Würde uns eine Bank ein Haus finanzieren?

Folgende Sachlage:
Wir (verheiratet +2kinder )

haben innerhalb von zwei Jahren von zwei verschiedene Vermieter die Kündigung wegen Eigenbedarf bekommen. Jetzt reicht es uns, sprich ein eigenes Haus soll erworben werden.

Kann uns jemand sagen ob und wie viel wir finanziert bekommen würden.
Wir hätten gerne eine Vollfinanzierung (inkl. Kauf-Nebenkosten) da nur wenig Eigenkapital zur Verfügung steht.(aber das soll ja heute nicht mehr so ein großes Problem sein.)

Nun zu den Daten
Meine Frau ist Hausfrau.
1kind im Kindergarten
1kind in der Schule

Ich habe ein unbefristetes Arbeitsverhältnis
Einkommen netto ca. 2750 inkl. Kindergeld und Zuschläge.
Ich denk so an maximal 200000€

Kann jemand eine Bank empfehlen?

keine Ahnung ob man eine Bank findet die euch finanziert…

Aber hier:
https://www.baufi24.de/baufinanzierung-rechner/
kannst du schon mal selber grob durchrechnen was auf euch zukommt…

Ich hab mal spasseshalber selber eingegeben und komme bei 200kEuro und 15Jahren Laufzeit auf einen Zinssatz von 2,1%. Bei 2% Tilgungssatz macht das eine monatliche Rate von ca.680,-€uronen. Am Ende der Laufzeit stünde dann noch eine Restschuld von ca.130kEuro.
Bei 4% Tilgung kommt man auf eine Monatsrate von ca. 1000,-€uro und einer Restschuld nach 15JAhren von ca. 60kEuro.
Aber probier selber mal rum mit den Zahlen…

Bedenken du musst aber…! neben der monatlichen Rate von zB. 680,-€ kommen noch die Nebenkosten wie Heizung, Strom, Wasser, Abwasser, Müll, Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Schornsteinfeger etc. dazu.
Und…du musst jeden Scheiß selber bezahlen…Heizung kaputt? nix Vermieter…du löhnst! und da können schnell mal ein paar KiloEuros zusammenkommen! Das selbe gilt für Dach, Fenster Wasserhähne…usw. und so fort!
Die Gemeinde saniert die Strasse???—du löhnst!

Achja…in 10-15Jahren fehlt dir auch das Kindergeld in Höhe von 360,- Euro…

Gruß

Anmerken möchte ich natürlich noch, dass eine Bank sich auch alle anderen Verbindlichkeiten ansieht: Versicherungen, andere Kredite, Fahrzeug(e) vorhanden, Handyverträge in der Familie, Unterhalt für Kinder, die nicht im Haushalt leben, sonstige Einnahmen und Ausgaben ….

Mit anderen Worten: machts wie der Zwegat, notiert alle Einnahmen und Ausgaben und schaut, was Ihr wirklich am Monatsende übrig habt. Und rechnet auf diesem Weg durch, wie viel Geld Ihr bis zur Rente abzahlen könnt. Dann hättet Ihr eine grobe Richtschnur, wie viel ein Haus kosten darf (inkl. Kosten des Kredites).

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Hallo,

ohne 20% Eigenkapital ist eine Finanzierung eher ein Glücksspiel.

In deinem Fall gäbe es Null Reserven um irgendwelche Reparaturen o.ä, abzudecken.

Wenn du es dennoch versuchen möchtest, ich hatte damals mit Interhyp gearbeitet, die waren als Vermittler sehr hilfreich.

Gruß,
Steve

Wobei natürlich so ein Kreditvermittler auch nochmal Geld haben will. :wink:

Kauf dir ein Buch: „Unser Bauherren-Handbuch“ der Stiftung Warentest.
Wenn ihr bauen wollt, wirst du dieses Wissen eh benötigen.
Und wenn ihr nach Lesen des Kapitels über Baufinanzierung es sein lasst,
dann weisst du ganz genau warum :wink:

Mein Tip: Unter 1/3 Eigenkapital ist es ein heftiges Risiko.
Und ab 200.000 Euro heute ausreichen würden, wage ich zu bezweifeln.
Dafür bekommst du in vielen Gegenden nicht mal das Grundstück und
dank dem Energiesparwahn wird bauen immer teurer.

