Wohin mit seinen Thesen ?

Hallo !
Es gibt ja vielerlei Wissenschaftliche Theorien und sogenannte „Erkenntnisse“. So wie vor etwa 500 Jahren, das die Erde eine Scheibe ist. Nun kamen ein paar „Wissenschaftler“ und sagten „Die Erde ist rund“ (Bitte jetzt hier nicht ins Detail gehen, ich weiß, das das schon vorher bewiesen und behauptet wurde!).
Nun gibt es auch heutzutage immer wieder Behauptungen, die widerlegt werden. Bei machen gibt es auch mehrere Theorien und die Wissenschaftler streiten sich über die Richtigkeit.

Nun stellt euch mal vor, das jemand - ein einfacher Mensch - eine Idee oder vielleicht sogar eine Lösung für ein Problem hat. Vielleicht auch nur eine Möglichkeit die vielleicht noch niemand in Betracht gezogen hat.
Wohin kann man sich wenden ? Oder muß er erst einige Jahre studieren, dann ein berühmter Professor werden, damit ihm Gehör geschenkt wird.
Oder gibt es eine „Auffangstelle“ für verschiedene Themen?
Natürlich gibt es Foren wie diese hier, aber der „Entdecker“ möchte natürlich nicht, das seine Entdeckung im Namen eines anderen - der vielleicht schon den entsprechenden Professor-Titel hat - veröffentlicht wird.
Gibt es da etwas ? Ansonsten wird die Menschheit weiter im Dunkeln tappen :smile:

Gruß
Andreas

Oder gibt es eine „Auffangstelle“ für verschiedene Themen?

Prinzipiell kann man sich natürlich an eine wissenschaftliche Zeitschrift der entsprechenden Disziplin wenden, die werden aber sehr vorsichtig sein, derartige Beiträge zu drucken.

Die Wahrscheinlichkeit, daß in der heutigen Naturwissenschaft ein Laie ein Problem löst, an dem sich die Wissenschaftler die Zähne ausbeissen, ist praktisch Null. Am ehesten geht das IMHO noch in der Mathematik, wo zB ein Tüftler einen lang gesuchten Beweis oä finden kann - das ist meist ein eher überschaubares Gebiet.

Die Zahl derer, die meinen die Relativitätstheorie oä widerlegt zu haben, ist selbst hier in diesem Forum Legion… :wink:

LG
Stuffi

Hallo Andreas,

um der ‚Pflicht‘ zur Veröffentlichung Genüge zu tun, reicht es (theoretisch) etwas in einer Tageszeitung zu veröffentlichen.

Damit wäre der Prioritätsanspruch gewahrt, weil diese Zeitung im Nachhinein kaum manipulierbar ist.

Wenn es sich wirklich um eine sensationelle Neuheit handelt, würde sicher eine Reaktion darauf erfolgen.

Aber wie schon gesagt sind das meist Neuigkeiten, die die Widerlegung der Hauptsätze, der Relativitätstheorie Quadratur des Kreise, Dezimalbruchzerlegung von Pi etc. beinhalten.

Gandalf

Die Wahrscheinlichkeit, daß in der heutigen Naturwissenschaft
ein Laie ein Problem löst, an dem sich die Wissenschaftler die
Zähne ausbeissen, ist praktisch Null.

Aber prinzipiell sind doch viele „Wissenschaftliche Thesen“ außerhalb unseres Raumes und der Zeit nur „Theorien“.
Es wird ja z.B. „behauptet“ es gab einen Urknall und dann war alles da.
Zufällig waren mehrere „Kometen“ und sonstige Teilchen mit irgendwelchen Materialien behaftet, die sich zufällig alle auf dem selben Planeten wiedergefunden haben und zufällig auch noch in der richtigen Position waren und sich dadurch ganz rein zufällig eine ganze Vielfalt von Leben entwickelt hat.
Wenn doch jemand kommt und etwas anderes behauptet, dann müßte es doch eigentlich nur recht und billig sein, diese Behauptung zumindestens Publik zu machen, weil niemand wirklich das Gegenteil behaupten kann, weil niemand dabei gewesen ist.

