Woher kommt das wort 'neger'

hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier im richtigen brett. doch beschäftigt mich eine frage, die ich gerne klären würde! und zwar hab ich im brett „drogen usw“ bei einem artikel das wort „neger“ entdeckt mit den worten der autorin(auch wenn ich von diesem brett verbannt werde)
da muss ich anmerken, das auch dank unserer glorreichen vergangenheit in deutschland besonders auf ansätze von rechtsextremen denken geachtet wird! das heist, das ich das wort „neger“ im grunde von meiner mutter habe. ich verbinde damit auch nichts nichts nichts(muss man ja immer dazusagen) rassenfeindliches o.ä. ausser das dieses wort für mich eine andere defintion vom schwarzem menschen war bzw ist.
bsp: als kleiner junge, am marienplatz, mit der mutter an der hand, sah ich einen schwarzen, lief mit großen augen und den worten „uii ein neger“ zu ihm, und erntete 2dm :smile:

doch als ich dieses wort in letzterer vergangenheit verwendete, musste ich feststellen, das die allgemeinheit anscheinend dieses wort mit diskrimenierung gleichstuft.
also, bevor ich wieder solche nervenaufreibende diskussionen führe, möchte ich entweder eine schlagende antwort bereit haben(die den anti-faschisten einleuchtet) bzw. ich das wort neger in zukunft aus meinem wortschatz verbanne
deswegen würde ich gern wissen, woraus dieses wort entstanden ist, was es ursprünglich bedeutet hat und ob es heute noch gesellschaftstauglich ist…
natürlich bin ich dankbar für jede art von info :smile:

also dann mal einen anti-fascho gruß an alle menschen

viele grüße

rasta

Hi Rasta,

ein Brett namens „Sprachwissenschaften allgemein“ wäre wahrscheinlich richtiger, aber egal :smile:

Mein erster Gedanke war, daß Du hier vielleicht „Neger“ mit dem Schimpfwort „Nigger“ verwechselst.

Das Wort „Neger“ leitet sich vom lateinischen „niger“ = „schwarz“ ab. Da die als „Neger“ bezeichneten Menschen nun einmal nachweislich über eine dunkle Hautfarbe verfügen, kann ich ruhigen Gewissens sagen, daß daran nichts Rassistisches zu sehen ist. Natürlich hängt es aber auch vom Kontext ab: wenn Du einen dunkelhäutigen Mitmenschen auf der Straße als „Sau-Neger“ beschimpfst, ist Dir eine Verurteilung nach § 130 StGB (Volksverhetzung) so sicher, wie das Amen in der Kirche.

Über dieses Thema habe ich übrigens auch mal mit einigen - dunkelhäutigen - Freunden aus Deutschland und aus den Staaten gesprochen.

Die Afro-Deutschen bevorzugen „Schwarze®“; die Afro-Amis „black (american)“. Bei den Amis ist es zusätzlich so, daß die - durchaus korrekte - antrophologische Bezeichnung „negro“ einen sehr negativen Touch hat. So wie es in Deutschland - bitte jetzt nicht lynchen, ich bin nicht einmal Deutsche!!! - das „Judenproblem“ gab (in manchen kranken Köpfen gibt es das immer noch), gab/gibt es in den USA das „Negerproblem“ (= negro question). Sehe ich absolut ein und finde es auch OK. Wenn Du Dir die verschiedenen Organisationen von dunkelhäutigen Amis ansieht, wirst Du „negro“ ohnehin nicht fnden. Da taucht immer nur „black power“ oder ähnliches auf. Finde ich auch wesentlich schöner.

lief mit großen augen und den
worten „uii ein neger“ zu ihm, und erntete 2dm :smile:

Die hast Du dann hoffentlich schön gespart. :smile: Apropo´s 2 DM: von wem hast Du die eigentlich geerntet? Vom „uii ein Neger“ (bist Du auch sicher, daß es nicht ein auf dem Heimweg befindlicher Schornsteinfeger war?!) oder von Deiner Frau Mama?

also dann mal einen anti-fascho gruß an alle menschen

Mit einem ebensolchen zurück

Tessa

Hallo !

Aus dem spanischen „negro“ !

