Wo günstigsten Gasanbieter für die Zukunft finden?

Hallöchen,

unser Gasanbieter hat den Preis ab 6.10. auf das Dreifache erhöht.

Bevor wir kündigen, wollten wir nach einem günstigeren Gasanbieter für in der Zukunft suchen, aber das ist irgendwie gar nicht sooo leicht, meine ich aktuell oder ich checks nicht.

Ich kann doch nur bei Vergleichsportalen die aktuellen Preise sehen, aber nicht die, die in der Zukunft ab 6.10. gelten werden?!

Der zukünftigte Gasanbieter sollte (deutlichh) unter 15,37 Cent/kWh liegen und einen Grundpreis von max. 10 €/Monat haben.

Dankeschön.

LG

Hallo,

der Anbieter erhöht die Preise nicht, weil der Firmensitz einen neuen Anstrich braucht oder man sich mehr auf Luxusgas ausrichten möchte, sondern weil die russische Regierung aus politischen Gründen den Gasfluss reduziert hat und die Importeure sich nun Gas aus anderen Quellen besorgen müssen, die nicht auf zusätzliche Nachfrage gewartet haben. Ich will damit sagen, dass alle Gasanbieter ihre Preise mehr als kräftig erhöht haben und es schwierig wird, einen zu finden, der deutlich günstiger ist. Hinzu kommt, dass man - wie Du richtig schreibst - nicht in die Zukunft blicken kann. Ein Anbieter, der heute noch etwas günstiger ist, wird seine Preise zwei Wochen später ebenfalls kräftig erhöhen - oder vielleicht noch kräftiger, so dass Du u.U. mit Zitronen handelst, wenn Du kündigst und wechselst.

Gruß
C.

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Ich will damit sagen, dass alle Gasanbieter ihre Preise mehr als kräftig erhöht haben und es schwierig wird, einen zu finden, der deutlich günstiger ist.

Es heisst doch immer, die Gasumlage wäre erforderlich, um Uniper & Co. zu retten, weil die ihre Mehrkosten nicht weitergeben können.
Diejenigen, an die sie die Mehrkosten nicht weitergeben können, müssten doch dann aber das Gas wesentlich günstiger anbieten können. Aber auch ich kann solche Anbieter nicht finden. Wie ist das zu erklären?

Gruß Pontius

Das hängt damit zusammen, dass nicht alle bestehenden Lieferverträge pünktlich zum 30.06.2022 ausgelaufen sind.

31.12.2022 ist nicht ganz unüblich, aber natürlich gibt es auch noch längere Laufzeiten.

Dass Du nicht jetzt in einen Vertrag einsteigen kannst, der vor zwei Jahren geschlossen wurde, dürfte Dir einleuchten.

Schöne Grüße

MM

Dass Du nicht jetzt in einen Vertrag einsteigen kannst, der vor zwei Jahren geschlossen wurde,

Ich verstehe nicht, was du meinst. Wer hat mit wem vor zwei Jahren einen Vertrag abgeschlossen?
Ich will einen Vertrag mit einem Anbieter und nicht in irgendwelche Verträge einsteigen, die dieser mit Dritten hat. Die Verträge der Privatkunden laufen doch i.d.R. nur 1 oder 2 Jahre. Welche Laufzeiten haben denn z.B. die Verträge zwischen Uniper und deren Kunden? Ich nehme doch an, dass diese wesentlich länger sind und nicht für jeden neuen Privatkunden ein neuer Vertrag mit Uniper geschlossen wird.
Und wenn ich lese: „Teil der Abmachung zwischen Uniper und der Bundesregierung ist, dass das Unternehmen die gestiegenen Kosten für die Beschaffung von Erdgas an seine Kunden weitergeben darf“ und das trotz bestehender Verträge, aufgrund derer die Mehrkosten angeblich nicht weitergegeben werden dürfen, habe ich auch Schwierigkeiten, dies zu verstehen.

Gruß Pontius

  • Uniper hat mit diversen Gaslieferanten Verträge von deinen einer (Russland) aktuell nicht erfüllt wird

  • Uniper hat mit diversen Abnehmern Verträge, die Uniper nun nicht bedienen kann (weil Russland nicht liefert) so dass Uniper woanders kurzfristig zu wesentlich höheren Preisen zukaufen muss, um nicht vertragsbrüchig zu werden

Wird Uniper vertragsbrüchig und liefert nicht, stehen hohe Strafzahlungen im Raum ~~> dann wird Uniper insolvent
Werden die höheren Preise von den Endverbrauchern nicht bezahlt ~~> dann wird Uniper insolvent

… besser so ?

