Woher bekommt die Sonne soviel Wasserstoff?

Hallo,
ich finde es sehr nett, daß Du Deine Erklärung beisteuerst, aber meine Frage bezog sich nicht darauf, wieso die Sonne Masse verliert, sondern warum Ingo den Masseverlust durch Fusion zum Masseverlust durch Sonnenwind addiert, weil ich den Sonnenwind als Produkt der Fusion begreife, woraus die von Dir kommentierte Aufzählung resultiert.
Sicher wird ein Teil der Materie in elektromagnetische Energie umgesetzt, aber doch nicht alle, der Rest ist m.E. der Sonnenwind. Und das ist es, wobei wir entweder aneinander vorbeigeredet haben, oder ich eine Blockade habe. Dem werde ich nachgehen. :wink:
LG - Mona

Hallo Mona,

ich finde es sehr nett, daß Du Deine Erklärung beisteuerst,
aber meine Frage bezog sich nicht darauf, wieso die Sonne
Masse verliert, sondern warum Ingo den Masseverlust durch
Fusion zum Masseverlust durch Sonnenwind addiert, weil ich den
Sonnenwind als Produkt der Fusion begreife, woraus die von Dir
kommentierte Aufzählung resultiert.

Hier machst du wohl den Denkfehler !

  1. Die Kernfusion spielt sich im Innern der Sonne ab, nicht anderen Oberfläche. Nur dort herrscht der nötige Druck und Temperatur für eine Fusion. Die Oberfläche hat nur gerade mal 6’000K und der Druck ist recht niedrig.
  2. Beim Zusammenfügen von He aus H gibt es rechnerisch ein Problem mit der Masse: 2xH = He stimmt nicht, das He ist etwas leichter. Diese Massedifferenz findet sich in den abgestrahlten Teilchen, unter anderem in den Photonen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Stra…
    Im Prinzip sind aber Photonen nur ein Modell, manche Effekte lassen sich nur mit einer Welle erklären …

Wie auch schon geschrieben wurde, verlassen die Neutrinos die Sonne sofort, da sie praktisch nicht mit der Materie wechselwirken.

Bei den Photonen verhält sich das aber anders, sie reagieren mit ihrer Umwelt. Bei der Sonne dauert der Energietransport von dem Ort wo die Fusion stattfindet bis zur Sonnenoberfläche um die 100’000 Jahre.

An der Sonnen Oberfläche „kocht“ es dann und dabei entsteht erst der Sonnenwind.

Also, wenn du einen Topf Wasser auf den E-Herd stellst und das Wasser zum Kochen bringst, sind es nicht die Elektronen in der Herdplatte, welche direkt den Masseverlust durch Verdampfen des Wassers bewirken.

MfG Peter(TOO)

1 Like

Moin,

Aber genau das sind doch die Erzeugnisse der Fusion?!

Ausschließlich die Helium-Kerne.

Ich nehme an, du beziehst dich nur auf die o.g. Aufzählung.
Bei der Fusion in der Sonne entstehen natürlich nicht nur
Heliumkerne. Es werden auch Neutrinos, Positronen und
Gamma-Strahlung erzeugt.

Natürlich - wie ich ein paar Zeilen höher in dem zitierten Posting auch darlegte.

Gruß,
Ingo

Meine Frage war ja […] warum Du
Masseverlust durch Fusion und Masseverlust durch Sonnenwind
als zwei unterschiedliche Faktoren darstellst und den
Sonnenwind zum Verlust durch Fusion addierst, wenn doch, wie
Du oben gerade bestätigst (oder sehe ich das falsch?), der
Sonnenwind aus den Produkten der Fusion besteht!?

Nein, das hat er nicht bestätigt. Der Sonnenwind besteht zu 95% aus Elektronen und Protonen und beide sind kein Produkt der Fusion. Heliumkerne sind zwar auch im Sonnenwind vertreten aber logischerweise liegt ihr Anteil unter 5%.

Der Masseverlust durch Fusion dagegen liegt ja nicht darin, dass ein paar Heliumkerne mit dem Sonnenwind verloren gehen, sondern er liegt darin, dass bei der Fusion ein Teil der Masse der Protonen in Energie bzw Neutrinos umgewandelt wird. Sowohl die Energie (in Form von Strahlung) als auch die Neutrinos verlassen die Sonne einfach durch Abstrahlung vollkommen unabhängig vom Sonnenwind.