Erzähl mal lieber wie viel Miete ihr aktuell bezahlt und warum du davon ausgeht, dass man mit wenig Eigenkapital heute ohne großes Problem ein Haus finanziert bekommt. Dazu wäre sicherlich auch noch interessant warum ihr wenig Ersparnisse habt - wovon wollt ihr dann zukünftig unvorhergesehenes bezahlen (Waschmaschine, Auto)?
Die erste Anlaufstelle ist sicherlich die eigene Hausbank, da die Euch finanziell besser kennt als ihr selbst, werdet ihr schnell merken wie die Banken so was angehen. Wenn ihr dann noch nicht abgeschreckt seid, dann könnt ihr auch noch ein paar andere Banken in Eurer Gegend abklappern. Bei uns in der Tageszeitung kommt einmal wöchentlich ein „Zinsspiegel“ mit aktuellen Zinsen die in der Region aufgerufen werden, da könnt ihr mal schauen ob es eine Bank gibt, die weniger Hypothekenzins aufruft als Eure Hausbank.

Eine Alternative: Habt Ihr eine Renten-/Lebensversicherung (also die noch vor 5-10 Jahren typischen Lebensversicherungen)? Dann könnt ihr auch mal mit denen reden, die suchen auch immer Möglichkeiten ihr Geld sicher anzulegen.

Ach und noch ein Wort zum Schluss: Auch wenn ihr es evtl nicht wahrhaben wollt: Eine „gute“ Bank ist nicht unbedingt die, die Euch alles finanziert!

Hallo,
habt ihr staendig Haeuser gemietet?
Habt ihr bisher eine Wohnung gemietet und wollt jetzt aufsteigen zum Haus? Dann nachdenken, ob der erhoehte Konsum (an Wohn-Grund-Garten-Raum) bezahlbar ist.
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Zur Finanzierung, die Banken gehen generell davon aus, wieviel ein Kreditnehmer selber verbraucht bzw benoetigt. Das sind fuer den Haushaltsvorstand, Mitbewohner und Kinder irgendwelche Geldbetraege, die ich nicht genau kenne, ist auch von jeder Bank verschieden. Dazu kommen die Wohnneben-Kosten der Immobilie, beim Haus mehr als bei einer Wohnung. Was darueber hinaus zur Verfuegung an freiem Einkommen besteht, kann zum Tilgen des Kredits verwendet werden.
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Ein guter Hinweis an die Bank waere, der zu Tilgen des Kredits vorgesehene Betrag waere schon laenger frei gewesen und nicht verkonsumiert worden, sprich in einem vorhandenen hoeheren Eigenkapital vorzeigbar. Ketzerisch formuliert, wenn Sie die letzten Jahre 1000 Euro im Monat fuers Haus gespart haben, legen wir einen Kredit raus, der Sie 1000 Euro kostet, plus die bisherige Kaltmiete. Mal so ganz grob.
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Das Eigenkapital zeigt der Bank, man kann Sparen, man ist interessiert, man riskiert selber sein Geld, nicht nur das Geld der Bank.
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Liegt kein Eigenkapital vor, muss die Immobilie selber den Kredit sichern. Dann wird die Bank nachdenken (selber bewerten), was wird die Immobilie bei einer Zwangsversteigerung bringen, minus Kosten, so hoch kann der Kreditbetrag werden. Dann seid ihr gefragt, eine Immobilie sehr billig zu finden, die eigentlich einen viel hoeheren (inneren) Wert hat. Sowas duerfte es kaum geben, vielleicht doch. Eine billige alte Huette, die keiner will und wenig kostet, wird es eher nicht sein.
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Die Kreditvergabe ist auch nicht ein ja oder nein, sondern die Grenzen sind fliessend, nein, ueber doch bei hohen Zinsen, bis zu gute geringe Zinsen und darfs ein bischen mehr sein, Sie koennen sich mehr leisten, wir gaeben ihnen gern mehr Kredit. Oder anders, bei dieser geplant hohen Tilgung koennen wir ihnen geringere Zinsen anbieten.
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Gruss Helmut