Ich glaube, der Punkt war, dass die Importeure die Mehrkosten nicht an die Versorger weitergeben können. Die Differenz wird zu 90% durch die Umlage aufgefangen. Aber die Versorger, so verstehe ich die Frage, zahlen weiter die vertraglich vereinbarten, deutlich niedrigeren Preise an die Importeure und könnten doch ihr Gas an die Endkunden zum gleichen Preis wie bisher abgeben. Diese günstigen Preise werden nun bei den Preisvergleichen vermisst.

Ich für meinen Teil sehe die Ursache darin, dass die vereinbarten Liefermengen für die Belieferung der Bestandskunden ausreichen, nicht aber für beliebig viele Neukunden, so dass man denen die deutlich höheren Preise anbietet.

Die einzige Lösung liegt für meine Begriffe darin, dass man die Todesanzeigen durchgeht und versucht, die nun ausgefallene Abnahmemenge auf sich umzuleiten. Ob sich ein Stadtwerk darauf einlässt, wäre herauszufinden.

Hallo,

eine erhebliche Zahl von Gasbeziehern hat Verträge mit einem zumindest befristeten Festpreis.
Das sind diejenigen Kunden, die den allermeisten Versorgern Kopfzerbrechen machen, weil sie die Erhöhungen im Einkauf eben nicht umgehend weitergeben können.

Allerdings gilt dies nicht für alle Versorger. Wenn man in der Vergangenheit nicht nur auf den billigsten Preis, sondern auch darauf geschaut hat, wie sich denn der Anbieter selbst versorgt, konnte man durchaus auch auf Gasversorger treffen, die direkt und ohne Zwischenhändler zumindest für Biogas langfristige Lieferverträge mit Gasförderern außerhalb Russlands geschlossen haben und jetzt eben außer der Umlage nicht erhöhen müssen. Aber auch die nehmen keine Neukunden. Und diese Art Gasversorger mit lzumindest mittelfristig gesicherter Beschaffungsperspektive sind sehr oft auch Stromversorger, die selbst durch einen hohen Eigenproduktionsanteil sowie ebenfallls langfristig gesicherte Lieferverträge momentan keine Erhöhungen planen oder aber deutlich später als andere erhöhen.

Von was träumst Du nachts?

&tschüß
Wolfgang

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Vielen Dank, aber warum Uniper in finanziellen Schwierigkeiten ist, wußte ich bereits.

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Aber die Versorger, so verstehe ich die Frage, …

Ja, so habe ich es gemeint.

… , dass die vereinbarten Liefermengen für die Belieferung der Bestandskunden ausreichen,

Das beruhigt mich, denn dann kann ich ja als Bestandskunde davon ausgehen, dass ich ab Oktober nicht mehr als die bisherigen ca. 0,05€/kWh bezahlen muss plus ggf. die Gasumlage. :wink:
Aber der Fragesteller war ja wohl auch Bestandskunde und soll nun das Dreifache bezahlen.

Es kommt darauf an, was für einen Vertrag man hat. Es gibt Verträge, in denen der Preis für einen definierten Zeitraum oder für bestimmte Perioden festgelegt ist und es gibt solche (für meine Begriffe der Standard), in denen der Versorger die Preise den Marktgegebenheiten entsprechend anpassen kann („billiges Ermessen“, vgl. § 315 BGB).

Moin,

Wenn dein Versorger in die Insolvenz rutscht, weil er die bisherigen Einkaufspreise nicht mehr bekommt, dann passiert was?

@C_Punkt
aus https://www.hna.de/wirtschaft/gericht-energieversorger-an-preisgarantie-gebunden-zr-91756082.html

Das Landgericht untersagte dem Unternehmen, die gestiegenen Beschaffungskosten für Strom und Gas auf die Kunden umzulegen, wenn die Verträge eine Preisgarantie enthalten. ExtraEnergie müsse weiter zu den vertraglich vereinbarten Preisen liefern.

Ich kann die Kundenwünsche durchaus gut nachvollziehen, aber als Geschäftsführer (der ich in real auch bin) muss ich per Gesetz in so einem Fall die Reißleine ziehen. Dann kommen Kunden zwar zu ihrem Recht, aber sie sind nach einer Insolvenz wahrscheinlich finanziell nicht besser gestellt. Eher ganz im Gegenteil.

