Woher stammt der Begriff Heijopei

Bin mir nicht mal sicher, ob man den so schreibt. Wahrscheinlich nicht. :smile:

Weiß jemand woher der ursprünglich kommt?

Hallo, Ulf,

Bin mir nicht mal sicher, ob man den so schreibt.
Wahrscheinlich nicht.

…umso wichtiger wäre hier ein Kontext…
Auf welche Literatur beziehst du dich?

Ohne nähere Angaben kann man nur im Trüben fischen: Falls du „(h)eiapopeia“ meinen solltest…

Weiß jemand woher der ursprünglich kommt?

laut http://www.etymologie.info/~e/d_/de-dialek.html
„von altgr. ‚Hoide o paide‘ = ‚schlaf, o kind‘ und umgangssprachlich abgeschliffen“.

Gruß
Kreszenz

Ruhrpott ?
Hallo,

die Frage hätte wahrscheinlich besser ins Deutsch-Brett gepasst, aber lt. ggogle-Suche angeblich aus dem Ruhrpott:

http://www.ruhrgebietssprache.de/lexikon/heiopei.html

gruß

Petz

Hallo Petz,

die Frage hätte wahrscheinlich besser ins Deutsch-Brett
gepasst, aber lt. ggogle-Suche angeblich aus dem Ruhrpott Ruhrgebiet:

http://www.ruhrgebietssprache.de/lexikon/heiopei.html

Die richtige Herkunft steht doch im Link auch richtig…

*kopfschüttel* :wink:

Olaf

Unterschied ?
Wo ist denn da der Unterschied ?

fragt Petz (der hofft, dass dein Kopfschütteln jetzt vorbei ist)

laut http://www.etymologie.info/~e/d_/de-dialek.html
„von altgr. ‚Hoide o paide‘ = ‚schlaf, o kind‘ und
umgangssprachlich abgeschliffen“.

Hallo Kreszenz,

diese Herleitung aus diesem Griechisch ist wohl krause Volksetymologie: Der Spiritus asper, der hier als anlautendes h wiedergegeben ist, wurde von den Griechen nie so ausgesprochen; der Vokativ von pais (Kind) lautet pai.

Gibt es einen Grund, warum heia-popeia* nicht vom süddeutsch/bairischen „heien“ und „heiern“ abgeleitet werden kann? Das heißt doch: ein Kind zum Schlafen bringen, einlullen. Und „heierln“: sich ins Bett hineinschmiegen, einschlafen.
In der Oberpfalz ist die „Heia“, ursprünglich wohl nur die Wiege, auch das Kinderbett.

Die Herkunft aus dem Griechischen möchte ich auch für das altbairische „heidschi-bum-beidschi“ ablehnen, obwohl in manchen Liederbüchern („Aber heidschi-bum-beidschi schlaf lange“) darüber allerlei herumspintisiert wird.

Weißt Du selbst oder findest Du Genaueres?

* Ist das überhaupt vor Humperdincks Hänsel-und-Gretel-Oper als gemeindeutsch belegt?

Gruß
H.

Hallo, Hannes,

laut http://www.etymologie.info/~e/d_/de-dialek.html
„von altgr. ‚Hoide o paide‘ = ‚schlaf, o kind‘ und
umgangssprachlich abgeschliffen“.

diese Herleitung aus diesem Griechisch ist wohl krause
Volksetymologie: Der Spiritus asper, der hier als anlautendes
h wiedergegeben ist, wurde von den Griechen nie so
ausgesprochen; der Vokativ von pais (Kind) lautet pai.

da magst du Recht haben. Da ich des Griechischen nicht mächtig bin, kann ich das nicht beurteilen, habe deshalb zunächst der Quelle vertraut.
(Wie würde es denn - in Lautschrift - richtig heißen?)

Gibt es einen Grund, warum heia-popeia* nicht vom
süddeutsch/bairischen „heien“ und „heiern“ abgeleitet werden
kann?

Das ist zweifellos möglich.

Weißt Du selbst oder findest Du Genaueres?

Bisher noch nichts, was mich vollends überzeugt :frowning:

* Ist das überhaupt vor Humperdincks Hänsel-und-Gretel-Oper
als gemeindeutsch belegt?

Humperdincks

HÄNSEL
Eia popeia, das ist eine Not!
Wer schenkt mir einen Dreier
zu Zucker und Brot?..

ist doch wohl aus „Des Knaben Wunderhorn“/Wiegenlied übernommen (ist das „gemeindeutsch“?):

_Eio popeio, was rasselt im Stroh,
Die Gänslein gehn barfus,
Und haben keine Schuh,…

…Eio popeio, das ist eine Noth,
Wer schenkt mir ein Heller,
Zu Zucker und Brod?.._

(von Heine im Gedicht „Karl I.“ abgewandelt zu
Eiapopeia, das Kätzchen ist tot -…)

Ebenfalls im „Wunderhorn“: „Eia popeiaetzetera“
http://gutenberg.spiegel.de/arnim/wundhorn/whkl064b.htm.

Auch in Brentanos „Gockel, Hinkel und Gackeleia“ kommt es mehrfach vor

Gute Nacht, Heiapopeia!
Singt Gockel, Hinkel und Gackeleia

Und jetzt geh ich in die Heia :wink:

Gruß
Kreszenz

Hallo Kreszenz,

Der Spiritus asper, der hier als anlautendes
h wiedergegeben ist, wurde von den Griechen nie so
ausgesprochen;

Für diese meine Aussage gibt es auch gegenteilige Meinungen; etwa derart:
Im Ostgriechischen (Jonien=Kleinasien) sei der Laut [h] frühzeitig außer Gebrauch gekommen --> das Zeichen „H“ wurde für das lange [e] verwendet; in Griechenland selbst sei aber das [h] noch länger gesprochen worden. Weil aber der Buchstabe „H“ nun anderweitig vergeben war (fürs lange [e], denn das Mutterland übernahm das Alphabet von den Joniern), sei aus dem alten Zeichen „H“ durch Weglassung der rechten Hälfte der Spiritus asper entwickelt worden (als nach rechts offener Halbkreis), ob noch immer eine Weile als [h] gesprochen, wie die einen meinen, oder als eine andere Art des vokalischen Anlauts, wie eine zweite Fraktion behauptet - ich kann’s auch nicht klären.

Was die Hinweise auf Wunderhorn und Gockel. Hinkel … angeht:
Du siehst mich ob meiner Vergessenheit (nicht) erröten.

Dank und Gruß
H.