Woraus besteht ein LED - Blindstarter?

Liebe Leute,
Ich bin etwas ratlos.
Ich habe meine 230 V Leuchtstoffröhren umgebaut auf LED Röhren von Müller-Licht.
Der Leuchtstoffröhre lag ein sogenannter Blindstarter bei, den ich gegen den Leuchtstoffröhren Starter tauschen sollte. Ich bin aber davon ausgegangen, dass der Blindstarter nur eine Brücke zwischen den beiden Kontakten darstellt.

Für den den Umbau habe ich die Drossel entfernt, den Starter entfernt und die Anschlüsse beider Lampensockel in Serie geschaltet.

Nach drei Monaten Betrieb haben zwei LED Röhre nämlich ihren Geist aufgegeben.
Ich frage mich nun, ob der Blindstarter doch aus etwas mehr “Elektronik” besteht als nur aus einer Drahtbrücke?

ciao Schwipp

MOD Volker verschoben

Später: Ich lese nun:

VORSICHT mit LED-Röhren!
Nur Röhrenhalter mit e i n e m Glimmstarter(1) sind bedenkenlos für LED-Röhren geeignet. Dazu muss lediglich vor dem Einsatz der LED-Röhre der Glimmstarter durch einen „Blindstarter“(2) ersetzt werden.

  1. Glimmstarter (auch kurz Starter genannt) enthalten einen Bimetall-Schalter und sind für die Zündung der Leuchtstofflampe nötig. Ein Glimmstarter wird immer parallel zur Leuchtstoffröhre geschaltet.

(2) Blindstarter sind Überbrückungs-Adapter für LED-Röhren, die in den Starter-Sockel des Lampengehäuses eingesetzt werden. Blindstarter werden z.T. von uns bei Erstbestellung einer LED-Röhre mitgeliefert

Warum also sind dennoch 2 Röhren ausgefallen?
Ggf habe ich beim Einsetzen das LED-Kunststoff-Rohr geringfügig verdreht, und die Chip-Struktur im innern hat einen Knacks bekommen…

Hat jemand Erfahrung damit?

Hallo,
wir haben vor ca. 10 Monaten eine LED Röhre gegen die Leuchtstoffröhre ausgetauscht.
Wir haben nur den Starter gegen den beilgelegten Blindstarter ausgetauscht.
Die Röhre funktioniert bis heute einwandfrei.

Gruß Heinz

Ich bezweifele nicht, dass sowas in der Regel klappt,
die Drossel ist aber nicht nötig, verbraucht nur Strom.
Bei Leuchtstoffröhren erzeugt die Drossel beim Einschalten die extrahohe Zündspannung und begrenzt danach den maximalen Strom.

LED - Röhre aus Glas oder diesem biegbaren Kunststoff?

Warum hast Du eigentlich überhaupt umgebaut ?
Ich weiß nicht welchen Fehler Du da gemacht haben könntest, der erst nach 3 Monaten zum Ausfall führt.

Es kann sich ja um LED-Fehler handeln. Und den sollte man reklamieren (Gewährleistung)

MfG
duck313

Nur eine Röhre, Starter und Drossel. Drossel ausgebaut, weil die nur unnütz Strom verbraucht.

Nicht beim Einschalten !
Umgekehrt, beim Ausschalten, nämlich dann wenn der Starter öffnet entsteht die Hochspannung die das Gas zündet. Anschließend begrenzt die Drossel den Strom und es stellt sich an der Röhre die niedrige (ca. 140 V) Brennspannung ein

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Nachtrag.
meines Wissens nach enthalten manche Blindstarter eine (Schmelz)Sicherung, die im Fall einer Fehlfunktion (Überstrom) auslösen und so den Kreis unterbrechen.

so der von Osram mit grünem Aufdruck (SubstiTUBE Start)…

Und noch ein Wort zum Mehrverbrauch durch drin bleibendes konventionelles Vorschaltgerät (Drossel): Osram sagt ca. 1 W.

Klar, wenn die LED nur 8 W hat, dann sind 1 W schon ein gewisser Teil, der nicht zwingend sein müsste.

MfG
duck313

Ich habe mal einige geöffnet:
Eine nicht rücksetzbare, eingelötete Feinsicherung (bei Osram und Radium gesehen).
Eine reine Drahtbrücke (Philips).
Nichts (spezial für eine Osram LED zum Betrieb an VVG und EVG, ganz verrückt, mit Mikroschaltern an den Lampenenden).

Je nach Hersteller und Einbausituation kann das doch ein guter Wert sein.

Ich habe mal in einer Firma Lampen gewechselt.
20 Stück „VTAC“ hatte der Chef selber besorgt. 22W, 1900lm, 25.000h
Das waren zu wenig, also habe ich noch
15 Stück Osram („Lätt-Wanze“) 22,4W, 3700lm, 60.000h eingebaut.
Meine waren 3mal so teuer. 15€ plus Steuer.
Seine sollen laut Verhökerer ein „Standard Leuchtmittel 55W“ ersetzen. Abgesehen davon, dass die Standardlampe mit 1,5m eigentlich 58W hat, stimmt die Angabe sowieso nur für das physikalisch vorhandene Platzangebot. Da ersetzt sie eine 58W Lampe voll. Sie ist halt nur bedeutend dunkler.
Jetzt, nach zwei Monaten, sind bereits drei ausgefallen.
Die 3-jährige Garantie ist sinnlos, denn auf der Verpackung (und nur da, sonst in keinem Verkaufsprospekt!) steht sinngemäß, dass die nur 8-10 Stunden am Tag betrieben werden darf, alles andere sei ein unzulässiger Extrembetrieb und führe zum Verlust jeglicher Haftung des Herstellers.

