Wunder, Erscheinungen, Offenbarungen

Hallo,

weshalb geschahen zurückblickend alle bekannten aufgeführten sog. Wunder, Erscheinungen oder Offenbarungen in weiter Vergangenheit? Hat dies etwas mit der damaligen bedingunslosen Gottesgläubigkeit, mangelnden Bildung und Naivität zu tun?? Ich denke 1858 war es letztmals Bernadette. Warum haben diese transzendenten dokumentierten göttlichen „Zuwendungen“ auf einmal nachgelassen? Dokumentieren könnten wir dies doch in unserem Jahrhundert auch. Wir könnten es sogar objektiv und wissenschaftlich besser auswerten. Aber ich finde nichts derartiges an Beiträgen in fachlicher Literatur, was aktuell, bekundet und unerklärlich ist. Hat man uns nichts mehr mitzuteilen??
Danke für die Antworten!

Grüsse fuerte

Hallo,

Dokumentieren könnten wir dies doch in
unserem Jahrhundert auch. Wir könnten es sogar objektiv und
wissenschaftlich besser auswerten.

Genau da dürfte das Problem liegen …

So ganz aus der Mode ist das alles übrigens nicht und wird es auch bleiben, so lange es naive und leichtgläubige Menschen gibt. Ein Musterbeispiel ist da z.B. Padre Pio, vgl. http://www.indian-skeptic.org/html/hanauer/pioi.htm

Freundliche Grüße,
Ralf

Theologischer Unterbau zu nachösterlichen Wundern
Hallo fuerte,

  1. weil die Untersuchungen praktisch immer längere Zeit dauern. Man sprach z. B. im Zusammenhang von J.-P. II von Wunderereignissen, diese sind aber noch nicht geprüft, durch die entsprechenden Verfahren, die von der Kirche verlangt werden, und dabei handelt es sich bei J.-P. II doch sogar um einen Fall, der „besonders schnell“ behandelt wird (wie aus vielen Medien verlautet).

  2. weil Erscheinungen nicht gar so häufig sind, es gibt auch immer wieder Zeiten, in denen sie häufiger sind, und andere (wenigstens sagt das die Bibel: 1 Sam 3,1b, „zu jener Zeit waren Worte des Herrn selten, Erscheinungen waren nicht häufig“), in denen sie ausbleiben.
    Bist Du sicher, dass Du nicht eher deswegen den Eindruck von Seltenheit hast, weil Du die Vergangenheit wie einen kurzen Moment bedenken kannst?

  3. Die „Offenbarung“ (im strengen Wortsinn der heilsnotwendigen Erlösungsbotschaft) ist mit der Bibel beendet, sogar einige biblische Ereignisse sind im Vergleich zum Kernereignis „Auferstehung“ sekundär.

Hat man uns nichts mehr mitzuteilen

Was „man“ bei (für echt gehaltenen) Erscheinungen mitteilt, ist somit nur Bekräftigung von bereits vorhandener Botschaft. Wenn (aus göttlicher Zuneigung) trotzdem manchmal Einzelwunder geschehen können, dann betrifft das Einzelfälle und ist keine Änderung der Botschaft; das technische Problem ist dabei, dass man bspw. den Gelähmten vor dem Wunder nicht genauer untersucht als man andere Gelähmte anschaut, denn wer weiss, dass gerade der Betreffende ein Wunder erleben wird? Und also kann jeder Doktor nachher sagen, der Mann sei vorher gar nicht gelähmt gewesen.

Gruss
Mike

Hallo fuerte

weshalb geschahen zurückblickend alle bekannten aufgeführten
sog. Wunder, Erscheinungen oder Offenbarungen in weiter
Vergangenheit? … Hat man uns nichts mehr
mitzuteilen??

Ich denke, um eine solche Frage wissenschaftlich anzugehen, wäre es zunächst von Nöten, den Begriff des Wunders zu untersuchen und zu schauen, inwieweit sich das, was man unter Wunder versteht, gewandelt hat bzw. wie dies überhaupt zu definieren ist.

Ich kenne persönlich eine Frau, die eine Spontan-Heilung hinter sich hat, d.h. die medizinisch unerklärlich um eine eigentlich als notwendig angesehene Operation herum gekommen ist. Ist das ein Wunder?

Bei einer solchen Untersuchung wäre es auch ratsam, die Frage, ob ein Wunder denn prinzipiell eine Einbildung und nicht real ist oder nicht, nicht durch ein Vorurteil im Vorfeld zu beantworten, denn dann wäre diese Untersuchung nichts wert.

Ich habe eine solche Untersuchung auch nicht durchgeführt, aber meiner Meinung nach würde sie erbringen, dass eine Mehrheit der Wunderereignisse auf Trickserei zurückgeht oder objektive naturwissenschaftliche Erklärungen findet. Es wird aber immer ein gewisser Prozentsatz zurückbleiben, der weder durch die eine, noch durch die andere Art „wegerklärt“ werden kann. Mit diesem Prozentsatz wird man dann leben müssen.

Und ich bin der Meinung, dass dieser Prozentsatz im Mittel etwa konstant ist, denn um ein aufsehenerregendes Wunder zu sein, muss es nicht nur von jemanden erlebt werden, es muss auch der Allgemeinheit zur Kenntnis kommen und das ist oft genug gar nicht im Sinne dessen, der es erlebt - zumindest bei den echten Wundern ist das so.

Gruß
Thomas

aber meiner Meinung nach würde sie erbringen, dass eine
Mehrheit der Wunderereignisse auf Trickserei zurückgeht oder
objektive naturwissenschaftliche Erklärungen findet.

