Wolken da - warm; Wolken nicht da - kalt - warum?

Hallo. Warum ist es abends wärmer, wenn Wolken am Himmel sind und kälter wenn keine da sind?

Ist zwar nicht mein Fachgebiet, würde es mir aber damit erklären, dass die Wolken die Wärme einfach in den unteren Schichten des Planeten halten.

Fast richtig :wink:

Die Erdoberfläche wird tagsüber von der Sonne aufgeheizt und speichert einen Teil dieser Energie. DIe Sonne steht mittags im Zenit, deswegen ist es da meist am heißesten.

Mit der Zeit strahlt die gespeicherte Energie wieder zurück ins Weltall, und wenn Wolken am Himmel sind halten die wie eine Decke etwas von der abstrahlenden Energie „unten“, deswegen bleibt es mit Woleknhimmel am Abend länger warm. Sieht man zum Beispiel in der Wüste schön, wo es fast nie Wolken gibt und es deswegen in der Nacht suakalt werden kann.

MfG

Die Erdoberfläche wird tagsüber von der Sonne aufgeheizt und
speichert einen Teil dieser Energie. DIe Sonne steht mittags
im Zenit, deswegen ist es da meist am heißesten.

Da sich sowohl Erdoberfläche als auch Luft erst langsam aufwärmen, ist es nicht mittags am wärmsten, sondern gegen 16-17 Uhr (alle anderen Variablen als unverändert vorausgesetzt).

Sieht man zum Beispiel in der Wüste schön, wo es fast nie
Wolken gibt und es deswegen in der Nacht suakalt werden kann.

In (Sand)Wüsten wird es deshalb saukalt, weil a) Wüsten sehr trocken sind, so daß weder im Boden noch in der Luft nennenswert viel Feuchtigkeit enthalten ist, die die Wärme speichern könnte, b) Sand ein schlechter Wärmespeicher ist und c) die Vegetation fehlt, die Wärme speichern könnte.

Daß es in Wüsten keine Wolken gibt, stimmt so ohne weiteres nicht.

Gruß
Christian

Hallo,

die Erklärungen wurden schon weitgehend gegeben, kleine Ergänzung:
Wasserdampf (Wolken = Nassdampf) ist das wirksamste Treibhausgas, 100 oder 1000 mal wirksamer als CO2. Er hält die Infrarot-/Wärmestrahlung der Erdoberfläche zurück, daher kühlt es bei bewölktem Himmel nachts nicht so stark oder fast gar nicht aus - je nach Wolkendicke.
Besonders intensive Auskühlung ergibt sich bei sehr klarer Luft (wenig Wasserdampf drin). Da kann es schnell sehr kalt werden, im späten Frühjahr deutlich unter Null gehen (Eisheilige)!

Gruss
Laika

Da sich sowohl Erdoberfläche als auch Luft erst langsam
aufwärmen, ist es nicht mittags am wärmsten, sondern gegen
16-17 Uhr (alle anderen Variablen als unverändert
vorausgesetzt).

Stimmt, da hab ich mich wohl vertan…

In (Sand)Wüsten wird es deshalb saukalt, weil a) Wüsten sehr
trocken sind, so daß weder im Boden noch in der Luft
nennenswert viel Feuchtigkeit enthalten ist, die die Wärme
speichern könnte, b) Sand ein schlechter Wärmespeicher ist und
c) die Vegetation fehlt, die Wärme speichern könnte.

Stimmt natürlich, ich wollte nur den Faktor Wolken herausheben

Daß es in Wüsten keine Wolken gibt, stimmt so ohne weiteres
nicht.

