Wo findet man in Deutschland Achat?

Huhu! Ich sah neulich im Fernsehen eine Sendung über „Schatzsucher“ - unter anderem Leute, die in Steinbrüchen Achat-Knollen suchen. Ich würde auch gern, weiß aber nicht, wo das war. Kann mir das jemand sagen? Gern auch andere Mineralien und Edelsteine bzw. Halbedelsteine (Opale?). Danke für Tipps

Tut mir leid, da kann ich Dir nicht weiterhelfen. Vielleicht mal bei Google probieren?

Guten Abend Tashunko

vielen Dank für Dein Vertrauen in mein Wissen. Aber leider bin ich für Deine spezielle Frage nach Achatfundstellen nicht so der richtige Ansprechpartner. Mein Schwerpunkt liegt mehr bei den Mineralien und dort sind es-Fundstellen bedingt- die Mikromoundversionen.

Bezüglich der Achatfundstellen hast Du sicher `ne ganze Menge Infos im Internet gefunden. Meine Vereinsfreunde von den „Würzburger Mineralien und Fossilien Freunde sind z. B. oft Unterwegs am Main ( Sandgruben)
Idar-Oberstein
Erzgebirge
Ich selbst habe einige-aber wenig interessante Stücker gefunden in der Nähe von Bad Wildungen ( Kellerwald)Ort"Bergfreiheit“
Bezüglich Mineralien:
Eine der bekantesten Fundstellen ist die " Grube Clara) bei Wolfach/Schwarzwald.Dort ist immer was zu finden.Ich selbst bin jedes Jahr einmal im Münstertal / Süd-Schwarzwald.
Weitere Fundstellen u. a.
Eeifel (Vulkane)
Siegerland.
WEnn ich wüßte wo Du wohnst, könnte ich vieleicht noch ein paar Tipps geben. ( z. B. Harz Bad-Grund)

Bin mir Klaren, daß diese Antwort für eine NEW-Comer wenig hilfreich ist.

MFG und „Glück Auf“
Tete

Hallo Tashunko,

mein Tipp an Dich, es gibt tausende Bücher wo man Fundstellen von Mineralien nachlesen kann. Es ist wirklich ein tolles Hobby und mit ein bisschen Fleiß findest Du auch ein paar Fundstellen in deiner Umgebung. Geh zum Beispiel mal in die Stadtbücherei oder les im Internet nach. Einen Tipp geb ich Dir, Achatknollen sind unter anderem in groben Flußkiesen anzutreffen. Somit sind rezente Flußläufer oder pleistozäne Schotterterassen schon mal höffige Areale. Bei Schwierigkeiten mit Fachwörtern hilft auch nur, diese in der Literatur nachzuschlagen.

Also, Gute Jagd!

Achate und andere Mineralien in Deutschland finden und selbst schleifen?
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Fernsehsendungen über „Schatzsucher“ sind recht spannend gemacht, aber das Ergebnis und die Auswirkungen für die Natur sind sehr verheerend und erschreckend, weil nur noch „Schatzsucher“ in „Goldgräber-Manier“ und keine Naturliebhaber unterwegs sind. Da werden an völlig unsinnigen Stellen im Wald tiefe Löcher gegraben, Bäume stürzen um, geschützte Pflanzen werden zerstört und Wildtiere aufgescheucht. Einige Leute schrecken nicht vor Einsatz von schwerem Gerät und Sprengstoff zurück!

So sollten Sie bitte nicht sammeln und die Strafen bei Verstößen sind enorm!

Achate zu sammeln macht nur dann richtig Sinn, wenn man sie auch Schleifen und polieren kann und das ist wohl das Schönste und die absolute Krönung am Sammeln von Achaten.
Ich hatte mit 10 Jahren damit begonnen aus Liebe zur Natur und aus Interesse an der Geologie Achate und andere Mineralien zu sammeln, zu bestimmen zu beschreiben und zu schleifen und zu polieren.
Nun will ich mich so nach und nach von meiner Sammlung trennen. Einen Teil der Sammlung habe ich über den ehemaligen Burgwart der Burg Lichtenberg (Thallichtenberg Kreis Kusel) an das Museum „GEOSKOP“ gegeben. Andere Altfunde will ich als PDF erfassen und als Kleine geschlossene Sammlungen abgeben.

