Woher bekommt die Industrie ihr Wasser?

Woher bekommt die Industrie ihr Wasser? Ich habe mich das heute mittag gefragt, die werden wohl kaum dasselbe Wasser für ihre Produkte benutzen wie wir zum duschen, oder?
Klar filtern sie es bestimmt, aber sie müssen doch ganz andere Kriterien für ihre Produkte einhalten.

Hallo,

das kommt auf die Art der Industrie an.
Die meisten Betriebe werden aber genau wie jeder Haushalt von den öffentlichen Wasserwerken versorgt und bereiten, sofern es notwendig ist, das Wasser im Betrieb auf und verwenden es auch öfters.

Nur wenige Bereiche wie zum B. die Getränkeindustrie verfügt über eigene Wasserquellen (Tiefbrunnen).

Eine Besonderheit stellten lediglich die Kernkraftwerke dar, diese benötigten so große Mengen an Kühlwasser, das sie nur an Flußläufen gebaut wurden.

Servus,

könnte es sein, dass Du Dir über die Kriterien nicht so recht im Klaren bist, die das Trinkwasser aus Deinem Hausanschluss einhalten muss?

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Ist eine Frage der Anwendung. Für Dein Dampfbügeleisen, für Kühlwasser oder zum Auffüllen des Flüssigkeitsstands im Bleiakku des Autos drehst Du nicht einfach den Wasserhahn auf, sondern greifst zum Kanister mit entmineralisiertem Wasser. In der Industrie ist es ebenso. Je nach Anwendung sind verschiedene Anforderungen hinsichtlich Wasserhärte, el. Leitfähigkeit u. v. m. zu erfüllen. Es ist ein Unterschied, ob Dampf erzeugt, eine Spritzgussmaschine gekühlt oder Bier gebraut werden soll.

Gruß
Wolfgang

Wie schon andere gesagt haben bekommt natürlich auch die Industrie ihr Wasser meist von den Stadtwerken. Es gibt natürlich Ausnahmen, es gibt Firmen die spezialisieren sich auf die Wasserversorgung für Industriebetriebe und haben strengere Kontrollen als die Stadtwerke, um es dir zu veranschaulichen hier mal ein Beispielbetrieb: [Betrieb][1]

Als Beispielfirmen die das Wasser industrieller Qualität benötigen sei zum Beispiel die Pharma oder Molkereibetriebe genannt, dort muss die Qualität 100% stimmen, ansonsten dreht das Werk zu und der ganze Betrieb läuft still, dadurch entstehen bei Ausfällen natürlich hohe Verluste.
Sei also zum Beispiel gesagt das Coli bei den Stadtwerken-Kontrollen entdeckt wurde dreht der Betrieb das komplette Wasser zu, setzt auf Ersatzbetrieb und jagt alles durch eigene Filteranlagen, das kostet natürlich einiges mehr an Arbeit :slight_smile:

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Spezielle Industrien bereiten ihr Wasser aus dem kommunalen Leitungsnetz weiter auf. Mein früherer Arbeitgeber hat für die Prozesse zur Aufarbeitung von Blutprodukten das Wasser durch Kohlefilter und, Ionenaustauschersäulen geschickt, das Wasser zirkulierte dann bei 60°C und wurde unmittelbar vor der Entnahme herunter gekühlt und über Bakterienfilter entnommen. Alle paar Wochen wurde das ganze System mit Heißdampf und Natronlauge gespült.
Udo Becker