Wozu braucht man heutzutage noch einen Kompass?

Guten Tag,
seit einiger Zeit fällt mir öfter auf, dass ganz viele Menschen mit einem Kompass herumlaufen. Ich kenne so etwas nur aus Abenteuerfilmen, die ich mal geshen habe; da laufen die dann durch den Dschungel und halten einen Kompass in der Hand.
Allerdings fallen mir Unterschiede auf: Die Personen in den Filmen schauen zwar auch auf den Kompass, schauen dann aber auch wieder auf, um zu sehen, wo sie überhaupt herlaufen und herlaufen müssen.
Das machen die Menschen, die ich im Alltag sehe, nicht. Die laufen daher, ohne einen Blick nach rechts oder links. Denken die Kompasse heutzutage mit und führen einen dabei?
Und warum sehen die Navigationsgeräte nicht so aus, wie in den Filmen? Da sind die nämlich immer rund, die im Alltag sind eckig.

Bist du sicher daß das wirklich Kompasse sind?
Ich habe jedenfalls noch nie jemanden im Alltag mit Kompass rumlaufen sehen. ist es nicht eher so, daß heute jeder ein Handy dabei hat, und beim laufen irgendwelche Nachrichten liest?

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Möglicherweise wollte er geistreich rüber kommen, ist ihm aber nicht gelungen.:sweat_smile:

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Aber wie kann man denn permanent scharf auf Nachrichten sein? Und wie kann man Nachrichten schauen beim Laufen? Ich muss doch wissen, wo der nächste Laternenpfahl steht, geschweige denn von den vielen Haufen.
Und mir ist noch etwas anderes bei den Menschen aufgefallen: Sitte scheint es auch zu sein, Selbstgespräche zu führen. Wirkt irgenwie komisch. Oder haben die Kontakt zu außerirdischen Lebensformen, mit denen sie sprechen?

Das sind kleine mobile Wetterstationen - Barometer und sowas.
Viel schlimmer, als gegen einen Laternenmast zu laufen, ist es nämlich, in einen Regenguss zu kommen, oder sich bei plötzlichen Temperaturstürzen zu erkälten.
Die „Gespräche“ die du beobachtest sind natürlich Gebete um gutes Wetter.

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Die Leute glotzen auf alles mögliche, wenn sie mit dem Handy in der Hand rumlaufen. Vorzugsweise Videos, aber ganz sicher nicht mehrheitlich Nachrichten, sondern auf Filmchen bei Youtube, Tiktok, Instagram und Facebook, in denen es in den harmlosen Fällen um Haustiere, Klamotten, Verkehrsunfälle, Ausgehtipps, Mahlzeiten und sich gegenseitig vorgelesene Witze geht. Und natürlich videotelefonieren auch manche, während sie durch die Gegend rennen.

Du kannst das alles doof, befremdlich, albern und überflüssig finden (und ich bin da inhaltlich gar nicht so weit von Dir entfernt) und Dich darüber lustig machen, aber damit änderst Du nichts. Das wird übrigens in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nicht weniger werden, sondern so lange mehr, bis sich die Leute Möglichkeiten finden, sich die Videos über Brillen anzusehen, sich irgendwie auf die Netzhaut projizieren oder per Implantat ins Gehirn streamen zu lassen.

Übrigens alles Visionen, die schon Jahrzehnte alt sind und bspw. bei Star Trek TNG und Outer Limits ins Spiel gebracht wurden.

Ich persönlich halte das auch für eine bedenkliche Entwicklung und glaube, dass die ständige Berieselung mit mehrheitlich dummem Zeug aus oftmals zweifelhaften Quellen mit teilweise bedenklichen Intentionen zunächst in den Faschismus und dann in kollektive Dummheit führen werden (was sich nicht notwendigerweise ausschließt). Ich empfehle in dem Kontext den Film Idiocracy.

Aber wie gesagt: darüber aufregen und lustig machen darfst Du Dich, es wird nur nichts bringen.

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Werde die Anregung mal aufnehmen, und hänge mal als meine Empfehlung die Serie Black Mirror ran - zugegeben sehr unterschiedliche Qualität der Episoden,

Das sind natürlich nicht Kompanten, sondern Smartphones. Wir haben das Jahr 2024, nicht das Jahr 1980.

Aha, so entsteht Deiner Ansicht nach also Faschismus.

Idiocracy ist eine Komödie… in der Realität steigt der durchschnittliche IQ der Weltbevölkerung kontinuierlich an: https://www.economist.com/leaders/2024/07/11/how-to-raise-the-worlds-iq

Gruß
Desperado, der unterwegs meist auch ein kleines Kästchen (Smartphone) mit sich herumträgt aus dem Podcasts (meist DLF) plärren - vielleicht solltest Du das auch tun, dann wüßtest Du von Dingen wie den Flynn-Effekt.

