Würde ein Verbot

Okay, dann ist es eine behördlich festgelegte Grenzdefinition. Sagt uns immer noch nichts über die landwirtschaftspol. Visionen unseres Franz, der dieses Manko sicher im Laufe der nächsten Stunden noch zu beseitigen weiss.

Btw: Putin hätte ja auf die Gegensanktionen verzichten können, ebenso auf die militärische Beteilligung in der Ostukraine und die Okkupation der Krim. Soviel Eigenständigkeit sollte man den xy EU-Regierungschefs schon zubilligen, dass die „yes, we can selbst“ sagen und im Rahmen von Völkerrecht sowie dem Stabilitätsgedanken der OSZE sich nicht vom Bären mit imperial-rassistischen Anwandlungen voll verarschen lassen. :wink:

Gruß
vdmaster

Servus,

hast Du eine ungefähre Idee von den Größen der Milchviehbestände in Neuseeland?

Was übrigens „Massentierhaltung“ betrifft: Der „Vorzeigebetrieb“ des Herstellers von Melkrobotern Lely ist die van Leeuwen Dairy Group, wo vierzig Melkroboter einen Bestand von 1.500 Milchkühen in intensiver Stallhaltung betreuen. Ich vermute, Du errätst, in welchem Land dieser Betrieb sich befindet.

Schöne Grüße

MM

Servus,

das bleiben halt Gedankenspielereien, solange jeder Staatssekretär bei Schnupfen erst in Washington anrufen muss, ob er sich bitte schneuzen darf.

Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Schöne Grüße

MM

Hauptsächlich eine Folge der Technisierung und des sonstigen Strukturwandels (Hoferbengehen in bessere Arbeitsplätze).

Die Produktivität auf dem Land hat sich enorm gesteigert: Ernährte ein Landwirt 1949 gerade mal zehn Menschen, waren es 1990 schon 85 und heute 145 Personen.

Gruß
vdmaster

Servus,

diese Rechenspiele

sind mit allergrößter Vorsicht zu genießen und ohne brauchbare Aussage. Zwar ist die Produktivität in der Landwirtschaft enorm gestiegen, aber die 145 Personen ernähren sich im Gegensatz zu 1949 vor allem von Erdgas und importierten Futtermitteln, während 1949 die Landwirte selbst (plus die von ihnen genutzte Fläche) den wesentlichen Beitrag leisteten.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Ich weiss, dass 11 von 9 Leser das für eine Metapher oder Ironie halten. Trotzdem steckt darin der Fundamentale Blinde Fleck der wichtigen Themen unserer Zeit, von der Ethik (im Umgang mit anderen Menschen, Völkern und Natur) bis zu Menschenrechten, Flüchtlingen und Hartz 4.

Unsere ganzen Gerüste fürs gesellschaftliche Zusammenleben hängen am schmierigen fossilen Faden.

Ich habe da wahrscheinlich irgendeinen Denkfehler, versteh es aber jedenfalls nicht.
Nach dieser Definition war ja nicht einmal mein Urgroßvater in den 20ern Jahren, der noch mit Ochsen statt Traktoren gearbeitet hat, ein „landwirtschaflicher Betrieb“. Der hatte für seine 10-20 VE bei weitem keine 20 ha zur Verfügung.
Mein Vater hatte Ende der 90 (ohne Ochsen und mit mäßigem Kraftfutter-Zukauf, aber sonst noch recht tradtionell: Weidebetrieb usw.) wohl ca. 15 ha bei ca. 40 VE.

Gruß
F.

Weshalb sollte ich Visionen beseitigen?

Ansonsten Danke für die zahlreichen Antworten :smiley:

Franz
ungelistet

Massentierhaltung: Hatte ich übrigens erklärt/konkretisiert, auch wenn dies offensichtlich niemandem aufgefallen ist…

Moin,

die Vision „was wäre, wenn …“

Das zu beseitigende Manko ist unsere Wissenslücke, ab welcher Anzahl Du von Masse sprichst (bezogen auf Milchkühe).

Gruß
vdmaster

Servus,

die Angaben aus § 169 BewG sind pro Hektar zu verstehen.

