Wozu sollte ich Gott gegenüber demütig sein?

Wozu sollte ich Gott gegenüber demütig sein?

Ich habe mich in letzter Zeit mit dem Thema Gott/Glaube/Religion befasst, und irgendwie fehlt mir das Verständnis, weshalb ich einen Gott anbeten sollte, der nicht besser ist als die Menschen (bezogen auf die Grausamkeit Gottes im Alten Testament z. B.). Ist das nicht irgendwie überflüssig?

Der Gott, von dem ich gelesen habe, gibt mir doch nichts. Er „gibt mir nichts“ in dem Sinne dass ich für mich persönlich nichts davon habe, wenn ich an ihn glaube oder ihn anbete. Genauso könnte ich doch meinen Nachbarn dafür anbeten, dass er nicht nachts in mein Haus einsteigt und mir im Schlaf den Schädel einschlägt, weil ihm meine Lebensweise nicht passt.

Natürlich könnte ich Gott gegenüber demütig sein, weil er mir das Leben gegeben hat, dazu müsste ich aber erstmal daran glauben, und dazu fehlt mir der Grund.

Mein persönliches Problem mit der Bibel ist ja, dass das Buch so steinalt ist, dass Menschen Jahre damit verbringen können, den Text so auszulegen, dass er in die heutige Zeit passt. Nach dem Muster könnte ich mich an „Feuchtgebiete“ setzen und hätte das nach der entsprechenden Zeit auch so zusammengedoktert, dass es meine Vorstellung von ultimativer Wahrheit unterstützt.

Trotzdem, ich bin ein unwissender Atheist (und das sage ich ohne jede Ironie), bitte erklärt’s mir.

Hallo Nightwatch,

zu Deiner Anfrage:

Wozu sollte ich Gott gegenüber demütig sein?
Ich habe mich in letzter Zeit mit dem Thema Gott/Glaube/Religion befasst, und irgendwie fehlt mir das Verständnis, weshalb ich einen Gott anbeten sollte, der nicht besser ist als die Menschen (bezogen auf die Grausamkeit Gottes im Alten Testament z. B.).
Ist das nicht irgendwie überflüssig?

Demut ist die Gesinnung von jemanden, der erkannt hat, dass er (oder sie - zur Vereinfachung „er“) begrenzt ist, hinter seinen eigenen Ansprüchen (Gerechtigkeit, Einsicht, Liebe etc) mal mehr und mal weniger häufig zurückbleibt, christlich formuliert: („nur“) Geschöpf ist. Das „nur“ ist dabei nicht abwertend gemeint, aber zeigt uns wo wir stehen. Aus evolutionärer Sicht sind wir natürlich ziemlich weit, was unser Bewusstsein, Wissen und unsere Fähigkeiten angeht, aber trotzdem sind wir eben nur Sterbliche, christlich formuliert: nur „Geschöpfe“, die vor ihrem Schöpfer stehen. Demut soll uns vor einem Allmachtsstreben bewahren, vor einem illusionären Streben nach Perfektion und Vollkommenheit, aus dem sich nur zu oft das Abstrafen und Verurteilen der Begrenztheit anderer Menschen ergibt. Für einen Christen heißt „Demut“ zu erkennen und anzunehmen, dass diese Macht und Vollkommenheit nur in Gott zu finden ist, der all das ist und dem es allein zusteht, da er es nicht missbraucht.

Da Du bisher weder an Gott zu glauben scheinst, noch mit dem Gottesbild der Bibel viel anfangen kannst, ist es klar, dass Du kein großes Bedürfnis hast, so eine Haltung einzunehmen. Das wäre auch heuchlerisch, ohne die entsprechende Erkenntnis.

Nun sprichst Du viele Themen an, die ich nur anreißen kann. Du sprichst von den im AT geschilderten grausamen Taten Gottes, die die Frage nach der Theodizee (der Gerechtigkeit oder Rechtfertigung Gottes angesichts des Übels und Leids in der Welt) laut werden lassen. Auf der anderen Seite haben wir das Gottesbild Jesu, der uns diesen Gott dennoch als „unseren Vater“ vorstellt und die Überlieferungen im NT, in denen sich Jesus so tief mit diesem Gott identifiziert (z.B. im Johannes Evangelium: „Ich und der Vater sind eins“), dass sich daraus nach und nach im Christentum der Glaube an die Trinität (Gott = Vater, Sohn, Hl. Geist; ein Wesen, drei Personen oder besser Modi) herausbildete.

