Woher kommt eigentlich das Verb ausbüxen?

Ist es ein Ausdruck aus dem Schweizerdeutschen, welches inzwischen sogar von Journalisten verwendet wird?
(gesehen im „Bund“ vom 15.3.2010, letzte Seite)

Laut Duden kommt es aus dem aus dem niederdeutschen / norddeutschen Sprachgebrauch. Ich kenne außerdem das Wort „büx“ aus dem Plattdeutschen, was „Hose“ bedeutet. Wahrscheinlich macht sich beim ausbüxen Jmd. so schnell aus dem Staub ohne die Hose auszuziehen ;D

Moin, MasterMo,

Laut Duden kommt es aus dem aus dem niederdeutschen /
norddeutschen Sprachgebrauch.

schtümmt.

Wahrscheinlich macht sich beim ausbüxen Jmd. so schnell aus
dem Staub ohne die Hose auszuziehen ;D

ich dachte immer, ohne die Hose wieder anzuziehen :smile:))

Gruß Ralf

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ohne Beleg, daher freie Spekulation:

könnte sich bei einem, der ausbüxt/ausbüchst (d.h. sich aus einem geschlossenen Verband löst/entfernt) nicht das Bild von einem Wagenrad aufdrängen, dessen Nabe sich aus dem Radlager (der sogenannten Buchse/Büchse) löst - also gewissermaßen „ausbüchst“ - woraufhin sich das Rad vom fahrenden Wagen trennt und seitwärts davonrollt?

(nur so eine Idee - frei assoziiert, wie gesagt)
Gruß, Michl

Hallo Michl

könnte sich bei einem, der ausbüxt/ausbüchst (d.h. sich aus
einem geschlossenen Verband löst/entfernt) nicht das Bild von
einem Wagenrad aufdrängen, dessen Nabe sich aus dem Radlager
(der sogenannten Buchse/Büchse) löst - also gewissermaßen
„ausbüchst“ - woraufhin sich das Rad vom fahrenden Wagen
trennt und seitwärts davonrollt?

nach dem Adelung (Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793-1801) ist „ausbüchsen“ in Bezug auf die Nabe aber das genaue Gegenteil:

„Ausbüchsen, verb. reg. act. mit einer Büchse, d.i. einem breiten Ringe, ausfüttern, bey verschiedenen Handwerkern. Eine Nabe ausbüchsen. S. Büchse. So auch die Ausbüchsung.“

So (in dieserBedeutung) auch im Grimm von 1854. Heute spricht man stattdessen (wenn das Wort noch gebräuchlich ist) eher von ausbuchsen.

Eine Bedeutung in Richtung entkommen findet sich im Grimm nicht, auch nicht die Schreibung ‚ausbüxen‘. Der Kluge schreibt zwar schön von der Büx (Hose) und deren niederdeutschen Herkunft, gibt aber auch an, dass es unklar ist, ob ein Zusammenhang zu ‚ausbüxen‘ bzw. ‚ausbüchsen‘ besteht.

Meine persönliche Vermutung ist Herkunft aus der Jägersprache - ein Tier, das der Büchse des Jägers entkommt, ist ‚ausgebüchst‘. Ähnlich wie das ‚durch die Lappen‘ gehen auf der Treibjagd (die auch eher mit Flinte als mit Büchse ausgeführt wird).

Freundliche Grüße,
Ralf

Hi, Ralf,

Meine persönliche Vermutung ist Herkunft aus der
Jägersprache - ein Tier, das der Büchse des Jägers entkommt,

Aus der Jägersprache dachte ich auch immer, ohne jemals danach gesucht zu haben - allerdings hatte ich immer die Assoziation zu „Bock“

Jetzt habe ich gesucht - aber nur einen kleinen Beleg für meine Annahme gefunden:

http://books.google.at/books?id=sY8eAAAAIAAJ&pg=PA69…

Dürftig - oder weiter Suchenswert?

mfg.a_f

Die Herleitung von „bückezen“ - „wie ein Bock springen“ hat etwas für sich; schließlich heißt die „Büx“ ja auch so, weil sie ursprünglich ein Beinkleid aus Bocksleder bezeichnet hat.

Hi a_f

Dürftig - oder weiter Suchenswert?

eine Herleitung im Sinne von ‚mit Bocksprüngen das Weite suchen‘ :wink: scheint mir jedenfalls plausibler zu sein als die doch recht bemühte Verbindung mit einer Hose …

Bei dieser Etymologie würde ich für ‚ausbüxen‘ allerdings ein höheres Alter erwarten, als das Fehlen im ‚Grimm‘ vermuten lässt.

Gruß,
Ralf