Hallo, Martin,
Heut ist mir unverhofft ein Begriff daraus wieder begegnet:
„Sell ischt doch a wualanar Siach, a
wualanar“.
Was ist das,
im Langenargener Wörterbuch „Seealemannisch“ * gibt es einen Eintrag „wulla adj. schlitzohrig“ und auf einer Wangener Site** „wullener Sack - abgehärteter Typ“
wo kommts her, was bedeutet es wörtlich?
Dazu schreibt Hermann Fischer im „Schwäbischen Handwörterbuch“:
"wollen wullen wüllen …
- aus Wolle …
- was sich wie Wolle anfühlt …
- von Menschen: wūlē phlegmatisch, wer nicht viel Leben zeigt, gefühllos erscheint, träg und schläfrig.
Ein wullener hartschlägiger, der alle Warnungen in den Wind schlägt; trockener; langsamer, auch heimtückischer; übelgelaunter, schlecht aufgelegter; unverbesserlicher; wortkarger Mensch. S. a. Wulewatsch."
http://books.google.de/books?id=8IPVZwinb9oC&printse…
Ähnlich bei Grimm (zum Adjektiv „wollen“):
"3) (landschaftlich) was sich wie wolle anfühlt …
metaphorisch ‚von phlegmatischen menschen gesagt, die nicht viel leben zeigen, träge, schläfrig sind‘ "
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…
Eine andere Spur könnte zu WUHL führen:
" m., mhd., ahd. wuol; mnd. wôl ‚aufruhr, streit‘; as. wôl ‚seuche, verderben‘; ags. wōl ‚pest, plage‘
[…]
2) kadaver, aas; ’ wul, m., ein verstorben aass’
3) über die bedeutung ‚kadaver‘ wird wuhl zum schimpfwort, vgl. dieselbe entwicklung bei aas …
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…
Mir scheint aber die erste Herleitung plausibler.
Gruß
Kreszenz
* http://74.125.39.104/search?q=cache:59mz-TnI8zkJ:www…
** http://www.wangenonline.de/sprache/sprache.html