Und da die Energie dieser Teilchen bzw Strahlung früher in der Masse der Protonen enthalten war, verliert die Sonne dadurch logischerweise an Masse.

1 Like

Hallo Peter,

  1. Beim Zusammenfügen von He aus H gibt es rechnerisch ein
    Problem mit der Masse: 2xH = He stimmt nicht, das He ist etwas
    leichter.

hier besser vier mal H das kommt dann besser hin :wink:

Gandalf

Zustimm.
Deconstructs Worte kann ich ohne Ergänzung Zustimmen.

Gruß,
Ingo

Hallo Peter!

Hier machst du wohl den Denkfehler !

Ich denke auch, daß ich irgendwo einen Denkfehler habe, denn ich zweifle nicht an dem, was die Spezialisten hier schreiben.
Verstehen kann ich es aber nicht!

  1. Die Kernfusion spielt sich im Innern der Sonne ab, nicht
    anderen Oberfläche. Nur dort herrscht der nötige Druck und
    Temperatur für eine Fusion. Die Oberfläche hat nur gerade mal
    6’000K und der Druck ist recht niedrig.
  2. Beim Zusammenfügen von He aus H gibt es rechnerisch ein
    Problem mit der Masse: 2xH = He stimmt nicht,

Sicher doch, daß ist die Energie, die oben als Masseverlust durch Fusion bezeichnet wird.
Das ist mir alles klar. Wenn Du den Artikel verfolgt hast, siehst Du ja, daß es nur darum geht, ob der Sonnenwind Produkt der Fusion ist, oder aber nicht.

Im Prinzip sind aber Photonen nur ein Modell, manche Effekte
lassen sich nur mit einer Welle erklären …

Da bin ich gerade drüber…bin verblüfft, daß Licht mit Gammastrahlen gleichgesetzt wird, weil: Gamma man nicht sieht!!! Aber das ist ja auch eine andere Geschichte. Ich bin noch am Lesen; wie Du Dir sicher vorstellen kannst, verstehe ich nicht alles, was darüber geschrieben wird. Muß mich orientieren, zumal ich ein Internet-Muffel bin.

An der Sonnen Oberfläche „kocht“ es dann und dabei entsteht
erst der Sonnenwind.

‚Entsteht‘ - sicher, vorher geht’s ja nicht. Aber dann besteht er doch aus den Teilchen, die bei der Fusion entstanden sind - oder eben nicht.

Also, wenn du einen Topf Wasser auf den E-Herd stellst und das
Wasser zum Kochen bringst, sind es nicht die Elektronen in der
Herdplatte, welche direkt den Masseverlust durch Verdampfen
des Wassers bewirken.

Das nenne ich mal ein Beispiel! (Ich rechne am liebsten mit Äpfeln und Birnen oder Kuchen.)
Wenn ich Dich richtig verstehe, willst Du damit verdeutlichen, daß die an die Oberfläche tretenden Photonen dort Teilchen aufnehmen und als Sonnenwind in den Weltraum schleudern?
Aber da die Sonne ja aus H besteht, die Sonnenwind-Materie aber nicht, resultiert daraus für mich, daß es sich um Produkte der Fusion handelt.
Daß diese Teilchen früher oder später als die Neutrinos, Photonen und sonstige Teilchen ankommen, ist ja egal. Ingo geht davon aus, daß der Masseverlust bei der Fusion derjenige ist, der unmittelbar bei der Fusion aus der Materie in Energie umgesetzt wird. Und da hakt’s bei mir, weil ich die Sonnenwind-Materie zum größten Teil nicht anders verstehen kann, als die aus der Fusion entstehende. Und da hört auch der schöne Vergleich mit der E-Platte auf. Deren Energie ist ja wer weiß wo in der Turbine entstanden. Die dabei anfallenden Nebenprodukte kommen aus dem E-Werk und nicht aus dem Topf! Außerdem ist der Wasserdampf immer noch Wasser, der Sonnenwind aber eben kein H.
Außerdem finden sich letztendlich in der Atmosphäre auch beide Komponenten wieder zusammen - rein theoretisch.
Ich hoffe, daß ich meine Gedanken deutlich machen konnte. Wahrscheinlich liegt das Problem der Verständigung in der völlig anderen Denkweise von Wissenschaftlern, die alles ausrechnen können und solchen Leuten wie mir. Ich gebe mir aber Mühe!
Für Deine Mühe danke ich Dir! Auch wenn mein Unverständnis nicht beseitigt ist, hast Du mir Materie zum Denk-Einhaken geliefert.
LG - Mona

Hallo Mona !

