Woher kommt der Hass auf Männer?

Hallo ihr Lieben!

Ich mache seit etwas über einem Jahr meine erste richtige Therapie, ich bin auch bis jetzt sehr zufreiden mit meinem Therapeuten!

Allerdings gibt es eine Sache, die ich mich noch nicht anzusprechen getraut habe
 und zwar:
Wenn ich mich von einem Mann beobachtet fühle oder ich Blickkontakt zu einem habe, der über , geschätzt, 3 Sekunden hinaus geht, kommt in mir ein sehr starker Hass hoch, begleitet von einer straken Aggression. Mein Herz rast, ich fühle mich zittrig…manchmal wird mir schlecht. Ab einer bestimmten Intensität von diesen Gefühlen muss ich mich zusammenreißen, dass ich nicht weine.

Inzwischen habe ich die Vermutung, dass das Ursprungsgefühl Angst sein könnte, sich aber in Wut äußert??

Aus folgendem Grund habe ich *noch* nicht meinem Therapeuten davon erzählt da ich mich schäme:

In ganz intensiven Momenten dieser Art, ist mein erster Gedanke, dass ich wünschte dieser Mann würde sterben, nicht all zu selten wünsche ich dann, dass ich selbst dafür sorgen kann, dass er stirbt oder zumindest, dass es ihm so schlecht geht, wie es mir in dem Moment geht…
das ist mir unangenehm und es belastet mich, aber ich kann es gerade nicht ansprechen…allerdings würde ich meine Gefühle schon einigermaßen verstehen wollen.

Und ja, ich habe ein sehr schlechtes Verhältnis zu meinem vater…er ist ein sehr dominanter, lauter Mensch, der sehr schnell aggressiv wird und mich und meine großen Brüder Früher auch manchmal geschlagen hat.
Aber reicht das als Antwort auf meine Gefühle und Gedanken von Heute, bezüglich Männern, mit denen ich in einem völlig anderen Verhältnis stehe als zu meinem vater?
wieso gleich diese Gedanken an Tod…?

Vielen Dank für die Zeit, falls du bis hier hin gelesen hast…
Und Liebe Grüße

hallo.

Ich mache seit etwas über einem Jahr meine erste richtige
Therapie, ich bin auch bis jetzt sehr zufreiden mit meinem
Therapeuten!

warum machst du eine therapie?
und wie alt bist du?

In ganz intensiven Momenten dieser Art, ist mein erster
Gedanke, dass ich wünschte dieser Mann würde sterben, nicht
all zu selten wünsche ich dann, dass ich selbst dafür sorgen
kann, dass er stirbt oder zumindest, dass es ihm so schlecht
geht, wie es mir in dem Moment geht…

glaub mir, der therapeut ist mit sicherheit abgebrühter als du und er hat schon viel „schaurigere“ geschichten gehört.

das ist mir unangenehm und es belastet mich, aber ich kann es
gerade nicht ansprechen…allerdings würde ich meine Gefühle
schon einigermaßen verstehen wollen.

vertrau dich deinem therapeuten an. wenn du’s ihm nicht persönlich erzählen kannst, schreib ihm einen brief. oder eine mail.
er kann dir am besten helfen, wenn er alle details kennt.
hier im forum kann man nur spekulieren.

gruß & viel therapieerfolg

michael

ps: „psychologie“ wäre das richtigere brett gewesen :wink:

( Frage: Hast du das bei allen Männern, also egal welches Alter, oder kommen diese Gefühle nur bei bestimmten Personen? Bist du dir da im klaren drüber? Hast du mal versucht etwas angenehmes damit zu verbinden? Stell dir vor du kannst ihn von heute auf Morgen nicht mehr sehen. Hass ist ein schweres Wort-

Hass ist eine menschliche Emotion scharfer und anhaltender Antipathie. Ausgehend von der Fähigkeit zu intensiven negativen Gefühlen wird der Begriff auch im übertragenen Sinne verwendet und steht allgemein für die stärkste Form der Abwendung, Verachtung und Abneigung. Die Motive des Hassenden sind teils unbewusst, können in der Regel jedoch bewusst gemacht werden. Als Gegenbegriff in vergleichbarer Gefühlstärke wird vor allem die Liebe angesehen. Hass entsteht nicht aus dem Nichts. Hass kommt auf, wenn tiefe und lang andauernde Verletzungen nicht abgewehrt und bestraft werden können. Hass ist somit eine Kombination aus Vernunft und Gefühl. Die Vernunft ruft nach dem Ende der Verletzung und nach einer Bestrafung des Quälenden. Das Gefühl des Hassenden ist das des Ausgeliefertseins, der Gefangenschaft, der Wehrlosigkeit.