Guten Tag, X-Strom,
vielen Dank für diese informative Antwort, meine Erfahrung ist also keine Ausnahme!
Habe meine LED Röhren beim großen Versandhändler gekauft.
Auf der Homepage von Müller-Licht steht als Garantiebedingung: 3 Garantie nur bei nicht gewerblichen Gebrauch… es gibt diese Röhren noch, wenn Du verstehst was ich meine…

Eine nicht rücksetzbare, eingelötete Feinsicherung (bei Osram und Radium gesehen).
Eine reine Drahtbrücke (Philips).
NICHTS (spezial für eine Osram LED zum Betrieb an VVG und EVG, ganz verrückt, mit Mikroschaltern an den Lampenenden).

" NICHTS" ist unverständlich, was sagt der ganze Satz aus?
Ich habe keine Blindstarter eingebaut, sollte es vielleicht tun.

Damals (1989) habe ich meine erste Enetrgiesparlampe von Osram gekauft, die hat wirklich lange gehalten (und wurde oft benutzt).

Seitdem habe ich den Eindruck, dass auch die Markenprodukte deutlich nachgelassen haben und oft nur etwas weniger schlecht sind als die billigen Produkte ohne Namen.

Mir fällt irgendwie das ein: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufen_für_die_Müllhalde

Tach,

allgemein werden Produkte viel näher am vermeintlichen Bedarf der Kunden produziert.
Also gilt es, möglichst preiswert schnell auf Trends zu reagieren. Kurzlebigkeit kann die Folge schlampiger Entwicklung ohne böse Absicht sein.
Ich habe gerade heute eine Osram-LED-Leuchte auf meiner Werkbank liegen gehabt, die nach gerade mal 3 Jahren defekt war.
Aber das ist absolut OK!
Warum?
Weil die eine Aufzugskabinenleuchte war. Leider thermisch eher ungünstig in einer Nische verbaut. Und 8760h im Jahr an. Ich habe sie aufgeschraubt, da war ein Standard 700mA LED Treiber drin. LED-Chips gemessen: Alle OK. Also neuen Treiber gekauft (wieder von Osram, 8,65€ netto). Angeklemmt, zugeschraubt, leuchtet.
Perfekt reparierbar, geschraubtes Gehäuse, Dichtungen in Form echter Dichtungen und nicht irgendwie mit Silikon zugeschmierten Löcher.
Tolle Leuchte, diese Neptune Small LED 25W 2000lm IP65 von Osram.
Schleichwerbung? Nö, die wird nicht mehr hergestellt.
DAS ist das Problem. Die schmeißen die Produktion an, hauen 2 Millionen auf dem Markt, dann Schluss, aus, das war’s. Es gibt einen Nachfolger, ein wenig Ähnlichkeit. Optisch gefälliger, effizienter und sogar preiswerter.
Aber eben mit dem Risiko eines neuen Produkts. Alles was man neu baut, kann auch neue, unbekannte Fehler haben.

Das Glülampenkartell ist übrigens keine Verschwörung. Jeder Lampenhersteller konnte jederzeit Lampen mit längerer Lebensdauer herstellen. Das geht nur bei Verzicht auf Effizienz.
Und weil man damals wollte, dass die Lindner 60W Glühlampe genauso hell sein sollte wie die Osram 60W Lampe, hat man sich auf eine Nennhelligkeit geeinigt - allerdings über den Umweg einer statistischen Lebensdauer von griffigen, aber willkürlich gewählten 1000h.
Hast du 60W und 1000h Lebensdauer (bei Nennbedingungen, im Mittel), dann hast du automatisch 806lm Lichtstrom, wenn du nicht andere Techniken (etwa Halogen) anwendest.

Nun, du hast Recht.

Ich habe immer zuerst beschrieben, was im jeweiligen Starter drin war.
Und da war eben einmal NICHTS (!) drin.
Einfach nur zwei Stifte im Plastikgehäuse, damit kein Loch in der Leuchte zu sehen ist.

Der Starter war bei LED Tubes dabei, die sowohl für EVG als auch für VVG (KVG) geeignet sind.
Diese ziehen Strom aus einem Röhrenende und lassen ihn zum anderen Ende fließen, man kann sich also beim Einsetzen der Lampe mächtig einen Stromschlag holen, wenn ein Ende der Lampe in der Fassung drin ist und man mit dem Finger ans andere Ende kommt. Genau deswegen sind aber an den Röhrenenden Mikroschalter drin, die erst dann den Stromkreis schließen, wenn die Röhre in den Fassungen drin ist. Ein echtes Kuriosum!

Wenn ich eine normale Glühlampe mit Unterspannung betreibe, so dass sie nicht zu heiß wird, kann ich sicherlich deren Lebensdauer beliebig verlängern. Nur wird dann ihr Wirkungsgrad auch beliebig schlecht. Es gilt eben immer einen guten Kompromiss zu finden zwischen Lebensdauer und Lichtausbeute, bei dem die Stromkosten + Beschaffungskosten pro Jahr gerechnet ein Minimum erreichen.