Woher bekommt die Sonne soviel Wasserstoff?

Hallo Leutz,

ich muss ein Referat über die Sonne machen, und ich hab da mal ne Frage; Woher bekommt die Sonne soviel Wasserstoff her? Sie wandelt pro Sekunde etwa 564.000.000.000t (!) Wasserstoff in Helium um und das Wasserstoff kommt ja nich einfach aus dem Nichts! Freue mich über jede Antwort! Danke schonmal im Vorraus!

Julian

Moien

Woher bekommt die Sonne soviel Wasserstoff her?

Der war von der letzten noch über.

Sie
wandelt pro Sekunde etwa 564.000.000.000t (!) Wasserstoff in
Helium um

Ja. Und jetzt kuck dir mal ihr Masse an. Das sind Peanuts…

cu

Tach

Sie
wandelt pro Sekunde etwa 564.000.000.000t (!) Wasserstoff in
Helium um

Ja. Und jetzt kuck dir mal ihr Masse an. Das sind Peanuts…

Sagen wir so: die hat sich vor 4,567 Milliarden Jahren entzündet, des sind schon viele sekündles!!!

aber danke

Moien

Sie
wandelt pro Sekunde etwa 564.000.000.000t (!) Wasserstoff in
Helium um

Ja. Und jetzt kuck dir mal ihr Masse an. Das sind Peanuts…

Sagen wir so: die hat sich vor 4,567 Milliarden Jahren
entzündet, des sind schon viele sekündles!!!

Mal überschlagsmässig:

564 × 10^9 kg/s H-Verbrauch
~ 2 x 10^30 kg Masse (wovon ~90% Wasserstoff sind)

=> ~100.000.000.000 Jahre bis zu kompletten aus (falls tatsächlich alles umgesetzt werden könnte und das entstandene Helium am Ende nicht auch noch brennt und der Sonnenwind mit seinen 5,5 × 10^9 kg pro Sekunde nicht da wäre,… wie gesagt, grober Überschlag).

Brenndauer bis heute 4.567.000.000 Jahre, also grob 5% vom maximum. Und die Sonne war schonmal schwerer.

Der Wasserstoff war von Anfang an da. Es kommt kein neuer hinzu, er wird nur umgesetzt. Aber das Umsetzen dauert sehr, sehr lange.

cu

Hallo,

Sie wandelt pro Sekunde etwa 564.000.000.000t (!) Wasserstoff
in Helium um

Ja. Und jetzt kuck dir mal ihr Masse an. Das sind Peanuts…

Sagen wir so: die hat sich vor 4,567 Milliarden Jahren
entzündet, des sind schon viele sekündles!!!

nur, weil eine Zahl viele Ziffern hat, ist das dadurch beschriebene Objekt noch lange nicht groß - du könntest auch einfach ungeschickte Einheiten verwenden. Aus diesem Grund werden Geschwindigkeitsbeschränkungen an Autobahnen nicht in Ångström pro Kilowoche angegeben.

Deshalb wurde dir ja geraten, tatsächlich auszurechnen, ob das viel ist oder nicht.


PHvL

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Moin,

wandelt pro Sekunde etwa 564.000.000.000t (!) Wasserstoff in
Helium um

Ich komme nicht auf so viel.
Anzahl Entstandener Heliumkerne pro Sekunde: n_He = Leuchtkraft / freigesetzte Energie pro Heliumkern = 3.9 * 10^26 W / (25.6 * 10^6 * 1.6 * 10^-19) J = 9.5 * 10^37 1/s
Multipliziert mit der Wasserstoffmasse bekomme ich da folglich einen Massenumsatz von m(1s) = 160 000 000 000 kg/s Wasserstoff zu Helium.

Sagen wir so: die hat sich vor 4,567 Milliarden Jahren
entzündet, des sind schon viele sekündles!!!

Geht so. Nur etwa 1017.

Zahlen im Vergleich:

1 990 000 000 000 000 000 000 000 000 000 (Masse der Sonne in kg)
 31 000 000 (Sekunden pro Jahr)
 4 400 000 000 (Massenabnahme in kg pro Sekunde)
 150 000 000 000 (Umgesetzte Masse H pro Sekunde in kg)
 140 000 000 000 000 000 (Massenverlust in kg pro Jahr)
 100 000 000 000 000 000 (Sekunden seit Geburt der Sonne)
 5 000 000 000 000 000 000 (Umgesetzte Masse H pro Jahr in kg)
 610 000 000 000 000 000 000 000 000 (Insgesamt bisher abgestrahlte Masse in kg)
 23 000 000 000 000 000 000 000 000 000 (bisher erzeuge Heliummasse in kg)

bis zum Ende des Hauptreihenstadiums wird sie nochmal soviel Wasserstoff in Helium verwandeln und nochmal soviel Masse verlieren wie auf ihrem bisherigen Lebensweg. Am Ende Ihres (Hauptreihen-)Daseins wird sie in etwa die Masse von Jupiter in Energie (=Licht) umgesetzt und etwa 10% ihrer Masse von Wasserstoff in Helium transferiert haben.