Man beachte das „fast“ :wink:

MfG

In (Sand)Wüsten wird es deshalb saukalt, weil a) Wüsten sehr
trocken sind, so daß weder im Boden noch in der Luft
nennenswert viel Feuchtigkeit enthalten ist, die die Wärme
speichern könnte, …

Hmm, die Feuchtigkeit der Luft speichert (fast) keine Wärme. Es wird deswegen kalt, weil die Luft trocken ist und die Ausstrahlung des Bodens nicht wie in feuchter Luft zurück gehalten wird. Ich wiederhole mich: Wasserdampf ist das mit Abstand wirksamste „Treibhausgas“! Und eben das fehlt in Wüsten.

Daß es in Wüsten keine Wolken gibt, stimmt so ohne weiteres
nicht.

In der Regel schon. Aber gelegentlich sind da doch viele: Erlebnisort Rotes Herz von Australien. Meere, Gewässer jedweder Art, feuchtes Land in jede Richtung 1500 km oder mehr entfernt, Wüste, Steppe und Salzseen gibt es viel. Abends ein Wolkenbruch, wie ich ihn in D noch nicht erlebt habe. Ich frage mich, wo so viel Wasser in dieser Gegend herkommt. Nächster Morgen wieder glasklare Luft. Das nur nebenbei.

Gruß
Laika

Hmm, die Feuchtigkeit der Luft speichert (fast) keine Wärme.

Wenn ich mich recht entsinne, speichert feuchte Luft bei 30 Grad in etwa 25% mehr Luft als trockene (also etwa 100 kJ pro Kubikmeter mehr). Grob überschlagen entspricht das dem Heizwert von 3 Gramm je m³ Luft. Ich denke schon, daß man das merkt.

Gruß
Christian

über dem es seit 20 Minuten blitzt, donnert und schüttet, obwohl für die Ecke nachwievor leichte Bevölkung vorhergesagt ist, während für alle Regionen drumrum Unwetterwarnungen herausgegeben worden sind.

Wenn ich mich recht entsinne, speichert feuchte Luft bei 30
Grad in etwa 25% mehr Luft als trockene (also etwa 100 kJ pro
Kubikmeter mehr). Grob überschlagen entspricht das dem
Heizwert von 3 Gramm je m³ Luft. Ich denke schon, daß man das
merkt.

Nun ja, das macht sich wohl schon bemerkbar, Frage ist nur wieviel im Vergleich zu anderen Effekten. Ich habe nur im Kopf, dass die Wärmeabstrahlung des Bodens durch Feuchtigkeit stark gebremst wird, hatte daher dort den Haupteffekt gesehen. Aber ich gebe zu, dass ich da nur mit einem vor Urzeiten gehörten Wissen, inzwischen herunter gekommen zu einem Halbwissen, argumentiere. Physiker, die das genauer erklären können, gibt es hier wohl nicht.

über dem es seit 20 Minuten blitzt, donnert und schüttet,
obwohl für die Ecke nachwievor leichte Bevölkung vorhergesagt
ist, während für alle Regionen drumrum Unwetterwarnungen
herausgegeben worden sind.

Gerwitter und Kaltfronten sind recht launisch. Da kann es sein, dass heftigste Unwetter und ruhiger Niederschlag auf wenigen 10 km sich abwechseln. Hängt natürlich stark vom Gelände und vielen anderen Randbedingungen ab.

Gruss
Laika

Bei den Eisheiligen überwiegt ein anderer Effekt und da kann es durchaus bewölkt sein. Die Eisheiligen sind dann, wenn bei Westwind die ersten Frühjahrseisberge von Grönland her kommend den Golfstrom kreuzen.

Gruß Ernesto

Ist zwar nicht mein Fachgebiet, würde es mir aber damit
erklären,

In diesem Foum geht es wie der Name schon sagt um „Wissen“ und nicht um „Erklärungsversuche“!!!

Gruß
Eresto

Bei den Eisheiligen überwiegt ein anderer Effekt und da kann
es durchaus bewölkt sein. Die Eisheiligen sind dann, wenn bei
Westwind die ersten Frühjahrseisberge von Grönland her kommend
den Golfstrom kreuzen.