-Luno

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Servus,

und der Gedanke daran, dass die Funktion von Uniper nach Insolvenz künftig durch ein Bundesgasbeschaffungs- und bevorratungsamt ausgeübt wird, ist eher gruselig - ganz abgesehen davon, dass die ganze Veranstaltung dann erst richtig teuer würde.

Macht aber alles nichts, wenn die Herrschaften sich einen hübschen Zettel gerahmt über die Couch hängen können. Der Anblick einer solchen Trophäe wärmt auch ein wenig.

Schöne Grüße

MM

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aber nur so lange wie sie brennt … Papierfeuer sind nicht wesentlich nachhaltiger als Strohfeuer

Moin,

Wenn dein Versorger in die Insolvenz rutscht, weil er die bisherigen Einkaufspreise nicht mehr bekommt, dann passiert was?

dann wechsele ich zu einem der über 900 anderen Anbieter. Und wenn die auch alle pleite oder mir deren Preise zu hoch sind, dann wandere ich aus. Weil ich die anderen Verträge meines Lieferanten nicht kenne, kann ich seine wirtschaftlichen Aussichten nicht beurteilen. Es bleibt meinem Lieferanten doch freigestellt die Preise für die Kunden zu erhöhen, die keine Preisgarantie haben. Wenn du eine Preisgarantie bis 09/23 hättest, würdest du dann freiwillig ab 10/22 den dreifachen Preis bezahlen? Es reicht mir schon, dass ich die Gasimporteure, von denen weder alle systemrelevant noch alle notleidend sind und an deren Gewinnen ich nicht beteiligt war und bin, mit „retten“ soll.

Gruß Pontius

Falls Du die üblichen Nachrichten verfolgen solltest: Wie kommst Du darauf, dass Du das sollst?

Und als Fleißaufgabe zu Montag: Wie hoch schätzt Du die Zahl der Gasimporteure in D, auf die Du so locker flockig mal eben ausweichen kannst (in der trügerischen Hoffnung, sie würden für neue Verträge Konditionen von 2008 anbieten)?

Moin,

Die dir allenfalls eine Grundversorgung anbieten zu dem Preis, den sie bestimmen und nicht du. Wenn sie denn in deiner Region überhaupt anbieten. Die Grundversorger unterliegen dem Kontrahierungszwang, sie müssen jeden Kunden zu ihren Konditionen annehmen, alle anderen nicht.

Das übliche Lippenbekenntnis. Kleinkinder stampfen dazu noch mit dem Fuß auf. Was soll das?

Doch, kannst du. Du willst es nur nicht. Es spielt auch keine Rolle, ob du es kannst oder nicht willst, wenn der Lieferant Preise nehmen muss, die seine Insolvenz auslösen, dann bestimmt der Insolvenzverwalter die Regeln. Weil der GF die Insolvenz anmelden muss, sonst macht er sich strafbar. Auch der Insolvenzverwalter kann nicht zaubern und den alten Preis herbei hexen.

Das musst du mit dir selber ausmachen, bitte nicht mit mir. Denn, wie oben schon gesagt, du darfst gerne wechseln, aber du hast nirgendwo bei einem anderen Anbieter den Anspruch auf den Preis, den du bislang gezahlt hast. So einfach ist das.
Was Grundversorgung kostet, darfst du selber heraus finden.

Aus https://www.hna.de/verbraucher/strom-gas-preiserhoehung-energie-unrechtmaessig-einspruch-erhoehen-rechtens-anpassung-verbraucher-91682343.html

Versorger dürfen Preise weiter erhöhen

Wenn Verbraucher bereit sind, etwas mehr zu bezahlen als künftig bei E.on Energie in der Grundversorgung, können sie eine Preisgarantie bis zu 24 Monate abschließen. „Doch eine wirkliche Sicherheit gibt es dafür nicht, weil die Versorger in besonders angespannten Situationen die Preise auch außerplanmäßig erhöhen dürfen“, sagt Bornemann. „Eine solche Preisgarantie ist dann nichts mehr wert.“

Hintergrund ist die Novellierung des Energiesicherungsgesetzes, das inzwischen vom Bundesrat abschließend gebilligt wurde. Eine Preisanpassungsklausel erlaubt es Energieversorgern, Preiserhöhungen direkt an ihre Kunden weiterzugeben, sollte die Bundesnetzagentur eine „erhebliche Reduzierung der Gesamtgasimportmengen nach Deutschland“ feststellen. Voraussetzung dafür ist, dass die zweite oder dritte Stufe des „Notfallplans Gas“ aktiviert wird.

