Guten Tag,
wie ist der Brauch des Grünkohlessens entstanden und zu welcher Zeit findet dieser statt?
Vielen Dank
Dapples
Guten Tag,
wie ist der Brauch des Grünkohlessens entstanden und zu welcher Zeit findet dieser statt?
Vielen Dank
Dapples
Ich kenne zwar auch das Grünkohlessen in Norddeutschland, aber ich bin nicht kompetent zu sagen woher der Ursprung dieses „Brauches“ kommt und wann es stattfindet. Heutzutage finden natürlich allerorts Grünkohlessen statt, ab November beziehungsweise nach dem ersten Frost. Vielfach wird es im Januar und Februar angeboten. Es ist auch Bestandteil des „Biikebrennens“.
mfg
Hallo Dapples,
damit Grünkohl genießbar wird, braucht er Frost. Deshalb isst man traditionell die typischen Grünkohlgerichte nach den ersten Nachtfrösten und so lange, bis die Ernte „aufgebraucht“ ist.
Ich würde Grünkohlessen nicht unbedingt als Brauch bezeichnen, es ist einfach ein saisonales und regionales Gericht (das gastronomisch ausgeschlachtet wird). Die Zutaten Bauchfleisch und Kochwurst/Pinkel kommen wahrscheinlich so zustande, dass sie sehr fett sind und der Körper in der kalten Jahreszeit zum Erhalten der Körperwärme viel Energie braucht, die auf diese Weise zugeführt wird. Grünkohl selbst hat nicht viel Eigengeschmack und das Fett wirkt so auch als Geschmacksverstärker. Es geht aber auch kalorienärmer z. B. mit aromatischen Gemüsen und/oder Birnen zusammen.
Guten Appetit
Katie
Hallöchen,
Der Grünkohl war das eizige Gemüse , daß im Winter im Garten stehen bleiben konnte, Man hatte dann jederzeit ein frisches vitaminreiches Gemüse. Der Frost macht dem Grünkohl nichts, im Gegenteil: Man sagt, daß erst der Frost über den Grünkohl „gehen“ muss. Und es stimmt. Heute weiß man, das der Frost im Grünkohl Zellen teilt und damit Vitamine u.a. C aktiviert. Zum Grünkohl gehört etwas Fettes und da man im Winter geschlachtet hat, verfügte man über fetten Schweinebauch, geräucherte oder ungeräucherte Würste sowie Blutwurst. Beim Schlachten wiederum sind viele fleißige Hände notwendig und das waren hier im Emsland die Nachbarschaften. Nach getaner Arbeit waren alle Nachbarn zum Essen eingeladen und es wurde dazu ein frisches Gemüse gereicht - nämlich Grünkohl.
Im Winter vorzugsweise Januar bzw. Februar, wenn der Boden gefroren war und der Landmann wenig zu tun hatte, wurden hier in Emsland „Boßelturniere“ abgehalten. Sie gingen über Felder und Gräben und nach Abschluß dieser nicht nur sportlichen Ertüchtigung :=) krönte man beim Grünkohlessen den "Boßelkönig. Früher und auch heute noch.
Auf Platt hieß das Gemüse „Moos“ und mit den entsprechenden Beilagen ist das Gericht eine Sünde wert.
Mit liebem Gruß