Kein Problem bei der zweiten dritten Wohnung, wenn die anderen Immobilien als Sicherheit mithelfen, im Fall der Pleite alle von der Bank versteigert werden koennen. Fuer nur eine haftende oder die erste Immobilie sind 20 Prozent vom Wert (den die Bank schaetzt und nicht der Kaufpreis) plus die Kaufnebenkosten (plus ggf Makler) eher realistisch als Eigenkapital noetig. Mit 45ooo „in der Hand“ wird es deutlich einfacher, fuer 200ooo eine kreditgebende Bank zu finden. Bitte als „zu erledigende Aufgabe“ verstehen. Dann seht ihr selber, ob ihr auf „dem Haufen Geld sitzen“ koennt oder staendig neue Wuensche zum Konsumieren entwickelt. Es gibt solche und solche Menschen.

Auch wenn Du günstiges Haus findest und dazu eine Bank, die den Kauf finanziert - laß lieber die Finger davon. Es ist so ohne Eigenkapital und einem gewissen finanziellen Polster in gewisser Weise Hasard. Da gibt es so viele unvorhergesehene Risken - Jobverlust, Krankheit…
Vielleicht trachtet Ihr, einige Jahre bescheiden zu wohnen und zu leben, vielleicht ein Job für DeineFrau - da legt dann dann so viel wie möglich auf die Seite. Erst dann würde ich an Deiner Stelle an einen Hauskauf denken.

LG Mannema

Vollfinanzierung inklusive Kauf-Nebenkosten - bei einer seriösen Bank wohl nicht. Bei einem Kredit ist das Haus dann die Sicherheit für die Bank, aber die Kaufnebenkosten zählen nicht zum Hauswert. Zumindest diese werden also durch Eigenkapital aufgebracht werden müssen.

Zu bedenken ist auch immer, dass die Nebenkosten bei einem Haus höher sind als bei einer Wohnung.
Was ist, wenn Du z.B. krank wirst oder einen Unfall hast und erwerbsunfähig wirst? Gibt es da eine Absicherung?

Du kannst bei verfügbaren Haushaltsrechnern im Internet mal Deine Werte eintragen und darüber abschätzen, wie die Chancen stehen (eher schlecht, vermute ich):

Beatrix

kann sich ja leider ebenso schnell ändern wie das Eintreten des „Eigenbedarfs“ des Vermieters.

Das kann ich für die klassischen Nebenkosten in unserem Fall nicht bestätigen… Da wir das nun selbst in der Hand haben und keine Vollidioten aus einer Hausgemeinschaft mehr mitfinanzieren müssen, sind wir da jetzt im Eigenheim günstiger als in der Wohnung vorher :wink:

Und Heizen immer günstiger…

Für die Heizkosten spielen auch andere Dinge eine Rolle als nur die Energieeffizienz des Hauses. Ein dauerhaft gekipptes Fenster im Schlafzimmer, eine elektrisch betriebene Wärmepumpe oder Urwaldklima im Kinderzimmer führen schnell dazu, daß das Beheizen eines superdupereffizienten Hauses am Ende teurer wird als das eines „stinknormalen“ Hauses.

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Wenn ich mir die aktuelle Preisentwicklung so ansehe, musst Du schon sehr günstig wohnen, um für € 200.000,-- ein Objekt für vier Leute zu finden, in das Du nicht relativ kurzfristig massiv weiteres Geld wirst investieren müssen. Dies kann man entweder von vorne herein realistisch planen und in die finanzielle Betrachtung einkalkulieren, oder „auf sich zukommen lassen“. Letzteres entspricht so ungefähr dem Zug, der Dir im Tunnel entgegenkommt! Gehe dabei gerade bei einem extrem günstigen Haus von diversen hochpreisigen Sachen aus, die Du nicht wirst aufschieben können, und einen Vermieter, der mal eben schnell einen neuen Heizkessel mitten im Winter besorgt, gibt es dann auch nicht mehr. Mache auch bitte nicht den Fehler, den Sanierungsstau mit dem Begriff „Eigenleistung“ zu beantworten. Neben einer vollen Berufstätigkeit sind die Möglichkeiten hierfür begrenzt, und keine Muskelhypothek bezahlt Dir das Material, dass Du so dringend verarbeiten müsstest, um das Dach wieder dicht und den Keller wieder trocken zu bekommen! Die ein oder andere gesparte Handwerkerstunde ist nicht mehr und nicht weniger ein „Bonus“, den Du dann für die nächsten Katastrophen einsetzen kannst, die sicher kommen werden.