Das habe ich nicht geschrieben.

Ich weiß sogar, dass Flynn inzwischen selber bemerkt hat, dass der IQ rückläufig ist.
Flynn-Effekt – Wikipedia

Mal ganz davon abgesehen, dass ich „dumm“ schrieb und nicht „weniger intelligent“.

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Vielleicht solltest Du den Artikel auf den Du verlinkst auch mal lesen, z. B. diesen Satz „Eine Metastudie von 2015 zeigte, dass der weltweite IQ, ermittelt aus 219 Studien aus 31 Staaten im Zeitraum von 1909 bis 2013, um volle 30 Punkte gestiegen ist.“

Es geht nicht um den IQ in einzelnen Ländern mit hohen Migrantenzahlen aus Ländern mit einem viel niedrigerem Durchschnitts-IQ sondern um die Menschheit insgesamt - und insgesamt steigt der Durchschnitts-IQ weiterhin an.

Da hast Du es so weit geschafft, um dann so knapp vor dem Ziel aufzugeben. Der nächste Satz wäre es gewesen:
2017 revidierte Flynn seine Aussagen und stellte ein Sinken des IQ in vielen westlichen Ländern fest, nachdem er erneut Daten aus verschiedenen Ländern gesammelt hatte. Er führte das auf das „Verschwinden anspruchsvoller Bücher“ und eine Zunahme an Computerspielen zurück. Dieser Umstand wirke sich negativ auf das logische Denken aus.)

Aber schon ulkig, dass Dir als erste Ursache die Migranten eingefallen sind.

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Servus,

nein. Brauchbare Kompasse sind nicht rund, sondern haben am Gehäuse mindestens eine Kante, so wie dieses Modell:

Warum das für die Benutzung wichtig ist, erkläre ich Dir ein andermal.

Und zu Deiner Frage aus der Überschrift: Einen Kompass braucht man zur Orientierung insbesondere in unübersichtlichem Gelände. Ich habe immer einen bei mir, wenn ich in einer Gegend unterwegs bin, zu der es keine ordentlichen 1:25.000er Karten gibt - zu meinem Bedauern werden die auch in Deutschland, das lange Zeit führend in dieser Materie war, immer mehr.

Warum?

Die klassischen Methoden „Armbanduhr und Sonnenstand“ und „im Zweifelsfall bei verlorener Orientierung immer nach unten und dem nächsten Wasserlauf folgen“ funktionieren insbesondere in kleinräumigen Landschaftsprofilen nicht besonders gut, und Orientierung „nach Gefühl“ führt zu einer Bewegung im weiten Kreis im Uhrzeigersinn bzw. zum Gegenteil, weitem Kreis gegen den Uhrzeigersinn bei Kenntnis dieses Phänomens und Überkorrektur - das ist mir vor ungefähr zwanzig Jahren mal im Mittelgebirge passiert, als ich zu einem schnell geplanten Aufenthalt im südwestlichen Vogesenvorland keine ordentliche Karte besorgt hatte und mit der IGN 1:100.000 unterwegs war. Dieses Ereignis hat mich veranlasst, auch außerhalb der Wüste Gobi immer den Kompass einzustecken, wenn ich keine gute topografische Karte bei mir habe.

Und nein, all die hübschen Dschipiäss-Spielzeuge mit winzigen Displaychen sind kein brauchbarer Ersatz für eine ordentliche Karte - sie verschaffen keinen Überblick, und sie liefern sehr viele Informationen nur digital, während das sehende Auge eben nicht digital arbeitet.

Wer mal beides in der Praxis unvoreingenommen vergleicht, sieht das sofort - und die vielen Male, bei denen ich im Pfälzerwald Leuten aus der Bredouille geholfen habe, die von ihren Spielzeugen im Stich gelassen wurden, unterstreichen das.

Übrigens: Hier

hat der Regisseur nicht aufgepasst. So benutzt niemand einen Kompass.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

wie funktioniert das methodisch? Eine Größe, die die Abweichung von einem Durchschnittswert beschreibt, bleibt im Durchschnitt immer gleich. Wenn Ergebnisse irgendwelcher „Tests“ etwas anderes zeigen, sind die Tests nicht adäquat gestaltet.

Schöne Grüße

MM

Interessant, dass es 3 Leuten gefällt, was Du so verbreitest.

