Würde gerne einer Frau helfen,kanneineFrauhelfen?

Kultur & Gesellschaft Gender Studies
#1

Ich habe eine sehr gute Freundin, sie ist 38 Jahre alt und zur Zeit in einem sehr großen Tief. Sie redet sich ständig ein, die letzten zehn Jahre, welche sie als ihren „besten“ Jahre bezeichet, einfach verpasst/vorbeigelebt/vergoldet zu haben. Diese Zeit war für sie auch nicht besonders leicht. Sie verlor Ihren Mann durch einen tragischen Unfall und hatte dann später eine Beziehung zu einem Mann, der ihr die Hölle heiss machte und noch heute ständig von ihm belästigt wird.
Sie wohnt jetzt seit einem Jahr in einer wunderschönen Wohnung, aber sie sieht die Wände an, als wären es die Wände eines Gefängnisses…

Sie spricht immer davon, wie schön es doch gewesen sein hätte können. Sie hätte so gerne eine kleine Familie. Einen Mann, Kinder einen Hund & Co…

Ich hab schon öfters versucht mit ihr darüber zu reden und ihr zu sagen, dass das Leben und vorallem auch ihre Zukunft schon noch einen Sinn hat… Aber sie blockt immer wieder ab, egal was ich auch versuche. Ich würde mir so wünschen, dass es ihr ein bisschen besser geht. Dass sie Freude am Leben findet. Oder zumindest versucht sie wieder zu finden.

Ich würde ihr ganz gerne einen Brief schreiben. Ihr schreiben, dass auch die letzten 10 Jahre nicht umsonst gewesen sind, wie sie immer sagt… dass alles irgendwie seinen Sinn hat - auch wenn wir ihn nicht verstehen können…
nun sitze ich vor einem weißen Blatt Papier und mir fällt nur immer wieder das ein, was ich ihr schon gesagt habe… Kann mir jemand helfen, diesen Brief zu formulieren?

Ich hab wirklich auch etwas Angst um sie, immer wieder spricht sie das Thema Selbstmord an. Zwar jetzt nicht auf sie bezogen sondern eher allgemein… aber trotzdem… es macht mir sehr große Angst.

Bitte helft mir

#2

Es hört sich so an als ob sie eine Depression hat!
Die Sachen die du hier geschrieben hast klangen doch gut, ehrlich und einfühlsam.
Ich würde ihr schreiben: Ich mag dich so wie du bist …

Selbstmord? nun ja - anonym übers www dazu etwas zu schreiben fällt mir schwer…
bist du sicher das sie keine professionelle Hilfe braucht?

Liebe Grüße
Siân

#3

Hey,

Achtung Tiefschlag: ich kündige ihn an ( fair, was?)

Das was ICH sehe, ist in mir. Sehe ich beim andern Auswegloses, ist das oft die eigene Ausweglosigkeit, die ich per Alltagsschizophrenie projeziere. Meist haben dann die Probleme, die ich bei ihm als unlösbar erlebe, mehr mit mir selbst zu tun als mit ihm. Gerade deshalb lohnt es sich natürlich für mich, an ihm festzuhalten: Er hat garantiert verschiedene Lösungsansätze ausprobiert, die ich so für mich nie zulassen würde. Schizophrenie-Benefit eben. Manchmal nehme ich mir dazu meinen Text und verändere die Verben, transferiere sie von Passiv in Aktiv, von Plural in Singular, die Subjekte von der dritten in die erste Person. Das ist viel Arbeit, gebe ich zu. Aber sie erspart mir viele überflüssige Ratschläge.

Ich bin 38 Jahre alt und bin zur Zeit in einem Tief. Meine
letzten zehn Jahre waren meine „besten“ Jahre. Ich habe sie
verpasst/vorbeigelebt/vergoldet. Diese Zeit war für mich nicht
leicht. Ich verlor einen Mann durch einen Unfall und hatte
dann einen, der mich belastet. Ich wohne seit einem Jahr in
einer Wohnung, die meiner Freundin gefällt. Ich träume gern.
Sie hat Angst um mich. Bitte helft mir.

Fallen dir die kleinen Unterschiede in dem Text auf? Welche stören dich besonders?

mfg

#4

Das was ICH sehe, ist in mir.

Manchmal.

ist das
oft

möglicherweise

die eigene
Ausweglosigkeit,

Alltagsschizophrenie projeziere.

Meist

selten

haben dann die

Schizophrenie-Benefit eben.

Denkst Du, er ist schizophren, sie ist schizophren oder Du selbst? Oder ich?

Ich bin gespannt auf seine Antwort. Ganz ehrlich. Wegen ontopic und so.

Gruß,

-doc

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#5

Grenze
Hi,

Schizophrenie-Benefit

Denkst Du, er ist schizophren, sie ist schizophren oder Du
selbst? Oder ich?

Ich denke, Facettenreichtum ist ein Benefit. Beschränke ich mich auf ZWEI Facetten, nenne ich es schizophren. Halbheit. Morphische Felder reflektieren Facette körperbezogen. Meridiane und Magnetfelder auch interaktiv. Seele das Entgrenzte im Reiki. Bei Paaren geht das Verschmelzen manchmal so weit, dass der Eine den Anderen als krank erlebt, sobald der Abstand sucht - Eigenzeit durch Abspalten vom zweiten Ich. Meine eigene Sehnsucht nach Nähe erlebe ich manchmal als das Schizophrene in meinem Partner.