Dein Problem ist hoffe ich nicht so heftig…

Moin!

Wenn ich mich von einem Mann beobachtet fühle oder ich Blickkontakt zu einem habe, der :über , geschätzt, 3 Sekunden hinaus geht, kommt in mir ein sehr starker Hass hoch, :begleitet von einer straken Aggression. Mein Herz rast, ich fühle mich zittrig…manchmal :wird mir schlecht. Ab einer bestimmten Intensität von diesen Gefühlen muss ich mich :zusammenreißen, dass ich nicht weine.

Ich denke, dass diese Situation dein Ansatzpunkt sein kann: Wann hast du diese Gefühle (möglicherweise in deiner Kindheit) schon einmal gehabt?

Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber da du schon selbst deinen Vater angesprochen hast, denke ich, dass du bei ihm bereits etwas Ähnliches erlebt hast - und es bis heute verdrängst, weil es zu schlimm wäre, dich mit dem Gedanken daran auseinanderzusetzen.

Möglicherweise würde es dir leichter fallen, mit einer Therapeutin zusammenzuarbeiten?

Wenn du dich aber gut aufgehoben fühlst bei deinem Therapeuten, dann trau dich ruhig darüber zu reden. Ich glaube, du musst keine Angst haben, Gefühle auf ihn zu projizieren - bspw. den Hass auf Männer - denn er ist ein Profi und wird damit umgehen können.

Es ist gut, dass du in einer Therapie bist. Wenn du dich traust, alles offen auszusprechen und dir deine ganzen verschütteten Erlebnisse anzuschauen, dann kannst du das irgendwann überwinden.

Nur Mut!

Alles Gute
wünscht dir
Fo

Hallo,

wenn man mit einem zu dominanten / ungerechten Vater aufgewachsen ist, sind Wut und Angst keine Überraschung.

Ich kannte in meiner Jugend eine Familie mit 5 Kindern - manche dieser Kinder haben nach dem Auszug mit dem Gedanken gespielt, den Vater zum Schutz der Mutter umzubringen (vorher und nur zum eingenen Schutz ev. auch schon).

Der Vater war wirklich ein sehr fieser, psychotischer Typ, ich habe ihn erlebt und konnte die Mordphantasien gut nachvollziehen - als auf dem Land und auch nicht mit Samthandschuhen Erzogene.

Kurz: rechne mal psychisch mit Deinem Vater ab, soweit das möglich ist. (Notfalls schau Dir ein paar Sergio Leone Western an und stell Dir Deinen Vater in der miesen Rolle vor. Kann ein bißchen helfen.)
Rede mit anderen darüber, am besten Geschwister sofern vorhanden, Freunden, Therapeuten. Das hilft wohl doch.
Zumindest die Kinder dieser Familie haben es inzwischen alle geschafft, mit mehr oder weniger Hilfe und Mühe.

Kommen bei Dir noch andere üble Erfahrungen mit Männern dazu?
Wäre Dir eine weibl. Therapeutin lieber?
Hast Du Freunde/innen, mit denen Du darüber reden kannst?

Alles Gute, Paran

Hi,

die Erfahrungen mit Deinem Vater reichen für eine solche Reaktion vollkommen aus. Niemand anders hat die Macht, Dir solche Gefühle so tiefgehend einzuimpfen.

Vertraue Dich Deinem Therapeuten an, bitte. Dort wird Dir Hilfe geboten werden. Bestimmt. Und einen Grund, sich zu schämen, gibt es nicht - Therapeuten haben sich den Beruf gewählt, die hören solche Geschichten regelmäßig und sind ausgebildet, damit umzugehen und dabei weiterzuhelfen.

Viel ERfolg und die nötige Portion Mut,
die Franzi

Deine Emotionen lassen durchaus auf ein traumatisches Erlebniss und eine Form des Missbrauchs schliessen.

Du erklärst es ja selber, dass dein Vater euch als Kinder körperlich (körperlich bedeutet NICHT sexuell) missbraucht hat.

Der eigene Vater ist meistens das dominanteste Beispiel,welches man von einem Mann besitzt. Dein Vater und was er euch angetan hat dürfte sich daher unterbewusst immer präsent sein wenn du einen Mann siehst. Zumindest in dem Moment in dem du einen Hass entwickelst ohne zu wissen weswegen.

Ich denke es ist hilfreich, wenn du darauf in deiner Therapie hinweist. Eventuell wird sich im Laufe der Zeit dein Männerbild von ihm entfernen können. Dann wird es nur noch Männer betreffen die ihm optisch ähneln (Haarlänge, Gesichtsbehaarung etc.) oder nur noch gewisse Charakterzüge.