Gruß,
Ingo

PS: Zahlen sind auf zwei signifikante Stellen gerundet oder abgeschnitten. Ich weiß, dass π * 107 eine besser Schätzung für die Sekundenzahl pro Jahr ist - und man es natürlich auch einfach ganz exakt ausrechnen kann.

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etwas ot
Moin,

Der Wasserstoff war von Anfang an da. Es kommt kein neuer
hinzu, er wird nur umgesetzt. Aber das Umsetzen dauert sehr,
sehr lange.

Zum Glück :smile:.

Ich würde bspw. nicht im Orbit um η Carinae wohnen wollen…
http://simbad.u-strasbg.fr/simbad/sim-id?protocol=ht…
http://de.wikipedia.org/wiki/Eta_Carinae
http://apod.nasa.gov/apod/ap060326.html

Gruß,
Ingo

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Hallo,

schau dir mal die in Frage kommenden Videos von Prof. Lesch an.
http://www.br-online.de/alpha/centauri/archiv.shtml
speziell:
22.11.98 Wie entstehen Sterne?
04.07.99 Woher hat die Sonne ihre Energie?
18.07.99 Was sind Sonnenflecken und Sonnenstürme?
24.10.99 Was ist eine Supernova?
10.09.00 Wie ist das Sonnensystem entstanden?
05.08.01 Was ist der Sonnenwind?
12.11.03 Steuert die Sonne unser Wetter?
15.10.03 Was sind Population-Drei-Sterne?
29.09.04 Ist die Sonne etwas Besonderes?
27.09.06 Superflare vom 27. Dez. 2004

Der Rest ist natürlich auch hochinteressant.

Gruß Uwi

ich muss ein Referat über die Sonne machen, und ich hab da mal
ne Frage; Woher bekommt die Sonne soviel Wasserstoff her? Sie
wandelt pro Sekunde etwa 564.000.000.000t (!) Wasserstoff in
Helium um und das Wasserstoff kommt ja nich einfach aus dem
Nichts! Freue mich über jede Antwort! Danke schonmal im
Vorraus!

Julian

Hallo Julian

Also 564.000.000.000t pro Sekunde stimmt definitiv nicht,ist viel zu
viel,es sind ca.4.500.000t/Sec. die von Wasserstoff zu Helium
fusioniert werden.Das macht in 10 Milliarden Jahren ca. ein Prozent
Masseverlust durch Strahlung.In 5 Milliarden Jahren wird unsere Sonne
sehr grob geschätzt 1/3 ihres Wasserstoffs in Helium verwandelt
haben,in der Zentralregion ist dann nur noch Helium der darüber
liegende Wasserstoff presst dieses Helium dann so stark zusammen
bis es ca.100 Millionen Grad heiss ist dann beginnt auch dieses zu
fusionieren und zwar zu Kohlenstoff.

Grüssle von Hajo

MOD: Überflüssiges Vollzitat gelöscht und eigenen Beitrag ‚entquotet‘.

Also 564.000.000.000t pro Sekunde stimmt definitiv nicht,ist viel zu
viel,es sind ca.4.500.000t/Sec. die von Wasserstoff zu Helium
fusioniert werden.

Auch das ist falsch.
Die Sonne wandelt pro Sekunde 564.000.000.000 Kilogramm Wasserstoff pro Sekunde um. Die von dir genannte Zahl von 4.500.000.000 kg/s ist die Masse, die davon in Strahlung umgewandelt wird. Also rund 1% der Masse wird in Strahlung umgewandelt, der Rest findet sich in den entstandenen Heliumkernen wieder.

Das macht in 10 Milliarden Jahren ca. ein Prozent
Masseverlust durch Strahlung.

Richtig. Nur muss dazu eben o.g. Menge an Wasserstoff zu Helium umgewandelt werden.

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Hallo,
leider bin ich ein Mathe-Idiot und verstehe Deine Formel nicht,
aber den Rest ganz gut.