Das halte ich ehrlich gesagt für Unsinn oder kannst du das auch mit irgendeiner vernünftigen Quelle belegen? Denn nach allen mir bekannten Erklärungen ist die Ursache der „Eisheiligen“ nämlich die Entstehung von Tiefdruckgebieten aufgrund der unterschiedlich schnellen Erwärmung von Meer- und Landmassen in Europa. An der Ostseite der Tiefdruckgebiete wird die warme kontinentale Luft nach Norden befördert und an der Westseite fließt dann entsprechend kalte polare Luft aus Skandinavien nach. Siehe z.B.
http://www.meteomedia.ch/index.php?id=380

Und warum gibt es dann für die Eisheiligen so ein kleines Zeitfenster?
Die Quelle such ich gerad noch.
Ernbesto

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Und warum gibt es dann für die Eisheiligen so ein kleines
Zeitfenster?

Tut es doch gar nicht. Das Ereignis, welches die „Eisheiligen“ beschreiben, nämlich den letzten Nachtfrost im Jahr, hat ein sehr großes Zeitfenster, und liegt meist irgendwo zwischen Ende März und Ende Mai.

Unten eine Auflistung der Tage mit dem letzten Nachtfrost in Hannover in den letzten 50 Jahren bzw hier auch als Bildchen zum Einfacheren anschauen:
http://img651.imageshack.us/i/eisheiligehannover.png/

Der häufigste Zeitpunkt liegt dabei nicht etwa um die Eisheiligen herum sondern weit davon entfernt, nämlich Ende April +/- zwei Wochen.

Jahr Tag mit letztem Nachtfrost
----------------------------------
1960 03.05
1961 09.04
1962 01.05
1963 27.04
1964 07.04
1965 20.04
1966 15.04
1967 04.05
1968 14.04
1969 21.04
1970 14.04
1971 03.05
1972 25.04
1973 25.04
1974 27.04
1975 11.04
1976 29.04
1977 20.04
1978 12.05
1979 07.05
1980 23.05
1981 03.05
1982 19.04
1983 10.04
1984 29.04
1985 24.04
1986 14.04
1987 14.04
1988 27.04
1989 01.05
1990 18.04
1991 05.05
1992 21.04
1993 13.04
1994 19.04
1995 22.05
1996 06.05
1997 24.04
1998 26.03
1999 20.04
2000 10.04
2001 22.05
2002 10.04
2003 13.04
2004 12.04
2005 22.04
2006 11.04
2007 21.04
2008 17.04
2009 02.04
2010 05.05

Wenn du das jetzt mit dem Datum der Eisheiligen vergleichst (11-15. Mai bzw eigentlich vermutlich 22-27. Mai), dann siehst du, dass die Eisheiligen eher eine obere Grenze sind für den letzten Nachtfrost, als ein Zeitraum, wo dieser tatsächlich grob stattfindet. In der Tat liegen die Zeitpunkte üblicherweise sogar weit davon entfernt.

Die Eisheiligen waren früher einfach eine Hilfestellung für die Menschen, wann sie mit der Aussaat anfangen sollten und wo die Chance relativ klein war, dass die Ernte durch Frost gleich wieder kaputt gehen würde.
Und ab Ende Mai sind Nachtfröste einfach unwahrscheinlich, da es normal dann generell so warm ist, dass selbst ein Kaltlufteinbruch die Temperatur nicht mehr unter 0°C drücken kann.

Und dass das jedes Jahr ungefähr um die gleiche Zeit herum stattfindet, ist ja auch nicht verwunderlich, da es jedes Jahr im Winter kalt und im Sommer warm ist und irgendwann im Frühjahr das ganze passieren muss. Und „irgendwann“ ist auch gar nicht so schlecht bezeichnet, denn die Daten oben verteilen sich zwischen 26.03. und 25.05, streuen also über immerhin 2 Monate.

Die Quelle such ich gerad noch.

Darauf bin ich gespannt…