Wenns nur das Lesen wäre, das ließe sich
vielleicht noch machen. Aber Wissen
bedingt auch lernen,- vor allem in
praktischen Zusammenhängen und sozialen
Beziehungen.
Genau, ich habe unlängst einen sehr fesselnden Vortrag des „CKM, Chief Knowledge Manager“ von Henkel gehört der sagte: First we were interested in „Facts“ and „What“, know we realised, that the main questions are: „How“ and „What the hell?“!
Wissensmanagement heißt also, zu wissen,
wer was wann wozu geschrieben hat, damit
ich es gezielt wieder verwenden kann oder
auf anhieb die richtigen Leute zusammen
bringen kann.
Der letzten Satzteil ist meines Erachtens der entscheidende. Nicht die übliche Unterscheidung der Hierarchieebenen (im Krankenhaus gibt es die vier klassischen Formen: der Student „weiß“ es, der AIP „weiß, wo es steht“, der Assistenzarzt kennt jemanden, der „weiß, wo es steht“ und der Chefarzt „muß es nicht mehr wissen“)ist der Verbreitungsweg, sondern der direkte Kontakt mit Menschen, die eine Situation in den Griff bekommen haben (vor allem eben Krisensituationen) und die davon berichten können. Hier handelt es sich um Wissen, das man nur sehr schwer in Worte fassen kann, das sich schlecht beschreiben läßt. Da geht nichts über einen Erfahrungsbericht.
Die wenigsten Unternehmen nutzen so etwas
gezielt, meistens überläßt man das dem
Zufall und schimpft dann, wenn der Zufall
nicht hilft.
Ist ja uch, wenn man es sinnvoll betreiben will, eine recht anspruchsvolle Aufgabe, die sich zunächst nur in Kosten niederschlägt. Bis sich ein System etabliert hat, bis man die entsprechenden Leute hat, die mit großem Entusiasmus die Botschaft ins Unternehmen tragen (ich kenne jemanden, der nennt sich "Chief Evangelist, kein Scherz!) dauert es halt ein Weilchen. Der Nutzen stellt sich dann in Form von „nicht gemachten Fehlern“ und „bewahrtem Wissen“ ein, zwei Posten, die sich nur schwer in Zahlen fassen lassen, also den Geldgebern nur schwer nahezubringen sind. DIe sind leider vorwiegend an fassbaren Einsparungen interessiert.
Besser ist es, sich aktiv darum zu
kümmern und ein entsprechendes System
aufzubauen.
Mein Slogan zu diesem Satz ist immer :Vieles ist Machbar, aber nicht alles machbare ist sinnvoll! Wenn man nur die IT-Leute dran läßt, ist das genauso schlimm, als wenn man nur einen Qualitäter damit beauftragt. Hier gehört ein eigener Mitarbeiter abgestellt und wo nimmt man den her?
Gruß
Jutta *die restlos überzeugt, aber häufig sehr desillusioniert ist*