Leuchtkraft / freigesetzte Energie pro Heliumkern = 3.9 *
10^26 W / (25.6 * 10^6 * 1.6 * 10^-19) J = 9.5 * 10^37 1/s
Multipliziert mit der Wasserstoffmasse bekomme ich da folglich
einen Massenumsatz von m(1s) = 160 000 000 000 kg/s
Wasserstoff zu Helium.

Was da abgestrahlt wird, sind doch Elektronen?
Verliert denn die Sonne die Masse wirklich, oder kommt sie nicht zum großen Teil infolge Gravitation und Einfangen von kosmischen Teilen wieder zurück?
Das ist zwar nicht Inhalt der ursprünglichen Frage, würde mich aber sehr interessieren.
LG - Mona

Moin,

Leuchtkraft / freigesetzte Energie pro Heliumkern = 3.9 *
10^26 W / (25.6 * 10^6 * 1.6 * 10^-19) J = 9.5 * 10^37 1/s
Multipliziert mit der Wasserstoffmasse bekomme ich da folglich
einen Massenumsatz von m(1s) = 160 000 000 000 kg/s
Wasserstoff zu Helium.

Was da abgestrahlt wird, sind doch Elektronen?

Nein! Das würde ja heißen, dass die Sonne sich auflädt. Was da abgestrahlt wird ist Licht - welches nach der wohl berühmtesten Einsteinschen Formel E=m*c^2 einer Masse äquivalent ist.
Und in einer Fusionsreaktion wie in der Sonne ist eben dieses exakt verwirklicht. Wenn Du Dir in einem passenden Tabellenwerk (oder wikipedia) die Masse eines Wasserstoffatoms und die eines Heliumatoms heraussuchst, so wirst Du feststellen, dass vier Wasserstoffatome ca. 1% schwerer sind als ein Heliumatom. Und dieser Massenunterschied m(4*H) > m(1*He) ist dafür verantwortlich, dass die Sonne überhaupt leuchtet; das ist, was Fusion überhaupt energie-gewinnend macht.

Verliert denn die Sonne die Masse wirklich, oder kommt sie

Ja.

nicht zum großen Teil infolge Gravitation und Einfangen von
kosmischen Teilen wieder zurück?

Die Sonne wird wirklich leichter. In meinen ganzen Rechnungen geht auch nicht ein der Massenverlust der dadurch entsteht, dass die Sonne tatsächlich die ganze Zeit lang auch Protonen und Elektronen an den umgebenden Raum in Form des Sonnenwindes abgibt. Und schon dieser Sonnenwind (von dem oben wie gesagt noch gar nicht die Rede ist) ist um mehrere Größenordnungen stärker als die einfallende kosmische Strahlung.
Für das Verhältnis Massenverlust durch Sonnenwind und Massenverlust durch Fusion habe ich jetzt gerade keine Zahl; im Moment dürfte der Massenverlust durch Fusion überwiegen; in den späteren Entwicklungsphasen wird sich das aber umdrehen und die Sonne wird viel Masse durch Sonnenwind verlieren bevor sie ganz vergeht.

Gruß,
Ingo

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Hallo, Ingo!
Erstmal vielen Dank für Deine rasche Antwort!
Allerdings berücksichtigst Du bei der Materie, die in die Sonne zurück fällt, nur die kosm. Strahlung. Ich dachte dabei auch an Kometen und sonstige Trümmer. Das sind doch sicher viele. Oder spielt das massemäßig keine Rolle?

Wenn Du Dir in einem passenden
Tabellenwerk (oder wikipedia) die Masse eines Wasserstoffatoms
und die eines Heliumatoms heraussuchst,

hab ich schon.

so wirst Du
feststellen, dass vier Wasserstoffatome ca. 1% schwerer sind
als ein Heliumatom. Und dieser Massenunterschied m(4*H) >
m(1*He) ist dafür verantwortlich, dass die Sonne überhaupt
leuchtet; das ist, was Fusion überhaupt energie-gewinnend
macht.

Das ist mir klar! Im Grunde hast Du das ja auch schon sehr ausführlich in Deinem vorstehenden Artikel erklärt (von der Aufrechnung bin ich ganz begeistert)!

Und schon dieser Sonnenwind (von dem oben wie gesagt
noch gar nicht die Rede ist)

also, ich habe schon in der Schule gelernt, daß der Sonnenwind aus der Energie, bzw. den Teilchen, besteht, die durch die Fusion in der Sonne entstehen. Das war zwar in den 60ern, aber auch in neueren Erklärungen verstehe ich das so.