Gruß Werner

DUDEN sagt im Herkunftswörterbuch:
Neger: Die in
dt. Texten seit dem 17.Jh. bezeugte, heute meist als abwertend aufgefassete Bezeichnung für die Angehörigen der auf dem afrikanischen Kontinent beheimateten Menschenrasse, deren hautsächliches Kennzeichen eine dunkelbraune bis schwarze Hautfarbe ist, ist gleichbed. frz. nègre entlehnt, das seinerseits auf lat. niger „schwarz“ zurückgeht, vermittelt durch span. port. negro (unmittelbar aus dem lat, niger stammt hingegen frz. noir „schwarz“).-Seit dem 19. Jh findet sich bei uns gelegentlich auch die stets verächtlich gemeinte Bezeichnung Nigger , die aus dem Amerik. übernommen ist (amerik. nigger, das dem familiären umgangssprachlichen Bereich entstammt, steht für normalsprachliches engl. negro [span. port. negro]

Alles klar???
Ayla, verwundert, wie lang deutsche Sätze werden können!

erstmal danke für eure antworten…
nachdem was tessa schreibt ist das wort also nicht mehr gesellschaftsfähig… d.h. man wird beim verwenden desselbigen automatisch in die zumindest etwas rechtere ecke eingeordnet. auch ich habe mich mit einen schwarzen darüber unterhalten. und auch er sagte, das er schwarzer bevorzugt. mit neger fühlt er sich aber nicht beledigt. höchstens bei nigger sagte er mir. auch sagte er mir, das die schwarzen untereinander sich sehr wohl mit nigga o.ä. anreden(kennt man ja bereits aus diversen gangsta-filmen)

übrigens hab ich die 2mark vom neger bekommen(ups… ich meinte natürlich afro-amerikaner) und nicht von meiner mum

naja generell ist meine meinung, das zumindest in deutschland zu sehr jedes wort auf die wagschale gelegt… auch wenn man definitiv kein faschist ist…
ich möchte ja nur mal an das lied „10 kleine negerlein“ erinnern… und das haben wir wohl alle gesungen…
warum bin ich nun, 17 jahre später ein faschist wenn ich ein negerlein mit neger ansprech… aber was solls

mein kollege meinte ja eben… das es die leute die keine faschisten sind, solche wörter relativ kalt lassen…und die anderen sofort lautstark protestieren

naja eigentlich ein anderes thema… aber schlimm sind in meinen augen nicht die faschos mit glatze, sondern die, die mit hemd und krawatte in ämtern, hohen stellungen und ähnlichem sitzen und so ihre übezeugung weitergeben können…

blablabla… eigentlich hoffte ich, hiermit eine heisse diskussion entfachen zu können… aber ich bedanke mich für die antworten…
unsere vorfahren waren übrigens alle schwarz :smile:

viele beste grüße

bleichgesicht rasta

Klarstellung
Peinlich, peinlich…

In meinem Posting habe ich etwas entdeckt, das wegen eines blöd gesetzten Absatzes leicht mißverstanden werden könnte, nämlich:

So wie es in Deutschland - bitte jetzt nicht lynchen, ich bin nicht einmal Deutsche!!! - das „Judenproblem“ gab (in manchen kranken Köpfen gibt es das immer noch), gab/gibt es in den USA das „Negerproblem“ (= negro question). Sehe ich absolut ein und finde es auch OK.

Nachfolgendes möchte ich dazu klarstellen:

**Mit „sehe ich absolut ein und finde es auch OK“ meine ich KEINESFALLS, daß ich radikal-idiotische Ansichten hinsichtlich eines Juden- bzw. Negerproblems befürworte. Das sehe ich weder ein noch finde ich es OK.

Vielmehr meinte ich damit, daß ich es nachvollziehen kann, daß sich dunkelhäutige Menschen aus just diesen Gründen von der Bezeichnung „negro“ distanzieren.**

Tessa

Negro, Black, African American, ???
Hi,

ich bin mir darüber im Klaren, daß sich viele Mitbürger, die sich als „Schwarze Deutsche“ bezeichnen würden, nicht gern „Neger“ nennen lassen würden. Nun ist der Begriff an sich ja völlig neutral, es ist nur der zeitlich veränderliche Gebrauch, der hier ein Problem macht. „Politisch korrekt“ ist heute eben hierzulande „Schwarzer“. Das hat aber zunächst mal nicht unmittelbar etwas mit der Einstellung des Sprechers zur bezeichneten Person zu tun: ich kann meinen Mitmenschen haßerfüllt „Schwarzer“ nennen, genau so gut kann ich bewundernd oder anerkennend von einem „Neger“ sprechen.

Zum Wandel in der Bewertung solcher Bezeichnungen: Es ist ja noch gar nicht so lange her, daß Schwarze in den USA mit großem Selbstbewußtsein auch in ihren politischen und gesellschaftlichen Organisationen die Bezeichnung „Negro“ führten. Der politisch korrekte Begriff war später „Black“, dann „african american“ und ich könnte mir vorstellen, daß dies noch nicht das Ende der Entwicklung ist.

Gruß
Michael

Hi, hier spricht der Indianer,
das Wort muß ich aber manchmal noch in den Mund nehmen, ich kannte da mal einen berühmten Karnevalisten - Sänger .- Ernst Neger, der hat mir damals immer viel Freude bereitet.
grüßi, das nur mal von jenseits des Wortes.
gruß

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