Jahrelang hieß es z.B. das die Dinosaurier ausgestorben sind, weil sie alles weggefressen haben, weil sie so groß waren.
Dann hieß es wiederrum, das ein Asteroid die Erde getroffen hat und dadurch die Dinosaurier ausgestorben sind.
Letztens habe ich erfahren, das es sich auch um einen „SuperVulkan“ gehandelt haben könnte, der durch seinen Ausbruch die gesamte Erdoberfläche mit Staub eingedeckt hat. Nur verstehe ich dann eigentlich nicht, das überhaupt Tiere überlebt haben :wink:
Auch zu diesem Thema hätte ich eine sehr plausible Erklärung. Und nur, weil ich kein Wissenschaftler bin, darf diese nicht gehört werden, oder als „Glaubbar“ tituliert ?
Gruß
Andreas

Wenn doch jemand kommt und etwas anderes behauptet, dann müßte
es doch eigentlich nur recht und billig sein, diese Behauptung
zumindestens Publik zu machen, weil niemand wirklich das
Gegenteil behaupten kann, weil niemand dabei gewesen ist.

Nun, das allein ist noch kein Argument…

Wenns nur um die rechtliche Seite („Ideendiebstahl“) geht, könntest Du Dein Manuskript vor der Weitergabe bei einem Notar hinterlegen.

Wenns um die Veröffentlichung geht, kannst Du immer noch um wenig bis gar kein Geld eine Website oder ein Blog erstellen und dort Deine Theorien zum Besten geben.

Auch zu diesem Thema hätte ich eine sehr plausible Erklärung.
Und nur, weil ich kein Wissenschaftler bin, darf diese nicht
gehört werden, oder als „Glaubbar“ tituliert ?

Tja, so ist das Leben. Wenn Deine Theorie alle bisher beobachtbaren Phänomene besser erklärt und noch dazu frei von unnötigem Ballast („Ockham’s Rasiermesser“) ist, könntest Du auch als Laie eine Chance auf Publizität haben. Meist scheitert es aber schon an der ersten Bedingung.

LG
Stuffi

Hallo Andreas,

Aber prinzipiell sind doch viele „Wissenschaftliche Thesen“
außerhalb unseres Raumes und der Zeit nur „Theorien“.

ganz genau das!
Seriöse Wissenschaft macht es aus, daß sie keine Wahrheit, sondern Thesen und Modelle enthält.
Man muss flexibel bleiben und auf Neuigkeiten flexibel reagieren.
Karl Popper hat es schön auf den Punkt gebracht, indem er ausführete, daß eine wissenschaftliche These keine Wahrheit enthalte, sondern wenn experimentelle Befunde gegen sie sprächen, man die These modifizieren, erweitern oder verwerfen müsse.

Das hebt Wissenschaft von dogmatischen Systemen wie Religion ab.

Gandalf

Moin,

Aber prinzipiell sind doch viele „Wissenschaftliche Thesen“
außerhalb unseres Raumes und der Zeit nur „Theorien“.

Genau da fängt’s an, meistens keinen Spaß mehr zu machen. Zur Begrifflichkeit:
Hypothese = Annahme, die (noch) nicht belegt ist. Bei Widersprüchen der Realität zu Aussagen oder Annahmen der Hypothese werden von Crackpots meist dann ad-hoc-Annahmen aus dem Hut gezaubert, die noch weiter von jedweder gesicherter Erkenntnis wegführen.
Theorie = Erklärungsmodell, welches

  • (einen gewissen Ausschnitt der) Wirklichkeit möglichst gut, selbstkonsistent erklärt, ohne auf zu ihr im Rahmen ihrer Voraussetzungen im Widerspruch zu stehen
  • keine unnötigen oder überflüssigen Annahmen enthält (Occams Razor). So wenig Axiome wie möglich, nur so viele wie nötig.
  • ganz wichtig, der Unterschied zu den meisten Crack-Pot-„Theorien“: an der Realität überprüfbar ist UND Vorhersagen macht, wie man ihre Gültigkeit überprüfen kann. Eine Theorie MUß falsifizierbar sein.

Es wird ja z.B. „behauptet“ es gab einen Urknall und dann war
alles da.

Eben nicht „behauptet“. Es gibt sehr viele Hinweise, die genau ein solches Szenario nahe legen und bspw. steady-state-Theorien widersprechen. Wenn Du da bspw. eine Theorie aufstellen willst, so mußt Du das alles mindestens so gut erklären wie die gegenwärtig akzeptierten Modellvorstellungen.

Zufällig waren mehrere „Kometen“ und sonstige Teilchen mit
irgendwelchen Materialien behaftet, die sich zufällig alle auf
dem selben Planeten wiedergefunden haben und zufällig auch
noch in der richtigen Position waren und sich dadurch ganz
rein zufällig eine ganze Vielfalt von Leben entwickelt hat.

