Tach,
allgemein werden Produkte viel näher am vermeintlichen Bedarf der Kunden produziert.
Also gilt es, möglichst preiswert schnell auf Trends zu reagieren. Kurzlebigkeit kann die Folge schlampiger Entwicklung ohne böse Absicht sein.
Ich habe gerade heute eine Osram-LED-Leuchte auf meiner Werkbank liegen gehabt, die nach gerade mal 3 Jahren defekt war.
Aber das ist absolut OK!
Warum?
Weil die eine Aufzugskabinenleuchte war. Leider thermisch eher ungünstig in einer Nische verbaut. Und 8760h im Jahr an. Ich habe sie aufgeschraubt, da war ein Standard 700mA LED Treiber drin. LED-Chips gemessen: Alle OK. Also neuen Treiber gekauft (wieder von Osram, 8,65€ netto). Angeklemmt, zugeschraubt, leuchtet.
Perfekt reparierbar, geschraubtes Gehäuse, Dichtungen in Form echter Dichtungen und nicht irgendwie mit Silikon zugeschmierten Löcher.
Tolle Leuchte, diese Neptune Small LED 25W 2000lm IP65 von Osram.
Schleichwerbung? Nö, die wird nicht mehr hergestellt.
DAS ist das Problem. Die schmeißen die Produktion an, hauen 2 Millionen auf dem Markt, dann Schluss, aus, das war’s. Es gibt einen Nachfolger, ein wenig Ähnlichkeit. Optisch gefälliger, effizienter und sogar preiswerter.
Aber eben mit dem Risiko eines neuen Produkts. Alles was man neu baut, kann auch neue, unbekannte Fehler haben.
Das Glülampenkartell ist übrigens keine Verschwörung. Jeder Lampenhersteller konnte jederzeit Lampen mit längerer Lebensdauer herstellen. Das geht nur bei Verzicht auf Effizienz.
Und weil man damals wollte, dass die Lindner 60W Glühlampe genauso hell sein sollte wie die Osram 60W Lampe, hat man sich auf eine Nennhelligkeit geeinigt - allerdings über den Umweg einer statistischen Lebensdauer von griffigen, aber willkürlich gewählten 1000h.
Hast du 60W und 1000h Lebensdauer (bei Nennbedingungen, im Mittel), dann hast du automatisch 806lm Lichtstrom, wenn du nicht andere Techniken (etwa Halogen) anwendest.