Woher kommt der Ausdruck "Cis-Mensch"?

Hallo!

Laut einer aktuellen Bundeswehrstudie
geben 1,5 Prozent der Bundeswehrangehörigen
ihre geschlechtliche
Identität mit »Trans*-Mensch
« an.
Die übrigen 98,5 Prozent gelten gemäß
Bundeswehr als »Cis-Menschen
«, deren Geschlechtsidentität
mit dem angeborenen Geschlecht
übereinstimmt.

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Warum ist das einmal „zis“ und andermal „cis“? Englisch und Deutsch?

Das scheint so zu sein, ja.

Die Verwendung von cis und trans kommt übrigens und meines Erachtens aus der Chemie. In der Chemie werden so unterschiedliche Konfigurationen scheinbar (d.h. nach der Summenformel) identischer Stoffe bezeichnet:
cis-trans-Isomerie – Wikipedia

Der Begriff „Trans-Menschen“ hatte sich (jedenfalls habe ich es so wahrgenommen) frühzeitig etabliert. Das Gegenteil „Cis-Menschen“ hat sich als Gegenteil dazu dann später etabliert (eben abgeleitet aus dem ursprünglich „chemischen“ Gegenteil zu trans).

Gruß
C.

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im Artikel von Christ steht:

Cisgender oder als undeklinierbares Adjektiv cisgender (aus lateinisch cis „diesseits“ und englisch gender „soziales Geschlecht“),

Na ja! Wenn „cis“ diesseits bedeutet, bedeutet „trans“ jenseits.
Warum aber nicht umgekehrt? „trans“ verwendet man wenn Geschlechtsidentität
mit dem angeborenen Geschlecht übereinstimmt. Wenn es nicht übereinstimmt dann „cis“. Alles ist ziemlich willkürlich definiert.

Und das macht m.E. nicht viel Sinn. Dass man zuerst „trans“ im Sinne von „jenseits des bisherigen/sichtbaren/scheinbaren“ verwendet hat, ist für mich nachvollziehbar. „Diesseits“ liegt sachlich m.E. nicht so auf der Hand; mehr Sinn macht es, wenn man „cis“ als Gegenteil zu „trans“ versteht, wie es eben auch in der Chemie verwendet wird.

Gruß
C.

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Die Sprache ist nur eine Weiterentwicklung von soziokulutrellen Gegebenheiten. Grüße

Hallo @Nadja,
die Entwicklung verlief meines Erachtens ungefähr folgendermaßen.

  • Zuerst kannte man nur das biologische Geschlecht, nämlich männlich und weiblich. Das war dann automatisch auch das gefühlte Geschlecht. Etwas anderes sah man nicht.
  • Dann bemerkte man, dass einige wenige Leute sich anders fühlten als sie biologisch aussahen. Diese nannte man transgender, weil sie jenseits der Norm lagen, entfernt von allen anderen, unnormal waren. Man konnte die Leute also nun klassifizieren nach ‚normal‘ bzw. ‚transgender‘.
  • Noch später, als man diese Unterscheidung zwischen dem biologischen und dem gefühlten Geschlecht einmal hatte, stellte man fest, dass diese ‚unnormalen‘ Leute doch so viele sind, dass die Bezeichnung ‚unnormal‘ gar nicht passt. Dann kann man aber die anderen auch nicht als ‚normal‘ bezeichnen. Ein neues Wort für die vorher als ‚normal‘ bezeichneten Leute musste her. Und da passte es natürlich fein, dass der Vorsatz ‚trans‘ im Lateinischen das Gegenteil von ‚cis‘ ist. Also war es naheliegend, die vorher als ‚normal‘ bezeichneten Leute nun ‚cisgender‘ zu nennen.

Damit kann man die Leute weiterhin klassifizieren und setzt sich nicht dem Vorwurf aus, jemanden zu diskriminieren. Denn man hat zwei emotional neutrale Worte für zwei verschiedene Ausprägungen des menschlichen Empfindens gefunden.

Dabei deutet die Wahl der lateinischen Präpositionen vorsichtig an, dass die cisgender Menschen in der Mehrheit sind gegenüber den transgender Menschen.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

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