Hallo Experten!
Ich suche für mich ein gebrauchtes Klavier. Ich habe eine Zeitungsanzeige aufgegeben und es haben sich mehrere Leute gemeldet, die mir ihr Klavier verkaufen wollten. jetzt habe ich die Qual der Wahl. Woran kann ich denn ein gutes Klavier erkennen? Danke für ihre Hilfe.
Also, eine Expertin bin ich nicht. Wenn Sie selbst Klavier spielen können, würde ich den Anschlag prüfen, zu hart, zu weich, klapperig? Hat es einen schönen Klang? Wurde es gepflegt, also regelmäßig gestimmt?
Wenn Sie nicht spielen können, würde ich einen Klavierstimmer zur Beurteilung hinzuziehen.
Mit freundlichem Gruß
Hallo Brattig,
eine Klavierexpertin bin ich nicht, werde aber Mitte Januar einen Experten treffen und kann nachfragen.Aus meiner Sicht: ein guter Klang ist wichtig und dass es notfalls noch gut gestimmt werden kann. Es gibt nämlich sehr alte Klaviere, deren übliche Stimmung nur zu hoch oder zu tief sein kann (da kann auch nur ein halber Tonunterschied wichtig sein im Zusammenspiel mit anderen!), also Vorsicht.
Ingrid-Renate
Hier ein paar einfache Tests, die weiterhelfen.
Aussehen des Instruments:
Macht es einen gepflegten Eindruck?
Finden Sie auf dem Deckel Wasserspuren von Blumentöpfen, die eventuell das Furnier beschädigt haben?
Sind alle Tastenbeläge vorhanden oder hat das Klavier „Zahnlücken“?
Sind die Tasten stark abgegriffen? In der Mitte stark abgegriffene Tasten sind ein Zeichen für jahrzehntelange starke Beanspruchung der Mechanik.
Tasten:
Funktioniert jede Taste ohne Nebengeräusche? Klappern oder Scheppern sind Warnzeichen.
Bleiben Tasten stecken?
Pedale:
Rechts: Heben alle Dämpfer von den Saiten ab? Geht das ohne Nebengeräusche?
Links: Hören Sie beim Herunterdrücken ein Störgeräusch?
Stimmhöhe:
Hat das a eine Normstimmhöhe von 440 Hz? Das können Sie leicht mit einer Stimmgabel, einem Stimmgerät oder einem Stimmpfeiferl überprüfen. Falls das Instrument mehr als einen halben Ton zu tief ist, so ist Zurückhaltung angesagt.
Spiel:
Gibt es bei einigen Tönen extreme Verstimmungen? Beispielsweise einen Ton im Bass, der einen Ganzton zu tief ist? Das kann ein Hinweis auf einen Stimmstockriss sein.
Saiten:
Sind sie blank oder sind rostige Stellen zu sehen?
Seriennummer:
Es handelt sich um eine meist 4-7stellige Nummer, die am Rahmen oder Resonanzboden zu finden ist. Anhand dieser Nummer kann man das Baujahr erheben (sofern die Marke im Klavieratlas verzeichnet ist).
Hallo!
Diese Frage ist gar nicht einfach zu beantworten.
Gravierende Mängel kann man leider häufig nur als Klavierbauer (der ich auch nicht bin) erkennen. Als erstes würde ich mich am Baujahr orientieren. Auf jeden Fall sollte es ein Klavier sein, was erst nach dem zweiten Weltkrieg produziert worden ist. Klangvolle Namen wie steinway, Grotrian Steinweg, Schimmel, bösendorfer o. ä. Versprechen sicherlich für sich schon eine gewisse Qualität. Wenn es eher ein so genanntes noname-Produkt aus Budgetgründen werden wird, ist auch das äußere Erscheinungsbild der Tasten und der Mechanik von einer gewissen Bedeutung. Wie sieht der Filzbelag auf den Hämmern aus? Erscheint er gleichmäßig abgenutzt, sind Teile herausgebrochen, wie sehen die Dämpfer aus? wenn man mehrere Tasten nebeneinander gedrückt hält, stehen die Hämmer in etwa in gleicher Entfernung von den Saiten? All das hilft aber nur begrenzt weiter.Das Klavier, auf dem ich Klavierspielen gelernt habe, hatte einen Mangel, den erst ein Klavierstimmer beim Stimmen bemerkt hat. Die Metallzapfen, auf denen die Saiten aufgespannt waren, waren sehr locker. Einen derartigen Mangel kann man im Grunde genommen leider vorher gar nicht herausfinden. Er wird aber sicherlich umso unwahrscheinlicher, je neuer das Klavier ist. je nach Budget würde ich vielleicht sogar noch eine zweite Zeitungsannonce aufgeben um zu schauen, ob sich ein Pianist oder ein Klavierbauer bereit erklärt, für ein begrenztes Budget mitzugehen, um sich für eine Viertelstunde einen Eindruck zu verschaffen!
Viel Erfolg bei der Suche.