Also nochmal zusammengefasst:
Der Sonnenwind ist kein Produkt der Fusion !
Die Sonne ist aus interstellarem Gas entstanden, das fast ausschliesslich aus Wasserstoff (H) mit kleineren Mengen von Helium (He) (hauptsächlich aus vorangegangenen Sternen) und winzigen Spuren noch schwerer Atome (die alle (bis auf eine winzige Spur Li) in vorangegangenen Sternen entstanden sind) bestand.
Durch den grossen gravitativen Druck werden die Wasserstoffatome (genauer gesagt: deren Kerne (also Protonen) da die Atome unter den dortigen extremen Bedingungen ihre Elektronenhülle verloren haben) im Sonneninneren so fest zusammengepresst, dass sie miteinander verschmelzen können: die Kernfusion setzt ein. Dabei verschmelzen vier Wasserstoffatomkerne (vier Protonen) zu einem Heliumatomkern (zwei Protonen und zwei Neutronen). Bei der Umwandlung von zwei der Protonen in Neutronen entstehen dann noch Positronen (die Antiteilchen der Elektronen) und Neutrinos.
Ausserdem wird dabei viel Energie freigesetzt: die Masse des Heliumatomkerns ist geringer als die der vier Wasserstoffatomkerne, und diese Differenz wird (bis auf die Masse der Neutrinos, die aber nahezu null ist (die Masse der erzeugten Positronen dagegen wird durch Kollisionen derselben mit Elektronen ebenfalls in Energie umgewandelt)) als Energie frei und endet letztlich praktisch als Wärme.
Das heisst, im Inneren der Sonne wird ständig Helium und Wärme erzeugt, die Wärme wandert (durch Strahlung und Konvektion) langsam nach aussen bis sie auf der Sonnenoberfläche ankommt.
Die Sonnenoberfläche besteht nach wie vor aus dem ursprünglichen Material des interstellaren Gases, also fast nur aus Wasserstoff. Dieser wird aus dem Sonneninneren ständig aufgeheizt und verliert andererseits durch Strahlung wiederum ständig Energie nach aussen, was sich bei einer Endtemperatur von 4000 bis 6000 Grad einpendelt.
Nun sind schon bei 4000 Grad die meisten Atome hochionisiert, dass heisst, der Wasserstoff liegt grossteils ohne Elektronenhülle, also als Proton vor. Manche dieser Protonen werden nun durch verschiedene Mechanismen (Gasbewegungen, Strahlungsdruck, hauptsächlich Magnetfeld) als Sonnenwind von der Sonne fortgeschleudert.
Der Sonnenwind besteht also hauptsächlich aus den Protonen der Sonnenoberfläche, die aus den Atomen der ursprünglichen Gaswolke bestehen, und nicht duch Kernfusion entstanden sind.
Die Kernfusion liefert nur die nötige Energie, um für die Magnetfelder und die hohen Temperaturen auf der Sonnenoberfläche zu sorgen die letztlich den Sonnenwind erzeugen.

Für den Masseverlust der Sonne ist der Sonnenwind aber nur ein kleiner Nebeneffekt, der meiste Masseverlust entsteht durch die Umwandlung von Masse in Energie (die am Ende wiederum als Strahlung von der Sonne abgegeben wird) im Inneren der Sonne.

mfg
Christof

  1. Beim Zusammenfügen von He aus H gibt es rechnerisch ein
    Problem mit der Masse: 2xH = He stimmt nicht, das He ist etwas
    leichter.

hier besser vier mal H das kommt dann besser hin :wink:

hmmm okey da muss ich mal was nachfragen was ich nicht ganz versteh:

also in der/einer Sonne (Plasma, dissozierter Wasserstoff) werden jetzt die bestandteile von 4 H:

4x Elektron
4x Proton

zu Helium:

2x Elektronen
2x Proton
2x Neutron

wohin gehn jetzt die 2 Elektronen oder wird das negativ geladenes Helium mit 4 Valenzelektronen in der K- Schale?

aja und wie wird ein proton zu einem neutron??? (hab mal was von up- und downquaks gehört oder so?)