Du fragst dann implizit nach der Zuverlässigkeit der Bibel – so schließt Du aus den Schilderungen der grausamen Taten, die Gott zugeschrieben werden, dass Gott auch so ist. Das sind wichtige Fragen und ich werde da nicht drüberbügeln mit einem Satz wie „Das haben die Menschen der damaligen Zeit nur so interpretiert“ oder „Natürlich kann Gott auch grausam sein oder zumindest so wirken“ oder „Klar besteht ein Widerspruch zwischen dem AT und dem NT“. In all diesen Sätzen steckt ein gewisser Funke Wahrheit, aber mehr auch nicht.

Christen glauben (in der Mehrheit) nicht, dass die Bibel von Gott diktiert wurde, ohne die Freiheit des Menschen zu achten. Christen glauben, dass die Bibel Gotteswort in Menschenwort ist und das der Hl. Geist die Niederschrift inspiriert, aber nicht diktiert hat. Dadurch fließt in die Texte natürlich das Gottes- und Weltbild der damaligen Zeit ein. Du kannst Dir z.B. in Genesis den Schöpfungsbericht ansehen. Diese Schilderung entspricht der Vorstellung der damaligen Zeit, d.h. dem Weltbild Israels um ca. 800 v.Chr. (Datierung des Pentateuchs ist sehr schwierig, die Spannweite reicht von 1000 (erste Quellen sind vorhanden) bis 400 v.Chr. (Endgestalt des Pentateuchs = 5 Bücher Mose). Obwohl wir heute weiter sind, was unsere Erkenntnisse über den Anfang des Lebens auf der Erde angeht, ist die Aussageintention des Textes (damals wie heute!) gleich: „Als >>Gründungsmythos>kanonische>Anfang>Ziel

Hi Nightwatch,

ich habe gerade deine email gelesen und will mir etwas Zeit dazu nehmen, dir zu antworten, obwohl ich eben auch nur ein Mensch bin mit begrenztem Wissen :smile:.

Ich kann mir gut vorstellen, warum das alles recht schwierig ist, zu verstehen. Habe gerade eine Zeit hinter mir, wo ich Gottes Gegenwart angezweifelt habe und bin jetzt gerade wieder dabei, meine Beziehung zu ihm neu zu vertiefen. (Wir sind vor kurzem in ein anderes Land gezogen und damit in eine voellig neue Identitaet gestolpert, was mich veranlasst hat, so einige Lebensinhalte zu hinterfragen).

Also, ich denke, ich erklaere dir einfach mal von Anfang an so gut es geht, was es mit der Bibel und dem Glauben an Gott so auf sich hat und du kannst dir dann ein Bild davon machen. Die Bibel selbst sagt sogar, dass man „die Kosten ueberschlagen soll“, bevor man sich fuer den Glauben entscheidet.
Also, Gott schuf die ersten Menschen um eine tiefe Beziehung mit ihnen zu haben. Er hat sie als freidenkende Menschen geschaffen. Deswegen konnten sie sich auch gegen ihn und fuer die „Suende“ entscheiden. Weil er will, dass man ihn aus freiem Willen liebt und nicht wie eine Marionette tut, was er will. Seid dem ersten Suendenfall sind die Menschen getrennt von Gott, weil er heilig ist und nichts „suendhaftes“ in seiner Naehe bestehen kann. Denn Gott hasst die die Suende. Im Alten Testament wurde Suende, wie du erwaehnt hast, oft direkt bestraft. Gott hatte den Menschen oft Chancen gegeben, aber im Grunde haben sie einfach immer wieder versagt, weil wir Menschen seit Adam und Eva Gott spielen wollen; in unserem Leben und im Leben anderer. Gott ist allwissend und allmaechtig, deshalb wusste er das von Anfang an, hat es aber alles so laufen lassen, weil er eben ein Individuum haben wollte, dass sich aus eigenem Willen fuer Heiligkeit entscheidet, also fuer ihn. Also, hat er mit dem neuen Testament einen riesigen Schritt gemacht und ist in Jesus Mensch geworden. Jesus, als der einzige Mensch, der bis zu seiner Hinrichtung keine Suende begangen hat, weil er selbst Gottes Sohn ist, ist dann als letztes Opfer fuer die Suenden der ganzen Menschheit gestorben. Also, waehrend frueher Tieropfer gebracht wurden, war dies ein Versoennungsangebot Gottes an seine Schoepfung. Deshalb ist es jetzt so, dass der Mensch im Grunde die Moeglichkeit hat, wieder eine tiefe Beziehung mit ihm zu haben. Im neuen Testament heisst es, wenn man diese Vergebung annimmt, dass man dann wieder in Gottes Naehe kann, also mit ihm ganz normal ueber alles reden kann, um Hilfe bitten kann und er einen immer mehr veraendert. Und man nach dem Tod ewig (bei ihm) leben wird.
Also im Grunde kann man Gott im Alten Testament als den boesen Richter sehen, aber ich persoenlich sehe ihn eher als verratene Vater.
Das ist genauso, wie wenn man sein eigenes Kind ganz klein im Arm haelt und sich wuenscht, sein ganzes Leben lang eine wunderbare Beziehung zu ihm zu haben. Man hat es in die Welt begleitet, es ist einem aehnlich und dann macht es Dinge, die es nicht soll und man bestraft es, man lobt es, wenn es das richtige tut und so weiter. Man tut seinen Teil und wuenscht sich, dass es diese Liebe aus freiem Willen erwiedert. Aber es liegt trotzdem am Kind, ob es dich spaeter respektiert oder mit Fuessen tritt. Du kannst es nur loslassen und hoffen, dass es deine Gesten grenzenloser Liebe sieht.