Beispiel für einen Betrieb mit 40 Hektar:

auf 20 ha stehen 10 VE pro ha = 200 Mastbullen
auf den nächsten 10 ha stehen 7 VE pro ha = 70 Mastbullen
auf den letzten 10 ha stehen 6 VE pro ha = 60 Mastbullen

Der Betrieb, mit 40 ha LN an der unteren Grenze für eine existenzfähige Betriebsgröße, kann also 330 Mastbullen aufstellen, bevor er die Grenze vom landwirtschaftlichen Betrieb zum Gewerbe überschreitet.

Der Vieheinheitenschlüssel (an anderer Stelle in diesem Thread verlinkt) ist an seine wichtigste Verwendung § 169 BewG seit seiner Entwicklung mehrfach angepasst worden und gibt heute nicht mehr die mit der gegebenen Fläche ernährbaren Tierbestände wieder, sondern bei Mastvieh, Huhn und Schwein die Bestände, die man mit dem im Betrieb erzeugbaren Grünfutter, Getreide oder Mais und im übrigen zugekauftem Mischfutter grade noch aufstellen kann, ohne dass der zu hohe Mischfutteranteil in der Ration sogar noch ihr ziemlich kurzes Leben vorzeitig beendet.

Schöne Grüße

MM

Servus,

Du hattest den Begriff mit „Intensivtierhaltung“ beschrieben, was ihn nicht konkretisiert, weil die Intensität der Haltung zunächst nur sagt, dass die Produktivität der eingesetzten Arbeit oder der eingesetzten Fläche oder von beiden durch einen relativ hohen Einsatz von Kapital erhöht werden soll.

Ganzjähriger Weidehaltung von Rindvieh mit mobilem Melkstand wird bereits intensiver, wenn man ein paar mehr Zäune aufstellt und in Portionen weiden lässt. Stallformen können vom Tiefstall über den Boxenlaufstall bis zum Anbindestall unterschiedlich „intensiv“ sein, und die Fütterung auch: Hochleistungsmilchkühe tragen einen Transponder, dem die Melkmaschine sagt, wie viel Milch sie gegeben haben, und der daraufhin der Station für das Milchleistungsfutter sagt, wie viel Milchleistungsfutter sie innerhalb der nächsten zwölf Stunden herausgeben darf usw. Auch die Zuteilung von Silage, Grünfutter, Heu und die Mist- und Güllewirtschaft können unterschiedlich intensiv organisiert werden.

Kurz: Es gibt zwischen „intensiver“ und „extensiver“ Tierhaltung keinen Kippschalter, den man von Null auf Eins umstellen kann, sondern einen Übergang in vielen einzelnen Schritten. Auch bei diesem Begriff muss definiert werden, wo genau die Grenze für das Verbot gesetzt werden soll, das Dir vorschwebt, sonst bleibt er völlig vage.

Schöne Grüße

MM

So ungefähr hatte ich das auch im Kopf. Also würde eine Senkung dieser Subventionen, die „Massentierhalter“ am allerwenigsten treffen.
Bleibt also der Hinweis auf die Funktion von Märkten und die Vermutung, dass jahrzehntelange Ignoranz derselben eben auch noch eine Weile nachwirkt.
Vielleicht sollten sich die Milchbauern daher mal ansehen, wer wieviel wofür zu zahlen bereit ist und eben auch mal anerkennen, dass ein Markt gesättigt sein kann und etwas anders machen.

Grüße

Servus,

das „etwas anderes machen“ ist ein Problem nicht nur des ganzen Sektors, sondern innerhalb dieses Sektors besonders der Milchwirtschaft: Man kann halt auf Grünland kaum etwas anderes machen als Milchviehhaltung. Als in den 1980er Jahren die Interventionspreise nach und nach zurückgenommen wurden und der Start in alternativen Produktionen durch Prämien für die endgültige Aufgabe der Milchproduktion erleichtert wurde, wich der größte Teil der Grünlandbetriebe, bei denen das technisch überhaupt möglich ist, bereits auf Alternativen wie Mutterkuhhaltung, Ammenkuhhaltung, Weidemast, Damwild-Weidehaltung usw. aus oder bauten ihre vorhandenen Milchviehställe für Nischenproduktionen wie Wachteleier oder sowas um. Heute gibt es praktisch keine Nischen mehr, die noch nicht besetzt sind.