MfG Hansen

(PS: ich liebe solche Diskusionen!)

Moin Mona,:siehst Du ja, daß es nur darum geht, ob der Sonnenwind Produkt

der Fusion ist, oder aber nicht.

Ist er - wie schon häufiger geschrieben - nicht.

Da bin ich gerade drüber…bin verblüfft, daß Licht mit
Gammastrahlen gleichgesetzt wird, weil: Gamma man nicht

An der Sonnen Oberfläche „kocht“ es dann und dabei entsteht
erst der Sonnenwind.

aber nicht, resultiert daraus für mich, daß es sich um
Produkte der Fusion handelt.

Diese Aussage ist aber nicht richtig. Der Sonnenwind hat genau die gleiche Zusammensetzung wie die Sonne durchschnittlich an der Oberfläche hat, d.h. die Hauptbestandteile sind Protonen (=Wasserstoffkerne) und Elektronen. Etwas Helium ist zwar auch dabei, aber etwas Helium war auch schon vorhanden bevor die Sonne überhaupt anfing solches zu produzieren.

schöne Vergleich mit der E-Platte auf. Deren Energie ist ja
wer weiß wo in der Turbine entstanden. Die dabei anfallenden
Nebenprodukte kommen aus dem E-Werk und nicht aus dem Topf!
Außerdem ist der Wasserdampf immer noch Wasser, der Sonnenwind
aber eben kein H.

Doch, ist er! :smile:

Außerdem finden sich letztendlich in der Atmosphäre auch beide
Komponenten wieder zusammen - rein theoretisch.

Nein, die ist dafür auch noch zu heiß.

Die Analogie mit dem Topf auf dem Herd mag Dir aber eine andere Sache verdeutlichen. Wenn ich sage, dass bei der Fusion im Inneren der Sonne ein γ-Quant frei werde, so ist das richtig. Umgekehrt ist es genauso richtig, dass wir hier auf der Erde keine γ-Quanten sehen sondern viel langwelligeres Licht, eben welches, das wir sehen können. Die Ursache hierfür liegt darin, dass ein bei der Fusion erzeugtes γ-Quant nicht direkt an die Oberfläche kommt. Vielmehr wird es mit der Materie der Sonne zwischen Zentrum und Oberfläche vielfach wechselwirken, d.h. absorbiert und wieder in anderer Wellenlänge ausgesandt werden (verschiedene Arten Streuung). Wir sehen also nicht die bei der Fusion entstehenden Photonen sondern „nur“ irgendwelche Photonen, die mit denjenigen in der Mitte nichts mehr zu tun haben. Und das Licht der Sonne entspricht damit genau derjenigen Farbverteilung, wie wir sie von einem 5490°C heißen Körpers erwarten würden. Die Analogie zum Kochtopf: von der Herdplatte werden die untersten Wassermoleküle erwärmt. Ihre Wärme geben sie durch vielerlei Stöße auch an andere Moleküle weiter. Verdampfen wird sehr wahrscheinlich an der Oberfläche ein anderes Wassermolekül.

Gruß,
Ingo

Hallo Ingo!
Jetzt hat sich Deine Mühe auch für mich richtig gelohnt! Abgesehen, daß ich sowieso wieder 'ne Menge gelernt habe.
Mein Denkfehler war: die Protonen. Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, daß sie bei der Fusion entstehen, ohne daran zu denken, daß es sich ja um H handelt, dem seine Elektronen abhanden gekommen sind! So bin ich also darauf herumgeritten und habe Dich genervt!
Vielen Dank für Deine Geduld!

der Oberfläche hat, d.h. die Hauptbestandteile sind Protonen
(=Wasserstoffkerne) und Elektronen. Etwas Helium ist zwar auch
dabei, aber etwas Helium war auch schon vorhanden bevor die
Sonne überhaupt anfing solches zu produzieren.

Außerdem ist der Wasserdampf immer noch Wasser, der Sonnenwind
aber eben kein H.

Doch, ist er! :smile:

Das verstehe ich jetzt natürlich!

