Hallo,
das ist ein ganz wichtiger Punkt. Innerhalb einer Generation hat sich der Umgang mit Kindern radikal verändert. Kinder werden in der Ganztagsbetreuung mehr schlecht als recht verwahrt, vor digitalen Endgeräten mit Serien- und Filmanschluss geparkt, weil die Eltern arbeiten, schlafen oder einfach ihre Ruhe haben wollen und die Zahl der Kinder, die bei nachmittäglichem Kontakt mit frischer Luft nicht unmittelbar zu Staub zerfallen, hat sich dramatisch erhöht.
Hinzu kommt, dass Kinder ab etwa 11 Jahren Zugang zu Mobiltelefonen haben (zu Tablets teilweise noch viel früher) und diese nutzen, um sich die Zeit zu vertreiben - Snapchat, Whatsapp, Youtube, Tiktok, Instagram. Ja, dadurch erlangen die Kinder früh Anwendungskompetenzen, aber null Verständniserwerb für die Funktionsweise. Hinzu kommt - und das halte ich für viel wichtiger - die Art des Konsums: die Aufmerksamkeitsspanne sinkt durch die Kürze, Vielzahl und die Belanglosigkeit der konsumierten Videos dramatisch ab. Mal abgesehen davon, dass die Handyzombies von der Außenwelt nichts mitbekommen, wenn sie durch die Straßen trotten.
Für die Eltern ist das natürlich bequem, weil sie sich mit den Kindern nicht mehr befassen müssen und die Kinder sind auch zufrieden, weil sie sich mit nichts mehr befassen müssen. Langeweile und daraus resultierende Phantasie, soziale Interaktion und/oder Bewegung kommt praktisch nicht mehr vor.
Gruß
C.