Worüber man informiert sein/was man wissen sollte

Hi Leute!

Ich möchte gerne die Meinung anderer hören und hoffe das ich hier Richtig bin. Es geht darum, dass ich das Gefühl habe, dass man dem normalen Bürger quasi vorwirft sich nicht richtig über die aktuellen Geschehnisse im eigenen Land oder eigentlich auch der ganzen Welt informiert zu halten. Wie seht ihr das? Meint ihr ein Bürger hat sogar die Plicht sich informiert zu halten? Was heißt es für euch informiert zu sein? Zu wissen wen ihr wählt? Zu wissen was ihr esst und wo es her kommt? Zu wissen warum und wo irgendwo auf der Welt gerade ein Krieg am laufen ist? Was sollte man wissen?

Außerdem würde ich gerne wissen wie ich mit Aussagen umgehen soll wie beispielsweise: Die großen Männer dieser Welt lassen uns das hören was sie meinen dass wir hören sollen.

Inwiefern glaub ihr wird mit dem Normalbürger auf diese weiße „gespielt“. Ich meine - und ich möchte das jetzt nicht allzu dramatisch klingen lassen - aber mich interessiert inwieweit die Aussage zutrifft dass aus dem Volk ein Staat hervorkommt und nicht, dass ein Staat oder gar „große Männer“ ein Volk dressiert. Und wenn diese Aussage überhaupt nicht zutrifft - was macht es dann noch für einen Sinn sich informiert zu halten?

Hi

Der demokratische Bürger ist verpflichtet sich informiert zu halten, dies betrifft in unterschiedlichen Ausmaßen die aktuelle politische Lage im In- und Ausland, die Ausrichtung der prominentesten Parteien, die Wirtschaftslage, die Dinge, die einen selbst betreffen (Sozialsystem, Gesundheitssystem, Weltgeschehnisse) und Allgemeinwissen (was auch je nach persönlicher Ausrichtung unterschiedliche Schwerpunkte hat).

Man MUSS das natürlich nicht tun, doch in diesem Fall geht die Möglichkeit sich ein fundiertes Urteil über die Lage des eigenen Landes und somit des eigenen Schicksals und der möglichen persönlichen Zukunft zu machen zu Grunde. Der Bürger ist dann nicht mehr in der Lage, begründete Entscheidungen zu treffen, er wird zu einem emotionsgeneigten, blinden und tauben Herdentier, dass SPD wählt weil es der Großvater schon getan hat und irgendwie findet die Ausländer stehlen uns das Land, obwohl mal mehr für die kleinen Leute getan werden sollte, die NIE Unterstützung vom Staat kriegen (weil man nicht weiß was es gibt und was man beantragen könnte wenn man den Arsch mal hochbekäm).

Kurz:
Man kann sich auch nicht informieren, doch dann geht die noch verbliebene Legitimationsgewalt des demokratischen Bürgers den Bach runter und der Bürger muss sich nicht wundern, wenn er aufwacht und keine Demokratie mehr hat.