Wenn Du Dich genauer damit befassen würdest, wirst Du sehen, daß

  • das SoSy überall die gleiche chemische Zusammensetzung hat, sprich die Erde chemisch gesehen kein Sonderfall ist
  • das gleiche für das gesamte SoSy im Vergleich mit anderen Sternsystemen gilt
  • die Größe der Erde und die zur Verfügung stehende Zeit durchaus auch das Ablaufen Ablaufen unwahrscheinlicher Prozesse IRGENDWANN für IRGENDEIN Molekül zuläßt. (Beispiel: im Mittel braucht ein Proton in der Sonne 10 Mrd Jahre(!), bis es mit einem weiteren Proton fusioniert. Allein die pure Anzahl Protonen in der Sonne macht’s möglich, daß die Sonne trotdem leuchtet)

Wenn doch jemand kommt und etwas anderes behauptet, dann müßte
es doch eigentlich nur recht und billig sein, diese Behauptung
zumindestens Publik zu machen, weil niemand wirklich das
Gegenteil behaupten kann, weil niemand dabei gewesen ist.

Das ist der Unterschied zwischen ‚Behauptung‘ und ‚Theorie‘. Eine Behauptung braucht man ohne gute Begründung für ihre Richtigkeit (und Überprüfbarkeit) nicht ernst nehmen. Eine Theorie, die per obiger Definition das ja schon mitbringt, schon.

Jahrelang hieß es z.B. das die Dinosaurier ausgestorben sind,
weil sie alles weggefressen haben, weil sie so groß waren.
Dann hieß es wiederrum, das ein Asteroid die Erde getroffen
hat und dadurch die Dinosaurier ausgestorben sind.
Letztens habe ich erfahren, das es sich auch um einen
„SuperVulkan“ gehandelt haben könnte, der durch seinen
Ausbruch die gesamte Erdoberfläche mit Staub eingedeckt hat.
Nur verstehe ich dann eigentlich nicht, das überhaupt Tiere
überlebt haben :wink:

Ja. Daran sieht man sehr schön wie Wissenschaft funktioniert. Alle Meinungen müssen immer einer Überprüfung an neuen Fakten standhalten oder revidiert werden. Das letzte Wort ist in Sache „Aussterben der Dinosaurier“ sicher noch nicht gesprochen.

Auch zu diesem Thema hätte ich eine sehr plausible Erklärung.
Und nur, weil ich kein Wissenschaftler bin, darf diese nicht
gehört werden, oder als „Glaubbar“ tituliert ?

Nein. Aber es muß mit dem Kenntnisstand der Fakten verträglich sein UND diese möglichst gut erklären. Das größte Problem für Laien ist, den aktuellen Kenntnisstand der Fachleute zu haben; es gibt gerade bei solchen Dingen viel implizites Wissen, welches mit berücksichtigt wird, aber nicht immer explizit in Artikeln erwähnt.

Gruß,
Ingo

3 Like

Na dann behalte ich meine Ideen wohl erster mal zurück…
Vielleicht findet sich ja irgendwann mal ein Gesprächspartner, der sich meinen Ideen offen hingibt und mit mir ausdiskutiert über Sinn und Unsinn.

Zum „Urknall“ habe ich übrigens keine Idee. Mich fasziniert eigentlich nur, was „davor“ war. Und auch was „hinter dem Weltall“ liegt. Je mehr man drüber nachdenkt, desto mehr erkennt man „im Kopf“ eine Art Sperre, die das ganze auch nur ansatzweise logisch hinstellen kann.

Gruß
Andreas

Moin,

Na dann behalte ich meine Ideen wohl erster mal zurück…
Vielleicht findet sich ja irgendwann mal ein Gesprächspartner,
der sich meinen Ideen offen hingibt und mit mir ausdiskutiert
über Sinn und Unsinn.

Zum „Urknall“ habe ich übrigens keine Idee. Mich fasziniert
eigentlich nur, was „davor“ war. Und auch was „hinter dem
Weltall“ liegt. Je mehr man drüber nachdenkt, desto mehr
erkennt man „im Kopf“ eine Art Sperre, die das ganze auch nur
ansatzweise logisch hinstellen kann.

