Wos gerade um Schnecken geht: habe Weinbergschnecken, aber der Schaden hält sich in Grenzen

Hallo,

nach Erfahrungen mit verm. brauner Wegschnecke in einem früheren Garten hatte ich bei Sichtung dieser großen Weinbergschnecken Sorge, dass der Pflücksalat keine lange Lebensdauer haben würde. Aber erstaunlicherweise sind die Schäden durch die Weinbergschnecken eher gering. Klar haben sie mal ein junges Pflänzchen komplett weggefressen, aber insgesamt bin ich positiv überrascht.
Andere Schnecken gibt es auch, aber wenig. Vor allem Schnirkelschnecken, sehr wenig Nacktschnecken.

Habe Igel, Mäuse, Eidechsen und div. Vögel im Garten - verhindern die, dass die Schneckerei überhand nimmt? Oder liegt es an dem bislang sehr verteilten Anbau (noch Versuchsphase, bißchen Salat, ein paar Kohlköpfe, etwas Erdbeeren, Zuchini, Kartoffeln), so dass die Schnecken nirgendwo viel Futter an einer Stelle finden? Kann das problematischer werden, wenn ich richtige Beete anlege? Wie sind eure Erfahrungen mit Weinbergschnecken?

Gruß, Paran

Mit Weinbergschnecken habe ich als ehemaliger Gärtner positive Erfahrungen gemacht. Ich fand sie nie an frischem Gemüse. Die Hain-Bänderschnecke und die Nacktschnecke sind die Hauptfeinde der Gärtner hierzulande. Die fressen zwar auch absterbende Pflanzenteile, aber bei entsprechendem Angebot ziehen sie frisches Gemüse vor, so meine Erfahrung. Dein jetziges Gartenkonzept, also Zulassen einer Vielzahl von Kleintieren und Insekten (Totholzhaufen würde ich noch empfehlen) , sowie eine eher unstrukturierte Beetung finde ich gut.
Großartig.
Ich glaube aber trotzdem nicht, dass dies die Gründe sind für das Nichtvorhandensein der unerwünschten Schneckenarten. Ich vermute, dass Dein Garten nicht zu einem Kleingartenkomplex gehört, sondern umgeben ist von Vielfalt oder sogar Natur.

Ich habe mal einen Test mit den Salatpflanzen gemacht.

erstest Jahr:
Die Salatpflanze habe ich so abgeerntet dass ich immer nur die unteren Blätter abgepflückt hatte und oben waren immer noch genügend Blätter damit die Pflanze überleben konnte.

Das ist natürlich etwas aufwendiger, aber die unteren Blätter wurden ja eh schnell von den Schnecken befallen.

Nachdem die Blätter nicht mehr auf dem Boden lagen gab es weniger Probleme mit dem Schneckenbefall.

Der Salat war immer recht weich und die Blätter waren schnell labrig.

Die Pflanzen habe ich stehen lassen, so dass sie im Sommer wieder ausgetrieben sind!

zweites Jahr:
Die Pflanze war nach dem Schnee schon ausgetrieben und die Blätter haben sich entwickelt und später hatte ich kein bisschen Schneckenbefall feststellen können.

Der Salat war auch schön knackig und ich hatte eine reiche Ernte.
Die Pflanze hatte dann im Herbst eine Blüte und hat Samen entwickelt die ich mir dann auch gesichert habe.

Meine Erkenntnis daraus:
Es ist also nicht so schlau die Pflanzen einfach abzuschneiden und sie jedes Jahr neu auszusehen da die Pflanzen im zweiten Jahr stärker sind und besser gedeihen.

Hallo Paran,

da kann ich WiSon sekundieren - Weinbergschnecken machen Fraßschäden nur an Pflanzen, die schwächeln, wie z.B. ungünstig bewurzelte und nicht gut angegossene Pflanzen nach dem Auspflanzen. Sie kümmern sich sonst viel mehr um das Aufräumen von sterbendem oder totem Material.

Mit einer Ausnahme: Sie fressen auch Gelege von Ackerschnecken und Wegschnecken. Daher ist es ganz sinnvoll, Bierfallen so zu gestalten, dass zumindest ausgewachsene Weinbergschnecken mit ihrem Gehäuse nicht reinkommen.

Schnirkelschnecken fressen übrigens auch nicht an Gemüse- oder Blumenpflanzen, sie leben von Algen, auch jungem Moos und Flechten, putzen Dir sozusagen Büsche und Bäume.

Schöne Grüße

MM

Sevus,

Deine Erkenntnis ist nicht gar so weltbewegend.

Ob Salatpflanzen noch im Jahr der Aussaat oder erst im zweiten Jahr blühen, hängt von der Art und von der Sorte ab. Das hast Du bei der Anlage Deines Versuchs nicht berücksichtigt.

Außerdem, dass nicht jeder Endivien (um die es vermutlich ging) im Jahr der Blüte essen mag. Das in Bausch und Bogen als „nicht so schlau“ zu bezeichnen, finde ich eher ziemlich wenig schlau.

Schöne Grüße

MM

Die Blätter waren grün/violett und etwas krausig.

Ich fand dass der Salat besser war als der aus dem ersten Jahr und die Blüten treiben ja erst spät aus und dann isst man ja auch nichts mehr von den Blättern.

Sie war es ja auch nur für mich da meine Mutter die Dinger immer abgeschnitten hat. Ich wusste einfach nicht dass es auch anders geht.

Hallo,

ja, ich habe Glück mit dem Garten. Grundstück ist groß, Streuobstwiese, Laubbäume, Büsche und Wiese, nebenan Heuwiesen, die kaum bewirtschaftet werden.
Totholzhaufen habe ich schon etliche und die werden jeden Herbst fetter und länger.

Möchte aber die Beete schon auf ein bis zwei Bereiche konzentrieren, vor allem der Zecken wegen. Wenn ich weite Wege zurücklegen muss, ist die Wahrscheinlichkeit, Zecken zu sammeln deutlich höher, als bei kurzen, viel begangenen Wegen.
Werde auch versuchen, die Rehe von der Wiese fern zu halten, da die wohl einen Großteil der Zecken einschleppen. Muss mal abwarten, was sich da machen lässt oder nicht.

Gruß, Paran

Hallo,

naja - habe auch schon 4 Stk. am Rest eines Vortags noch sehr gesunden Zuchiniblattes erwischt. Manchmal nehmen sie wohl auch Frischfutter.
Aber das eine Blatt sei ihnen gegönnt, es war glücklicherweise nicht das Einzige.

Gruß, Paran