Dazu kommt, dass praktisch alles, was man in der Landwirtschaft machen kann, mittel- bis langfristig entschieden und geplant werden muss. Auf den Abbau der Milchpreisstützung zwischen ca. 1982 und 2013 konnte man sinnvoll reagieren, und das ist ja auch geschehen: Die Produktionsverfahren und die Betriebsgrößen sind heute nicht nur wegen des Hinzukommens von Betrieben mit modernster Technik und sinnvoller Flächenausstattung ab 1990 aus Neufünfland völlig anders als damals. Auf plötzliche Verwerfungen wie das schnelle Aufblasen und schnelle Wegbrechen der Nachfrage aus China (die beide meines Erachtens nicht nur mit der dortigen Konjunktur zu tun haben) und vor allem den Wegfall der Nachfrage aus Russland von einem Tag auf den anderen kann man nicht nur in der Landwirtschaft mit einem KMU wenig differenzierter Produktion nicht reagieren.

Zusammen mit der typischen Lage von Grünlandbetrieben in arbeitsmarktfernen Mittelgebirgen (mal abgesehen vom Alpenvorland) bedeutet das, dass man Abschreibungen verfrühstückt, bis Gebäude und Maschinen die Grätsche machen, und dann in Grundsicherung geht oder (falls der Dachstuhl in der Scheune noch nicht zusammengebrochen ist) den Strick nimmt.

Wenn man übrigens die immer wieder als leuchtendes Exempel angeführten landwirtschaftlichen Betriebe mit Sonderkulturen anschaut, die teils sehr selten (z.B. Obst) und teils nie (z.B. Hopfen, Spargel, Gemüse) von staatlichen Preisstützungsmaßnahmen betroffen waren, kann man sehen, dass diese mit Ausnahme einzelner sehr großer Betriebe mit guten Liquiditätsreserven in der Regel zur Abfederung der vor allem beim Hopfen völlig unkalkulierbaren Preissprünge auf einem intransparenten Markt „klassische“ Produktionszweige wie Milch oder nach Möglichkeit Weizen/Raps betrieben, bei denen die Erzeugerpreise staatlich festgelegt und mindestens mittelfristig fest kalkulierbar waren.

Schöne Grüße

MM

Ah, ok, danke.
In der Tat ein Denkfehler meinerseits.

Gruß
F.

Das ist sicher alles nicht falsch. Aber letztlich reden wir von einem Überangebot. Jetzt schon, ohne weitere Subventionen. Es kann also nicht darum gehen, irgendwie diese Überproduktion aufrechtzuerhalten oder gar noch neue Anreize zu zusätzlicher Produktion zu setzen. Mehr Milch trinkt offenbar im Moment niemand.
Und wenn Schlecker dichtmacht, dann müssen sich die gekündigten Angestellten auch etwas anderes überlegen, auch die in strukturschwachen Gebieten.

Glaube ich zum einen nicht, zum anderen ist sicher nicht in Stein gemeißelt, dass die Leute alle weiter in der Landwirtschaft tätig sein müssen.

Richtig, die stieg nach dem Melanin-Skandal an. Darauf konnten die reagieren und glaubten dann, dass das ewig so weiterginge? Das war dann ein Irrglaube. So richtig kann ich aber ein starkes Wegbrechen der Nachfrage in China aber auch nicht erkennen. Die Bauernzeitung berichtete zumindest am 26.04.2016 noch von steigenden Importen. Aber vielleicht handelt es sich bei den Schweizern um eine andere Welt und ein anderes China.
Ansonten ist es in der Tat ein unternehmerisches Risiko, wenn irgendwo und sei es auf dem Weltmarkt die Nachfrage zurückgeht.

Diese Beispiele zeigen, dass Subventionen nichts bringen bzw. dass diese Betrieb trotzdem leben können und keine Überproduktion besteht? Oder soll uns das nur sagen, dass die die Subventionen für die staatlich regelementierten Produktionszweige abgefasst haben? So richtig kann ich da jetzt kein Argument für Subventionen sehen.

Grüße