Weder über ein „davor“ noch über ein „jenseits des Weltalls“ kann man
im eigentlichen Sinne naturwissenschaftlich diskutieren.
Ein „davor“ ist nicht sinnvoll, weil auch die Zeit erst mit dem
Urknall quasi ins Leben kam (oder es bedarf einer prinzipiell
überprüfbaren Erklärung, wieso er nicht statt fand oder immer wieder
stattfinden soll), somit es kein vorher gibt. Ohne Konsistenz und
Überprüfbarkeit hat eine solche Diskussion sonst die selbe
Inhaltsschwere wie eine Diskussion über den Wohnkomfort in
Lutfschlössern.
Ein „jenseits“ nicht, weil schon vom Wort her (Universum = grich. für
alles umfassend) alles eingeschlossen ist, was die Welt ausmacht.

Bewußt habe ich hier naturwissenschaftlich geschrieben. Mehr will die
Naturwissenschaft nicht, mehr ist nicht Aufgabe der
Naturwissenschaft. Philosophisch oder religiös kann man, so man will,
drüber hinausdenken. Bloß sollte man dann nicht vermeintlich
naturwissenschaftliche Argumente bemühen - die gelten dort eben nicht
(mehr) und ein davor oder drüber hinaus hat dann eher mit Glauben zu
tun. Man kann aber auch sehr gute philosophische oder theologische
Diskussionen führen.

Gruß,
Ingo

1 Like

Vielleicht findet sich ja irgendwann mal ein Gesprächspartner,
der sich meinen Ideen offen hingibt und mit mir ausdiskutiert
über Sinn und Unsinn.

ich bin sicher, daß das hier auf die meisten zutrifft (und ich meine, eine eindeutig datierbare erste erwähnung hier inklusive einer menge zeugen ist eine relativ gute methode, um deine urheberschaft gegebenenfalls bestätigen zu können).

die einzigen, die man hier nicht so gern sieht, sind menschen, die für wissenschaftliche argumente unzugänglich sind. es tauchen hier immer wieder auch solche auf… und nach wenigen sätzen erkennt man schon, daß sie eben nicht naturwissenschaftlich denken.

zumindest teilaspekte deiner theorien wären sicher ein interessanter diskussionsstoff, wenn du nicht die ganze darlegen möchtest. wobei ich wie gesagt finde, daß du dich hier sicherer fühlen kannst, als am wirtshaustisch. und du kannst auch davon ausgehen, daß es den meisten hier nicht darum gehen wird, dich in der luft zu zerreißen, sondern dich auf schwachpunkte aufmerksam zu machen und eventuell sogar mögliche lösungen vorzuschlagen.

Weder über ein „davor“ noch über ein „jenseits des Weltalls“
kann man
im eigentlichen Sinne naturwissenschaftlich diskutieren.
Ein „davor“ ist nicht sinnvoll

Aber hier fange ich das Grübeln an.
Ich finde es im Grunde genommen einfach etwas „Primitiv“ so zu behaupten „Es hat ganz fürchterlich geknallt und dann war alles da“.
Dort wird behauptet das sich qausi aus dem Nichts Milliarden von Sternen gebiildet haben (aus unzählichen Staub-Partikeln, die diese Explosion hervorgerufen hat).

Genauso gut könnte es aber auch sein, das irgendetwas - eine Lebensform - zu sehr herumexperimentiert hat und dadurch das ganze Universum quasi „neu gewürfelt“ wurde.
Ich spreche leider nicht „rein Wissenschaftlich“, weil mir dazu leider die Grundvoaussetzung fehlt :frowning:
Das mit der „vorherigen Lebensform“ gehört jetzt zwar nicht zu meiner Theorie, aber es ist genauso möglich oder unmöglich wie die Sache mit einem „unerklärlichen Urknall“.
Wobei ich zugeben muß, das ich diese Urknalls-Theorie schon etwas aufgeschlossener bin, seit ich das dazugehörige „Geo Kompakt“-Heft gelesen habe, das es ganz gut erklärt.

Mal nebenbei… Findet ihr es nicht unberuhigend, das Wissenschaftler versuchen „kleine Kontrollierbare Schwarze Löcher“ zu simulieren ?
Irgendwann machts Peng und die Erde ist weg…

zumindest teilaspekte deiner theorien wären sicher ein
interessanter diskussionsstoff, wenn du nicht die ganze
darlegen möchtest. wobei ich wie gesagt finde, daß du dich
hier sicherer fühlen kannst, als am wirtshaustisch. und du
kannst auch davon ausgehen, daß es den meisten hier nicht
darum gehen wird, dich in der luft zu zerreißen, sondern dich
auf schwachpunkte aufmerksam zu machen und eventuell sogar
mögliche lösungen vorzuschlagen.