Und sollte am Ende nur noch ein Hass auf aggressive Kerle übrig bleiben, wäre dies sicherlich nicht so tragisch :smile:

Hallo,

Ich finde es gut, dass du dein Verhalten in Frage stellst und eine mögliche Ursache für deine negativen Gefühle und Gedanken hast. Es kann sich nicht gut anfühlen mit solch einer schweren Last durchs Leben zu bewegen. Am besten ist es für dich, wenn du dich (d)einem Therapeuten anvertraust. Er kann dich weiterbringen, in dieser Sache. Therapeuten müssen sich vieles anhören, deswegen brauchst dur dir keine Gedanken machen. Fest steht für mich, solange du diesen Hass in dir Trägst, wirst du nicht deinen inneren Frieden finden. Egal wer auch dich so verletzt hat, er oder diese Menschen sind es nicht wert. Du lässt ihn bzw. sie immer noch in deinem Leben eine so große Rolle einnehmen. Ich wünsche dir alles gute und hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Ergänzend zu Splitter admin
auch wenn du schon abgemeldet bist, vielleicht doch noch mal reinschaust, und nur zu diesem

wieso gleich diese Gedanken an Tod…?

Hallo,

während Wut oder Zorn sich auf einen bestimmten Menschen und eine bestimmte Handlung beziehen, bezieht sich Hass auf Menschen/eine Gruppe allgemein und insbesondere deren Eigenschaften. Ohne Bezug auf ein bestimmtes Ereignis (dein Vater alleine ist es daher vermutlich nicht).

Hass entwickelt sich, wenn man denkt, dass sie Böses tun, weil sie böse sind. Nicht umgekehrt.

Wie Splitter admin schon sagte, Hass hat sehr tiefgreifenden globalen Charakter. Sehr allgemein, auf Menschen mit bestimmten Eigenschaften, ausgerichtet. Und nicht die einzelnen Eigenschaften einer Person sind ausschlaggebend, sondern die Eigenschaften an sich. Nicht ein bestimmter zugefügter Schaden ist ausschlaggebend, sondern die allgemeine Bedrohung.

wieso gleich diese Gedanken an Tod…?

Hass hat langfristigen tiefsitzenden Hintergrund. Aus Hass töten ist daher relativ emotionslos. Überlegt…
Im Gegensatz zum Töten aus einer intensiv emotionalen Wutattacke heraus.

Du solltest dringend professionellen Rat suchen. Nicht wegen des Tötens, sondern wegen der Hass- und anderer daraus resultierenden emotionalen Gefühle. Wird langwierig werden.

Gruß
nasziv

Hallo

Ich möchte nur anmerken, dass du dich wegen nichts gegenüber deinem Therapeuten schämen musst. Der hat mit Sicherheit schon ganz andere Geschichten gehört.

Du hast geschrieben, dass du eine schwierige Kindheit mit deinem Vater hattest. Wie ist sein Verhältnis zu deiner Mutter? Ich kann mir vorstellen, dass eventuelle Vorfälle zwichen Vater und Mutter sich viel stärker auswirken auf die Kinder als Vorfälle bei denen sie selbst betroffen sind.

Hallo Anna,…ich habe die anderen Stellungnahmen zu diesem, wie Ich finde, ernstem Thema nicht gelesen. Du bekommst also Meine unverfälschte eigene Meinung.Weißt Du, ich könnte theoretisch genauso von den Frauen sprechen, oder denken. Tue ich aber nicht. Jeder Mensch ist das Produkt seiner Umwelt, seines Umfeldes. Was kann eine Frau, die ich kennenlerne,für die Fehler, wenn es überhaupt welche waren, von einer anderen? Ich , oder Du, …warst doch immer dabei! Was Deinen Vater angeht,…da gebe ich Dir recht,…Du hattest NO CHANCE. Weißt Du,…jeder von uns hat irgendeine Macke.Ich sage,…Wir treffen uns in der Mitte,…oder gar nicht. Wenn ich durch die Stadt laufe, oder mit der Bahn fahre,…Entschuldigung, sehe Ich auch viele Frauen. Ich bin ein Mann, sorry, und ich sehe mir mein Umfeld an.Das bedeutet aber nicht,das ich böse Gedanken dabei habe.Versetz Dich doch mal in die Männerwelt. Du kaufst Dir Frühmorgens eine Zeitung, und liest,…Vergewaltigung. Weißt Du wie Wir uns fühlen?,…weil irgendein Idiot scheiße im Kopf war? Glaub mir, wenn Ich Dir sage, das es vielen Männern genauso geht wie Dir. lg