Wo ICH war, soll ÜSCH werden

mür fällt das nüt auf, üsch spreche schon immer so.

Und aus welcher Region kommst Du, Karin?

t
Berliner sagen und sagten schon immer
ick, oder icke.

Dem darf ich mich ganz zart anschließen :wink:

Nebenweg

Wenn ich zum Beispiel Schäuble reden höre

By the way, wenn schon überhaupt Schwäbisch geredet respektive gehört werden muss, dann höre ich Schäuble eigentlich noch sehr gerne. Bei dem klingt das Schwäbisch gar nicht so übel.
Wenn hingegen -beispielsweise- Frau Däubler-Gmelin schwäbisch schwätzet, dann kringeln sich mehr schon eer die Fußnägel hoch.
Man also also offenbar in jedem Dialekt angenehm bis unangenehm sprechen. Selbst in Schwäbisch und Sächsisch. :wink:
Gruß,
Branden

gibt es denn weiter ober in „good old germany“ einen
volksstamm, der das als dialekt benutzt oder ist das eine
erfindung, die erfunden wurde, ohne dass jemand den erfinder
kennt.

Keine Ahnung - das wär was für Ethnologen :wink:

ich finde generell, dass die so mächtige deutsche sprache
ihrer ausdrucksweise beraubt wird.

Wohl wahr, wohl wahr, Fred. Aber wir versuchen sie hoch zu halten, stimmts?
Gruß,
Branden

Servus Branden,

Schäuble spricht Deutsch mit einem alemannischen Akzent. Däubler-Gmelin spricht Deutsch mit einem Neckarschwäbischen Akzent. An der Öffentlichkeit spricht S nicht Alemannisch und D-G nicht Schwäbisch, es sei denn, sie werden z.B. vor das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken (Stockach) zitirt.

Schöne Grüße

MM

Servus Martin

Schäuble spricht Deutsch mit einem alemannischen Akzent.
Däubler-Gmelin spricht Deutsch mit einem Neckarschwäbischen
Akzent.

Das ist schonmal interessabnt für mich!

An der Öffentlichkeit spricht S nicht Alemannisch und
D-G nicht Schwäbisch

Huch! Ich kenne die beiden aber nicht persönlich, sondern nur aus den (öffentlichen) Medien, sprich TV und Radio. Und da hört sich Däubler-Gmelin mmer grauenvoll an (nicht inhaltlich, sondern dialektös) und Schäuble eher angenehm (wiederum nicht inhaltlich, sondern vom Dialekt her).
Was mache ich jetzt damit?
fragt
Branden

Was mache ich jetzt damit?

Das ist wohl so zu sehen, Branden:

Was du als Dialekt hörst, hören Martin und auch ich als Standarddeutsch mit dialektaler Färbung.
Könntest du hören, wie es klingt, wenn wir wirklich Dialekt sprächen, nô dädsch du au vorschdanda, was Dialeggd moint.

Fritz

2 Like

Servus Branden,

Du kannst das damit tun, was Fritz beschreibt und was ich gemeint habe: Differenzieren zwischen Dialekt und Akzent. In Berlin wird Dir das alltägliche Übung sein - sehr viel Berlinisch hört man in Berlin nicht mehr, auch bei Eingesessenen.

Wenn Schäuble mit seinem Bruder diskutiert, verstehst Du kein Wort - wenn Du ihn am Fernseh hörst, hörst Du zwar, wo er herkommt, aber Du verstehst ihn ohne weiteres: Er spricht dann nicht das Hornberger Alemannisch, das er von Haus aus spricht, sondern das vom Klang her eingefärbte Deutsch, das er spätestens in der Grundschule gelernt hat.

Zur Illustration fällt mir jetzt grad bloß ein Beispiel ein: Ich (Lehrling auf einem Bauernhof) im Heustock oben beim Heu abwerfen, unten im Stall der Vater des Bauern, brüllend: „Hee! Hesch it glosat wiani Dr ghärat hon sollesch here!“ Mindestens drei Worte in diesem Satz wirst Du nicht verstehen, weil sie nicht bloß anders klingen als im Deutschen, sondern weil es andere Worte sind als „gehört - gerufen - aufhören“, die man im Deutschen benutzen würde.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hallo an alle, die Deutsch mögen.
So, da ich hier wieder mal was falsch gedrückt habe, schreibe ich nun den Artikel zum zweiten Mal: also 1. eine ganz arge Region für die Aussprache SCH statt CH ist die Erfurter Gegend - meine Sprechlehrerin ging schon vor … Jahren in die Luft, wenn meine Freundin Gedichte vortrug _„isch, isch bin doch nur da Milschmann“ - beim „Eischhörnschen“ war dann alle Beherrschung vorbei- manchmal ist Erfurtsch schlimmer als Sächs´sch. 2. Türkisch-Deutsch - ja, meiner Meinung nach sehr auf dem Vormarsch - mit dem nötigen Aussehen und entsprechender Körpersprache weiss man auch bei `eh Alta´ meist sofort woran man ist. - Üsch statt Ich - in meiner autonomen Gebirgsrepublik im Thür. Wald habe ich das noch gar nicht so sehr bemerkt - und besser Singen?- glaub´ich auch nicht. Aber nachdem heutzutage viele Sänger gesanglich kaum zu unterscheiden sind - sollte das evtl. eine individuelle Note werden - nur das es wieder ein paar kopierten ? - und wenn es viele machen, hält es festen Einzug in den deutschen Sprachgebrauch und wird salonfähig- wie auch : da werden sie geholfen"
Heike

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

mür fällt das nüt auf, üsch spreche schon immer so.

