Wukki-tschaisn

Hallo,

in meiner Kindheit – in der Mitte der 60er Jahre in München – benutzten
wir um etwas hervorzuheben diesen Ausdruck. Habe noch so tolle Dialoge
wie: „Hey, Wukki-Tschaisn scho“. „Na*, Wukki-Tschaisn net“ im Ohr.

Wer hat den Ausdruck noch benutzt oder weiß was über Herkunft und
Bedeutung, oder gab es ihn nur lokal im Hasenbergl?

Gruß Guido

*=Nein

Hallo,

wie: „Hey, Wukki-Tschaisn scho“. „Na*, Wukki-Tschaisn net“ im Ohr.

Tschaisn könnte von Chaise kommen.

_ Chai|se ['òe:ze], die; -, -n áfranz.ñ (veraltet für Stuhl, Sessel; ugs. abwertend für altes Auto);

© Dudenverlag._

Gruß Fritz

Hallo Fritz,

Tschaisn könnte von Chaise kommen.

_ Chai|se ['òe:ze], die; -, -n áfranz.ñ (veraltet für
Stuhl, Sessel; ugs. abwertend für altes Auto);

© Dudenverlag._

ergänzend dazu Peter Wehle, Wienerisch, der leitet

**Tschäsn** Auto, Wagen (abwertend); v. franz. 
_chaise (á porteurs)_ = Sänfte, Wagen

ab.

Gruß, Michl

Hallo Michl,

ergänzend dazu Peter Wehle, Wienerisch, der leitet

**Tschäsn** Auto, Wagen (abwertend); v. franz.
_chaise (á porteurs)_ = Sänfte, Wagen

ab.

geografisch so entfernt und doch so gleich:
Kölsch

Schäs - Kutschwagen
© http://www.koelnlexikon.mynetcologne.de/kds.html

Meine urkölsche Oma selig sprach jedoch auch von der „Futzschäs“ und meinte damit die Chaiselonge, in dem laut Knigge das Furzen erlaubt ist, also das Bett.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Modern_chaise_long…

Gruß Gernot

Hallo, Guido,

in meiner Kindheit – in der Mitte der 60er Jahre in
München – benutzten
wir um etwas hervorzuheben diesen Ausdruck. Habe noch so tolle
Dialoge
wie: „Hey, Wukki-Tschaisn scho“. „Na*, Wukki-Tschaisn net“ im
Ohr.

ein „Jason“ geisterte damals nicht zufällig durch irgendwelche Comics / Fernsehserien?

Gruß
Kreszenz

Jason King
Servus, Kreszenz:smile:

du hast die kleinen Grauen zum Klingeln gebracht…*lach*

Vermutlich handelte es sich um die Fernsehserie „Jason King“ deren Hauptdarsteller tatsächlich Wuckerln hatte - und wenn ich jetzt gugeln tadert, dann wüßt’ ich auch den Namen:smile:)

Lieben Gruß aus Wien, jenny

1 Like

Peter Wyngarde
und ich kann mich erinnern, dass auch in Wien herumgeisterte: der schaut ja aus, wie der „Wuckerl-Dschäson“.
LG.j.

Hallo, Jenny,

Vermutlich handelte es sich um die Fernsehserie „Jason King“
deren Hauptdarsteller tatsächlich Wuckerln hatte - und wenn
ich jetzt gugeln tadert, dann wüßt’ ich auch den Namen:smile:)

an den hatte ich auch spontan gedacht - aber die Serie lief erst 1973 im deutschen Fernsehen, und Guido schrieb Mitte der 60er Jahre.

Viele Grüße :smile:
Kreszenz

http://img.dailymail.co.uk/i/pix/2007/05_01/jasonkin…
isser das?
Gruß
Eckard

http://img.dailymail.co.uk/i/pix/2007/05_01/jasonkin…

Genau!!! Das ist der Wuckerl-Dschäsn:smile:

LG.jenny

Hallo Kreszenz,

das kann auch Anfang der 70er gewesen sein, so genau
weiß ich das ja auch nicht mehr.

