Wofür brauchen wir Endlager?

Hallo!

Seit Jahrzehnten wird über Endlager für radioaktive Abfallstoffe diskutiert. Jahrelang wurden Meere als Müllhalden benutzt … aus den Augen, aus dem Sinn … Dann mussten stillgelegte Bergwerke herhalten, siehe z. B. Asse. Es hieß, dort ist der strahlende Müll für alle Zeiten sicher untergebracht.
Seit vielen Jahren wird ein Salzstock in Gorleben auf Brauchbarkeit untersucht. Salz ist wasserlöslich und ein Salzstock nur brauchbar, wenn er vollständig von wasserundurchlässigen Schichten umgeben ist. Wer aber will das garantieren? Eine einzige undichte Stelle reicht für die Katastrophe und eine Undichtigkeit zu lokalisieren und nachträglich abzudichten, halte ich für ein Unterfangen mit geringen Erfolgsaussichten. Letztlich steckt dahinter immer noch die gleiche Mentalität, die früher zur Versenkung in den Meeren führte. Man hoffte, das Zeug ist damit einfach weg und man muss sich nicht dauerhaft darum kümmern.

Aber wozu der ganze Aufwand? Warum verabschieden wir uns nicht von der Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Mentalität und nutzen Lagerstätten, bei denen man jederzeit alle eingelagerten Sachen wieder herausholen kann?
Die Art der Lagerstätte, natürliche Kavernen, gegen Einsturz gesicherte Bergwerke oder dafür geschaffene Bauwerke mit kräftiger Umhüllung, wäre egal. Hauptsache, die eigelagerten Sachen sind vor unbefugtem Zugriff und vor Naturgewalten geschützt und man kommt wieder an den Müll heran, um ihn notfalls neu zu verpacken oder anderweitig unterzubringen.
Natürlich verursachen solche Anlagen dauerhaft Betriebskosten. Aber wir müssten uns nicht auf vermessen-dümmliche Prognosen verlassen, die unter allen Umständen hunderttausend Jahre Dichtigkeit zusichern.

Gruß
Wolfgang

Weil wir so ticken
Guten Tag,

… aus den Augen, aus dem Sinn …

Letztlich steckt dahinter immer noch die gleiche Mentalität, die früher zur Versenkung in den Meeren führte. Man hoffte, das Zeug ist damit einfach weg und man muss sich nicht dauerhaft darum kümmern.

Aber wozu der ganze Aufwand? Warum verabschieden wir uns nicht
von der Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Mentalität und nutzen
Lagerstätten, bei denen man jederzeit alle eingelagerten
Sachen wieder herausholen kann?

Ganz genau meine Rede. „Panta Rhei“ gilt auch für diese Erde und technische Systeme können versagen. Daher sind alle bisherigen Ideen lebensgefährlicher Unsinn. Man muss die Dinge kontrollieren und reparieren können. Wegschauen ist tödlich.

Das beste Endlager wären Plätze in unseren Innenstädten oder in gut frequentierten Parkanlagen. Da kann man dann als mündiger Bürger jeden Sonntag mit Kontaminationsmessgerät vorbeigehen und kontrollieren, ob noch alles in Ordnung ist.

Vor vielen Jahren gab es einen Film, in dem sich jemand mit einer A-Bombe auf einen zentralen Platz in HH gestellt hat. Damals gab es noch zig. atomare Sprengköpfe auf deutschem Boden. Die hat niemand gestört, aber das überwachbare Teil vor der Nase hat Panik ausgelöst.

Tja, wir werden uns noch ein bisschen evolieren dürfen, bis wir zukunftsfähig sind. Bis dahin gilt: »Wir sind die Dinosaurier von morgen«

Gruß

Stefan

Die Art der Lagerstätte, natürliche Kavernen, gegen Einsturz
gesicherte Bergwerke oder dafür geschaffene Bauwerke mit
kräftiger Umhüllung, wäre egal. Hauptsache, die eigelagerten
Sachen sind vor unbefugtem Zugriff und vor Naturgewalten
geschützt und man kommt wieder an den Müll heran, um ihn
notfalls neu zu verpacken oder anderweitig unterzubringen.

Aber doch genau das sind doch Endlager oder?
Wir nehmen ein Salz-/Bergwerk verpacken unseren Müll und fahren ihn darein. Das ganze wird dann natürlich überwacht und man kann den Müll auch wieder rausholen, wenn man denn möchte.