Und wenn nicht? Ich frage mich, wieso etwas, das sich nicht erklären lässt, gleich ein Wunder sein oder irgendwas Übernatürliches an sich haben muss. Vor 1.000 Jahren wusste kaum ein Mensch - wenn überhaupt einer - wie eine Sonnenfinisternis entsteht. Das macht die Sonnenfinisternis nicht zu etwas Über- oder Widernatürlichem.

Ein Wunder wäre es wohl eher, wenn wir heute alles erklären könnnten. Ich glaube nicht, dass wir das jemals können werden. So siehst du es ja wohl auch:

Es wird
aber immer ein gewisser Prozentsatz zurückbleiben, der weder
durch die eine, noch durch die andere Art „wegerklärt“ werden
kann. Mit diesem Prozentsatz wird man dann leben müssen.

Modernes Beispiel einer Schizo-Vision
Hi fuerte.

weshalb geschahen zurückblickend alle bekannten aufgeführten
sog. Wunder, Erscheinungen oder Offenbarungen in weiter
Vergangenheit?

Da bist du nicht auf dem Laufenden. Ich füge ein neueres Beispiel an, das meines Erachtens eine beeindruckende Demonstration der schizophrenisierenden Macht des Unbewussten ist.

Ein neuer Bekannter von mir erlebt, by the way, regelmäßig Besuche von Personen, die real nicht existieren, aber absolut realistisch wirken. Er unterhält sich dann mit ihnen. Ohne die Einnahme mehrerer starker Medikamente wäre er ein chronischer Fall für das Stationäre, versteht sich. Auch so nimmt er jene „Geister“ wahr, aber ohne sie als völlig real zu empfinden.

Nun zu besagtem „Wunder“-Fall:

http://web246m.dynamic-kunden.ch/maria/gallager.html

Zitat:

"Am 8. Juli 1992 hielt Christina in den USA eine Reihe von Vorträgen. In deren Verlauf erhielt sie eine Botschaft Jesu und hatte eine erneute Vision des kommenden Zornes Gottes - ein Zorn, der auch wie ein Blitz einschlagen könnte, „Oh du Sünden beladene Generation. Nun vernichte Ich alle jene von euch, die Mich verlassen haben.“

Nach dieser Äußerung erschien Jesus plötzlich am Himmel mit erhobener rechter Hand, die Handfläche zeigte nach vorne. Er näherte sich Christina mit großer Geschwindigkeit. Plötzlich sah sie große Gebäude zerbröckeln, stürzen und in einem Abgrund verschwinden. Dann sah sie einen Blitz explodierenden Lichtes. Als Sich der Herr einem anderen Bereich näherte, sah sie, wie eine Frau ein Kind umklammerte und schrie: „Rette uns! Rette uns um der Kinder willen!“

Dann sah Christina einen Erdrutsch, der Bäume und alles mit sich nahm. „Bete für diese Sünden beladene Generation,“ sagte Jesus zu ihr, als die schreckliche Vision verschwand.

Drei Tage später, am 11. Juli 1992, hatte Christina auf einem Balkon, von dem die Stadt Los Angeles überschaut werden kann, ein anderes Erlebnis. Sie war an diesem Abend allein, als Jesus erschien. „Willkommen zurück zu Meinem Heiligtum (Heiligtum: gemeint ist die Gegenwart Gottes)“, sagte Er. Indem Er von Los Angeles sprach, enthüllte Er: „Die Sünden, die hier begangen wurden, übersteigen dein Fassungsvermögen.“

Später an diesem Abend erschien der Herr Christina erneut am Himmel und winkte sie zum Ende des Balkons. Er war in Weiß gekleidet, mit einem Gürtel um Seine Taille. Er lud sie ein: „Komm, geh mit Mir.“ Aber sie verstand nicht ganz, was Er meinte. Danach kam Er dicht an sie heran und berührte ihr Gesicht mit Seinen Fingern."

Zitat Ende.

Gruß

Horst

Hat dies etwas mit der damaligen bedingunslosen Gottesgläubigkeit zu tun??

Hat man uns nichts mehr mitzuteilen??

Hallo Fuerte,

bei der Problematik spielt die Rezeption im Umfeld des Wundertätigen eine große Rolle. Dass ein Wunder wahrhaftig sei, wird in den seltensten Fällen geglaubt; eher sucht man nach einer wissenschaftlichen Erklärung, erklärt das Wunder für Zufall oder sagt frei heraus, dass zwar die Wissenschaft noch keine Erklärungen habe, dies sich aber in der Zukunft durchaus ändern könne. (Die letzte Antwort auf Deine Frage ging ja in diese Richtung.)

Wozu das führen kann, liest und sieht man in „The Green Mile“ (http://de.wikipedia.org/wiki/The_Green_Mile_%28Roman%29) oder, noch eindrucksvoller, in „In Deinen Händen“ (http://www.kino-zeit.de/filme/in-deinen-handen-in-yo…): In letzterem sind die Wunder ebenso offenbar wie in ersterem, aber während John (der Wundertätige) geistig etwas beschränkt und ausgesprochen naiv eifach versucht, ungeachtet sämtlicher Reaktionen seiner Umwelt so viel Gutes wie möglich zu wirken, kann Kate (die Wundertätige) nicht akzeptieren, dass ihr Umfeld die Wunder nicht als solche ansieht oder sogar nicht gutheißen will, und nimmt sich am Ende selbst das Leben.

Liebe Grüße
Immo