Würdest du dich auch an Verlusten bei deinem Arbeitgeber beteiligen? Das fände ich in dem Kontext übrigens nur gerecht. Oder anders: diese dämliche und völlig unreflektierte Neiddebatte ist in diesem Fall nicht zielführend.

Ich kann deinen Unmut verstehen, aber wir haben definitiv zu wenig Gas, weil in der Vergangenheit versäumt wurde, Alternativen zu entwickeln und anzubieten. Aber das ist ein Thema für die Zukunft. Als Gas noch 4 Cent kostete, war die Welt einfach und für jeden, auch für mich und für dich, äußerst bequem. Energie war scheinbar billig und im Überfluss vorhanden. Niemand hat daran gedacht, seine Anlage energetisch zu optimieren, warum auch? „Lohnt sich doch nicht. Kostet doch nichts.“

Letztlich haben wir uns selbst das Bein gestellt, besonders Uniper war nahezu unbekannt, zumindest mir und höchstwahrscheinlich sehr vielen anderen. Aus https://www.nordkurier.de/politik-und-wirtschaft/kann-man-gasversorger-nicht-einfach-pleitegehen-lassen-2249356208.html

Uniper importiert Gas für rund 22 Millionen Haushalte

Das Problem ist dabei die schiere Größe des Gasimporteurs: Nach eigenen Angaben importiert Uniper genug Gas, um 22 Millionen Haushalte, und damit die Hälfte aller Haushalte in Deutschland, zu versorgen. Damit ist das Unternehmen durch seine Versorgungsketten in alle Bereiche des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens in Deutschland verzweigt. Eine Uniper-Insolvenz würde somit nicht-kalkulierbare Schockwellen durchs Land und wahrscheinlich ganz Europa schicken – ähnlich wie die von Ökonom Südekum erwähnte Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008, die den amerikanischen Immobilienmarkt kollabieren ließ und dadurch eine globale Finanzkrise auslöste. Betroffen wäre dann unter Umständen nicht nur der Energiemarkt, sondern das gesamte Wirtschaftssystem. In der Krise nach 2008 konnten nationale Banken und das internationale Finanzsystem nur gerettet werden, weil Regierungen weltweit eingriffen – mit massiven Kosten für den Steuerzahler.

Das ist das Problem. Fällt Uniper aus, dann stehen rund 22 Millionen Haushalte ohne gesicherte Versorgung da.
Insofern: mach, was willst.
Blöderweise haben solche Preissprünge evtl. auch ganz üble politische Konsequenzen, denn es wird mindestens eine Partei geben, die ihren Wählern genügend Gas versprechen wird.

-Luno

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Wie kommst Du darauf, dass Du das sollst?

Ich meine das gelesen und gehört zu haben. Aber es könnte auch sehr gut sein, dass ich mangels Hör-, Lese- und Bildungsschwäche etwas missverstanden habe.

Wie hoch schätzt Du die Zahl der Gasimporteure in D,

Wenn du das wissen willst, brauchst du dich nicht auf meine Schätzung zu verlassen, sondern kannst das mittels Suchmaschine deiner Wahl ganz genau recherchieren.

auf die Du so locker flockig mal eben ausweichen kannst

Wenn ich es könnte würde ich dir meinen Beitrag auf lateinisch übersetzen, damit du ihn besser verstehst. Aber du könntest ja auch den Google-Übersetzer nutzen.
Ich werde von keinem Gasimporteur beliefert und möchte auch nicht auf einen ausweichen, sondern auf einen der ca. 900 Anbieter, die private Haushalte beliefern.

Tu Dir keinen Zwang an. Aber wundere Dich nicht, dass kein einziger Anbieter sich von Dir vorschreiben lässt, zu welchen Konditionen er Dich beliefert.

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Moin,

Direkt nein, da stimme ich dir zu. Was nur nichts nützt, denn: Indirekt schon, die 900 Anbieter hier fördern nicht ihr eigenes Gas, jedenfalls die allermeisten nicht. Sie sind reine Zwischenhändler, daher bist du mehr oder weniger direkt mit den Entscheidungen des Herrn der Spezialoperation verbunden.

Der hat „Nix Gas“ gesagt und dein Versorger bekommt nichts mehr.
< sendung mit der maus >
klingt komisch, ist aber so!
< /sendung mit der maus >

-Luno