Wie bereits geschrieben:

Du hast die These ausgeführt, dass Menschen insgesamt immer dümmer werden - was eben definitiv nicht so ist. Außer Du hast ein so rassistisches Weltbild, dass Du Menschen aus nichtwestlichen Ländern gar nicht als Menschen betrachtest.

Das steht auch im Artikel - und ist auch logisch, wenn man bedenkt, dass meist nicht gerade die intellektuelle Oberschicht in Massen einwandert und die Herkunftsländer meist einen eher niedrigeren Durchschnitts-IQ haben: https://international-iq-test.com/en/test/IQ_by_country

Ulkig ist eher, dass Du die Realität nicht sehen möchtest.

Bei so viel Unsinn weiß man gar nicht so recht, wo man anfangen soll.

Über wen sprach ich in dem Kontext noch gleich?

Hm ja, vielleicht sprachen wir und ich über die Menschen, denen wir so täglich über den Weg laufen und die dieses Verhalten an den Tag legen. Es spricht also viel dafür, dass damit Menschen in Deutschland im engeren Sinne und in westlichen Industrienationen im weiteren Sinne meinten.

Das ist aus so vielen Gründen und auf so vielen Ebenen unlogisch, unverschämt und strunzdumm, dass ich das gar nicht weiter eingehen werde.

Nun gibt es für die ungleiche Verteilung von gemessener Intelligenz einige Gründe, von denen vier weiter unten auf der Seite aufgeführt werden. Ein fünfter fehlt, nämlich der, dass Intelligenztests nur das messen können, für das sie konstruiert wurden und sie gewisse Schwächen haben, wenn sie in ein völlig anderes sozio-kulturelles Umfeld transferiert werden.

Der eigentliche Witz ist aber nun, dass Du einen „Effekt“ heranziehst, dessen Namensgeber selber festgestellt hat, dass der IQ in westlichen Ländern - also genau in der Region, über die wir sprachen - inzwischen wieder sinkt, und führt das auf Gründe zurück, die im verlinkten Wikipedia-Artikel auch genannt sind:
Er führte das auf das „Verschwinden anspruchsvoller Bücher“ und eine Zunahme an Computerspielen zurück. Dieser Umstand wirke sich negativ auf das logische Denken aus.

Das bestätigt insofern also exakt meine Aussage. Wobei die ja - wie ich schon erwähnte - auf „dümmer“ lautete, was andere bzw. zusätzliche Aspekte hat als der reine Verlust an messbarer Intelligenz. Mit dümmer meine ich unter anderem auch, dass die Fähigkeit verloren geht, zwischen Realität und Fiktion, zwischen Meinung und Fakten und zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden. Dazu gehört auch, dass die Aufmerksamkeitsspanne kürzer wird, die Bereitschaft, sich mit komplexen Themen zu befassen, schrumpft und erst recht die Bereitschaft, sich selber Informationen zu beschaffen und das auch noch aus vertrauenswürdigen Quellen. Der Anteil von Menschen, die sich kritik- und ahnungslos von Rattenfängern berieseln lässt, wird immer größer und das wiederum ist ein Aspekt, der zum Wiedererstarken von Rassismus, Antisemitismus und Populismus beigetragen hat, was letztlich zum Faschismus führen wird.

Du schriebst:

Ich persönlich halte das auch für eine bedenkliche Entwicklung und glaube, dass die ständige Berieselung mit mehrheitlich dummem Zeug aus oftmals zweifelhaften Quellen mit teilweise bedenklichen Intentionen zunächst in den Faschismus und dann in kollektive Dummheit führen werden (was sich nicht notwendigerweise ausschließt). Ich empfehle in dem Kontext den Film Idiocracy .

Und verweist dazu auf einen Film in dem die kollektive Verdummung der Menschheit behandelt wird.

Jetzt willst Du so tun, als ob Du das nie geschrieben hättest bzw. als ob Du es nur auf westliche Länder beziehen würdest - was dort eben genau nicht steht.

Interessant, dass Du Dir noch eine Definition für irgendwelche Begriffe aus dem Hut zauberst. Da im wissenschaftlichen Jargon umgangssprachliche Bezeichnungen wie „dumm“ nicht verwendet werden, sondern meist das Testergebnis bei der Intelligenzquotientenmessung als operationelle Definition für Intelligenz genutzt wird, ist es legitim Studien zu Veränderungen kollektiver IQ-Messergebnisse heranzuziehen wenn es um die Frage kollektiver Verdummung geht.

Was ein Wissenschaftler (der vermutlich eine politisch korrekte Antwort geben möchte) vermutet ist nicht relevant, relevant ist, was seine Studienergebnisse aussagen.

Nein, tue ich nicht.