lg
Kate

Das ist also alles? Ich bekomme eine Meinung wenn es um Pflichten eines in der Demokratie lebenden Bürgers geht? Eine Meinung die mindestens die Hälfte unserer Bevölkerung vor den Kopf gestoßen haben muss. Ich denke es ist nicht das Problem, dass der Bürger nicht informiert ist. Was in dieser verkrusteten Bevölkerung wirklich das Problem ist, ist dass der demokratische Bürger sich einen Scheißdreck interessiert. Er ließt die Zeitung, vielleicht die Bild, vielleicht die TAZ, spendet vielleicht ein wenig für Flut-/Erdbeben-/Hurrikanopfer, doch dann ist aber Schluss, nicht war. Da wird drauf los geschumpfen über Leute die SPD wählen und gleichzeitig ist man froh das sie das tun, da man wenn sie das nicht tun würden sich selbst aufraffen müsste und etwas bewegen könnte, da man sich ja sonst nicht selbst verwirklichen könnte, da man Kompromisse eingehen müsste für die man sich selbst eigentlich zu schade wäre. Der Mensch ist träge, der Mensch ist faul, der Mensch ist zutiefst egoistisch, er lechzt danach opportunistisch eine Meinung nachzuschreien und bei einer vorgefertigten Diskussion mitzureden, die um einen Doktortitel geht statt um einen Gaddafi, statt um Sojafelder in Südamerika, statt um schmelzende Polkappen und statt um stinkendem fleuchenden höchstgiftigen Kapitalismus der sich schneller Breit gemacht hat als man Menschenrechte rufen kann. Er duldet Parlamentarier, die niemals dazu in der Lage wären sie zu vertreten, da sie längst vergessen haben was es heißt einer von vielen zu sein.
Der Mensch kauft Gemüse aus Spanien oder Holland, weil er meint man müsse ja selbst schauen wo man bleibe und weil das ja eh alle tun.
Der Mensch denkt er darf ein Land für sich und seine Enkel beanspruchen, nur weil seine Vorfahren darauf gelebt haben.
Deutschland ist das Land. Deutschland ist die Bevölkerung. Eine Bevölkerung besteht nun mal egal aus welchen Menschen, da muss man sich um Deutschland keine Sorgen machen, höchstens um ein Pseudo-reinblütiges rassistisches Deutschland. Er macht sich sorgen um eine andere Religion, doch will er nichts davon wissen, das Religion schon immer Auslegungssache war, man müsste sich ja sonst mit dem Menschen dahinter beschäftigen, man müsste ja sonst versuchen zu verstehen was sie wirklich antreibt. Warum sie das und das nicht gut finden, warum sie das und das in die Luft sprengen. Warum sie ihre Kinder so oder so erziehen. Ein Austausch ist nicht möglich, denn der Mensch fürchtet sich vor allem. Nur sich selbst ist, kann und will er der Nächst sein. Alles andere wäre Verschwendung. Das Fremde, das Unbekannte - vielleicht einmal im Urlaub auf dem Teller, aber nicht in seinem Land.
Wo bitte finde ich denn ehrliche Nächstenliebe, oder die Gleichheit der Menschen. nicht hier. nicht dort. nirgends.
Ich bin ehrlich und schwer enttäuscht vom Menschen. Er fühlt sich nie angesprochen, nie verantwortlich. Es würde ihn einen Scheißdreck interessieren ob bzw. dass die Welt untergeht, denn dann wären ja sowieso die anderen Schuld, die anderen haben die Macht dazu etwas zu verändern. Immerhin wählen sie ja SPD, da kann man nichts machen - diese Affen.

Aber vielleicht bin ich ja einfach nur im falschen Forum, dieses scheint ja sowieso nicht sehr bekannt zu sein…

Hallo,

wenn du jemand bist, der wählen geht, solltest du natürlich über die politische Lage in unserem Land informiert sein.

Richtig ist aber auch, politische Behauptungen und Versprechungen zu hinterfagen und genauer zu betrachten.

Im Grunde kann dich aber niemand dazu zwingen, wenn dich diese Dinge nicht interessieren. Nur solltest du dann bitte nicht zur Wahlurne laufen und irgendeine Partei wählen.

Gruss
pue

Der Bürger ist dann nicht mehr in der Lage, begründete Entscheidungen zu treffen, er wird zu einem emotionsgeneigten, blinden und tauben Herdentier, dass SPD wählt weil es der Großvater schon getan hat und irgendwie findet die Ausländer stehlen uns das Land, obwohl mal mehr für die kleinen Leute getan werden sollte, die NIE Unterstützung vom Staat kriegen (weil man nicht weiß was es gibt und was man beantragen könnte wenn man den Arsch mal hochbekäm).

Nomokratie und Autokratie haben sich vereinigt zu einer Scheindemokratie. Das dumme Volk hat es aber schon länger bemerkt, als du am Nichtleben bist. Deshalb bekommst du deren Stimme nicht und nur aus diesem Grund zeigen sie dir den langen Finger.

Hi

Und an der „Scheindemokratie“ ändert sich durch Nichtwählen, Nichtstuen und Nichtmeinen jetzt genau was…?

lg
Kate

Das Gewissen beruhigt sich enorm, wenn man sich von dieser Mittäterschaft befreit. Und die Scheinheiligkeit des „Christ-“ im Parteinamen ist mehr als perverse Zauberei und Hurerei.