Die Analogie mit dem Topf auf dem Herd mag Dir aber eine
andere Sache verdeutlichen. Wenn ich sage, dass bei der Fusion
im Inneren der Sonne ein γ-Quant frei werde, so ist das
richtig. Umgekehrt ist es genauso richtig, dass wir hier auf
der Erde keine γ-Quanten sehen sondern viel
langwelligeres Licht, eben welches, das wir sehen können. Die
Ursache hierfür liegt darin, dass ein bei der Fusion erzeugtes
γ-Quant nicht direkt an die Oberfläche kommt. Vielmehr
wird es mit der Materie der Sonne zwischen Zentrum und
Oberfläche vielfach wechselwirken, d.h. absorbiert und wieder
in anderer Wellenlänge ausgesandt werden (verschiedene Arten
Streuung). Wir sehen also nicht die bei der Fusion
entstehenden Photonen sondern „nur“ irgendwelche Photonen, die
mit denjenigen in der Mitte nichts mehr zu tun haben.

Ach so!..
Weiß man genau, was die Gamma-Strahlung im Inneren der Sonne treibt?
Könntest Du mir einen Link nennen, wo man das verständlich erklärt (Deutsch!) findet? Ich komme da nicht weiter. Das hat zwar nicht unbedingt mit meiner Frage zu tun, aber ich würde mich gerne schlauer machen.

Die Analogie zum Kochtopf: von der Herdplatte
werden die untersten Wassermoleküle erwärmt. Ihre Wärme geben
sie durch vielerlei Stöße auch an andere Moleküle weiter.
Verdampfen wird sehr wahrscheinlich an der Oberfläche ein
anderes Wassermolekül.

Tja, daß hatte ich auch nicht gleich so verstanden, wie Du ja gesehen hast. Jetzt verstehe ich, wie es insgesamt gemeint war. (Obwohl ich es auch vorher schon für ein gutes Beispiel gehalten habe).
Nochmals Danke! Ein schönes Wochenende wünscht Dir
Mona

Hallo Christof!

Der Sonnenwind ist kein Produkt der Fusion

Wie im darüberliegenden Artikel erwähnt, hat das nun auch Ingo für mich verständlich erklärt. (Hast Du gelesen?)
Nichtsdestotrotz finde ich Deine Erläuterung sehr verständlich und kompakt. Habe sie mir in meinen Astro-Ordner kopiert, weil ich beabsichtige, sie zukünftig zu verwenden, wenn meine Kinder mal wieder solche Fragen haben, da sie auch gleich die Entstehung der Sonne mit einbezieht. Ich gebe mir immer Mühe (wie Du auch), alles so zu erklären, daß der komplette Vorgang verständlich wird, damit es auch hängen bleibt.

Durch den grossen gravitativen Druck werden die
Wasserstoffatome (genauer gesagt: deren Kerne (also Protonen)

Ich wußte zwar, daß die Atome in der Sonne ihre Elektronen verlieren, habe aber bei meinen Überlegungen nicht berücksichtigt, daß einzelne Protonen nichts anderes als H-Kerne sind. Das war der Fehler.

(die Masse der erzeugten Positronen dagegen wird durch Kollisionen :derselben mit Elektronen ebenfalls in Energie umgewandelt)) als :Energie frei und endet letztlich praktisch als Wärme.

Im Verlauf dieses Artikelbaums habe ich zu meinem Schrecken gemerkt, daß ich weder genau weiß, was Licht, noch was Wärme ist.
In der letzten Woche habe ich gesucht und gelesen, bin aber der Erkenntnis nicht wesentlich näher gekommen. Wenn Du einen deutschen Link kennst, wo das verständlich erklärt ist, wäre ich dankbar!

Das heisst, im Inneren der Sonne wird ständig Helium und Wärme
erzeugt, die Wärme wandert (durch Strahlung und Konvektion)
langsam nach aussen bis sie auf der Sonnenoberfläche ankommt.

Da gibt es etliche Faktoren, die ich gerne besser begreifen würde. z.B., wieso die Korona heißer ist, als das Innere der Sonne. Es gibt doch so’n physikalisches Grundgesetz, daß Wärme nur von heiß nach kalt wandern kann.

Die Sonnenoberfläche besteht nach wie vor aus dem
ursprünglichen Material des interstellaren Gases, also fast
nur aus Wasserstoff. Dieser wird aus dem Sonneninneren ständig
aufgeheizt und verliert andererseits durch Strahlung wiederum
ständig Energie nach aussen

Kann man das so sehen, daß die äußere Sonnenmaterie die Energie aus dem Inneren eigentlich nur weiterleitet?
, was sich bei einer Endtemperatur

von 4000 bis 6000 Grad einpendelt.