Für das Verhältnis Massenverlust durch Sonnenwind und
Massenverlust durch Fusion

Du siehst das also als unterschiedliche Prozesse an?
Könntest Du das erklären, bzw. einen Link geben? (Zur Not auch englisch.)
LG - Mona (verblüfft)

Moin Mona,

Allerdings berücksichtigst Du bei der Materie, die in die
Sonne zurück fällt, nur die kosm. Strahlung. Ich dachte dabei
auch an Kometen und sonstige Trümmer. Das sind doch sicher
viele. Oder spielt das massemäßig keine Rolle?

Zahlen habe ich nicht, aber der Massengewinn der Himmelskörper im Sonnensystem ist im Vergleich zu ihrer Masse praktisch vernachlässigbar.

als ein Heliumatom. Und dieser Massenunterschied m(4*H) >
m(1*He) ist dafür verantwortlich, dass die Sonne überhaupt
leuchtet; das ist, was Fusion überhaupt energie-gewinnend
macht.

Und schon dieser Sonnenwind (von dem oben wie gesagt
noch gar nicht die Rede ist)

Als Sonnenwind bezeichnet man den von der Sonne ausgehenden Teilchenstrom, d.h. es sind Protonen, Elektronen und ein paar Helium-Kerne. Diese werden im Prinzip an der Oberfläche von der intensiven Strahlung der Sonne mit in den Weltraum gerissen. Er ist - auch weil er aus Teilchen besteht - viel langsamer als das von der Sonne ausgesandte Licht. Die Teilchen verlassen die Sonne mit einigen 100 km/s und sie brauchen größenordnungsmäßig etwa einen bis ein paar Tage von der Sonne zu uns. Die Energie wird die Sonne aber weit überwiegend durch ihre elektromagnetische Abstrahlung, sprich Licht los.

Für das Verhältnis Massenverlust durch Sonnenwind und
Massenverlust durch Fusion

Du siehst das also als unterschiedliche Prozesse an?

Wie oben beschrieben: bei der Fusion wird Masse in Energie (Licht) umgewandelt und das Licht verläßt die Sonne. Die Fusion findet auch nur im Inneren der Sonne statt und führt nicht direkt zu einem Sonnenwind (Licht ist kein Sonnenwind). Der Sonnenwind ist ein von der Sonne ausgehender Teilchenstrom, der quasi vom von der Sonnenatmosphäre ausgesendeten Licht von diesem nach außen so beschleunigt wird, dass er die Sonne verlassen kann.

Gruß,
Ingo

Schönen Abend!

der Massengewinn der Himmelskörper
im Sonnensystem ist im Vergleich zu ihrer Masse praktisch
vernachlässigbar.

Das wäre also geklärt.

Als Sonnenwind bezeichnet man den von der Sonne ausgehenden
Teilchenstrom, d.h. es sind Protonen, Elektronen und ein paar
Helium-Kerne.

Aber genau das sind doch die Erzeugnisse der Fusion?!
Ich werde mich mal eingehend mit „Licht“ und Umsetzung von Materie beschäftigen, und Dich dann evtl. nochmal belästigen, da ich mir nach meinem derzeitigen Wissensstand nicht vorstellen kann, daß das Licht den Masseverlust rechtfertigt.

Die Energie wird die Sonne aber weit
überwiegend durch ihre elektromagnetische Abstrahlung, sprich
Licht los.

Die Energie! Aber wir reden ja vom Masseverlust. Und die Teilchen im Sonnenwind sind doch, zumindest zum großen Teil, wie Du auch schreibst, die Protonen und Elektronen, die bei der Fusion entstehen. Ergo: Masseverlust durch Fusion!? Daß da bei Ausbrüchen andere Teilchen mitgerissen werden, weiß ich auch, aber genau die fallen doch wohl infolge der Schwerkraft z.T. auch wieder zurück? Habe ich jedenfalls mal in einer Abhandlung über den „langsamen“ Sonnenwind gelesen.
Schade, daß ich nicht mit Dir reden kann! Du hast Dir soviel Mühe gemacht!
Ich weiß natürlich, daß Sonnenwind kein Licht ist! Seit wir 1961 „Das Jahr der ruhigen Sonne“ hatten, habe ich mich für diese Vorgänge interessiert!
Vielen Dank jedenfalls! Auch wenn ich noch nicht ganz zufrieden bin, habe ich auf jeden Fall Ansatzpunkte, mal wieder schlauer zu werden!