Naja, ich weiss nicht, ob das fuer dich einen Sinn ergibt. Fuer mich war das wie gesagt vor einiger Zeit nicht so ganz einsichtig, weil ich mich gefragt hab, ob das alles nicht nur ein System ist, dass in sich ganz einleuchtend ist, aber von aussen betrachtet wiederum etwas komisch klingt.

Mir haben zwei Erkenntnisse geholfen, mich noch mal ganz gezielt dafuer zu entscheiden, an Gott zu glauben:

Zum einen: Wenn es keinen Gott gibt, dann muesste also so eine Art Evolutions-Theorie wohl der Grund unseres Daseins sein. Und wenn man sich damit lange genug beschaeftigt, dann muss man am Ende feststellen, dass eben fuer beides Glauben noetig ist. Entweder man entscheidet sich daran zu glauben, dass diese uebertrieben komplezierte Welt von selbst entstanden ist und sich selbst entwickelt hat oder man glaubt, dass es einen Schoepfer geben muss, eine hoehere Macht, einfach so gemacht hat. Fuer beides muss man sich entscheiden, weil beides Glauben erfordert.

Zum anderen: Wenn hoehere Macht, warum dann der Gott der Bibel? Fuer mach war die beste Antwort: Weil sie als einzige Glaubensrichtung nicht fordert, dass du unzaehlige Dinge tust, sondern Gottes Sohn schon alles dafuer getan hat, was es braucht, um ewig zu leben und eine persoenliche Beziehung zu Gott zu haben. In anderen Glaubensrichtungen ist es immer so, dass der Mensch aus eigener Kraft gerecht werden muss (und sicherlich immer scheitern wird), aber beim Gott der Bibel musst du nichts dafuer tun, als die Vergebund durch Jesus und somit die Gerechtigkeit vor Gott annehmen.
Was hat Gott davon hat? Die tiefe Beziehung mit seinem Geschoepf.
Was hab ich davon hab? Die tiefe Beziehung mit meinem Schoepfer.
Wie sieht diese Beziehung aus? Lies das neue Testament, probier es aus und dann wirst du es verstehen.

Was auch immer du denkst und was auch immer ich an neuen Frage aufgeworfen hab, du kannst mir echt super gerne schreiben. Ich kann nicht alles erklaeren, und wenn, dann macht es fuer jemanden, der skeptisch ist, auch nicht immer 100 % Sinn.
Aber wenn jemand ernst gemeinte Fragen hat, dann ist so ein Austausch wirklich sehr wertvoll.