Spielt eigentlich die Weltraumkälte eine Rolle bei der Abkühlung? Das ist vielleicht für Dich eine dumme Frage, aber ich versuche zu verstehen, was Wärme ist. Elektromagnetische Strahlung habe ich zwar schon in der Schule gelernt und auch fleißig Alpha-Centauri geguckt,aber spätestens als meine Tochter mich im Alter von 3 Jahren gefragt hat: „Mama, wie kann denn Licht sein?“ habe ich mir die Karten gelegt und gemerkt, daß ich nichts weiß.

Strahlungsdruck, hauptsächlich Magnetfeld) als Sonnenwind von
der Sonne fortgeschleudert.

Daß das Magnetfeld dabei eine Rolle spielt, wußte ich z.B. auch nicht.

Der Sonnenwind besteht also hauptsächlich aus den Protonen der
Sonnenoberfläche, die aus den Atomen der ursprünglichen
Gaswolke bestehen, und nicht duch
Kernfusion entstanden sind.

Wie gesagt, mein Denkfehler!

Die Kernfusion liefert nur die nötige Energie, um für die
Magnetfelder und die hohen Temperaturen auf der
Sonnenoberfläche zu sorgen die letztlich den Sonnenwind
erzeugen.

Das ist jetzt auch für mich völlig einleuchtend.

Für den Masseverlust der Sonne ist der Sonnenwind aber nur ein
kleiner Nebeneffekt, der meiste Masseverlust entsteht durch
die Umwandlung von Masse in Energie (die am Ende wiederum als
Strahlung von der Sonne abgegeben wird) im Inneren der Sonne.

Das ist für den Unterschied „Masseverlust durch Fusion und durch Sonnenwind“ eine erschöpfende Erklärung.
Danke, daß Du Dir so viel Zeit für meine Fragen genommen hast!
Prinzipiell hatte das Ingo ja auch schon so gemeint, aber ich hatte es einfach nicht begriffen! Und Ingo hat natürlich nicht bedenken können, daß ich „Protonen“ nicht richtig begriffen hatte.
Ein schönes Wochenende und LG
Mona

Hi, Hansen,
das weiß die Mona nun wieder.

hier besser vier mal H das kommt dann besser hin :wink:

das ist nur ganz theoretisch gemeint. Wenn Du den ganzen Artikelbaum liest, findest Du etliche Hinweise, die Deine Frage schon beantwortet hätten.

also in der/einer Sonne (Plasma, dissozierter Wasserstoff)
werden jetzt die bestandteile von 4 H:

4x Elektron

nix Elektron!

4x Proton

guckst Du: http://de.wikipedia.org/wiki/Proton-Proton-Reaktion

aja und wie wird ein proton zu einem neutron???

indem es ein Positron (und damit seine Ladung) abgibt

(hab mal was
von up- und downquaks gehört oder so?)

Das hab’ ich nun wieder noch nicht gehört. Mal gucken…

(PS: ich liebe solche Diskusionen!)

Gut so! Ich auch!
Wissen macht Mühe - glauben ist einfach!
Wer nichts weiß, muß dran glauben!
In diesem Sinne ein schönes Wochenende!
LG - Mona

Moin Christoph,

Elektronenhülle, also als Proton vor. Manche dieser Protonen
werden nun durch verschiedene Mechanismen (Gasbewegungen,
Strahlungsdruck, hauptsächlich Magnetfeld) als Sonnenwind von
der Sonne fortgeschleudert.

Wie das Magnetfeld für die radial nach außen gerichtete Bewegung der Protonen und Elektronen sorgen soll mußt Du erklären. Denn selbst bei einer CME ist es m.W. nicht das Magnetfeld, welches ursächlich für die radiale Drift der Ionen und Elektronen ist - sondern es sorgt nur für eine Fokussierung entlang der (dann gebrochenen) Flussröhre. Die radiale Drift ist in adiabatischer Expansion und in Strahlungsdruck zu suchen.

Umgekehrt gilt, dass der Sonnenwind ein Magnetfeld mitnimmt, da er als Plasma ein fast idealer Leiter ist und somit das Magnetfeld dessen Bewegung folgen muß (ideal MHD, frozen-in flux)

Gruß,
Ingo

Nachtrag
Moin nochmal,

Elektronenhülle, also als Proton vor. Manche dieser Protonen
werden nun durch verschiedene Mechanismen (Gasbewegungen,
Strahlungsdruck, hauptsächlich Magnetfeld) als Sonnenwind von
der Sonne fortgeschleudert.

