Wozu sind Twitter, Facebook etc. eigentlich gut?

Kann mir jemand mit wenigen Worten erklären, welche VORTEILE bei Twitter, Facebook und anderen sozialen Netzwerken eigentlich ihre NACHTEILE überwiegen?

Was nützt es mir, wenn ich „Folger“ eines anderen Nutzers bin, der über persönliche Lappalien schreibt oder mich mit seiner (mehr oder weniger versteckten) Werbung zum Kauf seiner Produkte animieren will?

Was - um alles in der Welt - leistet so ein „soziales Netzwerk“ eigentlich, dass ich bereit sein soll, über mich, mein Leben, meinen Job, meinen Sex und was weiß ich noch alles öffentlich zu schreiben, wenn ich davon ausgehen muss, dass zukünftige potenzielle Arbeitgeber mich dort observieren, feststellen, dass ich ein „zu aufmüpfiger Typ“ bin und ich für den Rest meines Lebens arbeitslos bleibe - ohne zu wissen, warum?

Es ist doch so, dass ich, sollte ich Betreiber eines solchen Netzwerks sein, über einen weltweiten, möglicherweise riesigen Schatz an höchst persönlichen und intimen Daten verfüge, den ich im Hintergrund laufend mit Hilfe von „Data Mining Programmen“ durchwühlen kann. Da könnte es doch locker passieren, dass zum Beispiel ein pfiffiges Modul von „SPSS“ irgendwann ein tiefgehendes psychoanalytisches Profil von mir erstellt und mehr über mich weiß, als ich selbst.

Welcher VORTEIL überwiegt diesen potenziellen NACHTEIL?

Liebe Grüße
Fatzikowsky

Kann mir jemand mit wenigen Worten erklären, welche VORTEILE
bei Twitter, Facebook und anderen sozialen Netzwerken
eigentlich ihre NACHTEILE überwiegen?

Naja, die einen sagen so, die anderen so…

Was nützt es mir, wenn ich „Folger“ eines anderen Nutzers bin,
der über persönliche Lappalien schreibt oder mich mit seiner
(mehr oder weniger versteckten) Werbung zum Kauf seiner
Produkte animieren will?

Nix. Deshalb kann und sollte man diese auch sperren (blocken, etc.).
Ich hab z.B. Nur Leute bei mir drin, die ich kenne bzw. im direkten Kontakt stehe. So „Sammler und Jäger“ muss man halt nicht haben. Dann bleibt das Adressbuch schön übersichtlich :wink:

Was - um alles in der Welt - leistet so ein „soziales
Netzwerk“ eigentlich, dass ich bereit sein soll, über mich,
mein Leben, meinen Job, meinen Sex und was weiß ich noch alles
öffentlich zu schreiben, wenn ich davon ausgehen muss, dass
zukünftige potenzielle Arbeitgeber mich dort observieren,
feststellen, dass ich ein „zu aufmüpfiger Typ“ bin und ich für
den Rest meines Lebens arbeitslos bleibe - ohne zu wissen,
warum?

Also das Soziale Netzwerk leistet erstmal garnix. Es bleibts chliesslich DIR überlassen was Du schreibst und was nicht. Ich schreib sowas z.B. nicht rein, sondern eben nur für mich Interressante neuigkeiten, die zu 90% von anderen Websites kommen. So kann jemand, der mich kennt damit was anfangen, für andere ist es eben nur ne Info.

Es ist doch so, dass ich, sollte ich Betreiber eines solchen
Netzwerks sein, über einen weltweiten, möglicherweise riesigen
Schatz an höchst persönlichen und intimen Daten verfüge, den

… sofern die Leute halt so du** sind das auch brav alles zu machen was man Ihnen sagt… ohne, das ein Anlass dazu besteht. Herdentrieb vs. Individualismus.

ich im Hintergrund laufend mit Hilfe von „Data Mining
Programmen“ durchwühlen kann. Da könnte es doch locker
passieren, dass zum Beispiel ein pfiffiges Modul von „SPSS“
irgendwann ein tiefgehendes psychoanalytisches Profil von mir
erstellt und mehr über mich weiß, als ich selbst.

Das KANN nicht nur sein, das ist so. Was glaubst du warum Viagra mails immer bei Männern ankommen und frauen die Schukaufwerbung bekommen?!

Welcher VORTEIL überwiegt diesen potenziellen NACHTEIL?

Kurz: keiner.
lang: Es bleibt wie immer Dir überlassen ob und in welchem Umfang Du es nutzt. Wenn Du Dein leben darin ausbreiten möchtest, dann bist Du halts elbst schuld. Wenn Du nix über Dich preisgibst, dann ist das auch gut. Ob/das man dadurch mehr oder weniger „Freunde“ hat mag mal dahin gestellt sein. Ich lebe lieber in der Realität und nutze vom web nur das und wie ICH es möchte und nicht umgekehrt.

