Wühlmäuse im Gartenbau

Hallo!
Es geht um einen recht großen Acker , der mit Permakultur seit 5 Jahren bewirtschaftet wird.
Es funktioniert auch fast alles bestens, konventioneller Pflanzenschutz nur gegen Schnecken- und auch da in kleinem Stil- notwendig,aber ein Problem bleibt:
Wühlmäuse.Wirklich ärgerlich.

Ich würde gerne erfahren, womit andere da Erfolg haben, wenn sie denn Erfolg haben.
Konkret: Ist es eine sinnvolle Idee, Sitzstangen für Bussarde zu bauen? Wie viele sind sinnvoll pro Hektar?
Was gibt es noch für passende Maßnahmen?

Grüße,
farout

Hallo,
sicher, dass das Wühlmäuse sind?

Recht sicher. Maulwürfe sind es nicht, und selbst wenn es Mäuse wären, bestünde die Frage nach dem Bussardsitz.

Es ging um die Art der Haufen. Gewöhnliche Mäuse machen kaum welche.

In einem Infoblatt der Landwirtschaftskammer NRW zur Bekämpfung von Schermäusen werden bei extrem befallenen Flächen 2-4 Ansitzstangen je ha empfohlen.

3-4 m hoch, Rundstange 5 cm, oben rundes Querholz 30 cm lang 3-5 cm Durchmesser.
naturbelassen am besten.

MfG
duck313

1 Like

Hallo,

wenn in der Umgebung Bussarde leben ja.
Katzen können auch helfen, immer gut, wenn es in der Nachbarschaft viele gibt. Aber bei der derzeitigen Mäuseflut werden sowohl Bussarde als auch Katzen schnell satt.

Mein Vater, Landwirt, meinte einmal: wenn es sehr viele Mäuse gibt, breiten sich Krankheiten aus und im Jahr darauf gibt es meist sehr wenige.
Bei uns an der Nordseeküste waren milde Winter Standart, Jahre mit starkem Mausbefall daher auch.

Hoffen wir mal, dass die Regel auch andernorts stimmt.

Gruß,
Paran

Es gibt perfekte Schussfallen gegen Wühlmäuse. Funktionieren 100 %. wenn du in jeden Gang eine legst. Alle andeer, das ich versucht hab, hat versagt, Gegen Maulwüfe hilft das übrigens auch, obwohl das aus Naturschutz eigentlich nicht erlaubt ist.

Die Erstanschasffung ist teuer, falls du mehrere brauchst, der Munitionsnachkauf (Platzpatronen) aber nicht,.

Hallo Paran,

Das ist ein sehr schlüssiger Ansatz und die Erfahrungen der alten „Bauern“ schätze ich äusserst!
Nun haben wir eigentlich immer- gefühlt -zu viele Mäuse, in diesem Jahr scheinen es aber tatsächlich besonders viele zu sein.
Wenn man einen Sellerie ernten will, der perfekt aussieht und dann aber so leicht in der Hand liegt, dass man schon Bescheid weiss, bevor man drunter geguckt hat- innen hohl- dann frustriert das sehr.
An anderer Stelle stecken Ingwertriebe scheinbar gesund in der Erde und beim Krauten hat man sie dann plötzlich in der Hand und merkt, dass sie von der Wurzel getrennt sind.

Katzen gehen leider nicht, weil das wirklich Ackerland ist und winters „verlassen“ ist und unter dichter Schneedecke.

Bussarde gibt es eben schon, und an den Autobahnen sehe ich auch immer wieder welche auf den Stangen sitzen, das hatte mich drauf gebracht.
Ich denke, das werden wir ausprobieren.

Grüße,
farout

Wie es da wohl jenen ergehen mag, die beim Krauten mit den Fingern in die Gänge kommen…
Wir sprechen von mehr als 1 Hektar, ausserdem…

Streich das „eigentlich“, dann stimmt der Satz.
Dann nimm noch den Feldhamster dazu und es stimmt ganz.

Gruß,
Paran

1 Like

In meinem (kleinen) Gemüsegarten funktionieren Wühlmausköder. Das sind getrocknete Karottenstückchen die mit Coumarin bestaubt sind. Coumarin wird beim Menschen als „Blutverdünner“ eingesetzt. Tiere die den Köder fressen, sterben schmerzfrei an inneren Blutungen. Wichtig ist, dass der Köder in den Gang gebracht wird ohne dass der Geruch von menschlichen Händen anhaftet. Dann den Gang lichtdicht verschließen, z.B. Tonscherben, mut Erde abgedeckt. Die (geschützten) Maulwürfe fressen den Köder nicht.
Für eine große Fläche müsste man sich eine kostengünstige Quelle für den Köder suchen. Aber Wühlmäuse haben ein großes Revier. Ein Hektar enthält womöglich weniger Tiere als man vermutet.
Udo Becker

Ja. Die werden auch im „konventionellen“ Obstbau fast ausschließlich angewendet, dort aus arbeitswirtschaftlichen Erwägungen - die werden übrigens im Zweischichtbetrieb genutzt, auch Schleiereulen haben größte Mühe, von niedrig gelegenem Sitz aufzufliegen.

Bussarde und Schleiereulen kommen übrigens mit Bäumen, die sehr flach stehende und nicht sehr dicht belaubte Äste haben, genau so gut zurecht wie mit Ansitzstangen - daher gibt es in den klassischen Hochstamm-Obstanlagen erst Schwierigkeiten mit Wühlmäusen, seit die Bäume nicht mehr gepflegt werden.

Schöne Grüße

MM