Wolfskinder

Hallo Herbert.

Herzlichen Dank für Deinen Link. Ich hatte zwar schon über diese Fälle gehört und gelesen, aber Tatsachenberichte nicht. Mir ist vorläufig jede Lust an Diskusion vergangen als ich die ersten Seiten las. Die Dramatik ließ mich erschauern.Ich muß es erst verdauen und wenn mein Geißt erhellt wird, werde ich wieder diskusionsreif.
Danke Dir und allen Kollegen weil sie so großes Interesse für diese Problematik an den Tag legten.

Grüße! Milan

aber bitte, ich helfe wo ich kann!

herbert

aber bitte, ich helfe wo ich kann!

herbert

Hi Herbert!

So, ich bin soweit, daß ich darüber wieder in die Diskusion kann. Ich habe die Seiten gründlich studiert, besonders von Kaspar Hauser und Wolfskinder. Auch habe ich mir eine Videokassette von Sozialleben der Wölfe angeschaut. Es ist durchaus möglich,daß eine Wolfin mit ihren Jungen auch andere Jungen aufzieht. Denn es ist wunderbar wieviel fürsorgliche Liebe dieses wilde Tier entwickeln kann und wie sanft müterlich die Wölfin mit ihren Jungen umgeht
Diese Berichte bestätigen meine Meinung, daß ein Menschenskind
in einer völligen Isolation aufgezogen nicht einen häheren Entwicklungsstadium als eine lebende Pflanze erreichen würde.So
ein Experiment würde das grausamste aller Grausamkeiten bedeuten.
Doch etwas stört mich bei diesen Berichten, speziell bei den
Midnapore kindern. Die Menschen wachsen viel langsamer wie die
Wölfe. Wie konnten die kleinen ein Alter von 8 Jahren erreicht haben? Sie müssten mehrere Würfe der Wölfin miterleben. Zwischen den Würfen und wenn die Wölfin schwanger war, waren die müterlichen Instinkte stark geschwächt. Wie überlebten in ersten Jahren die kinder? Darüber stand im Bericht nicht. Und wie sie in den Wolfsbau gekommen sind. Als Beute? Glaube ich nicht, denn das hätten sie nicht überlebt. Schwer zu glauben, daß ein hungriger Wolf (und die sind immer hungrig) so einer Beute widderstehen konnte. Es kann sein - und das wäre nach meiner Meinung die einzige Möglichkeit- daß sie eine Mutter in den leeren Bau ausgsetzt hatte.Um das alles herauzufinden bedarf es eine komplette Rekonstruktion. Leider ist es 80 Jahre her.

Der Mensch ist doch keinesfalls die Krone der Schöpfung. So wenig braucht er um zum Tier zu werden. Und sehr oft ist er auch eines, ohne das er bei den Wölfen aufgewachsen zu sein.

Grüße Milan

Hallo Milan!

Eines Vorweg: Ich bin kein Wolfsbiologe, da diese Diskussion schon ziemlich weit nach hinten gerutscht ist, solltest du dieses Thema neulich auf dem Biologie Forum aufwerfen. Trotzdem ein paar Statements von mir:

aber bitte, ich helfe wo ich kann!

herbert

Hi Herbert!

So, ich bin soweit, daß ich darüber wieder in die Diskusion
kann. Ich habe die Seiten gründlich studiert, besonders von
Kaspar Hauser und Wolfskinder. Auch habe ich mir eine
Videokassette von Sozialleben der Wölfe angeschaut. Es ist
durchaus möglich,daß eine Wolfin mit ihren Jungen auch andere
Jungen aufzieht. Denn es ist wunderbar wieviel fürsorgliche
Liebe dieses wilde Tier entwickeln kann und wie sanft
müterlich die Wölfin mit ihren Jungen umgeht
Diese Berichte bestätigen meine Meinung, daß ein Menschenskind
in einer völligen Isolation aufgezogen nicht einen häheren
Entwicklungsstadium als eine lebende Pflanze erreichen
würde.

Eine Pflanze? Also entweder du überschätzt die Pflanzen, oder du unterschätzt den Menschen. Vielleicht kann man aber ein „völlig isoliertes Kind“ mit einer Pflanze auch nicht vergleichen.

So
ein Experiment würde das grausamste aller Grausamkeiten
bedeuten.
Doch etwas stört mich bei diesen Berichten, speziell bei den
Midnapore kindern. Die Menschen wachsen viel langsamer wie die
Wölfe. Wie konnten die kleinen ein Alter von 8 Jahren erreicht
haben? Sie müssten mehrere Würfe der Wölfin miterleben.
Zwischen den Würfen und wenn die Wölfin schwanger war, waren
die müterlichen Instinkte stark geschwächt. Wie überlebten in
ersten Jahren die kinder? Darüber stand im Bericht nicht.

Das sind Sachen, die ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz verstehe, ich habe auch die Wolf-zieht-Kind auf Geschichten nie ganz geglaubt, obwohl sie in der Mythologie allgegenwärtig sind. ZB Romulus und Remus, Tarzan, Mowgli, Bingo-Bongo *g*
Aber als ich diesen Link erhalten habe (Dank an Thorsten und Uwe!) mußte ich meine Meinung ändern. Ich verstehe eben auch nicht, wie ein Primatenkind, daß ja bekanntlich mehrere Jahre mütterliche Fürsorge benötigt, unter Wölfen aufwachsen kann. Entweder wir überschätzen die Fürsorge der Wolfsmutter, oder unterschätzen die Überlebensfähigkeit eines Säuglinges; keine Ahnung. Diese Geschichten dürften aber absolute Realität sein!

Und
wie sie in den Wolfsbau gekommen sind. Als Beute? Glaube ich
nicht, denn das hätten sie nicht überlebt. Schwer zu glauben,
daß ein hungriger Wolf (und die sind immer hungrig) so einer
Beute widderstehen konnte.

Kann ich mir auch nicht vorstellen. Auch nicht, daß Wölfe immer hungrig sind - hast du das von einem Video? Wickie und die starken Männer vielleicht *g*

Es kann sein - und das wäre nach
meiner Meinung die einzige Möglichkeit- daß sie eine Mutter
in den leeren Bau ausgsetzt hatte.Um das alles herauzufinden
bedarf es eine komplette Rekonstruktion. Leider ist es 80
Jahre her.

Glaube ich nicht. Wäre sehr grausam von der Mutter, ihr Kind direkt in den Wolfsbau auszusetzen. Vermutlich wurde das Kind einfach im Wald ausgesetzt. Von Rudeltieren ist ja bekannt, daß sie sich Kinder annehmen, deren Mütter tot sind.

Der Mensch ist doch keinesfalls die Krone der Schöpfung. So
wenig braucht er um zum Tier zu werden. Und sehr oft ist er
auch eines, ohne das er bei den Wölfen aufgewachsen zu sein.

Grüße Milan

Wieder die alte Diskussion. Die Unterschiede zwischen Mensch und Tier habe ich ja schon oft beschrieben. Sie sind gering aber absolut wesentlich. Der Rest war eine Art kulturelle Synergie…

Gruß - Herbert