Woher kommt das schwäb. Wort gäga kippen

Im Schwäbischen gibt es das Wort „gäga“. Es bedeutet so viel wie kippen, leicht über eine Ecke oder Kante kippen.
Man kann einen Schrank a bissle gäga, damit man was drunter legen kann.
Mich würde die etymologische Herkunft oder Ableitung interessieren.
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Im Schwäbischen gibt es das Wort „gäga“. Es bedeutet so viel
wie kippen, leicht über eine Ecke oder Kante kippen.
Man kann einen Schrank a bissle gäga, damit man was drunter
legen kann.
Mich würde die etymologische Herkunft oder Ableitung
interessieren.

Das geht wohl zurück auf mhd. „gagen“ - sich hin u. her wiegen
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu… ,
später „gage(l)n“ mit mundartlichen Varianten, siehe http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu… „gagen“:

  1. abgeleitet mit iterativer form gagern, gageln_. mit leichter änderung im stamme kärnt. gaggen tändeln, schwäbisch_ gägen (gäugen) vom stuhl, tisch, auch trans. überkippen…

Gruß
Kreszenz

Servus,

keine Antwort, aber weiterführend: Kannst Du den genauen Unterschied zwischen „gäga“ und „helda“ beschreiben? Als Lehrbub auf einer Landwirtschaft in dem sehr konservativen Tettnanger Eck habe ich von Vatter S. beim Brennen, als es darum ging, den Rest aus dem Maischefass herauszubringen, gehört: „Nui, et derwäag! Et gäga - helda, helda!“

Irgendwas hab ich dann gemacht, es funktionierte auch, aber der Unterschied zwischen Gäga und Helda ist mir bis heute ein Rätsel.

Schöne Grüße

MM

Servus, Martin,

„Nui, et derwäag! Et gäga - helda, helda!“

Irgendwas hab ich dann gemacht, es funktionierte auch, aber
der Unterschied zwischen Gäga und Helda ist mir bis heute ein
Rätsel.

vielleicht impliziert „helda/hälda“, dass genau der richtige Winkel für ein gleichmäßiges „Auslaufen“ gefunden wird?

Im „Schwäbischen Handwörterbuch“ wird „hälden“ zwar als Synonym von „gägen“ bezeichnet, aber doch unterschiedlich definiert:

hälden: neigen; und zwar meist ein Geschirr soweit neigen, daß der Inhalt ausfließen kann, zB ein Faß, einen Krug, ein Glas

gägen: in eine schiefe Lage bringen, neigen; insbes. ein Gefäß, um daraus auszuschütten, zu trinken

Gruß
Kreszenz

2 Like

Das geht wohl zurück auf mhd. „gagen“ - sich hin u. her wiegen
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

Hallo Kreszentia,
daraus dürfte sich auch das im Österreichischen geläufige „geigeln“
(= unsicher, kippelig, mit dem Fahrrad in Schlangenlinien einherfahren)
herleiten.

Gruß, Michl

Hallo, Michl,

Das geht wohl zurück auf mhd. „gagen“ - sich hin u. her wiegen
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

daraus dürfte sich auch das im Österreichischen geläufige
„geigeln“
(= unsicher, kippelig, mit dem Fahrrad in Schlangenlinien
einherfahren)
herleiten.

das glaub ich auch.
Parallel zu „gagen“ und „gugen“ existierte „gîgen“: eigentl. in zitternde bewegung setzen, … altn. geiga zittern* - die (anscheinend nicht mehr eruierbare) idg. Wurzel dürfte dieselbe sein.

*http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

Gruß
Kreszenz