Die „Ur-Heimat“ des Bergbaus auf Achat::
Die Gegend südlich von Idar-Oberstein ist die „Ur-Heimat“ des Bergbaus auf Achat, ist wirtschaftlich ausgebeutet. In den aufgelassenen Steinbrüchen kann man durchaus noch einiges finden. Für aktive Steinbrüche braucht man die Genehmigung des Betreibers. An den Wochenenden herrscht oft viel Sammlerbetrieb.

Das Museum „GEOSKOP“ auf der Burg Lichtenberg bei Kusel/Pfalz:
Die Jugendherberge auf der Burg Lichtenberg bei Kusel/Pfalz ist ein guter Ausgangspunkt für Naturwanderungen mit Fundmöglichkreiten am Wegesrand der Äcker. Das Museum „GEOSKOP“ ist recht vielseitig und gibt einen ersten Einblick in die Vielfalt der Mineralien der Region.

Idar-Oberstein, deutsche Hauptstadt der Edelsteine, der Achat-Stollen Steinkalenberg:
Auch die Jugendherberge in Idar-Oberstein ist ein guter Ausgangspunkt. Im Besichtigungs-Achat-Stollen „STEINKAILENBERG kann man - so ich hoffe – nach Achat schüfen. Das Deutsche Edelsteinmuseum in Idar und das Heimatmuseum in Obersten (unterhalb der Felsenkirche) sind Höhepunkte für jeden Sammler und geben für ganz Europa gesprochen den besten Überblick zum Thema „Achat“.

Die „Weiherscheife“ bei Idar (historische Achat-Schleiferei):
Besonders sehenswert ist die historische Achat-Schleiferei an Ausgang des Stadtteiles Idar.
Kurz oberhalb liegt der alte Steinbruch Setz, der auch gute Funde liefert.

Das Fischbachtal, ein reiches Fundgebiet:
Im nahmen Fischbachtal bei Kirn ist das Kupferbergwerk sehr sehenswert und im weiteren Straßenverlauf kommt man zu den Steinbrüchen Juchem und Bernhad, die noch heite reiche Funde an „Kristall-Drusen“ mit Amethyst, Calcit und Achat liefern.
Darauf bezog sich wohl die Fernsehsendung.

Edelsteine und Schmucksteine in der Geschichte:
Lesesteinfunde aus den „Preußischen Bergen“ (Thallichtenberg nördlich von Kusel/Pfalz, Baumholderer Vulkanitplatte) südlich von Idar-Oberstein belegen, dass milchig weißer Calcedon (kalzedon), schon in der Jungsteinzeit für die Anfertigung von Pfeilspitzen verwendet wurde. Viel „wertvoller“ war für diese Verwendung hingegen der Feuerstein (Hornstein, Silex) von der deutschen Ostseeküste, der wesentlich scharfkantiger brach.
De Kelten und Römer suchten in den „Preußischen Bergen“ nach Achat, Jaspis, Calcedon, Amethyst, Rauchquarz (Morion) usw. und verarbeiten diese Schmucksteine, den der Südhang der Südhang der „Preußischen Berge“ war eine vornehme römische Villengegend. (villa rustica bei Taallichtenberg, Mithras-Tempel bei Schwarzerden).
Die Römer bezogen aber auch Schmucksteine aus fernen Ländern, so z.B. Granat und Rubin aus Indien, die bedingt durch die hohen Transportkosten und den Zwischenhandel „wertvoller“ als die europäische Ware. So finden sich in den frühen Kronen der Frankenkönige ab ca. 400 n. Chr., bei den germanischen Stämme und in der Krone von Kaiser Karl dem Großen auch rund geschliffene Rubine aus Indien.
Konrad von Megenberg (1309-1374) spricht in seiner Natur-Systematik „Buch der Natur von „stainen“ und „edel stainen“.
Als Halbedelsteine bezeichnete man früher schleifbare Mineralien aus der Gruppe der Achate und artverwandte Schmucksteine, die sich durch ihre Schönheit auszeichnen, im Gegensatz zu den Edelsteinen jedoch etwas häufiger in der Natur vorkommen. Sie sind meist nicht so hart wie „Edelsteine“. Heute spricht man ausschließlich von Edelsteinen oder von Schmucksteinen.

