Moin,
Bleib auf dem Boden. Wir sind als Konsumenten gleichermaßen Täter und Opfer. Das Lieferantenhopping hat seine Grenzen, die du jetzt schmerzhaft erlebst. Und ja, so ungern du das auch hörst, weil es das eigene Verhalten betrifft, ich und auch du sind ein Teil dessen, was wir hier gerade sehr scherzhaft erleben.
aus https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Energie/Insolvenz/start.html
Mein insolventer Energieversorger hat die Lieferung eingestellt
Wenn Ihr insolventer Energielieferant Sie nicht mehr beliefert, übernimmt der örtliche Grund-/Ersatzversorger Ihre Energiebelieferung. Der Grund-/Ersatzversorger ist in solchen Fällen gesetzlich dazu verpflichtet.
Sobald der Grund-/Ersatzversorger erfährt, dass Sie von ihm mit Energie versorgt werden, muss Sie über die Ersatzversorgung, die Preise und Bedingungen Ihres Vertrags informieren. Er wird Sie in den Ersatzversorgungstarif einstufen, der meistens teurer als andere Tarife ist.
Wenn Sie in der Ersatzversorgung sind, können Sie sich jederzeit und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist einen neuen Lieferanten suchen. Weitere Informationen über den Lieferantenwechsel.
aus https://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/trotzdem-weniger-pleiten-im-gesamten-jahr-moeglich-ausgerechnet-energieversorger-machen-schlapp-zahl-der-grossinsolvenzen-steigt-stark_id_107429451.html
Die Kehag Energiehandel, die vor allem Industriebetriebe mit Strom und Erdgas versorgt, musste deswegen ihre Lieferungen schon im Dezember einstellen. Zum Jahreswechsel wurden die nicht mehr tragbaren Verträge gekündigt und Insolvenz angemeldet. Das kann die Kehag noch teuer zu stehen kommen, denn ihre ehemaligen Kunden mussten nun teurere Tarife bei anderen Lieferanten abschließen und dürfen den Differenzbetrag bei der Kehag einklagen – sofern genug Geld in der Insolvenzmasse zur Verfügung steht.
„Der wirtschaftliche Druck könnte in den nächsten Monaten weitere Lieferanten und Händler in die Insolvenz treiben“, schreibt Falkensteg. Besonders betroffen seien Versorger, deren Geschäftsmodell vom kurzfristigen Einkauf von Energie bei gleichzeitig langfristigen Verträgen mit Kunden lebe. Im gesamten vergangenen Jahr gingen nur zwei Energieversorger Pleite – 2022 waren es in den ersten drei Monaten schon vier.
Man muss einen Lieferanten nicht unnötig dick und fett füttern, aber andernfalls muss man mit den Konsequenzen bei Unterernährung rechnen.
Dein Wunsch, einen Anbieter mit den alten Preisen von 2021 zu finden, wird in der nächsten Zeit nicht in Erfüllung gehen. Du darfst gerne selber auf https://www.verivox.de nachschauen, für unser Postleitgebiet werden Preis um die 40 Cent pro kWh aufgerufen bei einem angenommenen verbrauch von 18000 kWh Gas pro Jahr. Der Grundpreis liegt bei rund 16,50 Euro pro Monat. Der Anbieter heißt bei uns R(H)EINPOWER MeinGas 12.
In dem Bereich wird sich das typisch einpendeln.
Bei der Gelegenheit habe ich eine Meldung der Tagesschau aus dem Jahr 2014 gefunden: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/erdgasalternativen100.html
.
Gibt es Alternativen zum russischen Gas?
Stand: 01.04.2014 17:51 Uhr
34 Prozent des deutschen Erdgases kommen aus Russland. Angesichts des Ukraine-Konflikts wachsen in Deutschland die Bemühungen, diese Abhängigkeit zu reduzieren. Mögliche Alternativen sind Importe von Schiefer- und Flüssiggas. Aber auch in Deutschland lagern ungenutzte Vorkommen.
Von Jan Ehlert, tagesschau.de
90 Milliarden Kubikmeter Erdgas werden pro Jahr in Deutschland verbraucht. Rund 34 Prozent davon kommen derzeit aus Russland, so viel wie aus keinem anderen Land. Angesichts des Konflikts in der Ukraine strebt Bundeskanzlerin Angela Merkel nach eigenen Angaben an, diesen Anteil zu reduzieren und so die Abhängigkeit von Russland zu verringern.
Irgendwie wirken die Worte fürchterlich aktuell. Die könnten von gestern stammen.
-Luno