Dann werde ich mal ein Thema eröffnen und schauen, was ich mir so für einen Unsinn ausgedacht habe.
Siehe Beitrag „Im Innern der Erde“, den ich gleich eröffnen werde.
Gruß
Andreas

Hallo,

Auch zu diesem Thema hätte ich eine sehr plausible Erklärung.
Und nur, weil ich kein Wissenschaftler bin, darf diese nicht
gehört werden, oder als „Glaubbar“ tituliert ?

solange du dir nicht sehr viel Wissen über Naturgesetze angeeignet
und wirklich sehr intensiv mit den Zusammenhängen und Fakten
beschäftigt hast, wird es sich tatsächlich kaum um verwertbare
wissenschaftliche Erkenntnisse handeln, sondern eher um
spinntisieren oder eben „Glauben“.

Hier ein bischen zum Nachlesen:
FAQ:1988
FAQ:2669

Gruß Uwi

Hallo

Und nur, weil ich kein Wissenschaftler bin, darf diese nicht
gehört werden, oder als „Glaubbar“ tituliert ?

Ich denke mal das es im Technikbereich immer wieder geniale Lösungen von „Laien“ gibt, es ist zwar auch dort schwer sich Gehör zu schaffen, aber machbar.

In der hohen Wissenschaft wird es schwieriger, meistens scheitert es daran, das der Ideenlieferant sich nicht mit der aktuellen Wissenschaft beschäftigt hat, und die ganzen Thesen einfach nicht versteht. Das gesteht er sich selbst aber nicht ein, und findet eine Lösung für das falsche Problem. Nebenbei ist die Lösung eine reine Gedankenspielerei, es fehlt ihm die Fähigkeit es in wissenschaftlich verständliche Worte zu fassen (zB. je nach Disziplin Mathe und Formeln).

Die Grundlagen kann sich übringes auch der Laie aneignen (verlangt aber einiges an Aufwand), und in so gut wie allen Fällen fallem ihm dann selbst die Denkfehler auf.

Sollte mir mal so ein Geistesblitz kommen, würde ich alles ordentlich aufschreiben, logische Folgeketten aufbauen, zu jeden Stichpunkt googlen ob ich was passendes finde und gegenprüfen und wenn ich dann noch von mir selbst überzeugt bin es auf eine Webseite packen, und zB hier mit Bitte um Ansicht veröffentlichen. Ganz wichtig wäre dabei zu sagen, das man jede Kritik für willkommen hält und sich ersthaft damit auseinandersetzt. In den meisten Fällen finden selbst Studenten der betreffenden Disziplin die ersten Fehler.
Üblichweise blafft der Schreiber nun aber beleidigt zurück, und vergrault es sich den Lesern und die Sache ist gegessen.

Gruß, DW.

Hi Andreas,

Ich finde es im Grunde genommen einfach etwas „Primitiv“ so zu
behaupten „Es hat ganz fürchterlich geknallt und dann war
alles da“.

Ist es denn komplizierter zu behaupten, es wäre schon immer alles da gewesen?

Genauso gut könnte es aber auch sein, das irgendetwas - eine
Lebensform - zu sehr herumexperimentiert hat und dadurch das
ganze Universum quasi „neu gewürfelt“ wurde.

Und was ist mit dem Universum dieser Lebensform? Wie ist das entstanden? Oder war das auch immer schon da?
Du verschiebst das Problem damit letztlich nur.

Mal nebenbei… Findet ihr es nicht unberuhigend, das
Wissenschaftler versuchen „kleine Kontrollierbare Schwarze
Löcher“ zu simulieren ?

Was ist an einer Simulation so gefährlich? Solange sie die kleinen Tierchen nicht herstellen, solange sehe ich keinen Grund für Ängste.

Ulrich

Moin,

Weder über ein „davor“ noch über ein „jenseits des Weltalls“
kann man
im eigentlichen Sinne naturwissenschaftlich diskutieren.
Ein „davor“ ist nicht sinnvoll

Aber hier fange ich das Grübeln an.