Wie das Magnetfeld für die radial nach außen gerichtete
Bewegung der Protonen und Elektronen sorgen soll mußt Du
erklären. Denn selbst bei einer CME ist es m.W. nicht das
Magnetfeld, welches ursächlich für die radiale Drift der Ionen
und Elektronen ist - sondern es sorgt nur für eine
Fokussierung entlang der (dann gebrochenen) Flussröhre. Die
radiale Drift ist in adiabatischer Expansion und in
Strahlungsdruck zu suchen.

Umgekehrt gilt, dass der Sonnenwind ein Magnetfeld mitnimmt,
da er als Plasma ein fast idealer Leiter ist und somit das
Magnetfeld dessen Bewegung folgen muß (ideal MHD,
frozen-in flux
)

Die einzige Möglichkeit für das Magnetfeld das zu leisten, ist mittels magnetischer Re-Konnektion, d.h. quasi, wenn ein Kurzschluß der Feldlinien stattfindet. Das sind dann zwar hochenergetische Ereignisse, aber - zum Glück für Satelliten - nicht an der Tagesordnung. Und damit erklären sie nicht den kontinuierlichen Sonnenwind.

Gruß,
Ingo

Hallo Ingo !

Naja, wie sich ja mehr und mehr herausstellt scheint das Magnetfeld bei fast allen Vorgängen auf der Sonnenoberfläche eine wichtige Rolle zu spielen, von Sonnenflecken bis CMEs. Nicht zuletzt ist es auch das Magnetfeld das für die scheinbar absurd hohen Temperaturen der Korona verantwortlich ist.

mfg
Christof

Moin Christoph,

Naja, wie sich ja mehr und mehr herausstellt scheint das
Magnetfeld bei fast allen Vorgängen auf der Sonnenoberfläche
eine wichtige Rolle zu spielen, von Sonnenflecken bis CMEs.
Nicht zuletzt ist es auch das Magnetfeld das für die scheinbar
absurd hohen Temperaturen der Korona verantwortlich ist.

Ja, und nicht umsonst gibt’s den running gag: wenn man etwas nicht erklären kann, ist’s immer MHD :smiley: (Und manchmal stimmt’s sogar)

SCNR und Gruß,
Ingo

Hallo, ihe beiden!

Ja, und nicht umsonst gibt’s den running gag: wenn man etwas
nicht erklären kann, ist’s immer MHD :smiley: (Und manchmal stimmt’s
sogar)

habe ich jetzt richtig verstanden, daß man nicht wirklich erklären kann, warum die Korona so heiß ist?

LG - Mona

Hallo Mona !

habe ich jetzt richtig verstanden, daß man nicht wirklich
erklären kann, warum die Korona so heiß ist?

Inzwischen weiss man schon mehr, hier ein Zitat (ad MOD: Zitate sind ja erlaubt) von „wissenschaft-online“ (http://www.wissenschaft-online.de/) vom 15. Oktober 2003:

„Heute besteht immerhin Einigkeit darüber, dass die heiße Korona nur durch eine zusätzliche Heizung bestehen kann - etwa in Form so genannter elektrischer Stromschichten. Diese bilden sich im unteren Bereich der Korona, wo sich das äußerst komplexe Magnetfeld der Sonne sprunghaft ändert. Magnetfeldlinien unterschiedlicher Polarität liegen hier sehr eng zusammen, wobei komplexe plasmaphysikalische Prozesse zur Neuverbindung (Rekonnexion) dieser Magnetfeldlinien führen können. Dies setzt große Energiemengen explosionsartig frei, die geladene Teilchen beschleunigen und aufheizen und schließlich die Korona auf jene hohen Temperaturen bringen.“
Link zum kompletten Artikel: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/689088

mfg
Christof

Danke, Christof!

(http://www.wissenschaft-online.de/) vom 15. Oktober 2003:

für den guten Link und Deine Erklärung.
Der Link ist Spitze! Man kommt außerdem ohne Abo in die Wörterbücher!
Das ist eine wetvolle Hilfe. Wenn das so weitergeht, habe ich keine Zeit mehr, bei WWW reinzuschauen! :wink:
LG
Mona