Wovor sollte Adam den Garten schützen?

Hallo, guten Tag,

  1. Mose 2,15 Gott, der Herr, setzte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und zu schützen. (Hofffnung für alle)

In anderen Bibeln steht anstatt dem Wort ‚schützen‘, ‚hüten‘ oder ‚bewahren‘, was in etwa dasselbe bedeutet: vor einem Feind schützen. Wären es Schafe, die es zu hüten gilt, dann hieße es auch, damit diese nicht davon laufen. Tiere gibt es laut Bibel aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Adam sollte den Garten bebauen, also etwa Getreide säen. Dieses wird ihm wohl kaum davon laufen.

Wer könnte also jener Feind sein, vor dem er den Garten schützen soll?

Lg fralang.

Hallo,

  1. Mose 2,15 Gott, der Herr, setzte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und zu schützen. (Hofffnung für alle)

Elberfelder 1905
15. Und Jehova Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.

Einheitsübersetzung
15 Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.

Luther 1984
15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte

Wer könnte also jener Feind sein, vor dem er den Garten
schützen soll?

Unkraut und Verwilderung.

Gruß
Carlos

Hi

Wenn du über biblische Aussagen diskutieren möchtest, solltest du dir eine bessere Übersetzung zulegen. Die Hoffnung Für Alle Bibel ist nett zum drin rumlesen, aber sie ist sehr, sehr frei übersetzt. Gute Bibeln sind Luther oder die Jerusalemer Bibel, für Katholiken gilt die Einheitsübersetzung, aber es gibt noch viele andere.

Gemeint ist an der Stelle wohl eher das hüten im Sinne von bewahren. Blumen müssen geschnitten werden etc. :wink:
Und je nachdem welchen Teil der Schöpfungsgeschichte du nimmst, gab es auch schon Tiere… die wurden nämlich am 5. und 6. Tag geschaffen.

lg
Kate

hegen und pflegen
Hi,

  1. Mose 2,15 Gott, der Herr, setzte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und zu schützen. (Hofffnung für alle)

eine Übersetzung, die man kaum mit Recht so nennen darf. Allerdings hat Carlos dir ja schon bessere zitiert.

Der Unsinn zeigt sich schon mit „Garten von(??) Eden“. So etwas gibt es nicht in den Texten. Der גן עדן gan edän ist entweder ein Garten mit dem Namen Eden, oder er ist ein Eden-Garten. Das ist nämlich, wie das Wort sagt, ein Lust-Garten. Ältestes Beispiel für einen solchen ist der (ebenso benannte) sumerische Garten der Innana, in dem Dumuzi als Gärtner tätig ist.

Ferner ist „Er gab ihm die Aufgabe“ freie Erfindung. Die beiden von dir befragten Wörter לְעָבְדָ֖הּ וּלְשָׁמְרָהּ stehen im hebräischen Infinitiv constructus mit einer Final- bzw Konsekutivpräposition. Der Satz heißt also: „um ihn zu hegen und zu pflegen“ oder „damit er ihn hege und pflege“.

Selbstverständlich ist dieser (zweite) Schöpfungsmythos in 1. Mose völlig anders konstruiert als der erste. Es gibt zunächst keine Tiere, und die Schöpfung geschieht durch Gestaltung aus Erdboden und nicht durch Aussprechen des „Es werde“. Der Garten und der Mensch haben eine symmetrische Relation. Der Garten für den Menschen (2.9 „angenehm zu schauen und gut zu essen“) und der Mensch für den Garten (2,15).

Bei diesem Garten ist daher nicht ein Naturgehege mitgedacht, sondern das dem Vorbild sowohl des göttlichen Gartens der Innana als auch nach dem Vorbild des prunk- und kunstvollen „pairi daeza“ der persischen Könige und Hofbeamten, der eben ein solcher Typ von Lustgarten war. Vom diesem ist auch das hebräische „pardes“ entlehnt, ebenso wie das griechische „paradeison“, mit dem die Septuaginta bereits „gan edän“ wiedergibt und woher auch wir ihn „Paradies“ nennen.

Die Tätigkeit des Menschen ist damit klar: Es ist ein „Hegen und Pflegen“. Zwei Wörter mit einander überlappenden Konnotation, die die Verantwortlichkeit des Gartenmeisters umfassen. Es handelt sich um die rhetorische Figur eines Hendiadyoin. Weder in den hebräischen Wörtern עבד abad und שמר schamar, die beide ein enorm umfangreiches Bedeutungsspektrum haben, noch in den griechischen ἐργάζεσθαι und φυλάσσειν steht etwas von „(be)schützen“, wenn man den Kontext nicht außer Acht läßt, in dem sie eindeutig zu verstehen sind. Und zwar sowohl textimmanent, als auch mythenhistorisch.

Gruß
Metapher

Hi,

ich bedanke mich für die aufschlussreichen Antworten. Die Bibel, die ich verwende ist ja auch die Schlachter 2000 oder die Einheitsübersetzung. Dort heißt es aber auch bewahren und hüten, was auch ähnlich ist. Auch die Interlinear-Übersetzung sagt: hüten.

Es ist, wie ich aus euren Antworten entnehme, eher nur eine Wortklauberei, aber ich ging davon aus, dass das Hüten des Gartens Eden etwas ist wie das Beschützen Uruks vor Löwen und anderen wilden Tieren durch Enkidu.

Wenn mit dem Garten Eden aber eher das Land Dilmun, das Enki so reichlich mit Wasser versorgte, oder das von den Göttern geschaffene fruchtbare Land des Atrahasis-Epos gemeint war, dann könnte Hüten auch Verteidigen bedeuten.

Die Bibel erwähnt das leider nur mit einem Wort, und das kann natürlich auch einfach nur Pflegen bedeuten, im Sinne etwa von Bewässern.

Danke, Gruß, F.

Hallo

In anderen Bibeln steht anstatt dem Wort ‚schützen‘, ‚hüten‘ oder ‚bewahren‘, was in etwa dasselbe bedeutet: vor einem Feind schützen.
Wer könnte also jener Feind sein, vor dem er den Garten schützen soll?

  1. Mo.2,15 Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre.
    Beschützen Uruks vor Löwen…

ein „Löwe“ anderer Art

  1. Petr.5,8… Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht wen er verschlingen kann…

Wer heute ein schönes Gründstück- einen Garten- geschenkt bekommt, den er bebauen kann ect. sollte er ihn vor einer absichtlichen Verrottung wohl bewahren, auch für spätere Nachkommen. Aber die Bestimmungen haben sich geändert wie man sieht. Der Besitzer sagte Adam und seiner Eva ja, was zu tun ist, doch sie hatten einen mächtigen unsichtbaren Feind der sie überlistete und es dann nicht so kam wie es sein sollte, dann kam es, dass alles lt.:1.Joh.5, 19…Fn. in die Macht des Bösen gegeben ist. Schlachter 2000
das ist der Feind und da nach Adams Vertreibung niemand mehr da war der ihn bebaute und pflegte wird angenommen, dass dieser „Lustgarten“ verwilderte und am Ende durch die Sintflut zerstört wurde, so dass man heute die Lage auch nicht mehr genau weiß… lt. Bibel irgendwo im Osten der Türkei, einer Gegend um Euphrat u. Tigris 1.Mo.2,14 speedytwo