Edelsteine und Schmucksteine in Deutschland und Europa
Die erste Edelsein-Mine (Achat-Bergwerk) Deutschlands und Europas wurde um 1230 an dem im Südwesten der „Preußischen Bergen“ vorgelagerten Vulkanmassiv des Weiselberges bei „Osternaha“ (Osterkirchen, heute Oberkirchen) als Bergwerk angelegt. Dort wurden die oben genannten Schmucksteine abgebaut und es entstand das Handwerk des „Schleifers“ und es entwickelte sich eine umfangreiche Schmucksteinindustrie.
Achat, der Gold-Polierstein:
Der Achat wurde früher oft zu den „Edelsteinen“ gezählt, da man nur mit ihm und meit keinem anderen Material Gold und Vergoldungen polieren kann.

Die Wertung von Schmucksteinen nach der Härte und Schleifebarkeit
Die unterschiedliche Härte von Schmucksteinen und deren Verwendung bedingt jeweils andere Schleifverfahren, Werkzeuge und Maschinen. Daher entwickelten sich im Raum Idar.Oberstein verschiedene Berufe, die sich mit dem Schleifen von Schmucksteinen befassten:
Achat-Schleifer:
Achat, Jaspis, Jaspachat, Carneol, Calcedon, Amethyst, Rauchquarz (Morion) ist mit einer Härte von ca. 7,0 recht hart und wurde früher an der Stirnseite von großen Schleifsteinen aus dem besonders homogenen Sandstein aus dem Henschbachtal nass geschliffen. Das waren früher aufwendig gestaltete Gefäße, Schalen und wertvolle Dekorationsstücke, dann aber meist Flachschliffe von Achatscheiben. Die Edelstein-Schleifer (Facetten-Schleifer) nannten diese Schmucksteine „Halbedelsteine“, um sich und ihre Produkte, von denjenigen der Achat-Schleifer abzugrenzen.

Cabochon-Schleifer:
Diese befassen sich ausschließlich mit der unfacettierten, runden oder ovalen Schliffform von Schmucksteinen die nicht ganz so hart wie Diamanten sind. Sie verarbeiten eine breite Palette von Schmucksteinen zu denen auch Edelsteine gehören, die nicht ganz so klar sind, um facettiert zu werden. Oft waren / sind Achat-Schleifer auch mit dem Schleifen von Cabochons vertraut. Heute werden Cabochons meist maschinell geschliffen.

Edelstein-Schleifer, Facetten-Schleifer:
Alle Edelsteine, die härter als 7,0 sind und noch nicht die Härte von Diamant (Härte 10) besitzen (Rubin, Saphir, Spinell, Turmalin, Granat usw…) Die Edelstein-Schleifer nannten Achat und artverwandte Schmucksteine „Halbedelsteine“, um sich und ihre Produkte, von denjenigen der „Achat-Schleifer „abzugrenzen.

Diamant-Schleifer
Das Schleifen von Diamanten wurde erst um 1900 entwickelt, denn der Diamant kann nur mit Diamant geschliffen werden. Dass Zentrum der deutschen Diamant-Schleiferei war der Ort Brücken, Kreis Kusel/Pfalz, wo sich heute das deutsche Diamantschleifermuseum befindet.
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Mit besten Grüßen
Fachwissen

Hallo,

wo genau weiss ich auch nicht, würde mich aber eher an den süddeutschen Raum halten - oder aber im Harz schauen, da finden sich viele hübsche Minerale in aufgelassenen Steinbrüchen und an Flußufern. Ansonsten kann ich leider auch nur die Lektüre von Mineralienführern aus dem Buchhandel empfehlen…

Hallo Tashunko!
Da macht man sich so viel Mühe und es kommt nicht mal ein Dankeschön !
Das finde ich nicht in Ordnung und es verdirbt die Bereitschaft Fach- und Insiderwissen weiterzugeben!

Hallo,
ich war lange nicht anwesend, hoffe das ich trotzdem noch helfen kann.
Also, Achate in verschiedenen Größen kann mann immer noch auf den Feldern rings um Idar-Oberstein finden.
Ebenfalls in dem großen Steinbruch bei Klingen münster(unbedingt nachfragen ob man rein darf) der Zutritt ist eigentlich unteragt, manchmal wird eine Außnahme gemacht.
In der Eifel gibt es einige Steinbrüche in die man nach Rücksprache reindarf.