Gruß

Aber wozu der ganze Aufwand? Warum verabschieden wir uns nicht
von der Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Mentalität und nutzen
Lagerstätten, bei denen man jederzeit alle eingelagerten
Sachen wieder herausholen kann?

Weil das zu gefährlich ist. Wenn man den Abfall leicht herausholen kann, dann muss man ständig darauf aufpassen. Eine solche Sicherung über zigtausende von Jahren ist aber unmöglich. Deshalb muss man das Zeug möglichst so verbuddeln, dass es auch dann noch sicher ist, wenn unsere ganze Zivilisation den Bach runter geht und völlig in Vergessenheit gerät, was da liegt. Davon abgesehen, kann man auch ein Endlager wieder öffnen, wenn man unbedingt will.

Warum verabschieden wir uns nicht
von der Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Mentalität und nutzen
Lagerstätten, bei denen man jederzeit alle eingelagerten
Sachen wieder herausholen kann?

Deshalb muss man das Zeug möglichst so verbuddeln,
dass es auch dann noch sicher ist, wenn unsere ganze
Zivilisation den Bach runter geht und völlig in Vergessenheit
gerät, was da liegt. Davon abgesehen, kann man auch ein
Endlager wieder öffnen, wenn man unbedingt will.

Ein klares JA ABER ist da schon angebracht. Klar ist ein offensichtliches und ordentliches Lager gefährlich.

Aber ebenso gefährlich ist ein verborgenes und liederliches Lager. Und das passiert momentan, wenn ich recht informiert bin. Zumindest habe ich solche: http://ais.badische-zeitung.de/piece/00/bf/f7/e0/125… Bilder im Kopf.

Zumindest solange unsere Zivilisation besteht, sollte immer die Möglichkeit bestehen, den Unrat umzulagern. Metallfässer in rostförderndes Salz zu kippen, kann’s auch nicht sein. Das kann man dann nicht einfach wieder ausbuddeln.

Zoelomat

Aber ebenso gefährlich ist ein verborgenes und liederliches
Lager.

Deshalb darf ein Endlager nicht liederlich sein.

Aber wozu der ganze Aufwand? Warum verabschieden wir uns nicht
von der Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Mentalität und nutzen
Lagerstätten, bei denen man jederzeit alle eingelagerten
Sachen wieder herausholen kann?

Hallo,

Asse ist zwar kein Beweis für das Gegenteil, aber ein Beispiel - da hat man das Zeug so reingekippt, dass die Fässer schon lange vor dem Durchrosten kaputtgehen. Jetzt kostet das Zurückholen Milliarden oder geht garnicht, wahrscheinlich wartet man nur, bis Gras drüber gewachsen ist, und erklärt das Chaos dann formal zum Endlager. Der Punkt ist: so ein verhalten ist VIEL wahrscheinlicher als das, was du vorschlägst. Die Wahlperioden für Politiker sind halt nicht 20000 Jahre lang.

Gruss Reinhard

Hallo

Hauptproblem dabei ist wohl, das man radioaktive Isotope nicht oder nicht so einfach zerstören kann.
Daraus ergibt sich die ganze übrige Problematik.

Nach meiner Meinug gibt es besser Möglichkeiten als Salzstöcke, z.B. irgendwo, wo nichts durch Wasser aufgelöst werden kann, und vermutlich auch niemals nach Rohstoffen gesucht wird.

Salzstöcke sind auch für andere Nutzungen attraktiv, zum Beispiel für Gasspeicher.

MfG
Matthias

Nach meiner Meinug gibt es besser Möglichkeiten als
Salzstöcke…

Hallo Matthias,

wenn du damit etwa Granit im Bayrischen Wald meinst, dann zieh dich warm an - die Bayern (genauer: die CSU. Aber das ist ja fast das Gleiche) wollen zwar unbedingt Atomkraftwerke, aber auf keinen Fall ein Endlager.

Gruss Reinhard

Off Topic

… die Bayern (genauer: die CSU. Aber das ist ja
fast das Gleiche) wollen zwar unbedingt Atomkraftwerke, aber
auf keinen Fall ein Endlager.

Hätt’ naiv gedacht, die CSU hätte keine Schwierigkeiten, eine zehntausendjahrelange Bewachung sicherzustellen, bei dem Traditionsbewusstsein.
Was stört uns unser Geschwätz von gestern!
Da braucht’s nur eine S trahungs S chutzwehr, schon ist alles easy und im Lot und überhaupt.

Zoelomat, der sich im Klaren ist, das dieser Threat gesperrt wird