Gruß

#6

Hallo!

Ich kann Dir leider keine Tips geben, weil dieses Thema zu tief liegt, da kann man nur oberflächliche Tips geben, andernfalls müßte man mehr über sie erfahren, aber das gehört dann nicht ins Internet.

Man kann es ihr nicht verdenken, daß sie nicht glücklich ist, wenn man vom Leben den Traum zerstört bekommen hat, braucht man viel Kraft um sich wieder aufzurichten. Was ihr - meiner Ansicht nach - nichts hilft, ist, wenn Du ihr erklärst, wie schön das Leben sein kann. Ich halte es für sinnvoller, wenn Du ihr hilfst, an ihrer Situation etwas zu ändern. Wenn sie ihr Ex-Freund wirklich belästigt, dann hilf ihr, ihre Telefonnummer zu ändern, bzw, wenn nötig mittels gerichtlichem Bescheid, weitere Belästigungen abzustellen, das wäre aber nur einer von vielen Schritten, die ich setzen würde, aber meine Freundinnen kenne ich, deren Partner würden das nicht tun.

alles Gute

Gollum

#7

hi,

Es hört sich so an als ob sie eine Depression hat!
Die Sachen die du hier geschrieben hast klangen doch gut,
ehrlich und einfühlsam.
Ich würde ihr schreiben: Ich mag dich so wie du bist …

Selbstmord?

dramatik gehört zum alltag. wenn dein co dir eine emotionale null-linie bieten soll, genügt manchmal auch distanz.

nun ja - anonym übers www dazu etwas zu schreiben
fällt mir schwer…
bist du sicher das sie keine professionelle Hilfe braucht?

Liebe Grüße

Siân

dir auch

#8

??
was meinst du mit deiner antwort?

könntest du dich eventuell etwas präziser ausdrücken?

siân

#9

Hallo,

vermutlich kannst Du deiner Freundin nicht helfen und ich denke auch ein offener Brief wird nix bewirken. Es liest sich so als wenn Deine Freundin Depressionen (Sinnlosigkeit des jetzigen Lebens) hat und das ist wirklich sehr ernst zu nehmen (s. Thema : Selbstmord), allerdings braucht es da professioelle, therapeutische Hilfe. Vielleicht kannst Du sie ermuntern, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.
Tschüss und viel Erfolg
Inge

#10

Hallo MrE!

Ich habe viele Freunde, die sich in psychotherapeutischer und/oder psychiatrischer Behandlung befinden, und bin leider auch selber betroffen.

Es ist sehr cool, dass Du Deiner Freundin helfen willst, aber aus dem Sumpfloch rausholen, das kann nur sie selber (seit ich diese Erkenntnis hatte, geht es mir VIEL besser!).

Der Nachteil von diesem Sumpfloch ist, dass es nicht nur total belastend, sondern auch superbequem ist. So jedenfalls meine Erfahrung. Man sitzt in dem Sumpfloch, heult den ganzen Tag, und alle kommen und kümmern sich. Man geht kein Risiko ein, hat ein ruhiges Leben, weiß, wo man steht, muss sich keiner Kritik aussetzen. Weißt Du, was ich meine?

Meine Freundin ist seit sie 6 Jahre alt ist, auf Dauerdrogen. Sie ist ständig bei irgendwelchen Psychiatern und in irgendwelchen Kliniken. Ich persönlich halte das für ganz schlecht. Sie wird durch das ständige Betüteln total lebensunfähig gehalten. Was meine Freundin braucht, ist jemand, der sie an die hand nimmt, und der ihr im richtigen Leben zeigt, wie man ein ruhiges Leben führt.

Und das ist das, was ich Dir raten kann:

1.Tritt Deine Freundin mal gehörig in den Hintern. Schließlich leidest Du ja auch unter ihrer Traurigkeit. Sie muss sich mal aufraffen und was an ihrer Situation ändern! Wenn sie nicht will, dann ist sie scheinbar ganz zufrieden…

  1. Setzt Euch gemeinsam hin und überlegt, was sie in den letzten zehn Jahren hätte machen wollen. Das soll sie jetzt machen. In kleinen Schritten, eins nach dem anderen. Wenn sie eine Familie will, dann braucht sie einen neuen Partner. Den lernt man am besten zwanglos über coole Hobbies kennen. Vielleicht wollte sie ja schon immer Golf spielen, oder reiten lernen oder so. Oder sie leiht sich Kinder mal aus, als Tagesmutter oder Babysitter.

  2. Denkt Euch Sachen aus, die sie glücklich machen. Denn sie fällt bestimmt zwischendurch wieder in Löcher. Dann kann sie vielleicht ein besonderes Lied hören, oder einen Kuchen backen, als Zeichen, dass die schlechte Laune jetzt auch mal wieder vorbei ist.

  3. Alles am besten dokumentieren. Dann kann sie die Erfolge nachlesen.

  4. Und geduldig sein. Ein glücklicher Mensch wird man nicht von heute auf morgen.

Ich wünsche Euch alles Gute!

Mira