Ok, wuensch dir noch einen schoenen Tag,

Bine

‘Kleidet euch mit Demut’
ER KAM aus einer bedeutenden Stadt, besaß von Geburt an das römische Bürgerrecht und stammte wahrscheinlich aus einer angesehenen Familie. Saulus, so sein Name, hatte eine für das 1. Jahrhundert hervorragende Ausbildung genossen. Er beherrschte mindestens zwei Sprachen und gehörte den Pharisäern an, einer bedeutenden religiösen Gruppe des Judentums.
Saulus hatte bestimmt gelernt, auf das einfache Volk herabzublicken und auf seine eigene Gerechtigkeit stolz zu sein (Lukas 18:11, 12; Apostelgeschichte 26:5). Die anderen Pharisäer waren überhebliche Menschen, die Ansehen und schmeichelhafte Titel liebten (Matthäus 23:6, 7; Lukas 11:43). Der Umgang mit ihnen muss auf Saulus abgefärbt haben. Wie wir wissen, wurde er ein erbitterter Christenverfolger. Jahre später sagte Saulus, der inzwischen als Apostel Paulus bekannt war, er sei in jüngeren Jahren „ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mensch“ gewesen (1. Timotheus 1:13).
Saulus wurde also Christ — der Apostel Paulus — und änderte sich von Grund auf. Demütig erklärte er, er sei „geringer . . . als der geringste aller Heiligen“ (Epheser 3:8). Seinen Erfolg als Evangeliumsverkündiger schrieb er nicht sich selbst zu, sondern gab Gott die Ehre (1. Korinther 3:5-9; 2. Korinther 11:7). Kein anderer als Paulus ermahnte die Christen seinerzeit: „Kleidet euch . . . mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut“ (Kolosser 3:12).
Gilt dieser Rat auch noch im 21. Jahrhundert? Bringt es etwas, demütig zu sein? Kann Demut wirklich ein Zeichen von Stärke sein?
Ist der allmächtige Schöpfer demütig?
Beim Thema Demut ist immer der Standpunkt Gottes in Betracht zu ziehen, denn Gott ist unser Schöpfer und Souverän. Im Gegensatz zu ihm haben wir Grenzen, die wir respektieren müssen. Wir sind von Gott abhängig. Ein weiser Mann namens Elihu sagte in alter Zeit: „Was den Allmächtigen betrifft, wir haben ihn nicht ergründet; er ist erhaben an Macht“ (Hiob 37:23). Man braucht nur an das Universum zu denken, um zu erkennen, wie klein und unbedeutend der Mensch ist. „Hebt eure Augen in die Höhe und seht“, schrieb der Prophet Jesaja. „Wer hat diese Dinge erschaffen? Er ist es, der ihr Heer selbst der Zahl nach herausführt, der sie alle sogar mit Namen ruft. Wegen der Fülle dynamischer Kraft, da er an Macht auch kraftvoll ist, fehlt nicht eines davon“ (Jesaja 40:26).
Jehova Gott ist allmächtig und gleichzeitig demütig. König David sagte in einem Gebet zu ihm: „Du wirst mir deinen Schild der Rettung geben, und deine Demut macht mich groß“ (2. Samuel 22:36). Gott ist insofern demütig, als er sich für kleine, unbedeutende Menschen, die ihm Freude machen wollen, interessiert und ihnen gegenüber barmherzig ist. Jehova neigt sich gewissermaßen vom Himmel herab, um denen Güte zu erweisen, die ihn fürchten (Psalm 113:5-7).
Außerdem schätzt Jehova Demut bei seinen Dienern. Der Apostel Petrus schrieb: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (1. Petrus 5:5). Ein Bibelschreiber sagte einmal, wie Gott stolze Menschen betrachtet: „Jeder, der stolzen Herzens ist, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ (Sprüche 16:5). Doch wie kann Demut ein Zeichen von Stärke sein?
Was Demut nicht ist
Demütig zu sein ist nicht dasselbe wie gedemütigt zu werden. In manchen alten Kulturen war der Sklave der Inbegriff des demütigen Menschen — doch er war ein geknechtetes, armes, bemitleidenswertes Wesen. In der Bibel dagegen ist von einer Demut die Rede, die Ehre einbringt. Im Bibelbuch Sprüche beispielsweise heißt es: „Die Folge der Demut und der Furcht Jehovas ist Reichtum und Herrlichkeit und Leben“ (Sprüche 22:4). Und in Psalm 138:6 lesen wir: „Jehova ist hoch, und doch sieht er den Demütigen; aber den Überheblichen kennt er nur von fern.“
Wenn jemand demütig ist, bedeutet das nicht, dass er keine Fähigkeiten hat oder nicht viel erreichen könnte. Jesus Christus bestritt zum Beispiel nie, Jehovas einziggezeugter Sohn zu sein, und er ließ auch nie den Eindruck entstehen, sein Dienst auf der Erde sei nicht wichtig (Markus 14:61, 62; Johannes 6:51). Dennoch gab er bei allem, was er tat, demütig seinem Vater die Ehre und gebrauchte seine Macht nicht dazu, andere zu beherrschen und zu unterdrücken, sondern ihnen zu dienen und zu helfen.