Und aus welcher Region kommst Du, Karin?

Hallo, Branden,

Werratal…

LG, Karin

Hallo Ultra,

auch wenn ich es hier in schöner Regelmäßigkeit kundtue - in Schleswig-Holstein, wo ich seit meiner Geburt lebe, sagt kein Einheimischer (von den aus dem Süden Zugereisten mag ich nichts behaupten) jemals: „ich bin angefangen“, „ich bin einen Audi gefahren“ oder dergleichen, auch nicht „ich bin gestanden“ - niemals!!
Ich wüßte sehr gern, woher Du diese Weisheit hast, zumal Du doch „nebenan“ wohnst. Oder bist Du vielleicht zugereist und gar nicht Ur-Hamburger?

Ich kenne es zum Beispiel aus Schleswig-Holstein, wo nicht nur
„Ich bin angefangen“ gesagt wird, sondern dieser Wechsel von
haben zu sein generell sehr oft vorgenommen wird. „Ich bin
jahrelang einen Audi gefahren“ usw.

Das kann ich nicht glauben…

LG,
MrsSippi

2 Like

Aha. Danke! owT
.

_„isch, isch bin doch nur
da Milschmann“ - beim „Eischhörnschen“ war dann alle
Beherrschung vorbei-

Wunderbar, Heike! Hab misch köstlisch amüsiert!
Gruß,
Branden

Könntest du hören, wie es klingt, wenn wir wirklich Dialekt
sprächen, nô dädsch du au vorschdanda, was Dialeggd moint.

Alles klar, Fritz, alles klar.
Gruß,
Branden

Servus, Martin

Differenzieren zwischen Dialekt und Akzent.

Ja, das ist es wohl.

In
Berlin wird Dir das alltägliche Übung sein - sehr viel
Berlinisch hört man in Berlin nicht mehr, auch bei
Eingesessenen.

Ich falle manchmal in den Berline Dialekt, wenn ich mich mit einem aten Berliner Freund unterhalte. Zuhörende sind zuweilen erstaunt, wenn sie mich plötzlich berlinern hören (mir war das dann nicht bewusst), weil sie mich sonst hochdeutsch sprechen hören.

„Hee!
Hesch it glosat wiani Dr ghärat hon sollesch here!“ Mindestens
drei Worte in diesem Satz wirst Du nicht verstehen

Eigentlich kein einziges, Martin. :wink:
Gruß,
Branden

Hallo Ultra,

auch wenn ich es hier in schöner Regelmäßigkeit kundtue - in
Schleswig-Holstein, wo ich seit meiner Geburt lebe, sagt kein
Einheimischer (von den aus dem Süden Zugereisten mag ich
nichts behaupten) jemals: „ich bin angefangen“, „ich bin einen
Audi gefahren“ oder dergleichen, auch nicht „ich bin
gestanden“ - niemals!!

Da möchte ich dir widersprechen. Ich kenne dies zum Beispiel von einem Nordfriesen, der in der Berufsschule des öfteren von Mitschülern verbessert wurde. Bist du sicher, dass du darauf geachtet hast? Vielleicht ist es dir einfach nicht aufgefallen? Bei einer Mitschülerin aus dem Raum HL/OH war „Ich bin angefangen“ Standard. Auch aus Nordniedersachsen kenne ich es.

Ich wüßte sehr gern, woher Du diese Weisheit hast, zumal Du
doch „nebenan“ wohnst. Oder bist Du vielleicht zugereist und
gar nicht Ur-Hamburger?

Ich bin gebürtiger Hamburger. Damit falle ich zwar unter die erste Minderwertigkeitsstufe, da ich kein geborener Hamburger bin, zumal ich mich derzeit aus beruflichen Gründen außerhalb Norddeutschlands aufhalte. Aber trotzdem bin ich über Vermutungen wie deine nicht besonders glücklich, du solltest bei sowas vorsichtiger sein.

Gruß
Ultra

Hallo Ultra,

Ich kenne dies zum Beispiel
von einem Nordfriesen, der in der Berufsschule des öfteren von
Mitschülern verbessert wurde.

Das ist nur einer - da könnte es doch sein, daß er einfach nur falsches Deutsch spricht?

Bist du sicher, dass du darauf geachtet hast?

Ja, ganz sicher. Mir tut sowas weh im Ohr, und ich akzeptiere es nur bei „Südländern“.