Klar. Aber wenn man die Frage dann beantwortet, ist man genau da, was Ulrich schrieb: und dann davor? Schlußendlich, ob man die Frage naturwissenschaftlich oder theologisch oder philosophisch beantwortet, kommt immer raus „es ist so“ (im Sinne von wie man’s denn gerne hätte).

Ich finde es im Grunde genommen einfach etwas „Primitiv“ so zu
behaupten „Es hat ganz fürchterlich geknallt und dann war
alles da“.

Was ist am Urknall schlimmer als am „war schon immer so“? Letzteres finde ich, ehrlich gesagt, eher erschreckend.

Dort wird behauptet das sich qausi aus dem Nichts Milliarden
von Sternen gebiildet haben (aus unzählichen Staub-Partikeln,
die diese Explosion hervorgerufen hat).

Genauso gut könnte es aber auch sein, das irgendetwas - eine
Lebensform - zu sehr herumexperimentiert hat und dadurch das

Klar. Kann man. Das nennt man Glaube. Aber das erklärt nichts. Auf der anderen Seite ist’s die einzige Stelle, wo man meiner Meinung nach Gott auf ewig „verstecken“ kann :smile:.

Ich spreche leider nicht „rein Wissenschaftlich“, weil mir
dazu leider die Grundvoaussetzung fehlt :frowning:

Jeder, der logisch denken kann, kann wissenschaftlich denken - wenn man sich von vorgefaßten Meinungen frei macht. Es bringt einen in der Wissenschaft häufig weiter, wenn man „einfach 'mal guckt, was die Natur im Experiment zu XY sagt“ (und die Resultate soweit möglich auf Basis gut verifizierter Naturgesetze interpretiert) als wenn man in einem Experiement „bestätigen (möchte), daß AB zutrifft“.

Das mit der „vorherigen Lebensform“ gehört jetzt zwar nicht zu
meiner Theorie, aber es ist genauso möglich oder unmöglich wie
die Sache mit einem „unerklärlichen Urknall“.

Nein. Der Urknall braucht genau eine Annahme: daß es ihn gab. Der Rest ergibt sich aus den Naturgesetzen. Die Annahme eines übernatürlichen Wesen setzt WEIT mehr voraus, wie z.B. daß es etwas gibt, in dem auch jenes existieren muß, woher eben jenes Wesen kam, und was es dazu veranlassen sollte, den Urknall überhaupt veranlaßt zu haben. Oder, falls Deine Meinung ist, daß das Wesen das Universum ohne Urknall erzeugt hat, wie es das wohl geschafft haben kann, es genaus so zu arrangieren, daß es so aussieht als ob.

Wobei ich zugeben muß, das ich diese Urknalls-Theorie schon
etwas aufgeschlossener bin, seit ich das dazugehörige „Geo
Kompakt“-Heft gelesen habe, das es ganz gut erklärt.

Wenn man sich mit der Physik weiter auseinandersetzt, so stellt man eben fest, daß ein Urknall das Universum am besten erklärt ohne auf Glauben zurückgreifen zu müssen - der Unterschied zwischen an Beobachtung überprüfter Theorie und Hypothesen oder Theologie.

Mal nebenbei… Findet ihr es nicht unberuhigend, das
Wissenschaftler versuchen „kleine Kontrollierbare Schwarze
Löcher“ zu simulieren ?

Nein. Warum?

Irgendwann machts Peng und die Erde ist weg…

Nein. Es ist nichteinmal prinzipiell auszuschließen, daß ständig winzigste Schwarze Löcher ständig durch die Erde durchfliegen. Allerdings gibt’s für eine solche Hypothese auch keinen vernünftigen Grund bzw. Hinweis, warum sie wahr sein sollte.
Es ist nicht so - entgegen landläufiger Meinung - daß Schw. Löcher alles auffressen und aufsaugen. Es kommt im Wesentlichen auf ihre Größe an.

Gruß,
Ingo

Hi Andreas,

Ich finde es im Grunde genommen einfach etwas „Primitiv“ so zu
behaupten „Es hat ganz fürchterlich geknallt und dann war
alles da“.

Ist es denn komplizierter zu behaupten, es wäre schon immer
alles da gewesen?

Hallo,

das ist ja das Problem, wenn man darüber nachdenken will, ob Raum und oder Zeit endlich sind oder unendlich: das menschliche Gehirn kann sich weder das eine noch das andere vorstellen. Daraus kann man eigentlich nur folgern, dass es (das Gehirn) zum Nachdenken über diese Fragen überhaupt nicht geeignet ist, nur haben wir halt kein anderes.