Es ist legitim, hat aber nichts damit zu tun, was ich meinte. Ich habe nicht geschrieben, dass ich die Intelligenz nicht betroffen sehe (eine Einschätzung, die von Herrn Flynn, den Du selbst in diese „Diskussion“ einbezogen hast, geteilt wird), habe aber auch darauf hingewiesen, dass ich mit „dumm“ eben nicht nur die Intelligenz meine. Wenn Du das Wort Dummheit in einem beliebigen Wörterbuch nachschlägst, wirst Du dort immer als einen Teil der Bedeutung „fehlende Intelligenz lesen“, aber auch noch weitere Bedeutungen finden - wie zum Unwissenheit, mangelnde Fähigkeit, aus Beobachtungen die richtigen Schlüsse zu ziehen und einige andere mehr.

Mal abgesehen davon, dass ich deutlich gekennzeichnet habe

dass ich meine Meinung geäußert habe und nicht wissenschaftliche Erkenntnisse verbreiten wollte. Dass Du die durchaus wichtige Trennlinie zwischen diesen beiden Dingen nicht ganz so ernst nimmst, ist mir bewusst. Die meisten Deiner Äußerungen hier laufen ja genau darauf hinaus, nämlich dass Du Dir auf unzureichenden Fakten eine unverrückbare Meinung bildest und diese dann als Tatsache verkaufen willst.

Natürlich kann man versuchen, in Diskussionen die Meinung zu beeinflussen, indem man Argumente liefert, die den anderen zum Umdenken bewegen, aber erstens vermisse ich bisher Argumente Deinerseits und andererseits betrifft meine Aussage ja die Zukunft, so dass wir erst in 10 oder 20 Jahren sicher erkennen können, ob ich mit meiner Meinung richtig lag oder ob der massenweise Konsum von kurzen Videos zweifelhaften Inhalts tatsächlich und entgegen meiner Erwartung zur Mehrung von Wissen, Medienkompetenz, vernünftigen Wahlentscheidungen usw. führt.

Deine Argumentation erinnert an die eines Klimawandelleugners.

Erst behauptest Du, dass die Menschen immer dümmer werden und verweist auf einen Film in dem es darum geht, dass die Weltbevölkerung völlig verblödet ist.

Wenn man Dir wissenschaftliche Fakten zeigt, nämlich dass die Weltbevölkerung in den letzten Jahrzehnten im Durchschnitt kontinuierlich intelligenter wurde, erklärst Du, dass Du ja nur ein paar Länder gemeint hast in denen der durchschnittliche IQ entgegen dem globalen Trend zurückgegangen ist. Dann verweist Du noch darauf, dass es ja eine Prognose war und man gar nicht wissen könne was die Zukunft bringt (also wie ein Klimawandelleugner der auf einige Länder verweist in denen es wirklich kälter wurde und dazu noch völlig ignoriert, dass sich lang anhaltende Trends nicht einfach umkehren).

Am Schluß noch das absolute Totschlagargument: Du erklärst, dass es ja einfach nur Deine Meinung sei.

Ich habe diesen Film empfohlen, weil er thematisch passt. Diese Empfehlung dient aber der Unterhaltung und ist nicht - und das muss man hier für manche vielleicht wirklich dazuschreiben - nicht als so eine Art Quelle oder als zwangsläufiges Endszenario der aktuellen Entwicklung gedacht.

Die Hinweise auf die beiden Folgen von Star Trek und Outer Limits sind übrigens auch keine Belege für das, was tatsächlich machbar ist. Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber, bevor Du als nächstes behauptet, ich hätte damit in Entwicklung befindliche technologische Konzepte gemeint.

Ja, und das aus dem beschriebenen Grund.

Was ja der Fall ist. Es wäre sehr vermessen, zu behaupten, die eigene Meinung über eine gesellschaftliche Entwicklung beschriebe eine quasi zwangsläufig eintretende Realität. Im Gegensatz dazu beschreibt dieser Abschnitt

wie Klimawandelleugner wissenschaftliche Tatsachen ignorieren.

Das ist kein Totschlagargument und noch nicht einmal ein Argument. Das ist lediglich der Hinweis darauf, dass ich betonte und deutlich kennzeichnete, dass das, was ich zur zukünftigen Entwicklung schrieb, nur meine Meinung ist, die sich - wie ich auch schon ausführte - erstens aufgrund ihres Bezuges auf eine zukünftige Entwicklung derzeit jeder empirischen Verifizierung entzieht und der Du - zweitens - bisher keine Argumente entgegengestellt hast, sondern bisher nur untaugliche Versuche, mich zu diskreditieren und mir Widersprüche nachzuweisen, wo es keine gibt.