Hallo Paran,
es sind Mandelbäume, und ich war in Torvizcón und habe dort mit dem Holz gekocht, das in der unmittelbaren Umgebung des Dorfs geholt wurde, ohne dass dort irgendwo etwas wäre, was man Wald nennen könnte. Außerdem - Du kannst es glauben oder bleiben lassen - auch mit dem Holz von Rebstöcken und Mandelbäumen.
Und das Bild zeigt nicht die einzigen Bäume, die in der Contraviesa stehen. Es zeigt allerdings, dass in einem Gebirge, in dem es abgesehen von ein paar kleinen Resten, die deutlich weniger sind als das, was auf dem Gebiet des heutigen Deutschland im 12. und 13. Jahrhundert stand, und einigen neuen Pflanzungen von Pinus Pinaster, die alle zehn bis zwanzig Jahre abbrennen, keinen Wald gibt, durchaus Bäume stehen, und zwar genug zum Heizen, Kochen und Backen.
Jo, und so war es am Anfang des vierzehnten Jahrhunderts auf dem Gebiet des heutigen Deutschland auch - wobei dort noch sehr viel mehr Wald übrig war als heute in der Contraviesa.
Jedenfalls kann um diese Zeit von einer systematischen Abtorfung in großem Stil keine Rede sein, und „waldfrei“ ist eine typische Überzeichnung des TV-Journalismus: Die nachgewiesenen bedeutenden Nutzholzbestände im Schwarzwald im 14. Jahrhundert und die ebenfalls belegten Verhältnisse im Nürnberger Reichswald, von denen ich geschrieben habe, sind nur zwei Belege. Hainich und Kellerwald sind weitere Stichworte, und wenn man z.B. Taunus, Odenwald und Pfälzerwald aus der Nähe anschaut, sieht man leicht, dass dort eine vollständige Abholzung vollkommen sinnlos gewesen wäre, weil sich dort mangels Boden über weite Gebiete keine Weidewirtschaft geschweige denn Ackerbau treiben lässt.
Die Vorstellung von Torf als Handelsgut im 12. - 13. Jahrhundert zeugt von einer völligen Verkennung der Verkehrsverhältnisse und Transportmöglichkeiten dieser Zeit.
Schöne Grüße
MM