Gruss Reinhard

Hallo,

Das aufstellen von Thesen ist i.A. nicht das Problem.

Schwierig ist es,

a) eine These in das bekannte Theoriengebäude einzubauen bzw. es damit in Beziehung zu setzen und

b) die Eignung der These zu analysieren (_kann_ man sie experiemntell widerlegen und wie würde man so ein Experiment anlegen?) und noch schwieriger ist es,

c) den Nutzen einer These mit wissenschaftlichen Methoden zu belegen bzw. zu quantifizieren.

Ein Laie scheitert i.d.R. schon bei a), weil er keinen Überblick über das derzeitige Theoriengebäude hat und nicht enschätzen kann, wie seine These da rein passt, was sie verändern/verbessern würde und wo sich womöglich Widersprüche zu anderen Modellen auftun.

Selbst wenn das aber alles machbar ist, so bleibt dem Hobbyforscher noch zu zeigen, dass die neue These irgendetwas tatsächlich richtig und vor allem besser beschreibt/macht, das das bisher möglich war. Einiges davon geht mit rein logischen Überlegungen, also mit Mathematik. Darüber hinaus muss aber zumindest modellhaft gezeigt werden, dass die „Anwendung der These“ in der wirklichen Welt tatsächlich eine Verbesserung bringt. In den empirischen Wissenschaften heisst das: Experimente machen, welche von ihrer Art her mit ihren Ergebnissen die neue These widerlegen können, wenn die neue These falsch sein sollte. Von vorne bis hinten braucht man dazu meist viel Mathematik, v.a. schießende Statistik, und u.U. auch Kenntnisse in besonderen Fachrichtungen der Mathematik.

Es gehört unverschämt viel Glück dazu, als Laie alles zusammenzubekommen, um seine These in einem wissenschaftlichen Fachjournal veröffentlicht zu bekommen (prinzipiell jedoch besteht die Möglichkeit und jeder kann das durchaus versuchen). Einfacher ist es, Lotto-Millionär zu werden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mit Profis zusammezuarbeiten. Also: Professoren ansprechen, und fragen, was sie von der These halten und ob sie helfen würden, das zu einer Publikation zu bringen.

Gibt es da etwas ? Ansonsten wird die Menschheit weiter im
Dunkeln tappen :smile:

Im _vermuteten_ Dunkeln!

LG
Jochen

Ich finde es im Grunde genommen einfach etwas „Primitiv“ so zu
behaupten „Es hat ganz fürchterlich geknallt und dann war
alles da“.
[…]
Genauso gut könnte es aber auch sein, das irgendetwas - eine
Lebensform - zu sehr herumexperimentiert hat und dadurch das
ganze Universum quasi „neu gewürfelt“ wurde.

Du stellst die Urknall-Theorie immer so hin, als ob sie einfach eine Behauptung ohne Rückhalt wäre. Das ist sie nicht. Die Urknall-Theorie erklärt viele Dinge, die wir beobachten und messen können und für die uns sonst eine Erklärung fehlt.
Angenommen jemand hat das Universum ohne Urknall einfach so erschaffen:
Wie erklärst du die Rotverschiebung von Galaxien?
Wie erklärst du die kosmische Hintergrundstrahlung?
Wie erklärst du, dass es bestimmmte Galaxien/Sternformen (z.B. Quasare) nur in sehr großen Entfernungen, dort aber überall, gibt?
Wie erklärst du die Häufigkeitsverteilung der Elemente?
Im Rahmen der Urknall-Theorie ist das alles erklärbar und das auch noch widerspruchsfrei und konsistent mit den anderen Theorien die es in der Kosmologie oder der Wissenschaft gibt.

Die Urknall-Theorie ist sehr komplex, erklärt eine Unmenge von Beobachtungen, selbst solche, die man noch gar nicht gemacht hat, als man die Urknall-Theorie aufbaute.

Kein Mensch in der Wissenschaft hat etwas dagegen, wenn du mit einer besseren Erklärung daher kommst. Nur muss du dazu entweder zeigen, dass die Urknall-Theorie einen Widerspruch erzeugt oder du musst eine Theorie liefern, die ebenfalls all diese Dinge erklärt und noch dazu einfacher/weitreichender ist. Und das dürfte dann nicht mehr so einfach sein, wie du dir das so vorstellst…