Ein wunderschönes Wochenende wünscht Mona

Hi,

[…] Teilchenstrom, d.h. es sind Protonen, Elektronen und ein paar
Helium-Kerne.

Aber genau das sind doch die Erzeugnisse der Fusion?!

Neben Unmengen von elektromagnetischer Strahlung.

Die Energie! Aber wir reden ja vom Masseverlust.

Vielleicht hilft ja schon der Hinweis auf die bereits genannte Formel E=mc². Denn sie besagt ja letztlich nichts anderes, als dass Masse und Energie äquivalent sind. Es sind quasi „zwei verchiedene Erscheinungsformen der selben Sache“. Daher ist der Masse-Verlust auch durch einen Energie-Verlust zu erklären.

m.f.G.
Sebastian

Moin nochmal,

Als Sonnenwind bezeichnet man den von der Sonne ausgehenden
Teilchenstrom, d.h. es sind Protonen, Elektronen und ein paar
Helium-Kerne.

Aber genau das sind doch die Erzeugnisse der Fusion?!

Ausschließlich die Helium-Kerne.

Ich werde mich mal eingehend mit „Licht“ und Umsetzung von
Materie beschäftigen, und Dich dann evtl. nochmal belästigen,
da ich mir nach meinem derzeitigen Wissensstand nicht
vorstellen kann, daß das Licht den Masseverlust rechtfertigt.

Das Stichwort ist E=m*c^2.
Der Massenunterschied zwischen einem Heliumkern und vier Wasserstoffkernen (=Protonen) ist multipliziert mit der Anzahl Fusionsreaktionen der Massenverlust der Sonne.

p+p -\> <sup>2</sup>D + e<sup>+</sup> + ν <sup>2</sup>D + p -\> <sup>3</sup>He + γ
p+p -\> <sup>2</sup>D + e<sup>+</sup> + ν <sup>2</sup>D + p -\> <sup>3</sup>He + γ <sup>3</sup>He + <sup>3</sup>He -\> <sup>4</sup>He + 2p

In atomaren Masseneinheiten:
m§ = 1,007 276 466 u
m(2p) = 2,014 552 932 u
m4D) = 2.014 101 778 u
m(4p) = 4,029 105 864 u
m(4He) = 4,002 603 2497

Irgendwohin muß der Massenunterschied zwischen den Ausgangsmaterialen der Fusion § und den Endprodukten (4He) ja verschwinden; er wird in Form von (Bindungs-)energie frei, pro Reaktion 4p->4He ca. 10-12J.

Ich empfehle dazu auch den Wiki-Artikel zur (pp-)Fusions-Reaktion: http://de.wikipedia.org/wiki/Proton-Proton-Reaktion

Ob dann an der Oberfläche der Sonne auch noch etwas passiert (wie z.B. Sonnenwind oder einfallende kosmische Strahlung), ist für diese, obige Betrachtung vollkommen unerheblich.

Gruß,
Ingo

Als Sonnenwind bezeichnet man den von der Sonne ausgehenden
Teilchenstrom, d.h. es sind Protonen, Elektronen und ein paar
Helium-Kerne.

Aber genau das sind doch die Erzeugnisse der Fusion?!

Ausschließlich die Helium-Kerne.

Ich nehme an, du beziehst dich nur auf die o.g. Aufzählung. Bei der Fusion in der Sonne entstehen natürlich nicht nur Heliumkerne. Es werden auch Neutrinos, Positronen und Gamma-Strahlung erzeugt.

In der Sonne verschmelzen Protonen in mehreren Stufen zu Heliumkernen.

Insgesamt verschmelzen 4 Protonen zu einen Heliumkern, zwei Positronen, zwei Neutrinos und Licht (in Form von Gamma-Strahlung).

Das bedeutet:
Die 4 Protonen (=Wasserstoff-Kerne) hatten eine bestimmte Masse. Der entstande Helium-Kern ist leichter. Diese Differenz steckt in den Positronen, Neutrinos und der Gamma-Strahlung, die ebenfalls bei der Fusion entstehen.

Die Gamma-Strahlung (=Photonen) dringt früher oder später an die Oberfläche der Sonne und wird dann (meist in Form von sichtbarem Licht) abgestrahlt. Damit verliert sie natürlich den Teil der Masse, der dem Licht-Photon entspricht, denn es war ja mal ein Teil der Masse der 4 Protonen, aus dem es entstand.

