(schwäbischen) Redewendung „wo der Bartl
den Mos(ch)t holt“.
Bedeutet meines Wissens so etwas
ähnliches wie „wo der Pfeffer wächst“,
Nö, sie bedeutet soviel wie:
- alle Tricks kennen;
- sich zu helfen wissen;
- schlau und verschlagen sein (oft auch mit sexueller Konnotation).
aber wer war der Bartl und warum muss er
unbedingt Most holen 
Naja, Du hast -sagen wir mal- ein heisses Eisen angefasst, denn zu dieser Redensart gibt es eine Reihe von Erklärungen, und es kommen immer mehr dazu, wobei sie mal mehr, mal weniger stichhaltig und überzeugend sind.
Es gibt z.B. eine altfranzösiche Redensart, wo von einem Bartole die rede ist, der dummerweise seinen Weinberg verkauft hat, weil er Geld für neue Senker (ein Werkzeug zum Setzen von Pflanzen oder auch ein Setzling, also die Pflanze selber). Ziemlich blöde Idee, denn was will er damit, wenn er doch eh keinen Weinberg mehr hat?
Über einen Italiener namens Bartolus gibt es eine ähnliche Anekdote.
Dann wird dieser Barthel auch mit dem Schultheiss (Gemeindevorsteher) von Heilbronn im 13.Jhdt. gleichgesetzt, der sich clevererweise wohl immer schön aus dem Rathaus-Weinkeller bedient hat.
Dann gibt es ja die altkirchliche (nicht die biblische) Geschichte der Hochzeit zu Kana, bei der der Bräutigam Bartholomäus geheissen haben soll.
In Unterfranken gibt es bestimmte Krüge, die Barthel genannt werden, wobei es aber auch gut sein könnte, dass sie ihren Namen erst durch die Redensart bekommen haben.
Dann gibt es noch die niederdeutsche Version „He weet, wo Bartheld (so wird der Storch in manchen Gegenden Niederdeutschlands genannt) de Mus (Mäuse=kleine Kinder) herhalt“, was soviel bedeutet wie „Er ist ja nicht blöd und glaubt nicht an den Klapperstorch.“
Hörte sich bis hierher alles ganz einleuchtend an, wie!?!
Aber jetzt kommt eine fast noch überzeugendere Deutung aus der Gaunersprache, dem sog. Rotwelschen (übrigens ein hochinteressanter Bereich!!!): die aus dem Hebräischen kommenden Wörter „Barsel“ (=Eisen) und „Moos“ (= Geld; von hebr. ma’oth=kleine Münze) nämlich.
Hier bedeutet der Spruch also, dass man weiss, wie man am besten zu Geld kommt - mit einer Brechstange aus Eisen nämlich!
Dummerweise ist „Barsel“ eher „das Eisen, das Schliesseisen, die Vorlegestange“, während man für „Brech-/Stemmeisen“ eher hebr. „shabar barsel“ bzw.rotw. „Schaberbartle“ verwenden würde, aber vielleicht -durchaus denkbar- handelt es sich ja lediglich um eine Verkürzung und passt damit also doch wieder.
Tja, und dann gibt es schlussendlich noch den Kalendertag des Hl. Bartholomäus (24.August), der für den Ausgang der Weinernte nicht ganz unwichtig ist und im Winzerleben eine grosse Rolle spielt.
Es gibt ein Notiz aus Augsburg (1872), die besagt, dass alle Wirte die Schankgerechtigkeit verlieren, wenn sie am Bartholomä noch keinen Most haben. Da man Ende August aber höchstens den sog. Obermost haben kann, könnte die Redendsart demnach bedeuten, dass derjenige, der dann schon Most hat, ein ganz besonders gewitzter Kerl sein muss.
Dann gibt es im Schwabenländle noch in diesem Zusammenhang die Wetterregel, dass der Herbst so wird, wie das Wetter am „Bartle“ war; und daraus kann man folgern: wenn der frühe Most auch noch nix taugt (weil er nämlich noch sehr sauer ist), dann sieht man am Bartholomä schon ganz gut, ob es guten oder schlechten Most geben wird. Demnach ist es der Barthel/Bartholomäus/Bartle/Bâtle, von dem die gute/schlechte Weinernte abhängt; d.h. der Barthel holt oder bringt den Most, und er weiss auch, wo und wie er zu holen ist.
Naja, im Schwabenländle gibt es dann noch die ein oder andere Abart von der ursprünglichen Redensart, z.B. die Scherzfrage „Waischt au, wau der Bartle de Moscht holet?“, die mit „Beim Michel“ (=Ende September) beantwortet wird.
Puh!
Ich hoffe, diese Antwort stellt Dich ein bisschen zufrieden und Du weisst jetzt, wo der Kranich seine Eier hat! 
HOFee