Worauf lassen sich Astrologen behaften?

Kultur & Gesellschaft Esoterik
#21

Wofür können Astrologen haftbar gemacht werden?
Moin, Mike,

„Jemanden auf etwas behaften“ kann heissen: von ihm verlangen,
dass er in irgend einer Art dafür verantwortlich gemacht
werden kann

ich sehe gerade, dass Du aus der Schweiz kommst. In Deutschland ist der Ausdruck völlig unbekannt. Sei’s drum: Astrologen sind nie und nimmer für was auch immer haftbar, das schreibst Du ja selbst. Wozu dann dieser Thread?

Wo kann mein Fehler sein

Menschen sind so, wie sie sind, und außerdem sind sie jeden Tag anders, das liegt nicht am Mond und schon gar nicht an den Geburtsdaten, sondern an den Menschen, denen sie begegnet sind und an den Erfahrungen, die sie gemacht haben. Nimm sie so, wie sie gerade in dem Moment sind, und Du kannst nicht falsch liegen. Dazu gehört allerdings der Mut, sich auf Überraschungen einzulassen.

Dein Eindruck, Du kämst besser zurecht, wenn Du die Menschen vorher einsortierst, klingt mir sehr nach einer self fulfilling prophecy, zu deutsch Selbstbetrug. Sollten jetzt Zweifel aufkommen, dann such mal nach selektiver Wahrnehmung.

Gruß Ralf

#22

zu kurz gegriffen
Hallo drambeldier

also um das mit der „selektiven Wahrnehmung“ klarzustellen: Wenn jemand mich ungefähr nach meinem Bildungsstand einschätzt, oder nach meinem Temperament, dann bin ich äusserst dankbar.

Selbstredend habe ich auch nichts dagegen, wenn meine augenblickliche Laune und die Erscheinung, die ich gerade zeige, eine gewisse Rolle spielen. Aber es ist mir dennoch wichtig, dass ich nicht nur nach dem beurteilt werde, wie ich im Augenblick bin.

Ich meine, dass andere Leute das auch so halten. Wenn jemand glaubt, er sollte nur nach dem beurteilt werden, was er im Augenblick gerade darstellt, und wenn ihm das sogar lieber ist, als wenn ich ihn ein wenig kenne - nun, so ist er mir ein Kauz, der mag zwar ein guter Freund sein, ja manchmal schlüpfe ich gar selber in seine Haut, aber er ist ein seltener Typ - ich wette eine gute Flasche Schampus, dass er in einer kleinen Minderheit sich befindet gegenüber dem Menschen, der den anderen Menschen zwar auch aufgrund dessen einschätzt, was er von ihm gerade vor Augen hat, aber auch von dem, was er sonst noch von ihm weiss.

Wenn Du mehr zu diesem Aspekt zu sagen hast, dann bin ich gerne bereit, via E-mail oder im Psychobrett darüber weiterzudiskutieren; ich finde diesen Aspekt total spannend, aber er gehört nicht mehr zur Diskussion über die Astrologie. Ich hatte ihn nur deswegen eingebracht, weil er für sie einen Grund liefert, nicht weil er zu ihr gehören würde.

Mit anderen Worten: Dass Leute die Umwelt in Typen einteilen oder etikettieren - was Du als „selektive Wahrnehmung“ bezeichnest, wenn ich Dich richtig verstehe -, ist eine Tatsache, die zwar wesentlich dazu beiträgt, dass die Leute für Astrologie empfänglich sind; die Bewertung der Tatsache an sich ist aber ein Thema für das Psychobrett. Wie gesagt, ich wäre für jene Diskussion durchaus offen.

Gruss
Mike

#23

Hallo Mike,

ich frage mich, wo die Wurzel Deiner Frage liegt.

Einen Arzt kann man „haftbar“ machen (jaja: mit Kleber auch :wink: ), obwohl dieser ebensowenig wie ein Astrologe „weiß“.

Wissenschaft ist - zumindest in meinen Augen - lediglich der hoffende Glaube an eine bestimmbare Welt.

Wieso ist z.B. sind weder die Erkenntnisse der Relativitätstheorie noch die der Quantenphysik z.B. in das Gesundheitswesen eingeflossen?

Wen ein „Teilchen“ erst durch die Beobachtung Form in Raum und scheinbarer Zeit einnimmt und wenn hinter dem scheinbaren Chaos der beobachtbaren Quantenphysikalischen Existenz eine Struktur zu stehen scheint, warum werden dann Dinge wie Z.B. Homöopathie nicht allgemein als Heilmethode anerkannt?

Ein Arzt stellt Diagnosen auf Grund von Wahrscheinlichkeiten und selbt gemachter und angelesener Erfahrung.

Wirklich wissen was los ist tut er meist so wenig - oder manchmal gar noch weniger - wie der Patient oder die Patientin.

Und letztlich ist es doch eine Frage, was und wem ich glauben möchte.

Ist nicht letztlich alles relativ, je nach Betrachtungswinkel?

Was ist Ursprung Deiner Frage?

Gruß,
Andy