Bei einer Mitschülerin aus dem Raum HL/OH war
„Ich bin angefangen“ Standard. Auch aus Nordniedersachsen
kenne ich es.

Wie gesagt, ich nicht, tatsächlich halte ich das für Einzelfälle. Auch die Nordniedersachsen, die ich kenne, sprechen nicht so. Meine ebenfalls hier geborene Freundin bestätigt meine Ansicht übrigens.
Aber ich könnte mir vorstellen, daß sich durch die Zwangsmobilität der Menschen allmählich die Formen und Sprechweisen mischen. Irgendwann fällt das sicher niemandem mehr auf.

Im übrigen wollte ich Dir mit meiner Vermutung nicht zu nahe treten. Wenn ich das tat, entschuldige ich mich hiermit ausdrücklich!

LG,
MrsSippi

Und gleich noch’n Widerspruch: „Ich bin gestanden“ und „Da
hat’s einen Besen“ sind Klassiker der Schwaben und das die zu
einem „klar abzugrenzenden Norddeutschland“ gehören, wage ich
denn doch zu bezweifeln (was nichts daran ändert, daß es
durchaus auch in Norddeutschland üblich sein könnte)

Meinem Eindruck nach kommt es in HH/SH recht oft vor. Das

fängt schon beim klassischen „Ich bin anfangen“ an.

Na sowas,
also ich bin 19 un habe die ersten 17 Jahre meines Lebens in Schleswig-Holstein verbracht, bin dort also aufgewachsen.
Mir ist noch nicht aufgefallen, dass man in S-H

„Ich bin anfangen“

sagt. und jetzt lebe ich in Niedersachsen und hier schpricht man auch nicht so ein komisches Hochdeutsch, allerdings ist das Plattdeutsch in Niedersachsen ganz anders als in Schleswig-Holstein, aber das ist ein anderes Thema…

Lieber Gruß
Thordis

Hallo Ultra,

Ich kenne dies zum Beispiel
von einem Nordfriesen, der in der Berufsschule des öfteren von
Mitschülern verbessert wurde.

Das ist nur einer - da könnte es doch sein, daß er einfach nur
falsches Deutsch spricht?

Bist du sicher, dass du darauf geachtet hast?

Ja, ganz sicher. Mir tut sowas weh im Ohr, und ich akzeptiere
es nur bei „Südländern“.

ich muss MrsSippi beistehen, ich bin auch in S-H geboren und ich bin sogar in Nordfreisland zur Schule gegangen,

Ich möchte aber klar stellen, dass ich kein Nordfriese bin, ich hab nichts gegen Nordfriesen, und bin auch mit einigen befreundet, aber ich bin stolzer Schleswig-Flensburger!!!

Mir ist das in 17 Jahren in S-H, davon 6 Jahre Schule in Nordfiesland, und jetzt in 2 Jahren Niedersachsen nicht aufgefallen, dass solch ein Kaudawelsch gesprochen wird.

Meiner Meinung, ist das Hochdeutsch in Schleswig-Holstein dass beste, welches ich bis jetzt gehört habe, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

LG Thordis

Hallo Ultra,

Keineswegs! Mir ist diese Unsitte bekannt, seit ich einen
Kollegen hatte, der aus Norddeutschland (also nördlich des
Mains) kam, der sich nicht genug darüber auslassen konnte,
wie schlecht das Deutsch der Süddeutschen.

Wie bereits mehrfach erwähnt, solltest du darauf verzichten,
Teile Bayerns als Norddeutschland zu bezeichnen. Das kommt
nicht so gut an.

Das „ig“ als „ich“ ausgesprochen wird, trifft nur auf Franken
zu. Da geht’s dann schon langsam Richtung mitteldeutsche
Dialekte also schon fast „Norddeutsch“ :wink:

bin gestanden

Da siehst du auch einen Grund dafür, denn
diese Ausdrucksweise
ist typisch norddeutsch - und zwar des klar abzugrenzenden
Norddeutschlands.

Ah geh, so ein Schmarrn. Du willst wohl auf Krampf etwas
gegen Fritz Eintrag schreiben. „Ich bin gegangen, gesessen,
gestanden“ steht sogar im Duden als süddeutsches Hochdeutsch
drin.

„Ich bin angefangen“ ist auch im süddeutschen Raum falsch!

Ich weiß nicht wie es im Plattdeutschen ist, glaube aber,
daß es in Schleswig Holstein auch nicht üblich ist.

König statt Könich

Diese - aus hochdeutscher Sicht - falsche Aussprache ist
Teil vieler Dialekte.

Freilich muß man „ig“ als „ich“ aussprechen. Das ist
ja Gottgegeben oder …? :wink:
Im Englischen müßte man dann vielleicht zukünftig auch „pich“
statt „pig“ sagen. Da hatten die Engländer nur Glück, daß sie
nie von den Preußen regiert wurden und es dort auch keinen
Herrn Sieb gegeben hat…

Gruß Roland

1 Like