Ein Zeichen von Stärke
Jesus Christus war unter seinen Zeitgenossen zweifellos aufgrund seiner „Machttaten“ bekannt (Apostelgeschichte 2:22). Doch für manche war er ‘der niedrigste der Menschen’ (Daniel 4:17). Er führte nicht nur ein sehr einfaches Leben, sondern machte auch immer wieder auf den Wert der Demut aufmerksam (Lukas 9:48; Johannes 13:2-16). Obwohl er demütig war, war er dennoch nicht schwach. Er verteidigte furchtlos den Namen seines Vaters und führte mutig seinen Auftrag aus (Philipper 2:6-8). Die Bibel beschreibt Jesus als einen mutigen Löwen (Offenbarung 5:5). Sein Beispiel zeigt deutlich, dass Demut sehr wohl mit moralischer Kraft und Charakterstärke vereinbar ist.
Wer um echte Demut bemüht ist und sich im Leben von ihr leiten lassen möchte, wird feststellen, dass das alles andere als einfach ist. Es bedeutet, sich konsequent dem Willen Gottes unterzuordnen und nicht den Weg des geringsten Widerstands zu gehen oder fleischlichen Neigungen nachzugeben. Zum Entwickeln von Demut ist innere Stärke nötig, denn wenn man sich selbstlos für Jehova und seine Mitmenschen einsetzen möchte, muss man persönliche Interessen zurückstellen.
Der Nutzen der Demut
Demut bedeutet Freisein von Stolz oder Arroganz, Niedriggesinntsein (Epheser 4:2). Menschen mit einer demütigen Gesinnung schätzen sich mit all ihren Stärken und Schwächen, Erfolgen und Misserfolgen realistisch ein. Paulus gab diesbezüglich den guten Rat: „Ich [sage] jedem, der sich unter euch befindet, nicht höher von sich zu denken, als zu denken nötig ist, sondern so zu denken, dass er gesunden Sinnes sei“ (Römer 12:3). Jeder, der diesen Rat befolgt, übt sich in Demut.
Demut zeigt auch, wer die Interessen anderer über seine eigenen stellt. Paulus wurde von Gott inspiriert, Christen zu ermahnen, ‘nichts aus Streitsucht oder aus Ichsucht zu tun, sondern in Demut die anderen höher zu achten als sich selbst’ (Philipper 2:3). Das deckt sich mit Jesu Gebot an seine Nachfolger: „Der Größte . . . unter euch soll euer Diener sein. Wer immer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer immer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Matthäus 23:11, 12).
Ja, Demut führt dazu, dass man in Gottes Augen erhöht wird. Der Jünger Jakobus unterstrich diesen Gedanken mit den Worten: „Erniedrigt euch in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen“ (Jakobus 4:10). Wer möchte nicht gern von Gott erhöht werden?
Mangelnde Demut hat schon viel Streit und Verwirrung gestiftet — sowohl zwischen Einzelnen als auch Gruppen. Wenn es uns an Demut jedoch nicht fehlt, können wir viel Gutes erwarten. Wir können das wohlige Gefühl verspüren, Jehova zu gefallen (Micha 6:8). Wir können inneren Frieden haben, weil demütige Menschen im Allgemeinen glücklicher und zufriedener sind als hochmütige (Psalm 101:5). Im Umgang mit der Familie, mit Freunden, Kollegen oder anderen läuft alles viel glatter und angenehmer ab. Demütige Menschen treten nicht unangenehm fordernd auf und vermeiden dadurch ein Verhalten, das leicht zu Wut, Entfremdung, Groll und Verbitterung führen kann (Jakobus 3:14-16).
Demut ist wirklich eine gute Grundlage für ein harmonisches Miteinander. Sie ist eine Hilfe bei all den Herausforderungen unserer egoistischen, wettbewerbsorientierten Welt. Der Apostel Paulus konnte mit Gottes Hilfe Arroganz und Stolz überwinden. Auch wir sollten jedem Hang zur Überheblichkeit entgegenwirken und uns nie für etwas Besseres halten. „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“ (Sprüche 16:18). Wenn wir uns an Paulus ein Beispiel nehmen und seinen Rat befolgen, werden wir erkennen, wie weise es ist, ‘sich mit Demut zu kleiden’ (Kolosser 3:12).
[Bild auf Seite 4]
Paulus gelang es, Arroganz und Stolz zu überwinden
[Bild auf Seite 7]
Wer demütig ist, kommt mit anderen besser aus
[Bildnachweis auf Seite 5]
Anglo-Australian Observatory/David Malin Images