LG Guido

Hallo Leute, vielen Dank soweit. Die Herleitung
aus Jason_king erscheint mir schlüssig, so wie man
liest war das wohl einer, der Jungs beeinducken konnte.
Wie passt das aben nun mit „wukki“ zusammen? Habe das
noch gefunden:http://www.ostarrichi.org/begriff-6979-at-wuki,+auch…

lG Guido

Hallo, Guido,

Die Herleitung
aus Jason_king erscheint mir schlüssig, so wie man
liest war das wohl einer, der Jungs beeinducken konnte.
Wie passt das aben nun mit „wukki“ zusammen? Habe das
noch
gefunden:http://www.ostarrichi.org/begriff-6979-at-wuki,+auch…

es leitet sich wahrscheinlich von „Wuckerl“ (Locken) ab http://www.ostarrichi.org/wort-6846-at-Wuckerl.html

Gruß
Kreszenz

Servus,

es leitet sich wahrscheinlich von „Wuckerl“ (Locken) ab
http://www.ostarrichi.org/wort-6846-at-Wuckerl.html

Und die Wuckerln (Mehrzahl!)wiederum sind eine Verballhornung vom französischen „boucle“ (Locke, Ringellocke,etc)

LG.jenny

1 Like

Hallo Guido,

die Übersetzung hiervon ist wahrscheinlich.

wukki wird im Münchnerischen für wirklich hergenommen wie „wukki wahr“ oder „wukki ned“.

tschaisn ist eine Abänderung von schein(lich). So Endungen auf sn sind nicht selten (wie Kruzinesn, oder das grausige tschausn)

Heut wird aber mehr „wattschains“ (vielleicht durch englisch beeinflusst?) verwendet.

Die Bedeutung ist aber nicht im eigentlichen Sinne „wahrscheinlich“ sondern verstärkend als Antwort auf eine Widerrede (das tschaisn wird also nur als Füllwort angehängt).

Wenn Du also glaubst, das hier stimmt alles nicht, ist die korrekte Antwort darauf „wukkitschaisn scho“.^^

Bernhard

Hallo Guten Tag,

In Hof wurde recht lange (Zircka 1977 - 2004, schwerpunktmäßig ungefähr so etwa zu Zeiten der Maueröffnung) ein Ausdruck gelegentlich verwendet, der genau die gleiche Bedeutung wie dieses „Wukki - Tschaisn“ hat.

Er klingt so.

„wott scheins“

Grüße, Michael.

Hallo,

in meiner Kindheit – in der Mitte der 60er Jahre in
München – benutzten
wir um etwas hervorzuheben diesen Ausdruck. Habe noch so tolle
Dialoge
wie: „Hey, Wukki-Tschaisn scho“. „Na*, Wukki-Tschaisn net“ im
( …)

Oh, dort steht es ja auch schon bei Bernhard S
Hallo,

o wtr. Txt
Grüße, Michael.

Hallo Guido,

in meiner Kindheit – in der Mitte der 60er Jahre in München – benutzten
wir um etwas hervorzuheben diesen Ausdruck. Habe noch so tolle Dialoge
wie: „Hey, Wukki-Tschaisn scho“. „Na*, Wukki-Tschaisn net“ im Ohr.

gab es ihn nur lokal im Hasenbergl?

Wenn du das Wort lautmalerisch richtig wiedergegeben hast dann ist „Tschaisn“ leider „Die Scheiße“. Wukki sagt mir auch nichts.

Meine Hasenbergl-Erfahrung stammt aus den Siebzigern, sollte aber hinhauen.

Cheers, Felix

wukkitschaisn scho
Hallo Bernhard,

Deine Ausführungen klingen für mich absolut schlüssig,
das nehm’ ich :smile:

jedoch:

Wenn Du also glaubst, das hier stimmt alles nicht, ist die
korrekte Antwort darauf „wukkitschaisn scho“.^^

nee, andersrum: wukkitschaisn net

Danke, Guido

Hallo Felix,

Wenn du das Wort lautmalerisch richtig wiedergegeben hast dann
ist „Tschaisn“ leider „Die Scheiße“. Wukki sagt mir auch
nichts.

nee, hab ich nicht, das „ai“ wurde ähnlich „ey“ ausgesprochen.

Gruß Guido