Wo ist das absolute Perihel?

Hallo,

obwohl die Frage für die Klimadiskussion wichtig wäre, finde ich dazu in Netz nichts. Vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Die Erde besitzt bekanntermaßen eine (Eigenrotations-)Präzession, deren genaue Zeitspanne niemand kennt. Hochgerechnet aus akuellen Meßwerten ergeben sich etwa 26.000 Jahre. Jedes dieser Jahre besitzt ein Perihel - einen sonnennähesten Punkt auf der Bahn der Erde um die Sonne.

Nun scheint sich aber die Eigenrotationspräzession - in Kombination mit anderen Zyklen - auch auf die Bahn auszuwirken. Deren Elipse ist nicht konstant, sondern staucht und weitet sich im Laufe der Zeit. Soll heißen, daß es innerhalb der genannten Zeitspanne zu einem allernähesten (absoluten) Perihel kommt.

Meine Frage ist nun: Befinden wir uns aktuell vor oder hinter diesem Zeitpunkt / Ort? Diese Frage wäre für die Klimaerwärmung höchst relevant, denn mit sinkendem (relativem) Abstand von Erde zur Sonne, steigt die Absorbtionsfläche für Sonnenstrahlung. Diese Erhitzungsphase ist globaler Auswirkung, also nicht mit den (heute aus den Milankovic-Zyklen abgegleiteten) Jahreszeitenvariationen von Nord/Südhemisphäre zu verwechseln!

Wer kann mir helfen? Schönen Dank für Antworten

Hallo FlauschiX,

obwohl die Frage für die Klimadiskussion wichtig wäre, finde
ich dazu in Netz nichts. …

das ist eine Aussage über dich :wink:

Die Erde besitzt bekanntermaßen eine
(Eigenrotations-)Präzession, deren genaue Zeitspanne niemand
kennt.

Wie genau willst du’s denn? Auf ein Jahr mehr oder weniger kommt’s schließlich nicht an.

Hochgerechnet aus akuellen Meßwerten ergeben sich etwa
26.000 Jahre. Jedes dieser Jahre besitzt ein Perihel - einen
sonnennähesten Punkt auf der Bahn der Erde um die Sonne.

Soweit richtig.

Nun scheint sich aber die Eigenrotationspräzession - in
Kombination mit anderen Zyklen - auch auf die Bahn
auszuwirken. Deren Elipse ist nicht konstant, sondern staucht
und weitet sich im Laufe der Zeit. Soll heißen, daß es
innerhalb der genannten Zeitspanne zu einem allernähesten
(absoluten) Perihel kommt.

Ich glaube nicht, dass die Rotationsachse der Erde sich auf die Umlaufbahn auswirkt. Mir fehlt da der physikalische Ansatz.

M.W. sind die Einflüsse der anderen Planeten dafür verantwortlich, dass die Erdbahn mal fast kreisförmig ist und mal stärker elliptisch.

Meine Frage ist nun: Befinden wir uns aktuell vor oder hinter
diesem Zeitpunkt / Ort? Diese Frage wäre für die
Klimaerwärmung höchst relevant, denn mit sinkendem (relativem)
Abstand von Erde zur Sonne, steigt die Absorbtionsfläche für
Sonnenstrahlung. Diese Erhitzungsphase ist globaler
Auswirkung, also nicht mit den (heute aus den
Milankovic-Zyklen abgegleiteten) Jahreszeitenvariationen von
Nord/Südhemisphäre zu verwechseln!

Irgendwie verstehe ich deine Frage nicht. Der Durchschnittsabstand und damit die globale Einstrahlung sollte (fast) konstant sein.

Lt. Wikipedia beträgt die Exzentrizität momentan 0,0167, das Maximum soll bei etwa 0,06 liegen; in welchen Zeiträumen dies mal erreicht wird? Keine Ahnung.

Wer kann mir helfen? Schönen Dank für Antworten

Ich kann nur noch den Hinweis anfügen, dass es schon entscheidend für das Klima ist, ob die Sonne (wie momentan) im Nordwinter stärker scheint oder im Nordsommer. In 13.000 Jahren haben wir bei sonst gleichen Bedingungen wärmere Sommer und kältere Winter. Aber sicher wird sich das globale System von Winden und Meeresströmungen auch deutlich umstellen.

Entscheidend für die Entwicklung einer Eiszeit ist, wie ich gelesen habe, nicht die Kälte des Winters, sondern die Kühle des Sommers, die verhindert, dass der Schnee vom Winter vollständig taut. So gesehen haben wir momentan Idealbedingungen für eine Eiszeit, aber da spielen offensichtlich noch andere Faktoren mit.

Gruß, Zoelomat

Hallo,

Die Erde besitzt bekanntermaßen eine
(Eigenrotations-)Präzession, deren genaue Zeitspanne niemand
kennt. Hochgerechnet aus akuellen Meßwerten ergeben sich etwa
26.000 Jahre.

Man kennt die Zeitspanne schon sehr genau, aber der Präzessionszyklus ist nicht immer gleich lang, sondern variiert selbst. Eine generell gültige Länge der Zeitspanne lässt sich daher nicht angeben.

Nun scheint sich aber die Eigenrotationspräzession - in
Kombination mit anderen Zyklen - auch auf die Bahn
auszuwirken. Deren Elipse ist nicht konstant, sondern staucht
und weitet sich im Laufe der Zeit. Soll heißen, daß es
innerhalb der genannten Zeitspanne zu einem allernähesten
(absoluten) Perihel kommt.

Ja, und dieser sonnennächste Punkt hängt von der Exzentrizität der Erdbahn ab. Diese variiert ebenfalls im Laufe der Zeit.

Meine Frage ist nun: Befinden wir uns aktuell vor oder hinter
diesem Zeitpunkt / Ort?

Wir befinden uns hinter diesem Zeitpunkt, d.h. die Exzentrizität nimmt derzeit ab, die Bahn wird kreisförmiger und damit nimmt die Perihel-Entfernung zu.

Veränderung der Orbitparameter +/- 1 Mio Jahre:
http://img814.imageshack.us/img814/6825/earthorbitpa…

Genauer aufgeloest auf 100.000 Jahre:
http://img808.imageshack.us/img808/6825/earthorbitpa…

Diese Frage wäre für die
Klimaerwärmung höchst relevant, denn mit sinkendem (relativem)
Abstand von Erde zur Sonne, steigt die Absorbtionsfläche für
Sonnenstrahlung.

Diese Veränderungen wirken sich aber nur auf sehr langen Zeitskalen aus, da sich erst über mehrere Jahrtausende hinweg eine signifikante Änderung ergibt. Schau dir einfach die Zeiträume in oben verlinkten Diagrammen an. Die Exzentrizität hat einen Hauptzyklus von etwa 400.000 Jahren und kleinere Zwischenzyklen von etwa 100.000 Jahren. Mit der aktuellen Erwärmung hat das nichts zu tun, aber natürlich werden die Auswirkungen dieser Orbit-Veränderungen in der Klimatologie erforscht, insbesondere in der Paläoklimatologie (Eiszeit-Zyklen und andere langfristige Klimaänderungen).

Diese Erhitzungsphase ist globaler
Auswirkung, also nicht mit den (heute aus den
Milankovic-Zyklen abgegleiteten) Jahreszeitenvariationen von
Nord/Südhemisphäre zu verwechseln!

Die Milankovic-Zyklen beinhalten nicht nur Jahreszeitvariationen, sondern auch die von dir genannten Veränderungen der „Absorptionsfläche“, also der mittleren Entfernung der Erde zur Sonne.

vg,
d.