Hallo!
Ich glaube, ich kann deine Frage nicht direkt beantworten aber auch ich habe die zwei letzten Jahre daran verbracht Gott kennenzulernen so wie er ist (so wie er beschrieben ist und so wie ich ihn sehe, wenn ich die Welt beobachte). Ich muss nur gleich am Anfang schreiben, dass ich noch vor zwei Jahren tief gläubig war. Der Glaube war mir eine Unterstützung, ich habe mich immer in meinen Gebeten den lieben Gott um die Hilfe gebeten und da ich tief daran glaubte, dass er mich liebt und nur das beste für mich will, habe ich mich bei ihm sicher und geborgen gefühlt. Es ist mir aber gut gegangen, ich war nicht arm, nicht krank, hatte mein Zuhause. Irgendwie habe ich aber angefangen immer öfter die Seite www.racjonalista.pl , die Seite der polnischen Rationalgesellschaft besucht, und viel gelesen. Da haben sich meine Augen geöffnet.
Ich will aber nicht so viel über mich schreiben, da ich auch noch versuchen will deine Frage zu beantworten. Ich war doch auf der Seite den Gläubigen auch. Ich glaube, dass Menschen Angst vor Gott haben. Sie denken, dass er sie, wenn sie ihn preisen und ihm gegenüber demütig sind, nach dem Tod in den Himmel nimmt und dass sie nicht in die Hölle gehen (Angst vor der Hölle ist wirklich eine große Macht!!!). Das ist eine Sorte der Gläubigen – die verängstigten und sensiblen Menschen. Es scheint raffiniert zu sein aber wenn man eine große Angst in sich trägt…
Die anderen sehen Gott in Jesus, der am Kreuz hangt und leidet. Menschen, die leiden und denen es sehr schlecht geht, die einsam sind, identifizieren sich eben mit dem leidendem Jesus, sehen sich selbst in ihm, sehen ihn in sich. So können sie ein bisschen Gott sein und haben auch jemand, der sie versteht, der auch so gelitten hat wie sie und der gesagt hat, dass das Leiden eines Tages sein Ende nimmt. Sie sind an der guten Seint gegen die bose Welt, mit gott an der Seite. Sie sind dankbar dafür.
Die andere Sorte – es sind Menschen die eigenes Verstand gar nicht benutzen.
Es gibt bestimmt auch Menschen, die Gott nur in guten Sachen sehen (die Naiven und unschulgig wie Kinder)– deswegen haben sie das Bedürfnis (man müsste einen Psychologen Fragen aus welchem Grund Menschen überhaupt so ein Bedürfnis haben - es muss auf jeden Fall ein schönes Gefühl sein)
Ich halte das alles für eine Vereinfachung. Alles ist eine grobe Vereinfachung.Ich glaube auch, es gibt viele andere Sorten und andere Gruende (mir kommen immer wieder neue in den Sinn)
Menschen wollen daran nicht denken dass Gott in Wirklichkeit sehr grausam ist – ohne dieses Wissen lebt es sich leichter. Ohne Wissen lebt es sich leichter!
Ich beneide Dich, dass Du in Deutschland und nicht in Polen lebst. Das ist aber eine andere Geschichte.
Ich hoffe ich habe deine Frage ausfuerlich beantwortet und das die Antwort glaubwürdig und nachvollziehbar ist. Gründe des Menschen den Gott zu preisen und ihn demütig zu sein sind also nicht so rein, wie die Gläubigen angeben. Keiner will das aber laut sagen…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo nightwatch,

