Vielleicht hilft das weiter:
„Das moderne Konzept der Aktivierung durch Assoziation ist eine Erweiterung der ursprünglichen Aussagen von Aristoteles und Ebbinghaus und beinhaltet die Vorstellung, dass es eine erhöhte Aktivität bei bestimmten Erinnerungen gibt, wenn andere, begrifflich ähnliche Gedanken oder Erfahrungen verarbeitet werden. Wenn Sie etwa ans Schwimmen denken, werden Sie ziemlich sicher automatisch Erinnerungen aktivieren, die mit den Begriffen ‚Wasser‘, ‚Schwimmbecken‘ und ‚Badeanzug‘ zusammenhängen. Man geht davon aus, dass Individuen eine Reihe von häufig benutzten Wörtern und Ideen haben. Jeden individuellen Gedanken oder Begriff im Gehirn kann man als Netzknoten bezeichnen; mit einander verbundene Netzknoten erzeugen dann komplexe Ideen.
Man nimmt an, dass Netzknoten mit ähnlicher Bedeutung stärker miteinander verbunden sind: der Knoten ‚Polizist‘ etwa sehr fest mit dem Knoten ‚Gesetz‘ und nur ganz schwach mit dem Knoten ‚Tisch‘. Wenn wir einen Knoten aktivieren, kann man sich das so vorstellen, dass die Energie, die wir ihm schicken, sich von dieser ursprünglichen Quelle her weiter ausbreitet und dann automatisch andere verwandte Knoten aktiviert. Wenn wir also den ersten Knoten ‚Polizist‘ aktivieren, wird die Energie von dort aus automatisch zu anderen eng assoziierten Knoten wie ‚Gesetz‘ weiterlaufen.“
(Julia Shaw, Das Trügerische Gedächtnis, Carl Hanser Verlag München 2016, S. 94 f.)
Das folgende Buch fand ich darüber hinaus ausgesprochen interessant:
Antonio Damasio, SELBST IST DER MENSCH - Körper, Geist und die Entstehung des menschlichen Bewusstseins, Siedler Verlag München 2011