Hallo
Für ca. 15 Jahre musste ich bei sonst recht gesundem Gebiss (2-3 Füllungen) einen Backenzahn oben links wurzelbehandeln lassen. Letztes Jahr ging ich mit von einem Tag auf den anderen unerträglichen Zahnschmerzen zu meinem neuen Zahnarzt, der eine erhebliche Entzündung feststellte, alles aufmachte und durchspülte. Es gab diverse Schwierigkeiten, und am Ende landete ich in der zahnärztlichen Uniklinik, wo sie einen zusätzlichen, bisher unentdeckt gebliebenen Wurzelkanal fanden und behandeln konnten. Ich bekam schliesslich die definitive Füllung drauf, aber der Zahn muss zur Stabilisierung überkront werden. Der Zahnarzt wollte damit ein Jahr warten, weil erst dann auf dem Röntgenbild sehen könne, ob der sehr grosse Entzündungsherd im Kieferknochen wirklich am Abklingen sei.Das Jahr ist jetzt um, und ich habe nächste Woche Termin zur Röntgenkontrolle. Zur Vorbereitung habe ich einige Fragen.
1. Mein „neuer“ Zahnarzt (habe ich nun auch schon einige Jahre) hat offenbar von Anfang an auf den Röntgenbildern Entzündungsschäden im Kiefer gesehen, aber beschlossen, nichts zu unternehmen, so lange sich alles ruhig verhält. Er ist der Meinung, mir das damals gesagt zu haben, aber daran kann ich mich nicht erinnern. Ich laufe also seit etlichen Jahren mit einer dort schlummernden Entzündung herum. Man findet unzählige Artikel und Foreneinträge, wonach dies erhebliche Auswirkungen auf den ganzen Körper habe. Es handelt sich daber jedoch stets um eher naturheilkundlich ausgerichtete Seiten, und da ist die Rede von „Leichengiften“, giftigen Bakterienstoffwechselprodukten etc. Ist ein Zusammenhang von solchen versteckten Entzündungen unter wurzelbehandelten Zähnen mit anderweitigen gesundheitlichen Problemen schulmedizinisch anerkannt?
Die Frage steht im Zusammenhang damit, dass ich seit Jahren aussergewöhnlich anfällig auf Virenerkrankungen bin. Dabei bin ich von Kopf bis Fuss geradezu beneidenswert kerngesund, alles mehrfach durchgeckeckt, und ich lebe und ernähre mich gesund. Es gibt keinen ersichtlichen Grund, weshalb mein Immunsystem so schlecht arbeitet.
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Die ersten drei Monate nach Abschluss der Behandlung letztes Jahr war alles gut, aber seither habe ich häufig ganz, ganz leichte Zahnschmerzen in dem Bereich. Es ist also etwas immer noch nicht in Ordnung. Was droht mir? Füllung raus, Wurzelfüllung raus, zurück zum Start und nochmals alles durchspülen? Wurzelspitzenresektion?
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Der bisherige Aufwand, um den Zahn zu erhalten, war aufgrund der erwähnten Schwierigkeiten sehr gross (13 Zahnarztbesuche letztes Jahr, alles selber bezahlt [Schweiz], insgesamt zwei Wochen Arbeitsunfähigkeit wegen grauenhafter Zahnschmerzen). Der Zahnarzt war stets der Meinung, es lohne sich, da die vorhandene Restsubstanz sehr gut sei und fest sitze. Ehe nun nochmals alles aufgemacht werden muss: Gilt wirklich „Erhaltung um jeden Preis“? Wann ist der Zeitpunkt da, den Zahn einfach rauszureissen, gerade auch im Hinblick auf die vermutlich immer noch schwelende Entzündung?
Ich weiss, dass die Fragen 2 und 3 ohne aktuelle Bilder einem Blick in die Glaskugel entsprechen. Ich würde aber einfach gerne auf potentielle Vorschläge und Möglichkeiten vorbereitet sein.Gruss
nichtsalsfragen