel. Bücher bereiten einen Einstieg in ein Fachgebiet, aber sie können nicht die Lösung für alle vorkommenden Probleme enthalten.

Auch das Autofahren kann man nicht aus dem Buch lernen.

Die in der Praxis auftretenden Probleme kann man nur mit einer Menge aus Fähigkeiten bewältigen, von denen das Wissen über das Werkzeug eine ist. Daneben muss man die Fachlichkeit verstehen (großes Problem vieler, die nur das Werkzeug kennen) und auch die ganzen Sekundärfähigkeiten (Projektmanagement, Change-Management, Kenntnisse über Entscheidungs- und Finanzprozesse im konkreten Unternehmen).
Und dann kommen die Königsdisziplinen, die man nur schwerlich „erlernen“ kann: Intelligenz zum vernetzten Denken, Erfahrung um vorzeitig Lösungswege zu erkennen oder auszuschließen und soziale Kompetenz für den Umgang mit den Beteiligten.

Von daher hole ich mir auch lieber den Autor an Bord als sein Buch, denn er hat in der Regel den Faktor „Erfahrung“. Fraglich aber, ob er die anderen Qualifikationen besitzt. Vielleicht schreibt er gerade deshalb Bücher, weil er in echten Projekten seine Schwächen in den anderen Fähigkeiten hatte.

Ciao, Allesquatsch

Es geht mir um den Vergleich mit dem Ausland.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mir sehr wohl die Dinge aneignen kann.
Ich muss nur - sehr überspitzt formuliert - keinen Deutschen fragen.