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was denkt ihr darüber, als user, moderatoren, teammitglieder (m/w/d selbstredend)?
für euch?
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pasquino

[verschoben von „ALK“ nach „Kultur allgemein“ vom www Team]

Hallo pasquino,

„Mitunter wirken zum Beispiel Naturschützer oder Flüchtlingshelfer in ihrem Engagement weniger durch die Liebe zur Natur oder durch Mitgefühl und wohlwollende Neugierde gegenüber fremden Menschen motiviert
als durch den Wunsch, sich mit Blick auf Umweltprobleme oder die ungerechten
globalen Machtverhältnisse und Ressourcenverteilungen weniger
schuldig zu fühlen.“ https://www.zeit.de/2018/34/schuldgefuehl-moral-verantwortung-macht-debatte

Gilt das nicht für alle Menschengruppen bzw. ihrer Teilmengen, die scheinbar
das gleiche plakative Ziel verfolgen? Vom „Gutmensch“ bis zum mordenden
Rechtsradikalen, vom Arzt bis zum Homöopathen, für Autoanzünder des schwarzen Blocks, für Bewahrer der deutschen Sprache, für Kindergärtnerinnen, Polizisten, Feuerwehrleute … dass die sich einfach gut oder weniger schuldig fühlen?

Interessant an dem Beitrag ist allerdings, warum als Beispiel gerade Naturschützer und Flüchtlingshelfer gewählt wurden.

Soziologisch wäre die Frage nicht uninteressant, warum Leute, die meinen etwas Gutes zu tun (und oft auch machen) in eine Schublade gesteckt werden. Ist ein bedeutender Teil der Veganer missionarisch, sind Blondinen dumm, kleiden sich Schwule wie eine Tunte, ist konservativ gleich rechtsradikal. Sind Naturschützer sogar konservativ?

Was sind eigentlich Flüchtlingshelfer? Die Schlepper an der ehemals deutsch-deutschen Grenze?

Die Einschätzung von Frau Lotter wird sicher auf einige Menschen zutreffen. Konkret wird sie nicht. Würde sie ihren Beitrag einem ihrer Studenten als
wissenschaftlich fundiert durchgehen lassen? Ich hoffe nicht.

Grüße

Jens

1 Like

Es ist nicht verkehrt, über die Motive seines Handelns nachzudenken.
Was dann zutrifft und was nicht, kann nur der Handelnde selbst entscheiden, das fällt bei dem Artikel ein wenig unter den Tisch.

Auch über die Konsequenzen wird nicht weiter nachgedacht. Soll richtiges Handeln aus den vielleicht falschen Gründen unterbleiben bzw wird es dadurch falsch?
Kann jemand, der sich lieber gar nicht engagiert wirklich moralisch besser derjenige, der es aus fragwürdigen Gründen tut?

So ist das mit so theoretischen Überlegungen und der Beurteilung von anderen Menschen: die Gedanken sind sicher berechtigt, aber schwer 1:1 zu übertragen.