D.h. fast noch wichtiger als das Eigenkapital für den Erwerb ist die weitere Reserve für genau diese kleineren und größeren Katastrophen! Die kann auf dem Bankkonto liegen, kann aber auch darin bestehen, dass man sich nicht von vorne herein so mit Krediten beladen hat, dass man dort problemlos noch mal nachlegen kann. Dies würde dann aber eben ein ganz erhebliches Eigenkapital oder sehr ordentliche Einkünfte voraussetzen, die eine kurzfristige Rückzahlung solcher Dinge neben der normalen Tilgung noch ermöglichen.

All dies sehe ich bei deiner Schilderung nicht!

Vorschlag: Ruhig mal sehen, was man an realistischen Objekten angeboten bekommt, um ein Gefühl für die nötigen Mittel hierfür zu bekommen. Ruhig auch mal Objekte besichtigen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was bei solchen Objekten augenfällig „gemacht werden muss“. Auch das mal grob aber großzügig kalkulieren. Dann noch mal lockere € 50.000,-- drauf packen, um auch künftig ruhig schlafen zu können.

Wenn Du die Sache dann noch als „machbar“ betrachtest, auf dieser Basis mal einen potentiellen Kredit online durchspielen, und schauen, ob man den monatlich auch dann noch stemmen könnte, wenn die Zinsen nach Ende der Zinsbindung eher bei 10% liegen könnten. Falls ja, kannst Du anfangen auf dieser Basis 20% Eigenkapital plus Erwerbsnebenkosten und mindestens schon mal € 10.000,-- für „sonstiges“ zusammen zu sparen.

Hallo,
ich kann euren Frust verstehen. Dennoch glaube ich nicht, dass ihr mit einem Kredit über 200.000 Euro eine 3-4 Zimmerwohnung inkl. Kaufnebenkosten finanziert bekommt.

Dennoch würde ich euch empfehlen einfach mal auszurechnen wie viel Geld ihr jetzt monatlich für Eure Miete zahlt und dann eine Finanzierung suchen, die ungefähr das gleich kosten würde. ich kann Interhyp empfehlen. Die suchen gute Banken raus! Die Stiftung Warentest hat übrigens heute in ihrem neuen Heft über typische Fehler bei der Baufinanzierung berichtet… Vielleicht kannst du ja dort mal nachlesen und dich informieren.

Liebe Grüße

Hallo,

wenn Du lange genug suchst, wirst ohne jeden Zweifel ein Kreditinstitut finden, das Dir den Kredit gewährt. U.U. wird der Kredit dann etwas teurer als gedacht (z.B. durch nachrangige Kreditteile), aber irgendeinen Kreditgeber wirst Du finden. Das ändert aber nichts daran, daß das ganze Vorhaben auf finanziellen Selbstmord hinausläuft.

Gruß
C.

Hallo, bevor ihr zur Bank rennt, holt euch erstmal Rat bei einem Finanzberater. Denn viele die ohne Eigenkapital bauen haben am Ende des Monats ±0 auf dem Konto. Wir haben ein Nettoeinkommen von über 4000€ und uns wurde von einem Hauskauf/Hausbau abgeraten.

Das glauben nur Energieberater :wink:

Klar spart man Heizenergie ein. Aber ob es sich rechnet steht auf einem anderen Blatt!

Mir wurden Ammotisationszeiträume von 10 - 20 Jahren für eine neue ‚energiesparende‘ Heizung und für eine Hausisolierung mit 16 cm Styropor berechnet und auch das nur wenn man Preissteigerungen von 4 % im Jahr bei den Energieträgern einkalkuliert. Also alles Milchmädchenrechnungen um den Absatz anzukurbeln.