Guten Tag,
Hallole!
Ich habe vor ca. einen Monat meine Therme (Wolf GU-2EK-S
raumluftunabhängig) warten lassen und der Monteur hat meine
Therme auf Stufe 2 von 9 (Vorlauftemperatur?) gestellt und
meinte, es würde reichen. Da meine Wohnung nicht richtig warm
wurde, habe ich sie jetzt auf 4 gestellt. Allerdings weiß ich
gar nicht, was ich damit ändere.
Also: Du hast da eine sogenannte Heizwert-Kombitherme. Um sagen zu können, wie man die am besten regelt wäre wichtig zu wissen, wie diese ausgestattet ist.
Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten:
-Außentemperaturgeführt (Therme hat einen Außenfühler)
-Raumtemperaturgeführt (Therme hat einen Raumregler)
-Ohne externe Temperaturerkennung (Therme bzw. Vorlauftemp. wird manuell eingestellt)
-Was ist denn besser? Eine höhere oder niedrigere
Vorlauftemperatur?
Der Wirkungsgrad (auch bei Heizwertgeräten -noch besser bei neueren Brennwertgeräten) steigt, je niedriger die Vorlauftemperatur ist.
-Wenn die Vorlauftemp. zu niedrig ist, muss doch die Therme
mehr bzw. länger heizen, um die Räume warm zu bekommen…also
verbraucht das mehr Energie als wenn die Vorlauftemp von
vornherein höher ist und er nur kurz hochheizt, oder?
Da darf man nicht einem Trugschluss anheim fallen. Thermen können ihre Leistung modulieren. Das bedeutet, dass sie nicht immer die volle Leistung bringt und somit pro Zeiteinheit nicht immer gleich viel Gas verbraucht.
Eine Therme, die am Tag 30x kurz aber mit Power auf eine hohe Temperatur hochheizt und dann unterbricht braucht mehr als eine Therme, die nur 7x tägl. starten muss, dafür aber auf „Sparflamme“ lange Laufphasen hat, in denen sie die Vorlauftemperatur möglichst konstant auf niedrigst erforderlichem Wert hält.
-Woher weiß ich, ob ich die richtige Stufe eingestellt habe?
Da in diesem Fall anscheinend keine Raum- oder Außentemperaturführung vorliegt (sonst hätte der Installateur ja was gesagt), ist das nicht genau festgelegt. Prinzipiell ist die vorliegende Anlage dann bestmöglich eingestellt, wenn bei tendentiell eher weit aufgedrehten Thermostatköpfen am Heizkörper und möglichst niedrig eingestellter Heizstufe noch eine angenehme Raumtemperatur erreicht wird. Da die Außentemperaturen schwanken und damit auch der Heizbedarf schwankt ist es hier leider nicht möglich, die Heizstufe konstant zu halten. Man muss öfters nachstellen -immer so tief wie es noch angenehm warm wird.
Somit wäre natürlich auch der Grund erklärt, warum idealerweise natürlich ein Raumregler für so eine Anlage sehr sinnvoll ist (nachrüstbar). Da entfällt diese Nachstellerei und die Heizkörperventile können nahezu voll aufgedreht werden, da nun der Raumregler den Brenner analog zur Raumtemperatur moduliert. Sobald ein Raumregler angeschlossen wird, deaktiviert sich der Heizstufenwahlschalter automatisch und wird wirkungslos.
-Wenn die Heizkörper lange rauschen, wenn Sie heizen, denke
ich, dass dann auch Gas verbraucht wird…würden die
Heizkörper schneller die Temp. erreichen, wenn die
Vorlauftemperatur höher ist und dait dann doch sparen?
Rauschen die Heizkörper oder die (zu weit zugedrehten) Thermostatventile? Ein Vergleich:
Dreht man die Thermostatventile tendentiell runter, fährt aber mit hoher Vorlauftemperatur, so ist das wie wenn man am Auto mit angezogener Handbremse fahren will. -> alles andere als wirtschaftlich!
Wie schnell ein Raum aufgeheizt werden kann hängt natürlich schon von der Vorlauftemperatur ab. Nun ist die Frage eher: soll die Wohnung eher den Tag über auf einer konstanten Temperatur gehalten werden, oder soll nur zu gewissen Stoßzeiten geheizt, und ansonsten abgesenkt werden? Wenn das Haus nicht grandios schlecht wärmegedämmt ist, so wäre es nämlich auch dann sinnvoller, die Wohnräume auch während der Abwesenheit (z.B. wenn tagsüber niemand da ist oder nachts) zu temperieren, und nicht zu sehr auskühlen zu lassen.
-Da meine Therme draußen in einem Raum ist, kann ich die Temp.
nicht ständig kontrollieren.
Da der Winter dies Jahr so lang war, möchte ich einfach
versuchen zu sparen, aber ich weiß nicht, wie ich es richtig
machen soll.
Also wie gesagt: für mich hörte sich das bisher so an, als dass kein Außenfühler oder Raumregler vorhanden ist. Da bleibt nichts anderes übrig, als hin und wieder die Vorlauftemperatur nachzustellen -je nach Erfordernis. Zu beachten ist wie gesagt, dass die Thermostatventile möglichst weit offen stehen, um die Heizkörperleistung bei möglichst niedriger Vorlauftemperatur voll auszunutzen. Dass der Heizwasserdruck immer stimmen sollte und die Heizkörper alle entlüftet sein müssen versteht sich ja von selbst.
Es wäre lieb, wenn mir diese Fragen beantwortet werden können,
damit ich weiß, wie ich mit der Therme richtig umgehen muss.
Ich weiß, dass es schon viele Einträge dazu gibt, aber kann es
mir jemand erklären ohne dass ich ein technischen Vorwissen
haben muss.
Unterm Strich sollte man sich also merken, dass die Anlage wirtschaftlicher läuft, je konstanter sie ihren Dienst verrichtet.
Thermostatventile weit auf (im wärmsten Raum voll, in den anderen entspr absteigend weniger), Heizung entlüften, Wasserdruck kontrollieren und dann mit der Heizstufe so weit runter, wie es noch angenehm wird. Die Therme läuft nun auf niedrigst möglicher Leistung. Die 18kW Version kann runter bis auf 8,5kW gehen, die 24kW Version kann bis auf 11,5kW runter. Auf Sparflamme und längere Laufphasen spart man Energie.
Darüber hinaus gibt Wolf pro 1° reduzierter Raumtemperatur eine Einsparung von bis zu 5% an.
Ich empfehle dringend, einen Raumregler zu beschaffen und die Programmiermöglichkeiten des Geräts zwecks Absenkbetrieb voll auszunutzen, das lohnt sich meistens schon im ersten Jahr. Vor allem wenn die Therme nicht so gut zugänglich ist.
So…viel Text, ich weiß. Ich hoffe trotzdem, es half ein wenig. Ansonsten einfach nochmal nachhaken.
Gruß, Jo