Die Neutrinos sind sehr sehr leichte Teilchen ohne Ladung. Sie verlassen die Sonne mehr oder weniger direkt nach der Fusion. Sie gehen einfach durch die Sonne hindurch, da sie so gut wie nicht mit anderen Teilchen wechselwirken. Somit geht auch deren Masse verloren.

Die Positronen sind Anti-Teilchen. Sie werden früher oder später auf ein Elektron treffen und dabei zerstrahlen das Positron und das Elektron zu Gamma-Strahlung. Die Masse des Positrons und die Masse des Elektrons steckt dann komplett in der Gamma-Strahlung und da diese von der Sonne abgestrahlt wird, geht auch die Masse des Positrons und des Elektrons verloren.

Die Energie! Aber wir reden ja vom Masseverlust.

E = mc².

Energie und Masse sind äquivalent.
Die Differenz in der Masse der 4 Protonen und dem Heliumkern findet sich u.a. in der Energie der dabei entstehenden Gamma-Strahlung wieder.

Und die
Teilchen im Sonnenwind sind doch, zumindest zum großen Teil,
wie Du auch schreibst, die Protonen und Elektronen, die bei
der Fusion entstehen.

Weder Protonen noch Elektronen entstehen bei der Fusion.

Ergo: Masseverlust durch Fusion!?

Nein, die Massendifferenz findet sich in den anderen Teilchen wieder, die neben dem Heliumkern noch entstehen. Da die Sonne die anderen Teilchen aber verliert, da sie zu Strahlung werden oder wie die Neutrinos einfach abhauen, verliert sie dadurch auch deren Masse.

Daß da
bei Ausbrüchen andere Teilchen mitgerissen werden, weiß ich
auch, aber genau die fallen doch wohl infolge der Schwerkraft
z.T. auch wieder zurück?

Schon, ein großer Teil der Teilchen fällt aber auch nicht mehr zurück, z.B. die Teilchen, die bei uns ankommen und dann die Nordlichter erzeugen. Logischerweise verliert die Sonne dadurch dann auch Masse, jedoch macht der Massenverlust durch den Sonnenwind nicht mal 20% ihres gesamten Massenverlustes aus.
Der größte Verlust entsteht ihr einfach durch die Abstrahlung von Licht. Das Licht hat ja eine bestimmte Energie. Diese Energie entspricht einer bestimmten Masse. Und die steckte zuerst einmal in den 4 Protonen, die wir oben schon mal hatten.
Und deswegen bedeutet Energieverlust auch Masseverlust, denn Energie und Masse sind äquivalent, quasi dasselbe.

Hallo Ingo!
Hatte ja nicht damit gerechnet, daß Du Dich gleich weider meldest!
Wie erwähnt, muß ich mich mit der Lichtentstehung beschäftigen und das dauert! Da habe ich offenbar Defizite.

Aber genau das sind doch die Erzeugnisse der Fusion?!

Ausschließlich die Helium-Kerne.

Aber die He-Kerne sind doch die Alphastrahlung? Und die ist doch auch ein Produkt der Fusion?
Daß der Sonnenwind auch noch etwas andere Materie mitreißt, bezweifle ich ja gar nicht.

Das Stichwort ist E=m*c^2.
Der Massenunterschied zwischen einem Heliumkern und vier
Wasserstoffkernen (=Protonen) ist multipliziert mit der Anzahl
Fusionsreaktionen der Massenverlust der Sonne.

das ist ja auch klar! Meine Frage war ja auch nicht, wodurch der Masseverlust der Sonne entsteht, sondern warum Du Masseverlust durch Fusion und Masseverlust durch Sonnenwind als zwei unterschiedliche Faktoren darstellst und den Sonnenwind zum Verlust durch Fusion addierst, wenn doch, wie Du oben gerade bestätigst (oder sehe ich das falsch?), der Sonnenwind aus den Produkten der Fusion besteht!?
PP-Fusion ist mir - zumindest in groben Zügen, wie Du sie hier darstellst - geläufig. Sowas haben wir früher in der Schule gelernt!
(Abgesehen von den neuentdeckten Kleinteilen.)
Für mich Du hast Dir mal wieder viel zu viel Mühe gemacht, was mir wirklich peinlich ist! Die Formeltipperei ist ja furchtbar aufwendig!
Wie Du außerdem sehr richtig bemerkst, kann man die in jedem anständigen Nachschlagwerk finden und diesbezüglich bin ich für den Normalbedarf recht gut bestückt.
Nichtsdestotrotz danke ich Dir für den Aufwand und bin sicher, daß es viele Leser interessant finden!
LG - Mona