Gruß
h.

Hallo Fatzikowsky,

über Twitter kann ich nichts sagen, aber ich gestehe, dass ich begeisterter Facebooker bin.

Ich bin mir der Gefahren durchaus bewusst aber:
ein potentieller Arbeitgeber kann höchstens mein Foto sehen, mehr nicht und das ist nicht schlimm.
Ich möchte auf Facebook nicht mit Arbeitskollegen usw. befreundet sein.
ich breite mich nicht über meinen Job, über mein Leben und schon gar nicht über sex aus, letzteres geht auch meine freunde nichts an.

Ich treffe über Facebook Verabredungen, chatte, teile Links, mache Spiele usw. Ich habe auch nur wenige Freunde, alles Leute, mit denen ich auch wirklichen, nicht nur virtuellen Kontakt habe. Ich kann schnell und unkompliziert mit Freunden kommunizieren, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Ich habe schon viele alte Freunde über Facebook wiedergefunden und mit anderen den Kontakt intensiviert, das sehe ich eigentlich als den größten Vorteil an.

Man muss halt ein bisschen vorsichtig sein, wie überhaupt im Internet ansonsten machts mir großen Spaß.

Grüße
Chang

Ich kann auch nur zu facebook was sagen:

In Laufe meines Lebens habe ich in vielen Städten gewohnt. Zum Studium, zur Promotion, zum Arbeiten etc. etc. überall hat man Leute kennengelernt, die jetzt nicht direkt enge Freunde sind aber mit denen man trotzdem gern locker in Kontakt bleibt.

Genau das leistet facebook. Sehr viele stellen gelegentlich Fotos rein von Urlaubsreisen oder von den Orten wo sie grad leben. Sie regen zur Diskussion an über Themen, die ich vielleicht ganz interessant finde und ähnliches.

Wichtig ist (wie auch schon gesagt wurde) - wenn du dafür sorgst dass nur Leute deine Freunde werden bei denen du auch Wert drauf legst, dann wirst du auch keine Probleme mit Spammern bekommen. Achte darauf, was du von dir preisgibst und lies die AGB des Betreibers. Wenn du mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand an solche Netzwerke herangehst überwiegen die Vorteile beiweitem die Nachteile.

Vielen Dank an Alle!

Jetzt ist mir auch klar, weshalb ich mit „sozialen Netzwerken“ nichts anfangen kann:

Ich lebe sehr zurückgezogen und gehe meinen introvertierten Interessen nach. Auch in der „realen Welt“ habe ich nur mit einem anderen Menschen regelmäßig Kontakt und nenne sechs weitere „meine guten Bekannten“. Hier reicht aber schon ein Kontakt alle drei bis sechs Monate. Meine Innenwelt (Träume, Fantasien, Imaginationen) ist so lebendig, dass ich voll damit beschäftigt bin, so im Außen zu gestalten und keine Langeweile habe.

Bis vor 15 Jahren hatte ich noch Interesse daran, mit Menschen Kontakt zu halten, die ich in meinem „früheren Leben“ kennen gelernt hatte. (Schul- und Jugendfreunde, Kollegen aus der Ausbildung, Verwandte etc.)
Irgendwann stellte ich beim dritten Treffen mit Ausbildungskollegen aus der Zeit als ich 14 bis 17 Jahre alt war fest, dass offenbar die meisten Menschen in ihrer inneren Entwicklung irgendwann stehenbleiben und immer nur dasselbe (mit manchmal anderen Worten) erzählen. Da ich schnell erfasse und Details gut behalte, langweilt es mich schon, wenn ich ungefähr das gleiche ein zweites Mal zu hören bekomme.
Seit mir klar ist, dass ich mit den „alten Bekannten“ bloß meine Zeit vergeude und keinen Gewinn habe, habe ich an keinem „Ehemaligentreffen“ mehr teilgenommen.

Außerdem habe ich festgestellt, dass ein Treffen mit „Ehemaligen“ bzw. mit „alten Freunden“ nur solange Spaß macht, wie es den meisten von ihnen relativ „gut“ geht, sie noch ein „Aufwärts“ in ihrem Leben sehen und keine nennenswerten Wehwehchen aufgetreten sind. Ansonsten drehen sich solche Gespräche oft um Leid und Krankheit. Aber etwas, mit dem ich mich beruflich beschäftige, brauche ich nicht auch noch in der Freizeit.

