Beides geht, aber welche Variante ist besser?
(beliebiger Beispielsatz)
Er wusste, dass ihm der Zugang verweigert würde.
Er wusste, dass ihm der Zugang verweigert werden würde.
Beides geht, aber welche Variante ist besser?
(beliebiger Beispielsatz)
Er wusste, dass ihm der Zugang verweigert würde.
Er wusste, dass ihm der Zugang verweigert werden würde.
Der Satz ergibt meiner Ansicht nach nur im Futur richtig Sinn.
Er weiß, der Zugang wird ihm verweigert werden.
Konjunktiv dann: Er wusste, der Zugang würde ihm verweigert werden.
Ich kann deiner Logik durchaus folgen. Andererseits wehrt sich mein Sprachgefühl gegen die ziemlich sperrige Futurkonstruktion „verweigert werden würde“. In der Praxis wird die elliptische (abgekürzte) Variante ohne „werden“ häufig verwendet.
Googelt man z.B. „mir gegeben werden würde“, kommt man nur auf eine Handvoll Treffer. Bei „mir gegeben würde“ sind es immerhin fast 1000.
Ebenso:
„Zugang verweigert werden würde“: ein paar Treffer
„Zugang verweigert würde“: über 150 Treffer
Auch „von ihr geliebt werden würde“ kommt auf weniger Treffer als „von ihr geliebt würde“.
Gegenbeispiele sind „angenommen (werden) würde“ und „aufgenommen (werden) würde“, bei denen die kürzere Fassung zwar sehr viele, aber nicht so viele Treffer wie die längere Fassung erzielt.
Ich gehe mal davon aus, dass die längere Fassung sprachlich korrekter ist, dass die kürzere Fassung (die ich oben „elliptisch“ nenne) aber sprachlich schöner ist und deswegen in der Praxis oft bevorzugt wird.
Du sagst unten:
Das ist keineswegts eine Ellipse!
Vielmehr ist
„… würde verweigert“ Konjunktiv II Präsens Passiv
und
„… würde verweigert werden“ Konjunktiv II Futur Passiv
Entsprechend:
„… werde verweigert“ Konjunktiv I Präsens Passiv
und
„… werde verweigert werden“ Konjunktiv I Futur Passiv
Man kann zwar aber im Dt. oft das Futur durch das Präsens ausdrücken („Präsens des Zukünftigen“), vorausgesetzt der Sachverhalt ist eindeutig aus dem Kontext erkennbar (andernfalls muß eine Zeitbestimmung hinzugefügt werden):
„Ich komme (morgen)“ statt „Ich werde (morgen) kommen“.
In deinem Beispiel fehlt aber eine solche Zeitbestimmung, es sei denn, wie gesagt, der Kontext sei unmißverständlich.
„Er wußte, dass man ihm (wie schon vorher immer) den Zugang verweigern wird.“
Oder
„Er wußte, dass man ihm (wie schon vorher immer) den Zugang verweigern werde.“
Stattdessen kann man sagen:
„Er wußte, dass man ihm (wie schon vorher immer) den Zugang verweigert.“
Und entsprechend im Passiv:
„Er wußte, dass ihm (wie schon vorher immer) der Zugang verweigert werde.“ (Konjunktiv I)
Aber der Konjunktiv II, wie es dein Beispiel nahelegt, wäre nur korrekt, wenn es sich um einen Konditionalsatz handeln würde, was aber auch nur durch den Kontext erkennbar wäre:
„Er wußte, dass ihm, falls er ohne Begleitung erscheinen würde, der Zugang verweigert (werden) würde.“
Jedenfalls, wenn klar ist, dass das Problem in der Zukunft (relativ zum narrativen Präteritum im Hauptsatz), kann „werden“ wegfallen. D.h. Konj. II Präsens statt Konj. II Futur. Ob aber Konj. II (würde) oder Konj. I (werde) kannst du nur selbst wissen. Wenn es kein Konditionalsatz ist, dann jedenfalls Konj. I.
Gruß
Metapher
addendum
Wenn klar ist, dass hier Konj. I statt Konj. II hingehört, würde die Futur-Variante lauten:
„Er wusste, dass ihm der Zugang verweigert werden werde.“
Das aber hört sich extrem unelegant an, so dass hier jedenfalls das „Präsens des Zukünftigen“ zu wählen ist. D.h. „werden“ kommt weg".
„Er wusste, dass ihm der Zugang verweigert werde.“