Hallo!
Kann man machen. Ist aber immer noch ein Verbrennungsmotor, der ein Getriebe braucht und in der Hauptsache heizt, also schlechten Wirkungsgrad hat.
Ein E-Antrieb hat seinen technischen Charme, ist Verbrennungsmaschinen in jeder Hinsicht überlegen. Ein E-Motor taugt ebenso als Generator (Energierückgewinnung beim Bremsen), braucht bei vollem Drehmoment aus dem Stand keinen Drehmomentwandler/Getriebe und hat als einzige Verschleißteile 2 Kugellager mit Staubdichtungen.
Schwachstelle des ansonsten guten Konzepts ist der Energiespeicher. Die Energiedichte von Akkus ist bescheiden. Aufgrund guten Wirkungsgrads wird zwar nur ein Bruchteil der für einen Verbrenner mitzuführenden Energie benötigt, aber auch dieser Bruchteil ist schwer, voluminös und teuer, außerdem vergleichsweise kurzlebig der Gesichtspunkt wird bei Konzepten, die Akkus von E-Autos als Energiespeicher im Netz vorschlagen, gerne verdrängt und der Ladevorgang ist entweder unvertretbar zeitraubend oder belastet das speisende Netz in unvertretbarer Weise.
Aber immerhin gibt es ein flächendeckendes E-Netz. Für wenige E-Fahrzeuge ist deshalb die Akkuversorgung die nahe liegende Lösung. Ein paar Zehntausend E-Autos werden die Netzstrukturen wegstecken, aber beim Fahrzeugbestand geht es um über 40 Millionen Autos. Mit solcher zusätzlichen Last wäre das bisherige E-Netz überfordert. Die Infrastruktur müsste ausgebaut werden.
Das Problem der mangelhaften Energiedichte ist mit Wasserstoff lösbar. Die erforderlichen Infrastrukturen von der Wasserstofferzeugung bis zur Verteilung gibt es bisher nicht, müssen geschaffen werden. Man kann es also drehen und wenden, wie man möchte, der Abschied vom Öl erfordert den Aufbau von Infrastruktur.
Die bisherige Akkutechnik taugt nicht viel, zu groß, zu schwer, zu teuer, zu kurzlebig, außerdem zickt sie bei niedriger Temperatur. Wenn sich an Energiedichte und Zahl der Ladezyklen nichts Entscheidendes tut, ist die Versorgung aus Akkus auch mit ausgebauter Netzstruktur nicht massentauglich. Aber auch Wasserstoff und Brennstoffzellen bringen Probleme. H2 ist nicht ganz einfach in der Aufbewahrung. Auch Brennstoffzellen sind noch problematisch, die Kosten sind stolz, die Lebensdauer nicht berauschend. Von daher ist Entwicklung gefragt, sowohl für bezahlbare Akkus mit höherer Energiedichte als auch an den Schwachstellen von Brennstoffzellen.
Wenn ich in die Glaskugel gucke, prognostiziere ich, dass die Brennstoffzelle gewinnt und zu den leichteren Fahrzeugen mit geringeren Anschaffungs- und Betriebskosten führt und ähnlich schnell wie ein Benzinauto zu betanken ist. Die Ladezeiten bei E-Autos mit Akku gehören nämlich ebenfalls zu den Knackpunkten. Was sich dabei manche Leute (auch in der von Dir verlinkten Studie) zum Verstecken nicht hinnehmbarer Ladezeiten ausdenken, die auch noch in die gerade zur Verfügung stehende Netzkapazität passen muss, ist schlichtweg nicht praktikabel, macht Individualverkehr zunichte.
Gruß
Wolfgang