Aber die wichtigste Feststellung für mich war, dass die meisten Menschen extravertiert sind und ihre Aufmerksamkeit ganz auf die Außenwelt gerichtet haben. Wenn ich denen von „Innenwelt“, von meinen lebhaften Träumen und vom Unbewussten berichten wollte, habe ich nur noch Unverständnis geerntet. Das aber ist nicht sehr aufbauend. Das brauche ich nicht. Dann tausche ich mich lieber mit sehr wenigen, aber verständigen Menschen aus. Das baut auf.

Zurück zu „sozialen Netzwerken“ im Internet. Ich bemerke einen deutlichen Unterschied in meinem Inneren, wenn ich einem realen Menschen aus Fleisch und Blut gegenüber stehe oder wenn mein unmittelbares Gegenüber der Editor einer Software ist: Im letzteren Fall spüre ich nicht, wie es den Angeschriebenen in ihrem Inneren geht. Ihre Gefühle übertragen sich nicht in mich und bewegen mich nicht. Wenn aber ein wirklicher Mensch mein Gesprächspartner ist, dann höre ich nicht nur seine Worte und registriere all seine nonverbalen Körperäußerungen, sondern gleichzeitig spüre (fühle, empfinde, empathiere) ich, was in ihm vorgeht. Das ist mir wichtig, denn oft reden Menschen wie ein Wasserfall und lächeln dabei, während in ihrer Innenwelt in Wirklichkeit Angst, Sorge und Chaos herrschen. Das oberflächliche Lächeln täuscht nur darüber hinweg. Ich will mich aber nicht täuschen lassen. Für Täuschungen habe ich keine Zeit (mehr).

Ich sollte noch sagen, dass ich als mittlerweile fast Sechzigjähriger (aber dennoch sehr Technikbegeisterter) statistisch gesehen drei Viertel meines Lebens hinter mir habe. Die subjektiv empfundene Zeit vergeht immer schneller. Wenn ich in den mir (statistisch) verbleibenden zwanzig Jahren noch etwas bewirken will, darf ich diese Zeit nicht für Oberflächlichkeiten, Smalltalk und Spiele verbrauchen.

Liebe Grüße
Fatzikowsky

Ich glaube das empfindet jeder Mensch anders.

Während du es als oberflächliche Zeitverschwendung ansiehst, was eine absolut legitime Ansicht darstellt, glaube ich vielmehr, dass es eine neue Art der Partizipation am Leben anderer darstellt.

Wir leben viel globaler als früher. Wir haben Freunde und Bekannte nicht mehr nur in unseren Heimatstädten sondern weltweit. Meine beiden besten Freunde wohnen in Berlin und Leipzig. Jeweils zwischen 3 und 6 Stunden mit dem Zug entfernt.

Das Internet bietet uns einen Weg unsere Freundschaft zu pflegen ohne dazu viel reisen zu müssen. Das soll nicht bedeuten, dass es für so eine Freundschaft nicht auch wichtig wäre sich hin und wieder zu treffen.

Ich finde es bedauerlich, dass viele Menschen nicht akzeptieren, dass das Internet andere, neue Formen der Kommunikation ermöglicht. Es geht dabei auch nicht darum, welche Formen nun besser und schlechter sind. Sie sind anders.

So ähnlich verhält es sich auch mit sozialien Netzwerken. Mancher fühlt sich mit dieser neuen Kommunikationsform wohl, mancher findet sie doof. Das ist OK. Wir leben in einer freien Welt.

Ich jedenfalls freue mich, wenn Melanie Fotos aus Australien zeigt, Britta ihre neuen Fotos aus Afghanistan, Stephan Lustiges aus Sibirien berichtet und Oliver mal wieder ganz profan auf die neuesten Kapriolen unserer Regierung hinweist.

Hallo Fatzikowsky,

ich kann deine Einschätzung nicht teilen-in deiner Frage steckt bereits die Antwort.

Es liegt doch an dir welchen Themen du folgst-du allein entscheidest wem du folgen möchtest oder nicht.

Die Vorteile liegen in der schnelligkeit der Informationen und du hast die Möglichkeit dir unsenzierte Informationen zu beschaffen.

Wer in dem Glauben ist-das unsere Medien die Bevölkerung umfassend informiert ist ein „Träumer“-die deutschen Medien sind die Propagandawerkzeuge der Lobbyisten.

Social Media wird in Zukunft die klassischen Medien als Informationsquelle ersetzen und die globale Kommunikation Revolutionieren.

Ich möchte dir ein Video empfehlen-das mehr sagt als Tausend Worte.

Social Media - die neue Weltordnung

Gruß aus München
Tweuropa