dass du dir Geadnken über GOTT machst ist bereits ein zeichen, dass ER mit seinem GEIST an Dir wirkt. Grund zur Freude!

Micha 6,8: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Es kommt also in der Bibel vor, Gott fordert es von uns. Trotzdem, in dieser Klarheit wie bei Micha ist es nur ein einziges mal drin. Demut steht dort an letzter Stelle, vorher kommt Wichtigeres (Gottes Wort halten, Liebe üben).

Ich glaube aber, dass die Frage falsch ist. Man könnte ja auch die Frage stellen, warum sollen wir begeistert sein, wenn wir einen Sonnenaufgang auf einer hohen Bergspitze erleben (jeder kann hier einsetzen, was ihn besonders anspricht)? Diese Antwort ist klar: Wir sind es (begeistert). Wir benötigen keinen Befehl dazu.

Wer Gott kennen darf, der ist demütig, er wird keinen Befehl dazu brauchen. Es ist eine ganz normale Folge davon, Gott gut zu kennen. Dieser Befehl geht wohl eher an solche, die noch nicht so weit sind. Tu zuerst die anderen 2 Dinge, und du schaffst damit die Voraussetzung für das Dritte.

Klar???

Alles Gute für Deinen weiteren Weg!

Hallo Nightwach Bitte um Verzeihung das ich erst jetzt etwas schreibe, habe mein Passwort vergessen gehabt usw. Interessiert dich das Thema überhaupt noch??? Also ich finde du stellst wirklich gute Fragen. Nur würde es mich interessieren wo du zur Zeit stehst, ob du in den paar Monaten zu irgendwelchen Erkenntnissen gekommen bist, oder etwas an Kenntnissen dazu gewinnen konntest? Den im Text stellst du mehrere Fragen und ich müsste am besten ganz von vorne anfangen, oder müsste wissen, was und wie viel du schon gelesen hast, damit ich deinen Stand kenne und mich nicht wiederholen muss oder dich mit Infos zu langweile die du vielleicht schon sowieso kennst. Wie gesagt, ich Fand bis jetzt deinen Text am interessantesten und ehrlichsten und das du denkst das du ein Atheist seist finde ich auch gut. Den man muss wissen wo man muss wissen wo man selber steht, bevor man weiter möchte. Naja schreib erstmal den aktuellen stand und dann sehen wir weiter. MfG.

Die reale Existenz Gottes ist wissenschaftlich bewiesen, philosophisch, mathematisch und experimentell, ebenso, daß Gott der Verfasser der Bibel ist. Gott ist die EINZIGE Realität. Um Gott zu leugnen, muß man ALLEN Verstand, ALLE Vernunft, ALLE Logik und ALLE Mathemmatik verwerfen, sich also zu einem sprechfähigen Affen oder, noch schlimmer, zu einer biochemisch-elektrisch funktionierenden Maschine (Evolutionsprodukt) degradieren, was allein das Interesse des Teufel ist.
Wer Gott als Gott anerkennt, also als allmächtig, der ist demütig vor Gott, d.h, glaubt Seinem in der Bibel niedergelegtem Wort oder ein Idiot, denn Gott bewirkt absolut ALLES, weil Er allein handeldner si tien Seinr Schöpfung, andernfalls wäre Er nicht allmächtig.
Die Bibel ist das einzige wissenschaftliche Buch auf unserem Planeten. Es enthält das einzige widerspruchsfreie Weltbild und Widerspruchsfreiheit ist das Kriterium der Wahrheit ist.

A L L E S L I E B E
georg todoroff
www.g-todoroff.de

Hallo,
Zuerst mal zur Klarstellung, das was du da als Gott bezeichnest, das ist nicht der echte gott, das ist nur, das was in den Kirchen für Gott gehalten wird.

Zur Demut:
Du brauchst nicht demütig sein gegenüber Gott.
Das eigentliche Ziel ist ja mit gott zu verschmelzen, und das geht nur wenn du Gott sozusagen auf Augenhöhe begegnest.
Nun ist es aber so, dass viele Menschen eine überhebliche Grundhaltung im Leben einnehmen. Sie stellen sich (sozusagen symbolisch) über Gott. UNd genau in solchen Fällen hilft die Demut, um in die Mitte, zu kommen. Durch die Demut erniedrigt sich der Mensch dann soweit, dass er wieder auf gleicher Augenhöhe mit Gott ist.
Aber, wer nicht überheblich ist, braucht auch nicht die Demut, um in Kontakt mit Gott, der in ihm selber ist, zu kommen.

Grüße von Andreas (Esoteriker)

Ganz klar weil ER der Heilige Herr der Einzige Schöpfer ist der Rest dagegen nur seine Geschöpfe die Heilig werden können wenn auch in Grenzen. Würdest du einen Eingebildeten,arroganten Menschen gern haben geschweige denn lieben ?

LG